❄️20❄️
윤기 -Yoongi
Nachdem ich mich wieder beruhigt hatte, hatten Jimin und ich uns einen Film auf Netflix rausgesucht und uns Popcorn gemacht. Jae war nach unserem Gespräch kurz reingekommen und hatte sich mit den Worten "Ich geh heute essen" verabschiedet. Irgendwie hatte ich das Gefühl, er hatte das Gespräch mit angehört, denn in seinen Augen hatte ein trauriger Schimmer gelegen, als er mich umarmt hatte.
Während sich die Leute in dem Film gegenseitig umbrachten, bemerkte ich, wie Jimins Blick nicht auf den Film gerichtet war, sondern auf mein Seitenprofil. Ohne ihn anzusehen fragte ich schmunzelnd: ,,Jimin? Warum starrst du mich so an?". Jimins Backen wurden rosa und er biss sich ertappt auf die Lippe. ,,Nur weil, ich sollte dir eigentlich auch etwas über meine Familie erzählen".
Nun ja, ich hatte vielleicht damit gerechnet, das er sagen würde, ich wäre schön und das er mich deshalb anstarren würde, doch das? Naja, das kommt davon wenn man so ein riesen Ego hat.
,,Ja klar, gerne", entgegnete ich und drehte meinen Kopf nun doch zu Jimins. Dieser wich unsicher meinem Blick aus und murmelte: ,,Es ist warscheinlich nur nicht das, was du erwartest..". Liebevoll musste ich lächeln und nahm sanft seine Hände in meine. ,,Jimin, du kannst mir alles erzählen. Meine Familie hat dich bestimmt auch überrascht, hab ich Recht?". Jimin nickte und atmete tief durch. Ich bemerkte, wie seine blassen Hände leicht zitterten, da sie immer noch in meinen lagen, und strich sanft mit meinem Daumen darüber.
Jimins Stimme zitterte ebenfalls, als er anfing zu erzählen: ,,Ich und meine Familie hatten schon immer nicht viel Geld gehabt und wohnten deshalb in einer kleinen Wohnung, hatten nie viel Essen oder Geld für Kleidung übrig gehabt. Doch es war mir immer egal gewesen.. Ich war einfach glücklich gewesen, das ich und meine Familie überhaupt die Chance auf eine Wohnung gehabt hatten. Und dann plötzlich, wo ich ungefähr 5 Jahre alt war, da wurde mein Vater alhoholabhängig.. Weder meine Mutter noch ich wussten damals, was der Auslöser gewesen war. Sie war auf einmal da, die ständige Alkoholsucht meines Vaters. Er kaufte immer wieder Alkohol, und irgendwann hatten wir dann einfach fast kein Geld für anderes Essen. Als mein Vater dann mental krank durch den Alkohol wurde, ließ meine Mutter ihn aus Sorge nicht einmal mehr aus dem Haus. Das führte dann dazu, daß er fast Wahsinnig wurde, anfing meine Mutter zu schlagen und sie zu zwingen, Alkohol für ihn zu stehlen.".
Kurz holte Jimin zitternd Luft und ich sah die tiefsitzende Trauer in seinen Augen, wusste, das es ihm irgendwie half, darüber zu sprechen. Es war viel zu lange in ihm vergraben gewesen.. Sanft drückte ich seine Hände und er fuhr langsam fort:
,,Ich wusste damals nicht, warum sie auf ihn hörte, warscheinlich hatte er sie damit bedroht, mir was anzutun. Mit Gewalt hätte er sie nicht mehr bedrohen können, sie war abgehärtet dagegen. Doch ich war dies nicht, und das wusste sie. Sie wollte Rache, doch an meinem Vater? Nein". Bitter lachte er auf. ,,Nein, natürlich wollte sie Rache an mir. Und sie schlug mich. Und wenn ich mich wehrte...". Tief holte Jimin Luft und drückte mein Hand. ,,So ging es die Jahre weiter, bis meiner Mutter klar wurde, das sie ein Kind geschlagen hatte. Ein verdammtes Kind. Und dann hörte sie auf. Doch seitdem ist ein tiefer Graben zwischen uns, und meiner Mutter ging es immer schlechter. Ich hatte kein Mitleid mit ihr und baute eine Mauer um mich herum. Seitdem lebe ich wie alleine... Ich versuche, keine Zeit mehr mit ihnen zu verbringen, mein Vater würde sowieso auf mich losgehen und meine Mutter.. die würde es natürlich nicht interessieren. Ich bekomme Geld von meinem Tanzverein, da ich gute Werbung bin, und etwas Geld bekomme ich auch durch den Staat. Und dadurch finanziere ich mir dann eben mein Essen, meine Kleidung, eigentlich mein ganzes Leben. Das einzige, was ich meinen Eltern noch schulde, ist das Zimmer, in dem ich von dem wenigen Geld meine Mutter, die die Wohnung bezahlt, lebe."
Jimin schluckte Jimin und lächelte bitter. ,,Ja, das ist meine Familie.". Während er das sagte, stiegen ihm Tränen in die Augen und er wandte schnell das Gesicht von mir ab. ,,Oh Jimin, es tut mir so leid...", murmelte ich. Jimin löste seine Hand aus meiner und wischte sich damit übers Gesicht. ,,Tut mir leid, ich sollte nicht so weinen", schniefte er. ,,Normalerweise macht mir das nichts, ich habe gelernt, damit zu leben.". ,,Jimin...". ,,Es ist alles okay."
Ich konnte nicht fassen, was er da sagte. ,,Nein, genau das ist eben nicht okay. Du hättest nicht lernen sollen, damit umzugehen. Das hätte alles nie passieren sollen. Du hast das Recht, zu weinen, traurig zu sein. Jimin, hörst du?". Sanft legte ich eine Hand an seine Wange. ,,Du hast das fucking Recht, traurig zu sein, diese Menschen haben dich gebrochen, haben dich verändert. Bei mir.. bei mir kannst du du sein. Verstell dich nicht. Du darfst verdammt noch mal weinen."
Das hatte anscheinend einen Schalter bei Jimin umgelegt, denn nun flossen seine Tränen und er fiel mir um den Hals, so wie ich ihm vorhin. Sein Duft nach Lavendel stieg mir in die Nase, und ich spürte die kalte Nässe seiner Tränen auf meinem T-Shirt und auf meiner Haut. Doch es störte mich nicht.
Ich wollte jetzt einfach für den gebrochenen Jungen da sein, der trotz allem, trotz seiner so unglaublich viel Lebenfreude trug. Ich liebte ihn nur noch mehr, nachdem ich erfahren hatte, was ihm geschehen war, und nachdem ich seid einer Woche seine Freude sah. Er war wahrlich ein gebrochener Engel.
~~
10 Minutes later
Nach einiger Zeit hatte Jimins schluchzen nachgelassen und sein Atem war ruhiger geworden. Sein Kopf lag immer noch auf meiner Schulter, und meine Arme immer noch um seinen schlanken Körper. Der hübsche Junge war eingeschlafen, und eigentlich wollte ich ihn nicht wecken. Rigentlich wollte ich länger seiner wunderschönen Gestalt beim schlafen zusehen und seinen beruhigenden Duft einatmen. Klingt vielleicht etwas komisch, aber es war tatsächlich unglaublich beruhigend.
Doch nachdem ich gehört hatte, wie seine "Eltern" drauf waren, hatte ich das Gefühl, ihn erst wecken zu müssen, um ihn zu fragen, ob er nachhause musste.
Gesagt, getan. Sanft strich ich ihm durchs Haar und legte mein Gesicht darauf. ,,Jimin, wach auf", flüsterte ich ihn sein Haar hinen. Jimin regte sich und löste sich von mir. Müde strich er sich über sein hübsches Gesicht. ,,Yoongi? Was ist los?". ,,Du bist eingeschlafen", entgegnete ich. ,,Und ich wollte dich fragen, wann du nachhause musst.. Nicht, das du, also das deine Eltern..". ,,Achso.. Eigentlich will ich nicht nachhause. Wäre das vielleicht möglich, das ich, also.. Das ich heute bei dir schlafe? Meine Eltern werden nichts merken."
Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht. ,,Natürlich kannst du hierbleiben. Du bekommst auch Schlafzeug von mir. Und da morgen eh Samstag ist, brauchst du ja keine Spielsachen". Vergnügt ratterte ich die Informationen herunter. Jimin würde bei mir schlafen! Das wäre der beste Tag meines Lebens!
Doch dann fiel mir wieder ein, wie traurig Jimin war. Wie verletzt. Und ich bombadierte ihn hier mit meiner Freude. Wie als wäre nichts passiert.
Entschuldigend blickte ich den hübschen Jungen vor mir an. ,,Tut mir leid, ich..". Jimin unterbrach mich, indem er mir lächelnd eine Hand auf die Schulter legte. ,,Yoongi, alles gut. Warum entschuldigst du dich dafür?". Ich kratze mit meiner Hand an meinem Hals. ,,Naja, ich bin so glücklich, obwohl du traurig bist, und das fühlt sich halt nicht richtig an... Ich bin einfach nur froh das du hier bist", entgegnete ich traurig lächelnd. ,,Tut mir leid".
Der hübsche Junge vor mir sah ganz und gar nicht wütend aus, wie ich erwartet hatte, nein, es schlich sich sogar ein glückliches Lächeln auf seine vollen Lippen. ,,Du bist so süß Yoongi", lachte er und ließ seine Arme um mich fallen. ,,So süß", murmelte er in meine Schulter.
Gerührt schmunzelte ich und legte meine Arme ebenfalls um ihn. "No words necessary", so eine Situation war das mal wieder. Es waren einfach nur Jimin und ich, eine Verbindung, von der wir meist gar nichts spürten.
~~
Midnight
,,Wollen wir vielleicht mal schlafen gehen?", fragte ich unter gähnen und warf einen Blick auf die Uhr über dem noch laufenden Fernseher, die gerade 00:43 anzeigte.
,,Ja gerne", gähnte Jimin zurück.
Ich nickte und erhob mich schwerfällig. Wie selbstverständlich hielt ich Jimin eine Hand hin, um ihm vom Sofa aufzuhelfen, die er auch dankend annahm und sich hochziehen ließ.
Bevor wir den Weg in mein Zimmer antraten, schaltete ich noch schnell den Fernseher aus. Danach tapsten wir gemeinsam durch das dunkle, angenehm kühle Haus, die Marmortreppen nach oben in den hübschen Flur, von dem 5 Zimmer abzweigten.
Eins davon war das Badezimmer, mein und Jaes Zimmer lagen nebeneinander, und Ahris in letzter Zeit unbenutztes Zimmer befand sich neben dem unserer Eltern, welches wir seid dem Unfall nicht ein einziges mal mehr umgeräumt hatten. Meistens hielten wir auch die Tür geschlossen, und selten ging Ahri in das Zimmer, um es etwas zu reinigen.
Ich hatte seid ihrem Tod kein einziges Mal meinen Fuß über die Türschwelle gesetzt, und hineinschauen hatte ich auch vermieden. Es tat einfach zu sehr weh, weshalb ich mir den Gefallen tat und fern von diesem Zimmer blieb.
Seufzend vertrieb ich diese Gedanken aus meinem Kopf und griff stattdessen die Türklinke der schlichten, weißen Tür am Ende des Flures, die zu meinem Zimmer führte.
Wie gewohnt öffnete ich die Tür zu meinem großen Zimmer, das modern und genau in meinem Geschmack eingerichtet war. Die Möbel waren entweder schwarz oder grau, und es war fast wie ein Wohnzimmer und Schlafzimmer in einem. Einen Fernseher sowie einen Computer besaß ich auch, und ein paar Bilder hingen über meinem einfach dekoriertem Schreibtisch.
,,Ja, darf ich vorstellen, mein Zimmer", grinste ich Jimin an, der mit großen Augen in den Raum starrte. ,,Whoaaa. Yoongi, das ist kein Zimmer mehr, das ist eine ganze Wohnung!". Leicht wurde ich traurig, da diese Größe von einem einzelnen Zimmer für Jimin warscheinlich einer ganzen Wohnung entsprach, da er in eher ärmeren Verhältnissen aufgewachsen war.
Doch Jimin schien gar nicht neidisch zu sein, eher freute er sich, hier zu sein, weshalb ich diese Gedanken schnell wieder vertrieb und mich stattdessen auf den Weg zu meiner schwarzen Couch machte.
Während ich mit der Couch einem Kampf ausfocht, sie zu einem Bett auszuziehen, erkundete Jimin mein Zimmer. Mit großen Augen sah er sich um, sog jedes einzelne Detail mit seinen wunderschönen Augen sich auf. Er ist so unglaublich toll..
Nach ein paar Minuten hatte ich es endlich geschafft, die Couch zu einem Bett umzuwandeln, und kramte noch schnell aus meinen Schubladen ein Kissen, eine Bettdecke und einen Überzug heraus, welchen ich auch gleich über die Couch zog.
,,So Jimin, fertig", schnaufte ich erschöpft und suchte müde im Zimmer nach dem Jungen. Zuerst fand ich ihn nicht und war am überlegen, ob er vielleicht im Bad war, doch schließlich fand ich ihn.
Lächelnd lief ich zu meinem Bett, wo Jimin sich unter der großen Bettdecke zusammengerollt hatte und eines meiner Kissen im Arm hielt. Dabei hielt er seine eigenen Hände, weshalb ich erstmal tief durchatmen musste, um nicht auszurasten. ER IST SO VERDAMMT SÜß!
Jimin atmete gleichmäßig und ruhig, und seine Lippen standen etwas offen, weshalb ich davon ausging, daß er schlief. Liebevoll lächelte ich und warf einen Blick auf die mühsam vorbereitete Couch. Die war jetzt wohl unnötig.
Da Jimin und ich und vorhin schon unsere Schlafanzüge angezogen und fertig gemacht hatten, konnte ich mich einfach neben ihn unter die warme Decke legen. Das Licht schaltete ich über den Lichtschalter neben meinem Bett aus, und danach sank ich mit Herzklopfen neben den hübschen Jungen. Ich liege neben Jimin... Ein Traum.
Plötzlich regte sich besagter und rollte über die Matraze zu mir. Dann schlang er seine Arme seitlich um mich und legte seinen Kopf so dicht an meine Schulter, das ich seine warmen Atem spürte.
Mein Herz klopfte immer schneller und mir wurde immer heißer. Jimin.. neben mir. Passiert das gerade wirklich? Nervös aber glücklich warf ich vorsichtig einen Blick auf ihn. Wunderschön...
Lächelnd schloss ich die Augen. Ich liebe diesen Jungen. So sehr.
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AHH DAS KAPITEL IST HÄSSLICH
Aber ich hab halt voll Stress weil gerade ist es halt schon der 16 😭
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