29. ϾФЛТΛϾТ

[Kana]

Gierig presste Jean seine Lippen auf meine, während sich seine Hände fest um meine Hüfte klammerten und mich so dichter an ihn pressten. Verzweifelt und angewidert drehte ich meinen Kopf zur Seite, um seiner gierigen Zunge zu entkommen. Das leise Piepen der Fahrstuhltür ließ mich aufsehen. Hastig sprintete ich nach vorne, während sie aufging, Jean jedoch umklammerte meinen Arm, um mich aufzuhalten. Augenblicklich kam ich ins Stolpern durch den Ruck und fiel hart zwischen der Fahrstuhltür und dem Flur zum Ausgang. Gerade als ich zum Schrei ansetzen wollte, presste Jean seine Hand auf meinen Mund und presste sich mit seinem Gewicht auf mich, während seine andere Hand meinen Rock hochschob.

»Wohin denn so eilig, Kana?!«, säuselte er mir dreckig ins Ohr. »Ich lass’ dich nicht mehr gehen! Deine Ausreden ziehen nicht mehr!« Immer wieder versuchte sich die Fahrstuhltür zuschließen. Jedoch blockierten ich und Jean die Automatik. Tränen der Verzweiflung flossen über mein Gesicht. Jeans Finger schoben meinen Tanga zur Seite. Ein lautes Piepen ertönte, als sich die Tür nach dem vierten Versuch immer noch nicht schließen konnte. Doch Jean ließ das völlig kalt. Gierig leckte er über meine Ohrmuschel und seine Finger schoben sich trocken und schmerzhaft in mich. Verzweifelt kniff ich die Augen zusammen.

Es war genauso wie damals! In dem Haus meiner Mutter. Ich hatte doch gerade erst erfahren, wie schön körperliche Nähe doch sein kann. Und nun, wurde diese glückliche Empfindung grausam aus meinem Körper gesaugt!

Abrupt sah ich auf, als sich eilige Schritte auf uns zu bewegten. Der Wachmann! Für den Bruchteil einer Minute war ich dankbar. Dankbar über die Rettung die nun kam.

»Gehen Sie sofort von der Frau weg!«, brüllte der Wachmann. Doch, wie auch schon bei den anderen Männern, war Jean völlig in Trance und reagierte überhaupt nicht! Der Wachmann knurrte auf und packte zügig meinen Arm, um mich von Jean wegzuzerren. Mein Herz setzte aus. Ich war so froh darüber gewesen, dass doch noch jemand im Gebäude war, dass ich jetzt erst realisierte, dass auch der Wachmann mich berührte.

[Levi]

Meine Augen verengten sich, als ich den Alten an der großen Lagerhalle erkannte, zu der ich in der Mail hin bestellt wurde.

»Wie immer, ein fröhliches Lächeln auf den Lippen. Was, Kleiner?!«, begrüßte er mich grinsend.

»Laber mich nicht voll! Ich habe weitaus Besseres zu tun! Was machst du überhaupt hier?! Spielst du jetzt den Aufpasser oder was?«, zischte ich.

Kenny schnalzte mit der Zunge. »Na, was glaubst du denn?! Schließlich hast du die Aufträge in letzter Zeit ziemlich vernachlässigt«, merkte er amüsiert an und zog die Hallentür auf. Ich reagierte gar nicht auf seine Worte und trat ein. Es war schon fast klischeehaft was sich hier für ein Bild bot. Eine einzelne Lampe erhellte die Halle, unter deren Schein die Zielperson saß. Gefesselt und geknebelt.

»Was ist das denn?!«, brummte ich und trat mit Kenny näher zu der Zielperson. »Habt ihr euch vom letzten Hollywoodfilm inspirieren lassen, oder was?«

Der Alte kicherte nur dunkel und ich musterte die Frau. Es war wirklich so wie im Telefonat beschrieben. Ihre Haare waren wirr und verfilzt. Ihr Körper war abgemagert. Wahrscheinlich hatte dieser nicht mehr bekommen als Drogen. Und diese waren es auch, die sie in diese Situation gebracht hatten.

»Die Alte ist nicht mal mehr zum Bumsen gut«, merkte Kenny angewidert an und zog aus seiner Jackentasche eine Pistole.

Meine Augen verdunkelten sich. »Was soll das hier werden?«, hakte ich kühl nach.

»Na, was glaubst du denn, Kleiner?! Ich will nur sicher gehen, dass du diesmal den Auftrag ordentlich ausführst!«, entgegnete er und warf mir die Waffe herüber. Mit Leichtigkeit fing ich sie auf. Jedoch hielt ich sie gesenkt, während ich in die glasigen Augen der Frau blickte.

»Weißt du was, Kleiner?! Der Boss hat rausgefunden, dass diese hässliche Krähe eine Tochter hat«, grinste Kenny dreckig und fuhr sich durch seinen Kinnbart. »Wer weiß, wenn sie ein flotter Feger ist, kann sie vielleicht für die Schulden ihrer Mutter aufkommen«, fuhr er fort und leckte sich über die Lippen.

Ich verzog meine Mundwinkel. »Tcch! Und was soll denn der ganze Scheiß hier?«

»Komm schon! Ist es nicht viel amüsanter, wenn man verhandelt? Einfach nur abknallen wäre doch langweilig.« Die Frau gab dumpfe, verzweifelte Laute von sich.

»Bei dieser ganzen Scheiße denkst du doch nur an ein dein Vergnügen«, murmelte ich kalt, während Kenny grob das Klebeband von dem Mund der Frau riss.

»B-Bitte! Ich will nicht sterben!«, winselte sie verzweifelt. »Meine … meine Tochter! Meine Tochter wird für all das aufkommen! Bitte! Lasst mich am Leben!« Mein Kiefer spannte sich an. Genauso wie jede Faser meines Körpers. Diese Frau schrak nicht eine Sekunde davor zurück ihr eigenes Kind mit in den Dreck zuziehen!

Mein Griff um die Waffe verstärkte sich vor Wut und Verachtung! »Tcch! Warum sollte deine Tochter deine Scheiße ausbaden? Hast du jemals daran gedacht, nicht auch noch ihr Leben zu verpfuschen, wenn du deins schon nicht auf die Reihe bekommst?«, zischte ich ungehalten.

Für wenige Sekunden sah mich die Frau einfach nur an, ehe sie die Zähne zusammen biss. »Das ist mir doch egal! Ihr könnt mit ihr machen, was ihr wollt! Solange ich dafür am Leben bleibe!«

Ich schluckte schwer und entsicherte die Waffe. »Sag mal, steht sie noch unter Drogen?«, hakte ich leise nach.

Kenny zuckte mit den Achseln und beugte sich zu der Frau herunter. »Wie denn?! Ohne Kohle? Na, dann verrat mir nur eins, du nutzloses Stück Scheiße. Ich hoffe doch sehr, dass deine Tochter heiß ist.«

Die Frau nickte hektisch. »Sie macht alles, was ihr wollt. Nur lasst m -« Ein Knall ertönte und der Kopf der Frau sank kraftlos nach unten, während Blut aus der Stelle zwischen ihren Augen lief.

Kenny stöhnte genervt auf. »Oh, Kleiner, was sollte das denn? Glaubst du, ich hab Bock drauf jetzt nach dieser Tochter zu suchen? Bestimmt hätte die Schabracke geredet, danach hättest du sie immer noch abknallen können!«

Angewidert und gereizt warf ich die Waffe von mir und wandte mich um zum Gehen. Im Augenwinkel erkannte ich noch wie Kenny die Jackentasche dieser Schlampe durchsuchte. »Den Dreck kriegst du jawohl alleine weggeräumt, nicht wahr?«, merkte ich tonlos an.

»Oii! Kleiner! Wenn ich die Tochter deinetwegen nicht knallen kann, dann«, ich blickte über meine Schulter zu ihm herüber, während er einen Kehlen schnitt, gestikulierte und in das Portmonee der Frau blickte. Mit einem breiten Grinsen hob er den Personalausweis in die Höhe. »Na, wer sags denn. Minami Fujioka. Damit lässt sich doch bestimmt was anfangen«, hallte seine Stimme durch die Halle, als ich hinaustrat und die Tür mit einem Knall zu zog.

Augenblicklich begann sich meine Brust zu verkrampfen.

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