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지민 - Jimin

Hatte Yoongi mich das gerade wirklich gefragt? War das gerade kein Wunschdenken gewesen? Naja, anscheinend nicht, denn sonst würden wir jetzt hier nicht gemeinsam nebeneinander durch die verschneiten Straßen Seouls laufen.

Ich warf einen unauffäligen Blick zu Yoongi. Dieser beobachtete das eigentlich hastige Treiben auf den Straßen, welches aber von dem hohen Schnee verlangsamt wurde. Es hatte in dieser kurzen Zeit so viel geschneit, das mir der Schnee bis zum Knöchel ging, und meine Socken waren deshalb auch schon durchnässt.

Zwar fror ich die ganze Zeit und mit jedem Windstoß wurde es unangenehmer, doch ein Blick zu Yoongi vertrieb den Gedanken an Kälte und ich konnte mir vorstellen, das es warm war. Warum ließ Yoongi mich diese innere Wärme fühlen? Was ist das?

,,Jimin, wir sind da", riss mich Yoongis sanfte Stimme aus meinen Gedanken. Innerlich schüttelte ich den Kopf und blickte wieder von dem weißen Schnee auf, da ich während dem nachdenken meistens nach unten sah.

Ich nickte und folgte Yoongi in ein kleines, hübsch eingerichtetes Café.

Es war wirklich süß und entsprach genau meinem Stil, nur irgendwie konnte ich mir nicht vorstellen, das dies Yoongis Lieblingscafé war.

,,Yoongi?", fragte ich deshalb stirnrunzelnd, während wir uns an einen der Tische setzten. ,,Ja?", kam die Antwort von meinem Gegenüber. ,,Nicht böse gemeint, aber ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, das das hier dein Lieblingscafé ist"

Leicht traurig sah Yoongi mich an. ,,Gefällt es dir nicht?" Meine Augen wurden groß und ich erwiderte hastig: ,,Nein, ich liebe es. Wirklich. Aber irgendwie... naja es passt nicht zu dir, verstehst du? Irgendwie kommt mir das nicht wie dein Style vor"

,,Achsoooo". Yoongi grinste. ,,Ja, tatsächlich war das früher mein Style, und ich war halt so oft hier, das es sich zu meinem Lieblingscafé entwickelt hat. Auch wenn das hier nicht mehr mein Style ist". Er grinste peinlich berührt und seine Hand wanderte wieder an seinen Hals. Oh gott, wie sehr ich diese kleine Angewohnheit an ihm liebte.

Zuerst konnte ich gar nicht antworten, ich war zu sehr ihn meine Fantasien über Yoongi versunken. Dann aber fing ich mich wieder und musste auch grinsen. ,,Ja du hast recht, das hier ist definitiv nicht dein Style"

Als wir beide bestellt hatten, sah Yoongi mich grübelnd an. ,,Was ist?", fragte ich verwirrt und lächelte. ,,Hab ich was im Gesicht?" Yoongi lächelte. ,,Nein, alles gut. Ich hab nur grad überlegt, ob das hier schon als Da-... Nein vergiss es, alles gut". Ich runzelte die Stirn und sah ihn fragend an. ,,Wie meinst du? Was soll das hier sein?" Yoongi schüttelte vehement den Kopf. ,,Nix, alles gut."

Ich verdrehte die Augen, musste aber grinsen. ,,Och Yoongiiiii", meckerte ich. Yoongi grinste mich an und öffnete gerade den Mund, um etwas zu sagen. Doch da unterbrach uns eine junge Bedinung.

,,Wisst ihr schon, was ihr bestellen wollt?", fragte sie und lächelte mich leicht an. Yoongi ignorierte sie dabei komplett, was mich etwas aufregte, schließlich war er auch ein Gast hier.

,,Ich nehme eine heiße Schokolade. Und du Yoongi?", entgegnete ich, um der Bedienung zu zeigen, das ich nicht alleine hier war, denn ihr Blick, der auf mir ruhte, gefiel mir ganz und gar nicht.

Besagter Blick wurde kalt, als sie sich zu Yoongi wandte, und ich runzelte -zum wievielten mal?- meine Stirn.

Yoongi bestellte und die Bedienung verließ endlich unseren Tisch. ,,Ich glaube sie hatte was gegen mich", murmelte Yoongi verwirrt. ,,Das Gefühl hatte ich auch", entgegnete ich schulterzuckend. ,,Dafür hatte ich aber das Gefühl, das sie mich besonders... interessant fande."

In Yoongis Blick trat eine Emotion, die ich im ersten Moment nicht deuten konnte, da er dann zu Boden sah. Doch seine Augen huschten für einen Bruchteil einer Sekunde wieder zu mir und ich glaubte, das Gefühl zu erkennen. War es etwa Eifersucht? Warum das? Yoongi wusste doch, das ich nicht auf Mädchen stand, oder?

,,Dabei stehe ich nicht mal auf Mädchen", ratterte ich möglichst unauffälig herunter und meine Augen sahen überall hin, nur nicht zu Yoongi. Was wenn er es abstoßend fand?

Als Yoongi nach 5 Sekunden immer noch nichts erwiderte hatte, war ich mir ziemlich sicher, das er es abstoßend fand. Er fand es wahrscheinlich widerlich.

Doch dann traf sein nachtschwarzer Blick auf meinen und daran erkannte ich nichts von dem Ekel, den ich erwartet hatte. Stattdessen erkannte ich... Freude?

Aber bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, räusperte sich Yoongi leicht lächelnd und seine schlanken Hand fuhr wieder zu seiner Halsbeuge hinauf. Mein Blick saugte sich an ihr fest, und am liebsten hätte ich seinen Hand in meine genommen und mein Kopf in seiner Halsbeuge vergraben. Dann hätte ich-

,,Jimin? Hast du mich gehört?", fragte Yoongi vorsichtig lächelnd nach und riss mich damit aus meinen Gedanken- zum Glück, denn sowas durfte ich eigentlich nicht über einen Freund wie Yoongi denken. Denn wenn er das herausfand... hatte ich wahrscheinlich einen wundervollen Freund verloren.

,,Nein, sorry", gestand ich peinlich berührt. ,,Hab grad nicht zugehört. War in Gedanken" ,,Hat man gemerkt", schmunzelte Yoongi. ,,An was hast du gedacht?" ,,An dich", antwortete ich ehrlich. Yoongi hob eine Augenbraue und sein schmunzeln wurde größer. ,,An mich?"

Da wurde mir erst bewusst, was ich da gesagt hatte und meine Augen weiteten sich. ,,Ehm, nein- also doch, halt da wo, weißt du", unverständliche Handzeichen begleiteten mein Stottern, ,,Also du weiß schon, naja-, heute halt"

Yoongi hatte gerade diesen Blick drauf, der mich unglaublich aus dem Konzept brachte, und dann auch noch die Tatsache, das ich ihm gerade gestanden hatte, das ich an ihn gedacht hatte, machte die Sache nicht besser.

Wie Glück im Unglück tauchte die komische Bedienung an unserem Tisch auf und stellte ein Tablett mit unseren Getränken darauf ab. ,,Wer zahlt?", fragte sie süßlich und sah dabei wieder ausschließlich mich an. ,,Ich bezahle", erwiderte ich hastig.

Yoongi warf mir einen protestierenden Blick zu und wollte grade etwas sagen, doch ich ubterbrach ihn: ,,Das geht schon, Yoongi." Der Blick der Bedienung wurde säuerlich, aber sie nickte und zog schließlich mit einem bitteren Lächeln das Bezahlgerät aus der Tasche. Ich hielt meine Karte daran und bezahlte.

Als sie endlich wegging, lächelte Yoongi schelmisch. ,,Du hast an mich gedacht?", schmunzelte er.

Nachdem wir ausgetrunken hatten und ich die ganze Zeit versucht hatte, mich aus der Sache mit dem an Yoongi denken, liefen wir durch den kalten Schnee zur Bushaltestelle und erwischten gerade noch unseren Bus.

Dort unterhielten wir uns noch ein bisschen und tauschten noch Nummern aus, da Yoongi ja gleich ei der ersten Haltestelle aussteigen musste und wir so nicht so lange reden konnten, wie wir es gerne getan hätten.

Als ich zuhause war, betrat ich so leise wie möglich meine Wohnung. Mein Vater saß mit meiner Mutter am Esstisch und trank schon wieder ein Bier. Vor den beiden stand eine Schüssel mit Salat, den aber nur meine Mutter aß. Mein Vater hatte ja sein Bier.

In meinem Zimmer angekommen, schloss ich aus Gewohnheit die Tür zu und schmiss mich dann aufs Bett. Meinen Rucksack pfefferte ich davor noch schnell auf den beigenen Teppich, Hausaufgaben hatte ich eh keine.

Auf meinem Bett warf ich einen Blick aufs Handy und bemerkte, daß Yoongi mir sogar schon geschrieben hatte.

Y: Hey Jimin, bist du gut heimgekommen?
J: Ja, alles gut. Du?
Y: Ich auch
Y: Ich wollte fragen ob wir vielleicht öfters was unternehmen sollen?
Y: Es war heute sehr schön mit dir.

Zuerst wusste ich gar nicht, was ich antworten sollte, ich war zu sehr in schwärmerischen Gedanken versunken. Dann aber tippte ich entschlossen eine Antwort ein.

J: Gerne
J: Mir hat es auch Spaß gemacht
Y: Das freut mich.
Y: Vielen Dank nochmal fürs Einladen
J: Kein Problem

Yoongi und ich schrieben noch etwas, bevor ich mich dann bettfertig machte, einen Film ansah und glücklich schlafen ging.

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Bruder, einfach 1285 Wörter
Warum so viele omg 😭 ja das war bis jetzt das längte Kapitel, ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen

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