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PoV. Chan

Ich bin schon früher wach und um ehrlich zu sein, langweile ich mich ein wenig. Noch nie in meinem ganzen Leben habe ich so gut geschlafen wie in dieser Nacht. Ehrlich... Felix' Nähe tut mir ganz gut. Eigentlich hasse ich Körperkontakt über alles, doch bei Felix ist es wiederum etwas anderes, denn ich habe mich richtig wohl gefühlt. Als er mich gestern in seine Arme genommen hat, bin ich schlagartig müde geworden, als wäre er meine Medizin für besseren Schlaf. Es ist wirklich eine wirklich gute Entscheidung von mir gewesen, zu Felix zu gehen. Doch folgendes macht mir Angst: Wieso fühle ich mich bei Felix so stark wohl?

Ich mustere den kleinen Australier und dabei fällt mir auf, wie schön er ungeschminkt ist. Ich muss ihm echt lassen. Für einen Jungen schminkt er sich extrem gut, aber ohne Schminke ist er ebenso eine Schönheit. Aus Langeweile fange ich an, seine kleinen, niedlichen Sommersprossen zu zählen und dabei frage ich mich die ganze Zeit, wie man bitteschön so niedlich beim Schlafen aussehen kann? Ich bin mir zu hundert Prozent sicher, dass ich vor Felix eingeschlafen bin. Der Arme. Er hätte sich den Anblick von einem hässlichen, laut schnarchenden Esel antuen müssen. Aber Felix? Wenn dieser kleiner Sonnenschein schläft, dann wirkt er wie ein kleiner, unschuldiger und friedlicher Engel, der sich für den nächsten Tag auflädt.

Scheiße, wieso denke ich bitte so über Felix?

Ich kann es nicht verleugnen: Felix ist verdammt gut aussehend und wenn er erfährt, wie ich über ihn denke, dann will er sich höchstwahrscheinlich von mir distanzieren wollen. Es würde mich nicht einmal wundern, wenn er einfach so abhauen würde, denn.. wer will denn bitte etwas von mir? Ich bin nichts weiter als ein ganz großer Versager.

Ob ich mich in Felix verliebt habe? Ich meine.. ich würde sonst niemals freiwillig zu jemandem nach Hause kommen. Zu jemanden nach Hause gehen ist etwas ganz untypisches für mich. Die zwei einzigen Personen, zu denen ich freiwillig nach Hause gegangen bin, sind Felix und Hyunjin. Hyunjin... das waren noch Zeiten.

Aber zurück zum Thema? Was wenn ich mich in ihn verliebt habe? Okay Chris! Kein Grund zur Panik... vielleicht magst du ihn Freundschaftlich zu sehr. Mehr willst du von ihm ganz bestimmt nicht. Wobei... genau dasselbe habe ich bei Hyunjin auch gedacht und dann ist etwas ganz Unschönes passiert. Scheiße! Das darf keineswegs noch einmal passieren. Das wäre mein sicherer Tod.

Mal angenommen, ich entwickele gerade Gefühle für diesen kleinen, unschuldigen Australier: Ich bin geliefert. Ich habe so starke Angst davor, dass genau dasselbe geschieht, was mit mir und Hyunjin passiert ist. Nein, ich will nicht weiter in diesem Teufelskreis stecken bleiben.

Ich habe keine andere Wahl: Ich muss jetzt auf der Stelle verschwinden.

Vorsichtig versuche ich mich von Felix zu befreien, wobei ich merke, dass dieser kleine Junge einen starken Griff hat. Trotz meiner Schwäche schaffe ich es, mich von Felix zu lösen. Langsam stehe ich auf und ich glaube nicht, dass ich mich umziehen sollte, da ich möglicherweise Felix damit aufwecken könnte. Felix aufzuwecken ist das Letzte, was ich gerade will.

Als ich vorsichtig nach meinem Handy gegriffen habe, welches ich diese Nacht über Felix' Ladegerät aufgeladen habe, schleiche ich mich vorsichtig zu seiner Tür. ich bin kurz davor, die Tür zu öffnen und sofort höre ich leises Gemurmel aus Felix' Bett.

,,D-Du willst jetzt schon gehen?" nuschelt Felix vor sich hin, ehe sich dieser vorsichtig aufsetzt.

Mission fehlgeschlagen.

,,Ich.. also.." stottere ich unsicher, während ich mich vorsichtig zu Felix' Richtung drehe. Sollte ich ihm einfach die Wahrheit sagen? Dass ich denke, dass ich hier einfach Fehl am Platz bin? Okay, das werde ich jetzt tuen. Ich atme einmal einmal ganz tief ein und dann wieder aus, ehe ich ihm verlegen erkläre: ,,Ich dachte, dass ich dich hier nur stören würde, wenn ich hier länger bleibe."

,,Ah Quatsch!" ruft Felix dazwischen: ,,Ich muss mich gleich zwar schnell an Koreanisch setzen und es anschließend meinem Lehrer schicken, aber du störst hier wirklich nicht." Der kleine Blonde steht vorsichtig auf und geht daraufhin langsam auf mich zu. Man sieht dem kleinen Australier an, wie verschlafen dieser noch ist. So niedlich.

,,Im ernst Hyung, du könntest mich niemals stören und jetzt komm schon." meint er als eine Art Ergänzung, ehe dieser seine Arme in meine Richtung streckt. Er deutet damit, mich in seine Arme zu nehmen. Wieder Körperkontakt, allerdings kann ich nicht widerstehen. Immerhin ist es Felix und seine Nähe' ist eines der schönsten Dinge, die das Leben mir jemals angeboten hat. Wobei anzumerken ist, dass es das einzige Schöne am Leben ist: Felix, der seine Arme um mich schließt.

Ich komme ihm immer näher, bis ich schlussendlich vor ihm stehe. Mein Gegenüber legt den einen Arm nach dem anderen um meinen Rücken und drückt mich sanft an sich. Ich selbst schlinge meine beiden Arme um seine Taille, ehe ich meinen Kopf auf meiner Schulter stütze. Meine Augen schließe ich langsam und dabei gebe ich mein Bestes, seine Nähe zu genießen. Ich vergesse voll und ganz, weswegen ich eigentlich von hier verschwinden wollte. Es fühlt sich an, als würde mich Felix zu einer Dimension führen, in der ich von allen Schmerzen befreit bin. Dieser Junge ist einfach unglaublich.

Ich wünsche mir von ganzen Herzen, dass ich diesen Jungen früher kennengelernt hätte. Ich hätte ihn wirklich vor vierzehn Jahren schon in meiner Nähe gebraucht.

Felix' Nähe ist wirklich schön. In seiner Nähe fühle ich mich wirklich geborgen. Wenn er nur wüsste, wie glücklich er mich mit diesen süßen Umarmungen macht. Felix zieht mich immr weiter in seinen Bann und da frage ich mich:

Was passiert mit mir?

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