Kapitel 20


Mit einen finsteren amüsierten Lächeln, sah der Schwarzhaarige auf den leblosen Körper herab.
Stille.
Es zog sich eine eisige Stille durch den Raum. Jediglich das Blut war zuhören, was von der Klinge tropfte. Er hatte die Pistole gar nicht gebraucht. Das es so einfach gehen würde, überraschte selbst Levi. Er hatte fest damit gerechnet dieses Schwein hätte Leute an seiner Seite, die ihn beschützten. Doch stattdessen traf er ihn einfach an, wie er seelenruhig da sass und sein schmieriges Geld zählte. Noch ehe dieser Bastard sich wundern konnte, wie Levi in sein Haus eingedrungen war, erstickte er auch schon elendig an seinen eigenen Blut. Komischerweise ging der Atem des Jungen vollkommen ruhig und regelmäßig. Es war als sei ein tiefer Druck von ihm abgefallen.
Doch Levi konnte nicht länger da bleiben, um sich den Anblick dieses toten Schweins, einzuprägen, er musste verschwinden! Schnell steckte er das Messer ein, öffnete vorsichtig die Tür, und schaute sich um.
Der Schwarzhaarige wusste eh nicht wie spät es war, aber zu seinem Glück war keine Menschenseele zusehen. Hastig verliess er das Haus und trat in die Dunkelheit, die ihm in diesen Moment Schutz bot.
Wieder legte sich ein finsteres Grinsen auf die Lippen des Jungen. Diesen Ausdruck dieses Bastardes würde er niemals vergessen! Wenn es schon keinen Gott gab, so hatte er gerade für Gerechtigkeit gesorgt! Levi's Körper fühlte sich plötzlich so leicht an. Das Adrenalin liess ihn das Gefühl verspüren, es mit jeden aufnehmen zu können! Ob es nun ein Gefühl der Befreiung war, oder sonstiges, zum ersten mal nach langer Zeit, machte sich der Schwarzhaarige mit einen ruhigen Herzen auf den Rückweg.

*

Stumm sass Sayaka neben Levi. Es war nicht das erste mal das sie auf irgendeinen Hügel sassen und dem Sonnenuntergang beobachteten. Es war diesmal sogar seine Idee gewesen. Sayaka war mehr als verwundert über diesen Umstand. Vor zwei Tagen hatte sie sich noch Sorgen um ihn gemacht, da er sich diese Zeit überhaupt nicht bei ihr blicken gelassen hatte. Um so erleichteter war das Mädchen, nun ihren besten Freund, neben sich zu wissen. Und zwar ohne Verletzungen! Allgemein fand sie das der Schwarzhaarige irgendwie eine Ruhe ausstrahlte. Eine Ruhe, die er lange versucht hatte zu finden. Doch wie immer fragte sie nicht weiter nach. Mit Worten wollte sie die Situation um keinen Fall wieder kippen. Sayaka wusste was für ein Pulverfass Levi sein konnte, ein falscher Funke, und es gab eine Explosion.
"Ich habe mir Sorgen gemacht.", durchbrach sie das Schweigen. Diesen Satz konnte sie sich nicht verkneifen. Wohlwissend keine Antwort zu erwarten, streckte Sayaka alle viere von sich und legte sich ins Gras.
"Tut mir Leid.", murmelte er leise, aber dennoch hörbar. Das Mädchen blinzelte ungläubig. Was hatte er gerade gesagt?!
Als hätte er ihre Gedanken gelesen, drehte Levi seinen Kopf zu ihr. Der Wind schob einige Haarsträhnen, seiner neuen Frisur, zur Seite. Obwohl Sayaka seine längeren Haare gefallen hatten, passte dieser Schnitt zu ihm. Aber das würde sie ihm niemals sagen.
"Ich hatte nie beabsichtigt dir Sorgen zubereiten.", begann er erneut, "Du hast mir sooft geholfen, aber ich habe mich nie bedankt." Fassungslos beugte sich Sayaka nach vorne und legte ihre Hand auf seine Stirn.
"Sag mal, hast du Fieber?!", fragte sie verwundert nach, und konnte immer noch nicht fassen was er gerade gesagt hatte.
"Keinesfalls.", brummte Levi und schob ihre Hand beiseite, "Hast du verstanden was ich gesagt habe?! Ich meine das Ernst!", fuhr er fort und hielt ihre Hand fest. Sayaka war mit dieser Situation sichtlich überfordert. Doch schnell fasste sie sich wieder und senkte den Blick.
"Ich bin oft aufgewacht, mit der Befürchtung du bist nicht mehr da.", flüsterte sie, "Der Gedanke daran, das ich dich irgendwo tot auffinden könnte ... es macht mich traurig ... es schmerzt dich innerlich leiden zusehen .... wieso redest du nicht mit mir?! Ich habe dir und deiner Mutter soviel zuverdanken, und dennoch kann ich dir nicht helfen. Ich weiss nichts über deine tiefsten Sorgen! Ich habe Angst dass du eines Tages fort bist!", schluchzte sie und schaffte es nur halbwegs ihre Tränen zurück zuhalten. Levi's Griff um ihre Hand wurde stärker.
"Ich werde nicht fort gehen!", antwortete er, "Ich könnte nie etwas tun was dich zum weinen bringt, oder dir Schmerzen zufügt. Wenn ich einen Weg beschreite, würde ich ihn nur mit dir gehen Sayaka. Du bist die jenige die mich die ganze Zeit aufgefangen hat.", fuhr er fort und strich ihr durchs Haar. Die Brünette sah schniefend auf.
"D-du ... du könntest nichts tun was mir weh tut?"
"Nein könnte ich nicht.", flüsterte er und liess von ihr ab, "Und jetzt hör auf zu heulen!", fuhr er wie gewohnt fort. Sayaka machte einen Schmollmund und boxte ihn gespielt in die Schulter.
"Idiot, man macht sich Sorgen, und du maulst einen an!"
"Kennst du es denn anders?!", grinste er provokant. Das Mädchen seufzte. "Nein, kenne ich nicht."

*

Nach langem überlegen, konnte sich Sayaka doch dazu überwinden, Levi's Mutter zu besuchen. Auch wenn sie wusste dass sie erneut nur wieder eine Fremde für seine Mutter sein würde. Doch der Schwarzhaarige hatte Recht, obwohl seine Mutter immer wieder aufs neue vergass wer Sayaka war, so nahm sie sie doch immer wieder herzlich auf, und begann zu lächeln. Wissend das dieses Lächeln auf ihren Gesicht Levi glücklich machte, entschied sie sich den beiden doch einen Besuch abzustatten.
Das Mädchen beschloss die Abkürzung zu ihrer Wohnung zunehmen, so bog sie in eine Gasse ab. Jedoch wurde ihr Gefühl, dass sie verfolgt wurde, immer stärker. Hektisch sah sie über ihre Schulter, doch da war niemand. Wahrscheinlich bildete sie sich nur etwas ein, tat Sayaka es ab und blickte wieder nach vorne.
Im selben Moment schrack sie zurück. Aus dem nichts stand ein Mann vor ihr. Gelangweilt spielte er mit der Zigarette in seinem Mundwinkel. Eins wurde dem Mädchen sofort bewusst, dieser Mann versperrte ihr absichtlich den Weg! Sayaka versuchte sich wieder zu sammeln, und schluckte ihre Unsicherheit herunter. Auf dieses Spielchen liess sie sich nicht ein! Gekonnt ignorierte sie ihn, und wandte sich zum umkehren, jedoch packte der Mann grob ihren Arm und zog sie dichter zu sich heran.
"Hey, Kleine! Du bist doch bestimmt ein liebes Mädchen, oder?!", schnallzte er mit dreckigen Unterton. Jeder Muskel in Sayaka's Körper spannte sich an. Panisch versuchte sie sich los zureissen.
"L-lassen Sie mich los!!", wurde das Mädchen lauter, zugleich wurde ihr aber bewusst dass sie niemand hören würde. Diese Gasse war Abseits des Viertels, und hier kam so gut wie nie eine Menschenseele vorbei. Immer mehr stieg die Angst in ihr auf und sie zappelte immer wilder umher.
"Ohh, du bist ja eine ganz Wilde!", grunzte der Mann amüsiert und umfasste grob ihre schmale Taille, "Mit dir werde ich viel Spass haben. So eine Wildkatze hatte ich noch nie." Sayaka's Brust schnürte sich zusammen, als seine Hand hinunter zu ihrem Hintern wanderte.

"Nein!!", schrie sie verzweifelt und wirbelte wild um sich. 
Voller Panik und pochenden Herzen kniff Sayaka die Augen zusammen.
Urplötzlich lockerte sich der Griff des Mannes, zögerlich öffnete das Mädchen die Augen. Wie versteinert staarte der Mann Sayaka ausdruckslos an und liess sie los. Sofort wich sie wankend zurück, und stolperte nach hinten auf den Boden. Wie in Trance blickte Sayaka auf den Mann, der versuchte hörbar Luft zuholen. Doch nur ein Gurgeln kam von ihm, gefolgt von Blut aus dem Mund. Staar vor Schock sah Sayaka weiter dabei zu wie er an seinem eigenen Blut zu ersticken schien. Ruckartig zerteilte ein waagerechter Schnitt seine Kehle, und Blut schoss hervor. Die rote Fontäne spritzte in Sayaka's Richtung und bedeckte ein Teil ihrer Haare, sowie ihr Gesicht und ihre Kleidung. Mit letzten Zuckungen sakten die Knie' des Mannes ein und er fiel nach vorne auf den Boden.
Sayaka's Augen weiteten sich, und ihr Körper begann unkontrolliert zu zittern. Vollkommen schockiert wanderte ihr Blick an der Leiche vorbei, zu der Person die gerade kaltblütig einen Menschen umgebracht hatte.
Ihr Magen verkrampfte sich. Ihre Kehle schnürte sich zu.
Mit völlig ruhigen, jedoch eiskalten Augen, schritt Levi um den Mann herum, auf sie zu, während er das Messer in der Jackeninnentasche verschwinden ließ. Ein einzelner Blutstropfen gliet seine Wange herunter.
"Ist mit dir alles in Ordnung?", erkundigte er sich, als ob nichts gewesen wäre. Sayaka staarte ihn völlig überfordert an. Durch den Schock war sie nicht in der Lage sich zubewegen. Vorsichtig hockte sich Levi vor dem Mädchen und streckte die Hand aus.
"Hat er dir etwas-"
"Nein!!", schrie Sayaka hysterisch und wich zurück, "Fass mich nicht an!!", brüllte sie, löste sich aus ihrer Versteinerung, und erhob sich blitzschnell. Mit panischen Augen sah sie Levi an und schüttelte schockiert den Kopf. Noch ehe der Schwarzhaarige etwas weiteres sagen konnte, lief sie panisch davon.

Irittiert blickte Levi ihr nach. Er begriff nicht was gerade passiert war.
Wieso lief sie weg? Wieso wendete sich Sayaka von ihm ab?
Er hatte sie doch gerade beschützt. Wieso hatte sie ihn angeschrien? Der Schwarzhaarige verstand es nicht.
Was war denn falsch daran, diesen Bastard aufzuschlitzen? Schliesslich war er auch nur einer dieser dreckigen Schweine gewesen!
Er verstand ihre Reaktion nicht. Für ihn war es selbstverständlich geworden, diese dreckigen Bastarde bluten zulassen! Was sollte auch schon falsch daran sein?!
Wieso war sie nicht dankbar für ihre Rettung? Dieses Schwein wollte Sayaka etwas antuen, wäre der Junge nicht aufgetaucht, hätte er sonst was mit ihr angestellt.
Levi's Augen verengten sich, und er wischte sich über die Wange.
Sayaka war einfach zu naiv, kam es ihm in den Sinn, sie erkannte nicht die Grausamkeit der Menschen, ihre Abartigkeit! Zähne knirschend schlug der Junge mit der Faust gegen die Wand. Und seine Augen verdunkelten sich.
"Tcch!"

Sayaka lief. Sie lief soweit sie nur konnte. Ihre Gedanken waren völlig durcheinander. Der aufkommende Regen mischte sich mit dem Blut an ihren Körper. Das Mädchen hatte einfach nur Angst und war überfordert. Immer weiter lief sie, ohne auf ihre Umgebung zuachten. Als sie langsam realisierte was sie tat, und ihre Beine immer schwerer wurden, sakte sie atemlos zusammen.
Wie war Levi nur zu soetwas grausamen fähig?! Ihr Körper begann wieder zu zittern. Noch nie hatte sie so einen Ausdruck in seinen Augen gesehen. Ihr kindlicher Verstand war nicht in der Lage zu begreifen was gerade passiert war. Verzweifelt schüttelte sie den Kopf und rappelte sich langsam auf.
Doch, durch den Regen, verlor sie den Halt unter den Füssen, und rutschte weg.
Ungläubig riss sie die Augen auf, als ihr bewusst wurde das sie fiel. Sie fiel in die Tiefe. Durch den aufkommenden Nebel, den der Regen mit sich gebracht hatte, war ihr verborgen geblieben dass sie sich an einem Abgrund befand.
Instinktiv versuchte sie irgendwo Halt zu finden. Tränen glieten aus ihren Augen. Sie wollte nicht sterben!
Ein harter Schmerz durchbohrte ihren Körper. Nur wage nahm sie war wie ihr Körper immer wieder hart gegen etwas prallte. Das letzte was sie spürte war nur noch ein harter Schlag der gegen ihren Kopf stiess. Dann legte sich ein schwarzer Nebel um ihr Bewusstsein.

**********************************************************************
Leider habe ich mich etwas verschätzt, und dies ist doch nicht das letzte flashback kap 😅😅🙈😓 ich wollte nicht den Rest in ein kap quetschen, es tut mir leid🙈🙈🙇😣 einiges was hier vor kommt hat aber für die hauptstory ein wichtiges Schlusslicht (ist dass das richtige Wort?!) Ohhh man, also einige Sätze sind von Wichtigkeit xD ich hoffe man versteht was ich meine 😅😅😅😵

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top