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Humpelnd ging Wooyoung wieder aus der Toilettenkabine.
Er war umgezogen, hatte sich das Gesicht gewaschen und dafür gesorgt nicht zu zerstört auszusehen.

Chan schlich sich von hinten an und legte seine Hand an seine Hüfte. Sein warmer Atem traf Wooyoungs Ohr. Dieser verdrehte seine Augen.

❞Rück Mal etwas nach hinten❝, meckerte er etwas und betrachtete die Knutschflecken die Chan ihm gemacht hatte.

Die von Yeosang waren auch noch zu sehen.

Wären sie nur von San.., dachte sich Wooyoung seufzend aber versuchte den Gedanken zu verdrangen.

Worüber denke ich denn bitte nach? Choi San hat mir echt den Kopf verdreht..., erneut seufzte Wooyoung und schob Chan von sich.

❞Ich fühl mich gerade nicht so danach.❝, lächelte er gezwungen und sein Gegenüber nickte.

❞Dann gehe ich lieber.❝, meinte Chan und ging schnell in seine Klasse.

Wooyoung wartete bis dieser weg war und setzte sich danach verzweifelt auf den Boden. Verzweifelt krallte sich in seine Knie und krallte sich in seine Haare.

❞WIE KANN ICH NUR SO DUMM SEIN AGH!❝, rief er und wollte es nicht.

Er wollte nicht auf San stehen. San verabscheute ihn nach seinem Verständniss doch und er konnte es einfach nicht riskieren seinen besten Freund zu verlieren.

Doch dann schossen schöne Erinnerungen von sich und San in seinen Kopf, aber schon bald blieb es nicht nur dabei. Der Schwarzhaarige erinnerte sich an den Streit von Gestern.

❞Hör auf zu nerven!...❝

❞Wohin gehst du wohl in dein Zimmer?❝

❞Kein Wunder dass du die Schlampe der Schule bist was zur Hölle ist falsch mir dir?❝

❞Verpiss dich sofort! Du nervst einfach nur noch!❝

❞Ich bin so enttäuscht von dir Wooyoung!❝

Tränen stiegen in den Augen von Wooyoung auf und fing an wieder zu weinen. Alles überforderte ihn.

❞Scheiße...❝, schluchzte er undeutlich und versuchte sich zu beruhigen.

Es war schwer für ihn sich ein zu gestehen auf seinen besten Freund zu stehen, aber dann noch mit ihm Streit zu haben und die äußeren Umstände zerstörten ihn komplett. Er wollte sich einfach nur noch mit ihm versöhnen und in seinen Armen liegen, sich geborgen und geliebt fühlen, so wie sonst immer. ...Doch er dachte ,dass San ihn niemals lieben könnte so wie er sich verhält, so wie er nun Mal ist. Sans Wärme fehlte ihm in jedem Augenblick und sein Herz schmerzte.

Er wollte im Moment wirklich nichts mehr als dass San ihn in seinen Armen hielt. Genau in dem Moment ging die Tür auf und San ging in die Toilette rein. Seine Augen weiteten sich als er den Jüngeren verheult auf den Boden sitzen sah. Ohne eine Sekunde zu zögern zog er diesen in seine Arme und strich über seinen Rücken.

Für einen Moment lang war alles wieder okay, doch die Realität traf Wooyoung hart.

Er sah San verheult an und entschuldigte sich schluchzend, ❞S...s....so...rry... b...bitte sei mir n...ni...cht mehr böse!...❝

Bemitleidend sah er Wooyoung an und fühlte sich schlechter als zuvor. Er seufzte, ❞Woo bitte hör auf zu weinen und steh auf. Ich sollte mich entschuldigen...❝.

Schniefend versuchte Wooyoung sich zu beruhigen aber seine Gefühle spielten dafür zu verrückt. Schließlich schaffte es doch durch die Hilfe Sans. Der Ältere strich beruhigend über seinen Rücken, kraulte seinen Bauch und verteilte sanfte Küsse auf seiner Wange. Das Herz beider schlug schneller und die lächelten. Später versuchte San ihn dazu zu bringen aufzustehen doch der Jüngere schüttelte nur den Kopf.

❞Wooyoung steh doch auf bitte...❝, bat San doch Wooyoung bewegte keinen Muskel.

❞Wooyou-❝ - ❞San ich hab Schmerzen ich kann nicht.❝, antwortete er stumpf und blickte peinlich berührt auf den Boden.

❞Heute morgen ging's doch noch oder hast du-... Warte ne oder? Ist das dein Ernst?❝, fragte San schockiert doch Wooyoung nickte.

❞Wer?❝

❞Der Neue...❝, antworte Wooyoung und der Größere würde unruhig.

❞Stehst du auf den?❝, murmelte er und erntete ein Lachen von Wooyoung.

❞Wie kommst du bitte darauf? Ich kenn den Typen gar nicht.❝, lachte er und sah San an dieser etwas angewidert aussah.

❞Wooyoung kannst du mir endlich erzählen was los ist?❝, fragte San ernst.

Der Jüngere ging sich seufzend durch die Haare. Er fing an unruhig auf seiner Unterlippe zu knabbern.

❞San ich... Okay. Du hast Recht. Ich sollte dir es jetzt erzählen denn sonst werde ich es dir letztendlich nie erzählen.❝, seufzte Wooyoung und klopfte auf den Platz neben sich.

Sein Gegenüber verstand und setzte sich dazu.

❞Also wie fange ich an... Du kennst ja meine Eltern. Meine Mom ist offen, aufgeschlossen und selbstbewusst, das war sie immer, aber durch meinen Vater wurde sie immer unzufriedener mit sich selbst. Mein Vater ist intolerant, stur, altmodisch, einfach nur ein Arschloch. Meine Mutter bereut es jeden einzelnen Tag, jede einzelne Stunde und Sekunde ihn geheiratet zu haben, was verständlich ist. Sie hätte sich auch schon von ihm getrennt, sie ist nicht dumm, jedoch kann sie sich nicht trennen da sie von ihm-❝, Wooyoung schluckte und pausiere kurz.

Von San erhielt er eine feste Umarmung und erzählte weiter.

❞...Mein Vater würde sie zusammenschlagen. Sie hat ohnehin schon viele Verletzungen, blaue Flecken und Narben, aber niemand achtet darauf. Er bedroht sie, sagt er würde sie finden wenn sie ihn verlassen oder anzeigen würde und ihr Leben zur Hölle machen. Sie verfolgen, sie dafür hassen seinen "Ruf" kaputt gemacht zu haben. Wo ich mich frage was dieser Ruf ist. Sie will nicht dass mir auch was passiert, aber mir passiert bei ihm mehr. Keine Sorge ich bin noch einigermaßen okay a...aber meine Mom... Sie ist so stark und erträgt alles für mich. Sie will nicht vor ihrem eigenen Sohn so gebrochen wirken.❝

Er biss seine Zähne fest zusammen.

❞Ich will nicht dass ihr wieder etwas passiert. Nicht nochmal, aber ich kann auch nicht nach Hause. Ich ertrage es nicht mehr San. Ich weiß ich lasse sie damit alleine... ich weiß ich bin ein schlechter Sohn aber ich komme einfach nicht mehr damit klar. Man gewöhnt sich an Schmerzen aber trotzdem tut es höllisch Weh. Besonders in Zeiten wie diesen wo sich meine Mom von meinem Dad trennen möchte würde ich so viel abbekommen. Du weißt nicht wie viel. Er achtet nicht darauf wie er uns zu richtet aber darauf wie wir aus dem Haus gehen, also hilft Concealer mir viel. Wir müssen uns wie eine normale zivilisierte Klischee Familie benehmen. Da ist es nicht so geil für ihn dass ich auf Jungs stehe, es liebe zu Tanzen, mich mag fertig zu machen und meine Haare gerne Färben würde. Wusstest du mein Vater weiß nichts davon dass ich tanze, meine Mom wusste es an Anfang auch nicht. Du warst immer eine Person die mir zugehört hat, mich in schweren Zeiten abgelenkt hat, bei der ich wirklich glücklich war, die einzige Person... Aber gestern hast du mein Vertrauen gebrochen. Ich hab eine halbe Stunde vor seiner Tür gestanden und geschrien aber du hast nicht reagiert. Also habe ich manchmal keine andere Wahl mehr und schlafe einfach mit irgendwelchen Leuten um einen Schlafplatz zu bekommen, außerdem lenkt es mich ab was gut ist und Geld bekomme ich manchmal auch noch, was sehr nice ist. Du kannst mich jetzt Schlampe nennen aber so bin ich halt. Das ist mein Leben Choi San...❝

Wooyoung lachte verzweifelt. Sein Schmerz war mehr als herauszuhören. Man merkte dass es ihm nicht gut ging und wie hilflos er war.

❞Okay aber dir ist klar du hättest es nicht machen müssen. Du hast Hongjoong Hyung, Seonghwa Hyung, Yunho, Mingi, Jongho und auch mit Yeosang hättest du nicht schlafen müssen...❝, meinte San skeptisch.

Wooyoung sah ihn etwas verdutzt an, ❞San denkst du eigentlich jemals nach? Das konnte ich eben nicht da alle versucht hätten etwas aus mit raus zu bekommen, besonders Yeosang du kennst ihn.❝.

❞oh...stimmt...❝, murmelte San und kratzte sich am Hinterkopf.

Der Jüngere von beiden fühlte sich unwohl, er wollte gerade einfach nur weg aber irgendwie auch nicht. Er wusste nicht was zu tun.

❞Ich hab's meinem Dad geschickt...❝, sagte San unruhig.

❞Was?❝

❞Ich hab eine Sprachnachricht gemacht und sie meinem Dad geschickt. Alles was du gesagt hast ist jetzt bei ihm. Er hört es sich gerade anscheinend an.❝, erläuterte San.

Wooyoungs Augen weiteten sich.
❞San Wa-... Ich...❝, rief er aber brach ab.

Sein Körper fing an zu Zittern nun war sein Vertrauen komplett gebrochen.

❞I...Ich g...gehe...❝, schluckte er und stand auf jedoch hielt San ihn auf.

❞Wooyoung es ist für dein bestes...❝

❞FÜR MEIN BESTES? WILLST DU MICH KOMPLETT VERARSCHEN?! Was willst du?! Willst du dass er mich umbringt? Willst du das unbedingt?! Denn sowas würde ich ihm zutrauen. San WAS HAST DU GETAN!...❝, schrie er und fing an zu Weinen.

❞Meine Mom... MEINE MOM SAN... Er...❝

Wooyoung schluckte,
❞Ich muss sie da raus holen!❝

❞Darum hab ich mich gekümmert. Meine Eltern haben deiner Mom geschrieben. Sie wird als Ausrede nehmen dass sie einkaufen muss. Am Ende von eurer Straße wird meine Mutter sie mit dem Auto abholen.❝, erläuterte San ernst.

Mit Tränen in den Augen sah Wooyoung den Älteren an.

❞Trotzdem... ich hab Angst um sie.❝, meinte er.

San umarmte ihn fest.

❞Habe keine Angst Wooyoung ich bin hier. Ich werde dich beschützen.❝, flüsterte er beruhigend in sein Ohr und küsste seine Wange.

Auch Wooyoung kuschelte sich an den Größeren und beruhigte sich nach und nach.

❞San?❝ - ❞Hm?❝

Der Kleinere blickte zu San auf,
❞Danke... Danke für alles...❝.

❞Bedank dich bitte nicht. Entschuldigung für alles was ich getan habe...❝, lächelte San bedrückt und erreichte damit dass Wooyoung ihn fester drückte.

❞Komm gehen wir nach Hause❝, lächelte San.

❞Zu dir?❝, fragte Wooyoung.

❞Zu uns. Fühl dich wie zu Hause.❝, verbessere San und brachte das Herz seines Gegenübers zum Schmelzen.

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Jetzt wisst ihr was mit Woo ist...

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