20. ϾФЛТΛϾТ
[Kana]
Die nächsten Tage kam ich nicht wirklich dazu, das Wort mit Eren zu suchen. Entweder ignorierte er mich in den Pausen oder reagierte auch nicht auf meine Nachrichten. Selbst Hanji konnte ihn nicht überzeugen, mal das Gespräch mit mir zuführen. Sollte ich es dann ganz lassen? Sollte ich warten, bis er auf mich zukam? Vielleicht brauchte er einfach noch mehr Bedenkzeit. Auch wenn ich mir dies versuchte einzureden, stimmte mich die ganze Situation dennoch Tag für Tag melancholischer. Allgemein lief es auf der Arbeit nicht gerade gut.
Herr Ackerman war schon seit einer Woche nicht mehr anwesend.
Und wenn der Chef nicht da war ...
Man merkte, dass niemand mehr so auf seine Aufgaben konzentriert war wie sonst. Seine bloße Präsenz hatte dieser Abteilung Disziplin und Ordnung verliehen, doch nun versuchte ich, die Unterlagen der Anderen bis zum Zeittermin zu bearbeiten und meinen Kollegen Jean nicht zu sehr an mich heranzulassen. Dieser wollte mich jeden Tag davon überzeugen, mit ihm einen trinken zu gehen.
Angestrengt räumte ich an diesem Abend meinen Schreibtisch auf und war froh, Jean abgewimmelt zu haben. Mit einem undeutbaren Gefühl holte ich mein Handy heraus. Da es selbst für Herrn Ackermans Verhältnisse komisch war, nicht einmal für einen Tag im Büro zwischenzeitlich zu erscheinen, hatte ich mir von Hanji seine Handynummer geben lassen.
Doch ... was erhoffte ich mir eigentlich jetzt davon?
Ja, was erhoffte ich mir davon auch seine Adresse zu haben? War ich blöd?! Klar, ich war zwar seine Assistentin, aber ...
Erwin hatte sich bestimmt schon bei Herr Ackerman gemeldet! Und bestimmt würde er am Montag wieder zur Arbeit kommen ...
Dennoch tippte ich auf seine Nummer und hielt mir das Handy ans Ohr. Mein Herz schlug vor Aufregung schneller, nachdem es einige Male geklingelt hatte, ertönte ein lautes Knacken und ein Brummen war zu hören. Ich öffnete den Mund, doch es kam kein Ton heraus.
»Wenn du nicht -«
Kaum hatte ich seine Stimme gehört, unterbrach ich ihn auch schon unbeholfen. »H-Herr Ackerman! Hier ... hier ist Frau Fujioka!«, presste ich angestrengt hervor.
Einen kurzen Moment trat Stille ein, bis er tief aufseufzte. »Lassen Sie mich raten, Hanji hat Ihnen meine Nummer gegeben?!«
Ich verzog die Mundwinkel und spielte nervös mit meinen Haaren. Selbst jetzt, obwohl ich nur seine Stimme hörte, fühlte ich mich unsicher. Selbst durchs Telefon hatte dieser Mann eine unglaubliche Wirkung.
»Also, was wollen Sie? Gibt es irgendwelche Schwierigkeiten auf der Arbeit, bei denen Ihnen keiner helfen kann?«
»I-Ich ... nein ... nicht wirklich. Nur ... die Kollegen nehmen ihre Aufgaben nicht mehr so ernst ...«, stotterte ich.
»Tcch! Wollen Sie sich jetzt etwa bei mir ausheulen?!«
»Nein!«, entgegnete ich fest. »I-Ich komme damit zurecht, die Unterlagen der Anderen zu überarbeiten, damit es nicht zu Verzögerungen kommt!«
»Dann versteh' ich den Sinn Ihres Anrufes nicht, Frau Fujioka. Wollen Sie etwa, dass ich Sie für diese Arbeit lobe?«
Ich zuckte etwas zusammen und biss mir auf die Unterlippe. Mein Puls wurde immer schneller. »N-Nein! Keinesfalls! Ich ... ich .... Sie waren jetzt schon eine Woche nicht mehr auf der Arbeit, und ich wurde nicht darüber informiert, ob Sie krank sind, oder der gleichen ...«, versuchte ich die richtigen Worte zu finden, und mir wurde im selben Moment bewusst, wie bescheuerte das ganze gerade war. Kein Wunder, dass Herr Ackerman genervt war. Bestimmt rollte er gerade mit den Augen oder er würde brummend auflegen.
»Verstehe ich das richtig, dass Sie sich Sorgen gemacht haben, Frau Fujioka?«
Mein Herz setzte kurz aus und aus irgendeinen Grund fühlte ich mich ertappt. Hatte er recht?
Hatte ich mir insgeheim einfach nur Sorgen um ihn gemacht? »E-Es ist nicht gut, wenn der Abteilungsleiter so lange unentschuldigt fehlt, Herr Ackerman. Bitte entschuldigen Sie, doch Sie sollten mich, Ihre Assistentin, von so etwas in Kenntnis setzen«, rechtfertigte ich schnell mein Verhalten. Nach wie vor war dieser Mann ein Rätsel für mich. Was war der Grund für sein Fehlen? »H-Herr Ackerman?« Ich schluckte schwer. Warum plapperte ich einfach so drauflos?
»Es gibt Dinge, die Sie selbst als meine Assistentin nichts angehen«, brummte er tief.
»Dann, informieren Sie mich in Zukunft darüber, dass Sie nicht zur Arbeit kommen!«, versuchte ich die Atmosphäre um zu drehen. Warum musste ich auch davon anfangen? Er hatte voll und ganz Recht, es ging mich nichts an!
Ein Rauschen erfüllte die Leitung unseres Gesprächs. Ich war fest der Meinung, gewesen Herr Ackerman hätte nun aufgelegt. Ich schloss die Augen und atmete tief durch, ehe ich das Handy sinken ließ.
Das Klingeln des Fahrstuhls ertönte vom Flurabteil zu dem Bürokomplex, in dem ich mich befand. Verwundert blickte ich auf. Mit der Vermutung, dass es nur die Reinigungskraft sei, blickte ich hinunter auf das Display meines Handys. Er hatte wirklich aufgelegt. Seufzend wandte ich mich zu meiner Tasche und packte meine Sachen zusammen.
»Sie wollen wirklich mehr über mich erfahren, Frau Fujioka?« Ein heftiger Stromschlag durchzog meinen Körper. Wie eine Puppe, deren Kugelgelenke steif waren, drehte ich meinen Kopf langsam und zögerlich nach hinten.
Seine Schritte halten von den Wänden wieder und ich stand da wie angewurzelt. Mit einem süffisanten Grinsen steckte Herr Ackerman sein Handy in die Tasche seiner Anzughose und kam langsam auf mich zu. »Wollen Sie den Grund meines Fehlens wirklich wissen, Frau Fujioka?!«
»H-Herr Ackerman .... Sie ...«
War er schon die ganze Zeit im Gebäude gewesen, oder war er einfach zufällig auf dem Weg hierher gewesen?! Mit ausdrucksloser Miene kam er vor mir zum Stillstand. »Wollen Sie wirklich die Abgründe meines Charakters erfahren, Frau Fujioka?«
Ich schluckte schwer.
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