Kapitel 22

Wie ich schon im vorherigen kap angemerkt habe, halte ich mich nicht zu 100% an den canon der serie. Und in den weiteren kapiteln wird es deutlich zumerken sein. Ich muss leider vieles so abändern das es für meine ff passt 😨😢 bitte steinigt mich nicht. Und wenn etwas unklar ist (zb. Welcher zeitpunkt das jetzt ca in der serie wäre oder so) ruhig ab damit in die kommis😊

Ich biss mir kurz auf die Unterlippe und strich mir eine nasse Haarsträhne von der Stirn.
»Es ist ok. Denn ich weiß es ist nur Gerede.«, entgegnete ich dem Unbekannten und nahm den Korb zwischen meine Armbeuge.
»Tcch! So wirst du nichts verändern können! Willst du denn für immer das diese Waschweiber so schäntlich über dich reden?!«, knurrte er verächtlich und kramte in seiner Jackentaschen, ehe er in den Regenhimmel sah.
»Diese ganze Welt ist doch nur ein Haufen Scheiße. Und der der nichts bewegen kann wird an seiner eigenen Scheiße zugrunde gehen.«, murmelte er ernst und schob sich eine Zigarre zwischen die Lippen. »Sag mir, Kleine, glaubst du daran das die Menschen etwas in dieser Welt bewegen können? Das ihre beschränkte Auffassungsgabe die Welt verstehen kann?!«, fuhr er fort und versuchte mit dem Streichholz die Zigarre an zuzünden. Ich blinzelte irittiert.
»I-ich verstehe nicht ganz was Sie m-«
»Natürlich nicht. Denn auch mir bleibt die Wahrheit der Beweggründe verb-«

»Doch ich glaube daran das es einzelne Menschen gibt die die Welt verstehen wollen!«, unterbrach ich ihn mit fester Stimme, »Ja. Es gibt diese Menschen die die Ketten der Beschränkheit sprengen wollen!«

Für eine kurze Zeit war nur das Rauschen des Regens zuhören. Bis der Unbekannte kehlig auflachte und seine Zigarre wieder einsteckte.
»Wieso treff ich immer wieder auf Menschen die mir irgendeinen Scheiß an die Backe nageln?!«, schmunzelte er finster amüsiert und klopfte mir kurz auf die Schulter, ehe er an mir vorbei ging. »Doch auch deine Einstellung wird irgendwann in der Scheiße ersticken. Sag mir, Kleine, hast du jemanden der deine Gutmütigkeit bewahren kann?! Der sie beschützen kann obwohl er sie selbst vielleicht nicht besitzt?!«
Langsam drehte ich meinen Kopf zu ihm und beobachtete ihn dabei wie er weiter ging.
»J-ja ... ja! Habe ich!«
»Verstehe ...«

Dann war nur wieder das Rauschen des Regens zu hören. Noch eine ganze Weile stand ich einfach nur da. Vollkommen durcheinander von seinen Worten, von dem Ausdruck in seinen Augen. Bis mich ein Nieser dazu bewegte schnell zu Victoria zurück zukehren.

*

»Oh Gott! Kindchen! Du solltest dich nicht so übernehmen.«, merkte Victoria mahnend an und half mir mich hinzusetzen. Angestrengt atmete ich aus und versuchte zulächeln. Auch wenn ich jetzt selbst nicht mehr ignorieren konnte wie schlecht es mir die letzten zwei Tage doch ging ...
Ich wollte doch nur nicht das Victoria sich unnötig sorgte.
»Vor einer alten Katzen kannst du nichts mehr verbergen.«, murmelte Victoria nun ruhiger. Verwirrt blickte ich zu ihr auf.
»W-was ...?« Doch sie schüttelte den Kopf und lächelte sanft, während sie meine Schulter tätschelte.
»Das ist nur so eine Redewendung mein Kind. Ich muss sagen ... du hast wahrlich einen gesegneten Körper. Wahrscheinlich würden es nur erfahrene Frauen erkennen.«
Lange Zeit staarte ich sie ungläubig an. Bis ich begriff ...
»D-du ...?! Wie hast du?! Ich habe doch noch kein Wort erwähnt ...«, stotterte ich überrascht. Victoria grinste mich nur vielsagend an.
»Wie gesagt Kindchen, ich bin eine erfahrene Frau. Und in meiner Blütezeit war ich Heba ...«

Unsere Unterhaltung wurde je unterbrochen, als ein heiden Lärm von Draußen zu uns ins Haus durchdrang. Mit skeptischen Blick schritt Victoria ans Fenster.
»Was zum Teufel?! Oh mein Gott was ist denn hier los?!«, entfuhr es ihr schockiert. Vorsichtig erhob ich mich vom Stuhl und wollte zu ihr ans Fenster tretten. Doch eine plötzliche Eruption brachte das Haus kurzzeitig zum beben und ich kam ins stolpern. Krampfhaft hielt ich mich an der Tischkante fest und schaute rüber zu Victoria. Ihr war zum Glück nichts passiert.
»Gott! Was war das?!«, keuchte sie und wankte zur Tür. Sofort drangen panische Stimmen der Bürger zu uns durch.
»Da am Himmel! Oh mein Gott! Es ist soweit! Sie werden uns fressen!«, schrie ein Mann hysterisch und einige rannten panisch davon. Ich schob die Brauen zusammen und ging langsam zur Tür herüber.
Eine schlimme Ahnung übermannte mich ...
»Victoria ... was ist ...«
»B-bleib im Haus Kindch-«
Ich ignorierte jedoch Victoria's Befehl und schob mich an sie vorbei nach Draußen. Sofort glitt mein Blick, wie bei einigen Leuten die auf der Straße standen, nach oben zum Himmel.
Mein Magen verkrampfte sich und mein Herz setzte aus. Riesige Trümmer fielen vom Himmel und drohten auf der Erde aufzuprallen.
Oder waren es keine Trümmer?! Ich konnte es nicht genau benennen. Jedoch erkannte ich im selben Augenblick wie noch etwas durch die Luft flog.
Ich brauchte einige Zeit um es halbwegs zu erkennen. Und ehe ich mir sicher war, waren viele der Trümmer auch schon zerteilt und begannen in der Luft zu verdampfen.

Meine Augen folgten der Gestalt die gekonnt auf einen der naheliegenden Dächer zum landen ansetzte.
»E-Elisabeth!«
Erneut ignorierte ich Victoria's Worte und rannte, gegen den kleinen Menschenstrom, zum Haus auf dessen Dach die Person gelandet war.
»Armin!!«, kam es lauthals angestrengt über meine Lippen. Nachdem sich der Blonde kurz einen Überblick verschafft hatte und die Lage über sich kontrollierte kam er zu mir herunter.

(Bei dem schreiben nachfolgender Szenen habe ich von Re:Zero das Ost chain of memories gehört. Kp brauchte was um alles rüber bringen zu wollen ....😅😢)

»E-Elisabeth!« Sofort trat ich näher zu ihm und musterte ihn. Was war in den letzten Wochen nur passiert?! Jetzt wo ich ihn zum ersten mal wieder sah hatte sich der Ausdruck in seinen Augen irgendwie verändert. Und mir wurde mit einem Schlag plötzlich bewusst, soviel Zeit ich auch mit ihnen allen verbracht hatte ... ich war nie ein Teil ihres Ganzen.

Vollkommen unwissend über das gerade passierende staarte ich Armin nur an und presste die Lippen zusammen.
»W-was ist nur passiert?! Ich habe soviel in der Bevölkerung gehört! Armin! Geht es allen gut?!«, überschlug ich mich regelrecht und mein Magen verkrampfte sich erneut.
»Es ... es tut mir Leid Elisabeth! Später wird man dir alles erklären. Da bin ich sicher. Ich kann es gerade nicht. Bitte entschuldige.«, murmelte er zurückhaltend und setzte auch schon die Anker seines Manövers zum Flug. Erneut wurde ich unwissend einfach zurück gelassen und musste mit den, mir hingeworfenen Worten, aushalten.
Mein Körper begann leicht zu beben und ich sank auf die Knie'.
Stechende Übelkeit übermannte mich und ich schlug mir die Hand vor den Mund.
»Kindchen ...« Trübe sah ich zur Seite. Victoria trat näher und beugte sich zu mir herunter. »Komm! Komm wieder mit rein Kindchen! Es ist nicht gut wenn du dich aufregst.«, flüsterte sie und half mir langsam hoch. Die Unruhe unter den Menschen hatte sich auch gelegt und es waren kaum noch welche auf den Straßen.
Die Situation hatte sich wohl wieder beruhigt.
Doch was wusste ich schon?! Ich war nicht einmal Ansatzweise im Bilde was hier gerade vor sich ging. Mein Blick gliet zu Boden.
»V-Victoria ... würdest du mich bitte alleine lassen?!«
»Aber -«
»Schon ... schon gut. Es geht wieder. Ich ... ich muss nur ... meine Gedanken sortieren ... das ist alles.«, murmelte ich abwesend. Victoria bedachte mich nur mit einem bemitleidenswerten Blick und nickte.
»Aber ... bitte gehe nicht soweit weg. Auch wenn sich jetzt alles wieder beruhigt zu haben scheint. Ok, Elisabeth?!«
»Ja ... ja. Ich bleibe nicht lange weg. Versprochen.«, entgegnete ich matt. Zögerlich nahm Victoria zu mir Abstand und trat weg.

Ich hingegen stand noch eine ganze Weile da. Kein klarer Gedanke erfasste mich.
Ich wusste nicht einmal welchem Denkansatz ich überhaupt nachgehen sollte ...
Ohne ein genaues Ziel ging ich die Straße entlang. Vorbei an einigen aufgeregten Bürgern die irgendetwas murmelten. Doch ich hörte ihren Worten gar nicht richtig zu und ging weiter.

Was genau fühlte ich eigentlich gerade? War es die Einsamkeit die mich übermannte?! Oder diese unerträgliche Unwissenheit, die mir selbst Armin nicht einmal ein Stück nehmen konnte?!

Warme Tränen liefen über meine Wange und ich realisierte jetzt erst das ich mich am Füße eines, mit Gras bewachsenen, Hügels befand. Ich wusste nicht einmal wie genau ich überhaupt hierher gekommen war ...
Doch im Grunde war es ja eh egal. Langsam stieg ich hinauf und wandte mich zu den entfernten Häusern auf die ich blicken konnte.

Der Wind spielte zaghaft mit meinen Haar. Es war fast so als würde er versuchen mich zu trösten.

Aprupt zuckte ich zusammen, als ich lautes husten vernehmen konnte. Reflexartig wirbelte ich herum und erkannte etwas weiter weg eine Person, die auf den Baum, etwas mittig des Hügels, zuwankte.

Oh Gott! Gab es etwa doch Verletzte?! Vollkommen automatisch bewegte ich mich zügig zu der Person. Diese sank angestrengt zu Boden und lehnte sich mit den Rücken gegen den Baum.
Atemlos kam ich eine Fußlänger vor der Person zum stehen und holte angestrengt Luft. Ich unterdrückte ein schockiertes Keuchen meiner Seits, als ich den Zustand des Mannes vor mir sah. Seine tiefe und lange Schnittverletzung am Bauch war mehr als offensichtlich. Doch am meisten setzten ihm wohl die schlimmen Verbrennungen zu die er davon trug.

Hatte es vorhin etwa doch soetwas wie eine Explosion gegeben?!

»I-ich werde Hilfe holen! B-bleiben Sie wo-«
Ein kehliges gedämpftes Lachen entkam dem Mann.
»Sag jetzt nicht ich soll bleiben wo ich bin ...«, merkte er zynisch an und hustete heftig. Ich hielt in meiner Bewegung inne. »Ich ... kann eh nirgendwo mehr hin, Kleine.«, hauchte er angestrengt und senkte etwas den Kopf.
Jetzt wo ich ihn so betrachtete ...
»S-sind Sie nicht der Mann der mir vor ein paar Tagen auf dem Markt geholfen hat?!«, entkam es mir völlig unbedacht. Der Mann grinste finster und hustete sofort wieder.
»Kein Wunder das du .... mich nicht gleich erk-«

»Sprechen Sie nicht! Sie müssen Ihre Kräfte sparen! Ich werde Hilfe holen!«, unterbrach ich ihn ernst und setzte erneut zum Anlauf an.
»Sag mal .... Kleine ...« Zögerlich wandte ich meinen Blick zu ihm nach hinten. »... die Person ... die deine Gutmütigkeit be .... wahren kann ..... wo ist sie .... jetzt?!«

Meine Kehle schnürte sich zu und ich biss mir auf die Unterlippe.
»Ich ....«, angestrengt schluckte ich meine Worte herunter, »Ich werde Hilfe holen!«

»Wie ich es mir dachte .... im Nachhinein ... ist kein Wort etwas .... wert ..... ob es nun die Worte .... des Glaubens .... des Friedens .... oder der törichten Liebe sind ....«, ein starkes Husten unterbrach seine Worte, »... wir klammern uns nur .... an diese leeren Worte ... um nicht den Verstand zu verlieren ... um unserer Existenz einen Sinn zugeben ...«

Wie versteinert blickte ich den Mann an. Blickte in seine ausdruckslosen, dennoch traurigen Augen.
Die eine längst verdrängte Erinnerung von ihm widerzuspiegeln schienen.
Und auch wenn ich seine Worte nicht wirklich verstand ... so berrührten sie mich in meinem Inneren ....

Vorsichtig ging ich wieder zu ihm herüber und kniete mich zu ihm herunter.
Ich konnte diesem Mann wohl wirklich nicht mehr helfen ....
Aber ich konnte ihm zuhören ....

»Kleine ... verschwinde endlich!«, keuchte er brüchig, »Es kommt nichts Gutes dabei heraus wenn du .... hier bleibst ...«
Mit einem halbwegs warmen Lächeln legte ich vorsichtig meine Hand auf die seiner.
»Wenn dies bedeutet, einem Menschen zu zuhören, in deren Augen soviel Traurigkeit liegt, dann ist heute wohl nicht mein Tag.«, murmelte ich leise.
»W-was ... redest du da?! Ver ... schwinde!«, knurrte er keuchend und begann erneut zu husten.

Ich wusste selbst nicht einmal was ich hier eigentlich tat ...
Ich wollte nie wieder einen Menschen leiden sehen! Und dieser Mann vermittelte mir unsaglich das Gefühl, als seien alle schlimme Taten die er jemals begangen hatte, mit einem Schlag auf ihn nieder gestürzt. Selbst seine Augen vermittelten die gleichen Empfindungen. Wenn auch etwas suchendes in ihnen lag ...

»E-Elisabeth!!«

Sofort fuhr ich auf und blickte zu zwei Rekruten des Aufklärungstrupps. Augenblicklich sprintete der eine zu mir herüber und packte meinen Oberarm.
»Weg von ihm!!«, befahl er lautstark und zerrte mich von dem Verletzten weg. »Los! Geh und erstatte Bericht! Wir haben diesen Mistkerl gefunden!«, herrschte der Rekrut seinen Partner an. Dieser löste sich aus seiner Paralyse und nickte ängstlich.
»J-Jawohl!!« Zögerlich wandte er sich um und rannte los. Während mich der andere weiter von dem Mann wegzerrte.
»Gott! Da kamen wir ja gerade rechtzeitig!«

»W-warte!! Dieser ... dieser Mann ... er braucht Hilfe!«, presste ich überfordert hervor. Der Rekrut verzog verachtend die Mundwinkel.
»Pff! Von wegen! Ich bring dich weg von diesem Abschaum! Er ist mit einer der Gründe warum es soweit gekommen ist!«

»W-was?! Ich ... ich verstehe nicht!«, keuchte ich und blickte ein letztes mal zu dem Verletzten. Ehe mich der Rekrut weiter den Hügel hinunter zerrte.

Das letzte was ich nur noch erkennen konnte, war ein schwaches, vergängliches Grinsen auf seinen Lippen. Und seine grauen Augen die immer mehr an Glanz verloren hatten ...

Oh mein Gott! Dieses kap!!! In meiner Vorstellung war es einfach so ... so ... so besonders .... und nu?! Ich krieg es absolut nicht hin mein gefühltes zu diesem kap nieder zuschreiben. Und ich bin absolut nicht zufrieden .... es tut mir leid das es so schwach geworden ist 😭😭😭😭

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