[5]

Heute war es nicht ganz so warm, aber die Sonne schien trotzdem freudig vom Himmel auf die Menschen Seouls herab, zu denen auch Jimin und Hoseok gehörten. Sie spazierten gerade zusammen mit Kyu an der Leine den Han River entlang und genossen das schöne Wetter.

»Wirklich cool von deiner Chefin, dass sie dir so kurzfristig freigegeben hat.«, meinte Hoseok, während er Kyu davon abhielt, einer Biene hinterher zu jagen.

»Stimmt. Aber spätestens als sie deinen Namen gehört hat, hat sie mir den freien Tag sofort gegeben.« Jimin lachte in Erinnerung an Mrs. Chang und wie sie bei der Erwähnung von Hoseok zu strahlen begann. »Sie scheint dich echt zu mögen.«

Auch Hoseok musste grinsen. »Wahrscheinlich ist sie nur froh, dass du endlich mal Freunde gefunden hast.«

»Ja... Wahrscheinlich hast du recht.«, seufzte Jimin. »Aber es war wirklich nicht leicht, sich mit einem der Studenten anzufreunden. Die waren alle so auf sich selbst fokusiert.«

»In Seoul läuft eben einiges anders als auf dem Land.«, sagte Hoseok schulterzuckend.

Lachend stieß Jimin ihm in die Seite. »Das weiß ich mittlerweile auch.«

Zwischen den beiden kehrte Stille ein und sie lauschten dem Gemurmel und Gelächter der Menschen, dem Vogelgezwitscher und dem Summen der Bienen.

Doch plötzlich stürmte Kyu los und konnte sich dabei von Hoseok losreißen, der ganz überrascht nach vorne gezogen wurde und nicht gerade weich auf dem Boden landete.

Er richtete sich mit Jimins Hilfe wieder auf und betrachtete seine leicht aufgeschürfte Handfläche. »Mist...«, fluchte er verärgert.

»Alles gut?«, fragte Jimin besorgt und nahm fürsorglich Hoseoks Hand in seine, um sie zu inspizieren.

»Alles bestens. Allerdings haben wir ein anderes Problem.« Er hob die Leine auf und hielt sie in Jimins Richtung. »Wir müssen Kyu unbedingt finden.«

»Dann los, komm. Er wird sicherlich nicht weit sein.« Jimin nahm Hoseok die Leine ab, packte ihn am Arm und zog ihn mit in die Richtung, in die Kyu verschwunden war.

Die beiden liefen nun schon einige Minuten am Han River entlang, allerdings gab es keine Spur von Kyu.

»Wo kann er nur sein?«, seufzte Hoseok, der schon langsam die Hoffnung aufgab.

»Keine Sorge, wir finden ihn schon.« Jimin blieb optimistisch und schaute sich weiter um. Doch das schneeweiße Fell des Hundes war nirgendwo zu sehen.

»Vielleicht haben wir ihn verpasst.«, mutmaßte der Brünette und drehte sich um, in der Hoffnung, dass Kyu plötzlich vor ihm auftauchen würde.

»Das ist doch sinnlos.«, stöhnte Hoseok und setzte sich auf eine in der Nähe stehenden Bank. Sein Blick ging zu seiner Hand, auf der sich eine blutige Kruste gebildet hatte.

Währenddessen tigerte Jimin überlegend vor der Bank auf und ab. »Wir finden eine andere Lösung. Kyu kann sich ja nicht einfach in Luft auflösen.«

Hoseok stand wieder auf und legte Jimin seine nicht verletzte Hand auf die Schulter. »Lass uns zurückgehen.«

Jimin nickte geschlagen und die beiden liefen betrübt den Weg zurück.

»Willst du ins Krankenhaus?«, fragte Jimin,»Wegen deiner Hand.« Doch Hoseok schüttelte nur mit dem Kopf. »Nein, passt schon. So schlimm ist es nicht.«

»Okay...«, murmelte Jimin und blickte auf die Leine in seiner Hand. Er würde später noch einmal hierher zurückkehren, wenn Kyu nicht mehr auftaucht.

Sie waren wieder an der Stelle angelangt, wo Kyu sich losgerissen hatte.

»Willst du noch mit zu mir?«, fragte Hoseok.

Sie entfernten sich langsam vom Wasser und gingen wieder in die Häuserschluchten der Stadt zurück.

»Klar, dann kann ich deine Hand verarzten.«, meinte Jimin und zeigte auf Hoseoks Hand.

Bald waren sie bei Hoseoks Wohnung angekommen, die sie auch gleich betraten.

»Machs dir gemütlich. Ich hole solange Verbandszeug.«, sagte Hoseok und war auch gleich in seinem Bad verschwunden.

Jimin ließ sich auf dem weichen Sofa nieder und wartete, bis Hoseok wieder zurück kam.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top