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PoV. Chan
,,Was ist das für ein Spiel?" frage ich ihn, da ich mich mit Videospielen absolut gar nicht auskenne. Mit einem süßen Lächeln im Gesicht antwortet er mir direkt: ,,GTA 5. Ich mag solche Spiele sowieso am liebsten." Felix ist ein wirklich interessanter Junge: Er mag es, sich zu schminken oder femininer zu kleiden, aber gleichzeitig steht er auf die brutalsten Videospiele. Da muss ich sagen, dass Felix ziemlich viel bietet. Im Großen und Ganzen ist er ein wundervoller Junge. Kein Wunder, dass ich mich in ihn verliebt habe. Er ist einfach eine Schönheit: Sowohl von außen als auch von innen.
,,Sicher, dass es in Ordnung für dich ist, wenn ich an der Konsole spiele, während du dich neben mir langweilst." fragt mich der Blondhaarige ein wenig bedrückt, was er gerade nicht machen muss, da er sich auf sein Spiel konzentrieren soll. ,,Ja, es ist vollkommen in Ordnung! Dann kann ich meinem Profi zusehen." will ich ihm klarmachen, ehe ich meinen Kopf auf seiner gemütlichen Brust platziere. Etwas schräger habe ich mich hingelegt und das nur, damit es mein Kopf gemütlicher hat. Ich schließe sanft meine Augen, um seine Nähe zu genießen. Wenn er nur wüsste, wie schnell mein Herz an diesem Moment schlägt.
Plötzlich äußert Felix recht amüsiert: ,,Ich dachte, dass du mir beim Spielen zusehen willst." Ich fange an, zu lachen, ehe ich ihm folgendes mitteile: ,,Ich muss ja nicht unbedingt zusehen. Es reicht auch, wenn ich mit dir kuscheln kann ." ,,Naww.. Channie!" quietscht der Jüngere und drückt mir anschließend einen Kuss auf die Stirn, welcher mich vollkommen in Verlegenheit bringt. Wieso macht er das andauernd? Weiß er gar nicht, wie nervös das einen machen kann? ,,Wofür war der?" frage ich plötzlich ein wenig zurückhaltender und dabei fasse ich mir über mein Gesicht, welche ein wenig wärmer geworden ist. ,,Dafür, dass du so niedlich bist. Kuschele so viel mit mir, wie du willst. Ich finde es okay, da ich ebenso ganz gerne kuschele. " antwortet er und ich spüre, wie mir immer wärmer durch deine Worte wird. Warme Worte verleihen Körperwärme. Ist das nicht schon immer so gewesen?
Felix spielt noch eine Weile, bis er plötzlich das Spiel ausschaltet und seinen Controller zur Seite legt. Darauf folgend schließt er seine Arme um mich, ehe er mich immer mehr zu sich zieht. Anschließend wird er folgendes los: ,,Ah scheiß drauf! Mit dir kuscheln ist sowieso viel schöner als ein Spiel mit fiktiven Figuren!" Ich blicke zu ihm nach oben, da ich nicht anders kann. Dieser Junge ist die Definition von Zucker und er bringt mich mit seinen Worten so ziemlich in Verlegenheit. Auch sein bezauberndes Lächeln könnte ich mir stundenlang reinziehen und ich würde mich um einiges besser fühlen. Ich kann es nicht glauben, dass ich jemals einen Lebenssinn haben werde.
Doch diesen habe ich schon vor langem in Felix gefunden. Seinetwegen fühle ich mich um einiges besser, denn ich weiß, dass er mich vor den anderen beschützen will, was ich wirklich schätze.
,,Hab dich lieb, Chan. Weißt du das?" kommt von Felix plötzlich und ich kann nicht mehr aufhören, zu grinsen, weil er so ein süßer Mensch hat. ,,Ich hab dich auch lieb, Lix." erwidere ich, ehe ich meine Augen schließe und meinen Kopf erneut auf Felix' Brust ablege, da ich auf diesen Art Kissen tatsächlich einschlafen könnte. Nur leider bin ich kein Stück müde, doch dafür ist es Felix. Es hat nicht mehr lange gedauert, bis er an mir gekuschelt eingeschlafen ist. Dieser Junge ist bezaubernd und ich wüsste nicht, was ich ohne ihn machen würde. Ob er schon geahnt hat, dass ich ihn eventuell mehr mag? Quatsch! Ich liebe ihn!
Ich beobachte ihn noch eine Weile weiter, indem ich meinen Kopf anhebe und ihn auch dabei etwas an mich drücke, um mehr mit ihn zu kuscheln. Sogar, wenn er schläft, sieht er bezaubernd aus. Ich könnte ihm stundenlang dabei zusehen, wie er friedlich schläft und eventuell auch träumt. Da stelle ich mir die Frage, wovon dieser Junge sonst träumt?
Einen Kuss drücke ich ihm auf die Stirn. Felix hat das bereits unzählige Male bei mir gemacht und das mit derselben Begründung: Weil ich süß bin. So gebe ich Felix einen weiteren Stirnkuss. Einfach, weil er süß ist. Vor allem beim Schlafen. Und dann noch ein letztes kleines Küsschen dafür, dass er sich die letzten Wochen so gut um mich gekümmert hat, auch wenn ich keine Zukunft in mir mehr gesehen hätte.
Langsam löse ich mich von der Umarmung, damit es Felix gemütlicher beim Schlafen hat. Ich drehe mich kurz weg, um nach meinem Handy zu greifen. Immerhin will ich wissen, wie spät es ist. Ich blicke auf meinen Sperrbildschirm und mir fallen zwei Dinge auf: Es ist erst kurz nach 23 Uhr, also wird es noch eine Weile dauern, bis ich überhaupt dazu komme, einzuschlafen. Die andere Sache ist, dass ich Nachrichten bekommen habe, die nicht von Felix sind, also kann es nichts Gutes bedeuten. Es handelt sich hierbei um eine unbekannte Nummer, was mir ein wenig Angst bereitet. Nichts desto Trotz öffne ich den Chat, um zu überfliegen, was mir geschrieben worden ist:
,Hey! Hier spreche ich doch mit dieser ekeligen Schwuchtel namens Chan. Nicht wahr? Hier ist Seungmin.'
,Was willst du eigentlich noch hier? Siehst du nicht ein, dass Schwul sein eine Sünde ist? Na warte... wenn wir in einem anderen Land gewesen wären, dann hätte ich mir für dich die Todesstrafe gewünscht. Dann muss es wohl anders ablaufen.'
,,Schwuchtel! Sünder!"
Seungmin hat mir also geschrieben. Und Felix hat mir versprochen, dass er mich in Ruhe lassen wird. Er hat damit gedroht, dass er Seungmin anzeigen würde, wenn er weiter so macht. Seungmin hat mich nie wirklich gemobbt. Er ist immer nur im Hintergrund gewesen. Er ist nur der Chef mit seinen Marionetten gewesen und sein größter Anhänger ist Hyunjin. Dank Felix habe ich eingesehen, dass Hyunjin nicht das Problem ist, sondern Seungmin.
,Lass mich in Ruhe!' schreibe ich ihm zurück. Ich sollte vielleicht Felix darauf hinweisen, dass Seungmin mich angeschrieben hat, aber würde es etwas bringen? Wenn er noch etwas schreiben sollte, dann will ich noch wissen, was er zu sagen hat. Sonst würde ich ihn hemmungslos blockieren. Ich glaube, dass Blockieren mehr bringen würde, als Felix davon zu erzählen.
Plötzlich sehe ich, dass diese Nummer online gekommen ist. Antworten tut er auch direkt, allerdings braucht er dafür länger, als würde er gleich einen Roman schreiben. Als er nun die Nachricht abgeschickt hat, hätte ich damit gerechnet, dass diese Länger gewesen wäre:
,Ich soll dich in Ruhe lassen? Für ein Opfer und für eine Schwuchtel hast du echt noch Humor. Na warte, wir sind noch lange nicht fertig. Nur weil Felix und ich keine Freunde mehr sind und er mich überall blockiert hat, heißt es nicht, dass ich dich so einfach in Ruhe lassen werde. Im Gegenteil: Wir alle machen dir das Leben jetzt erst recht zur Hölle.!'
,Das ist erst der Anfang! Ich bringe dich noch zu irgendeiner Brücke, damit du freiwillig in die Hölle springen kannst.'
Ich kann es nicht mehr. Ohne zu zögern blockiere ich diese Nummer, weil ich nicht anders kann. Es tut mir nicht gut, wenn ich weiter darüber nachdenke. Ich bin ein sehr leicht manipulierbarer Mensch und deswegen muss ich ganz gut aufpassen. Aber was, wenn Seungmin recht hat? Was, wenn ich es als Schwuchtel verdiene, zu sterben? Sonst würden mich die anderen so akzeptieren, wie ich bin, oder?
Seungmins Worte haben mich noch sehr lange wach gehalten und ich konnte nichts anders, als mir vorzustellen, wie es ist, in die Hölle zu kommen, nachdem ich mir das Leben genommen habe.
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