Kapitel 25
Gedanken verloren ging ich den Flur entlang. Seid zwei Tagen stand ich irgendwie neben mir. Mir fielen Dinge auf, für die ich vorher wohl einfach blind gewesen war. Wenige Knilche kreuzten meinen Weg, doch jeder Einzelne hatte ein ernstes Gesicht. Alles wirkte so leer, so kalt. Die gesamte Atmosphäre war erdrückend.
Nachdem ich einfach so sein Schlafzimmer verlassen hatte, hatte ich Levi nicht mehr wieder gesehen.
Ich stoppte, und blickte nach vorne. Dieser Weg führte doch zu der Bar, an der ich die Frau getroffen hatte. Immer öfter musste ich an sie denken, und auch meine Gedanken kreisten seltsamerweise immer häufiger um Levi.
Ich fragte mich wo er immer war? Und auch fragte ich mich was für eine Rolle diese Frau hier einnahm. Hanji hatte ich auch schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr gesehen.
All diese Fragen stellte ich mir in jetziger Zeit. Verzweifelt versuchte ich zu verstehen warum mir seid jenen Tag so schwer ums Herz war. Doch ich fand keine Antwort. Bei den Gedanken an ihn, verkrampfte sich mein Magen, und mir war zum heulen zumute. Doch warum?! Ich begriff es einfach nicht!
Ich blinzelte, von der Ferne konnte ich die Frau erkennen, wie sie sich, an der Wand abstützend, den Flur entlang ging. Man brauchte nicht zu verstehen was wohl los war, sofort erkannte ich dass es ihr nicht gut zugehen schien. Zügig hechtete ich zu ihr,als sie drohte umzukippen. Vorsichtig hielt ich ihren Oberkörper und gliet mit ihr auf den Boden. Ihr Atem ging unregelmäßig und sie schwitzte. Zögerlich blickte sie zu mir herauf, und ein leichtes Lächeln umspielte ihre Züge.
"D-du bist es wieder.", hauchte sie angestrengt.
"S-sie sollten nicht umher laufen, wenn es Ihnen nicht gut geht.", merkte ich zögerlich an, eine Weile sah sie mich einfach nur stumm an.
Wieder verkrampfte sich etwas in meinen Inneren, und meine Schlefe begann zu pochen.
Das war jetzt ein denkbar schlechter Zeitpunkt für Kopfschmerzen!
"Du weisst nicht wo mein Sohn ist?!" Ich schob verwirrt die Brauen zusammen.
War einer der Knilche hier ihr Sohn?
"Nein, leider weiss ich nicht wo ihr Sohn ist. Wie sieht er denn aus? Ich habe heute schon ein paar Leute gesehen, vielleicht war ihr Sohn dabei." Sichtlich irittiert staarte sie mich ungläubig an. Ich konnte ihren Blick nicht deuten. Irgendwie wirkte es so, als würde sie annehmen das ich sie gerade für blöd verkaufte.
Hatte ich was falsches gesagt?!
"I-ist alles in Ordnung?", hakte ich zögerlich nach. Sie schüttelte den Kopf.
"Ich verstehe .... du weisst es also nicht.", begann sie und seufzte, "Würdest du mich zu meinem Zimmer begleiten?"
"A-aber sicher doch!" Vorsichtig erhob sie sich und ich stützte sie, während wir den Flur entlang gingen.
Sichtlich erschöpft setzte sie sich schweratmend aufs Bett. Ich hingegen kämpfte gerade mit meinen Gefühlen. Wenn Levi das mitbekam würde er sicherlich wieder vor Wut kochen! Aber die Frau tat mir Leid, ich konnte sie doch unmöglich in diesen Zustand alleine lassen. Was war ihr Sohn bloss für ein Mensch, dass er seine Mutter so alleine liess?! Ich wusste zwar nichts über ihn, aber anhand dieser Tatsache, dass er sie einfach in so einem Zustand alleine liess, machte mich wütend! Ohne weiter darüber nachzudenken, beschloss ich doch bei ihr zubleiben. Wie selbstverständlich goss ich ihr Wasser in das Glas auf den Nachtschrank und reichte es ihr.
"Vielen Lieben Dank, meine Liebe.", lächelte sie und nahm das Glas entgegen. Unauffällig sah ich mich etwas im Raum um. Obwohl es mit viel Liebe eingerichtet schien, fühlte es sich hier dennoch sehr kalt und einsam an. Verwundert erblickte ich das Klavier in der Ecke des grossen Raums.
"Er spielt immer für mich, wenn er denn mal da ist." Etwas peinlich berührt von meinen neugierigen umblicken, wandte ich mich zu ihr.
Meinte sie damit ihren Sohn?!
"I-ich dachte sie spielen darauf."
"Grosser Gott Nein. Ich bin viel zu unbegabt dafür, im Gegensatz zu ihm. Er hatte schon immer ein Talent Dinge schnell zuerlernen.", erzählte sie und sah dabei etwas traurig aus. "Aber in letzter Zeit, spielt er nicht mehr sooft für mich, und wenn dann doch, dann zerreißt mir die Melodie das Herz."
Ich sah sie einfach nur an, unfähig etwas zu antworten. Sie tat mir so entsetzlich Leid. Irgendwie hatte ich das Bedürfnis sie in den Arm zunehmen. Mit einer leichten Handbewegten klopfte sie neben sich auf die Decke.
"Setz dich doch zu mir, meine Liebe. Ich finde es sehr schön Gesellschaft zu haben." Zögerlich nickte ich nur und setzte mich neben sie. Sanft nahm sie eine Haarsträhne von meiner Schulter.
"Du hast so wunderschönes Haar. Hättest du etwas dagegen wenn ich sie dir bürste?" Perplex sah ich sie an.
"Ähm ... Nein ... aber das müssen sie wirklich nicht ..." Sie lachte kurz auf.
"Nicht so schüchtern, ich mache das gerne.", antwortete sie und holte eine Bürste aus ihrem Nachtschrank. Überfordert sass ich einfach nur da, während sie sanft durch mein Haar strich.
Meine Brust zog sich zusammen.
Dieses Gefühl. ..... es kam einen Dejavu gleich.
Aber ich wusste, dass ich noch nie in solch einer Situation gewesen war.
Oder?
Ich war völlig durcheinander.
"Es ist schon komisch", begann sie leise, "obwohl wir uns nicht kennen, ist mir deine Nähe dennoch vertraut. Du bist ein wirklich liebes Mädchen. Bestimmt hast du viele Verehrer." Bei ihrem letzten Satz lachte ich bitter auf.
"Wie man es nimmt.", argumentierte ich nur. Wenn sie wüsste das ich im Grunde eigentlich nur eine Sklavin war, würde sie mich bestimmt nicht mehr so herzlich behandeln.
Ich war damals einfach ein naives Mädchen gewesen. Ich habe dem Mann der mich von der Strasse holte zu sehr vertraut. Ich war einfach zu blauäugig gewesen.
Angewidert liess ich die Handschuhe in den Mülleimer verschwinden, und strich mir über den Nacken. Nichts konnte meine Stimmung heben! Ich war die letzten Tage einfach nur abgefuckt! Ausdruckslos hing ich meine Jacke an die Gardrobe, und verstaute die Tabletten in meine Gesässtasche. Ich musste zu ihr, bevor ich noch komplett den Verstand verlor. Nur bei ihr konnte ich meine Gedanken ordnen! Mit abgespannten Schritten führten mich meine Füsse zu ihrem Raum. Meine Handbewegung hielt kurz inne als sie sich dem Türgriff näherte.
"Die Tabletten zögern es nur heraus, dass müsste dir eigentlich bewusst sein."
Ich schüttelte seine Worte aus meinen Gedanken und atmete tief durch, während ich den Griff runter drückte und die Tür aufstiess. Jeglicher Gedanke verschwand aus meinen Kopf, meine Muskeln spannten sich an. Ich verengte die Augen und biss mir auf die Unterlippe.
Meine Mutter sah mich zunächst überrascht an, ehe sie mich warm anlächelte. Ich hingegen konnte es überhaupt nicht erwidern! Was zum Fick machte Sayaka hier?! Waren meine Worte vom letzten mal nicht deutlich genug gewesen?! Panisch sprang sie vom Bett auf und verbeugte sich. Knurrend sah ich sie tödlich an.
"Wie schön, du kommst mich ja doch noch besuchen.", sprach meine Mutter unbeirrt, doch dann erkannte auch sie die Atmosphäre. Sofort stand sie auf und trat näher zu mir.
"Bitte, hör mir zu. Sie hat mir nur geholfen, bitte schimpf nicht mit ihr, Levi!", versuchte sie mich zu beruhigen.
"Nicht jetzt, Mutter!", zischte ich kalt und packte Sayaka's Handgelenk, "Was habe ich dir letztes mal gesagt? Halte dich von ihr fern!", fuhr ich gereizt fort. Sayaka's ängstlicher Blick, veränderte sie plötzlich in einen ernsten. Ungläubig sah sie zwischen mir und meiner Mutter hin und her.
"D-du bist .... sie ist deine ....", stotterte sie und staarte mich an, "Wie ..... wie herzlos bist du eigentlich?!", kam es abrupt von Sayaka. Für eine Millisekunde schaute ich sie fassungslos an. Was war das gerade?! Wie sprach sie auf einmal mit mir?!
"Was?! Vergiss nicht wem du hier gegenüber stehst, Mädchen!", knurrte ich tief.
Doch Sayaka's Blick blieb weiterhin ernst. Was war hier los?
"Wie herzlos kann man sein seine eigene Mutter so im Stich zulassen?!", fuhr sie mich wie von Sinnen an, "Diese Frau ist tief traurig! Erkennst du das nicht?!"
In meinen Inneren pochte wieder dieser Druck.
Mit einen lauten Knall, verpasste ich Sayaka eine harte Ohrfeige. Ihr Körper wankte und sie schlug auf den Boden auf.
"Wie kannst du es wagen.....", zischte ich gereizt und sah auf sie herab.
"L-Levi, bitte hör auf!", versuchte meine Mutter verzweifelt die Situation zu entschärfen, doch ich nahm ihre Worte nur wage war, mein Blick richtete sich weiterhin auf Sayaka.
Diese elende. ....
Ohne es selbst kontrollieren zu können handelte ich nur noch nach meinen Gefühl. Mit einer schnellen Handbewegung zerrte ich meine Waffe aus meiner Gesässtasche, die Tabletten fielen klappernd dabei zu Boden. Ich richtete den Lauf auf Sayaka.
"Levi!!", schrie meine Mutter verzweifelt. Doch ich achtete gar nicht auf ihre Worte. Mein Daumen entriegelte die Sicherung.
"Was willst du schon wissen, Mädchen?!", presste ich tief hervor, "Du hast kein Recht deine Meinung dazu zuäussern! Du weisst gar nichts!"
Ein Knall ertönte.
Völlig überrumpelt weiteten sich meine Augen, und ich drehte langsam meinen Kopf zur Seite. Mit Tränen in den Augen sah mich meine Mutter an und rieb sich über ihre Handinnenfläche. Ich selbst vernahm jetzt erst den pochenden Schmerz an meiner Wange.
"Was ... was ist nur in dich gefahren?!", sprach sie und ihre Stimme zitterte, "Sollst du so mit einer Frau umgehen?! Was ist nur mit dir? Ich erkenne dich nicht wieder!" Mein Magen verkrampfte sich und meine Kehle schnürte sich zu. Völlig überfordert staarte ich sie nur an.
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