82. Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt| Levi Ackermann

Klappentext:

Erwin schlägt Levi vor, dass du auf sein Haus aufpassen sollst, während Levi weg ist. Das ist kein Problem für ihn, allerdings hast du eins, nach einer gewissen Nacht.

•••

»(D/N)! Wach auf!«, hörst du Sasha sagen, die panisch klingt.

Sofort öffnest du deine Augen und setzt dich langsam auf, wobei dir auffällt, dass du auf dem Boden sitzt.

»Wie spät ist es, Sasha?«, stellst du ihr die Frage und schließt deine (A/F) Augen. Du hast das Gefühl, als würde dein Kopf jeden Moment platzen.

Warum hast du dich nochmal auf Sashas Vorschlag eingelassen?

»Es ist 13:27 Uhr.«

Abrupt öffnest du deine Augen wieder und fasst dir ans Nasenbein, um es dir zu massieren.

»Das ist jetzt kein guter Zeitpunkt, um Scherze zu machen! Bitte sag mir, dass es noch nicht so spät ist«, verlangst du von deiner Freundin.

»Das ist kein Scherz...« Beinah hättest du ihre Antwort nicht verstanden, weil Sasha geflüstert hat.

»Fuck! Nein! Nein! Nein! Warum? Ich hätte mich nicht auf diese dumme Idee einlassen sollen! Das ist nicht mein Haus und mein Onkel wird mir den Kopf abreißen, wenn er erfährt, dass wir im Haus seines Kollegen eine Party geschmissen haben, obwohl es hieß, dass ich nur auf das Haus aufpassen soll«, fluchst du verzweifelt und wagst es tatsächlich, dich umzusehen.

Überall liegt Müll rum: Leere Becher, Konfetti und sogar Essen liegt verteilt auf dem Boden.

Innerlich verfluchst du dich dafür, dass du tatsächlich sehen wolltest, wie schlimm ihr gestern in Levis Haus gewütet habt.

»Er wird mich umbringen. Levi wird mich umbringen, aber davor bringt Erwin mich um und dann wird Levi mich wiederbeleben, damit er mich nochmal umbringen kann«, sagst du und lässt dein Nasenbein los.

Du kennst Levi schon Jahre lang und du bist dir sicher, dass er bei dir ganz sicher keine Ausnahme machen wird. Vor allem, was die Sache mit dem Dreck und der Unordnung in seinem Haus betrifft.

»Das ist halb so wil-«, will Sasha sagen, aber du unterbrichst sie einfach.

»Halb so wild? Du vergisst, wer Levi ist! Der Kerl hasst alles, was dreckig ist und legt einen Wert auf sein sauberes Haus! Er kommt heute heim und das in einer verdammten Stunde! Kannst du mir mal sagen, wie wir das Haus sauber kriegen sollen, bevor er hier ist? Der kriegt einen Anfall«, beschwerst du dich bei ihr.

»Wir könnten die anderen fragen, ob sie uns helfen.«

»Denkst du, dass überhaupt noch einer von denen hier ist? Niemand will nach einer Party, die so sehr eskaliert ist, aufräumen«, meinst du und stehst langsam auf, wobei deine Knochen knacken.

Der Boden war tatsächlich die falsche Wahl, um seinen Rausch auszuschlafen.

»Wir haben aber noch nicht in den anderen Zimmern nachgesehen und vielleicht ist doch noch jemand da. Ich gehe nachsehen und werde nebenbei nach Müllsäcken Ausschau halten«, teilt Sasha dir mit und kehrt dir den Rücken zu, bevor sie losläuft.

»Sas-«, willst du ihren Namen sagen, aber du wirst von einem Klingeln unterbrochen.

Genervt willst du in deine Hosentasche greifen, um dein Handy herauszuholen, aber dabei merkst du, dass du gar keine Hose trägst.

»Scheiße! Was hab ich gestern getan, dass ich keine Hose an habe?«, fragst du dich und siehst an dir herunter.

Du hast nur ein langes T-Shirt an, das eindeutig einem Mann gehört, aber du kannst dich nicht daran erinnern, wie du an dieses T-Shirt gekommen bist und wem es gehört.

Als dein Handy gefühlt zum vierten Mal geklingelt hat, lenkt es wieder deine Aufmerksamkeit auf sich und du hebst deinen Kopf, um mit deinen Augen nach deinem Handy zu suchen.

»Das ist doch jetzt nicht wahr...Wie zur Hölle ist es denn da rein gekommen?«, stellst du dir selber die Frage, als du dein Handy entdeckst, das sich in einer Schüssel mit Chips befindet.

Schnell läufst du auf den Tisch zu und greifst nach deinem Handy. Als du den Anrufer siehst, bist du fast gewillt, ihn einfach wegzudrücken, oder dein Handy auszumachen, allerdings würde das deine Situation nicht verbessern, sondern bloß schlimmer machen.

Du wischst dein Handy am T-Shirt einmal ab, bevor du den Anruf annimmst und es dir ans Ohr hältst.

»(D/N)! Ich versuche dich schon seit einer Weile zu erreichen«, sagt Erwin.

»Guten Morgen, Onkel. Tut mir leid, aber ich habe verschlafen«, gestehst du ihm die halbe Wahrheit.

»So? Ich hoffe, dass Levis Haus in einem Top Zustand ist. Du weißt ja, dass er bald da ist und ich will keine Beschwerden hören«, meint Erwin.

»Glaub mir, Onkel. Das Haus ist so sauber, dass Levi vom Boden essen könnte«, lügst du und kannst dir ein Lächeln nicht verkneifen.

Ohje, wenn er wüsste, wie es aussieht, dann hättest du ganz sicher nichts mehr zu lachen.

»So sauber, dass ich vom Boden essen könnte?«, hörst du die verärgerte Stimme von Levi sagen.

Seit wann ist der denn hier?

Sofort drehst du dich um und entdeckst tatsächlich Levi, der am Türrahmen steht.

»Levi.«

»Ach, bevor ich's vergesse. Levi hat mich angerufen und gesagt, dass er früher nach Hause kommt«, hörst du Erwin sagen.

»Hättest du das nicht früher sagen können, Onkel?«, beschwerst du dich bei dem Blondhaarigen.

»Das wollte ich ja, aber du warst nicht erreichbar. Ist er schon da?«, will Erwin von dir wissen, aber du blendest deinen Onkel aus und versuchst Levis eiskalten Blick standzuhalten.

»Auflegen!«, knurrt Levi.

Es ist eindeutig keine Bitte, sondern ein Befehl, aber du denkst nicht daran, aufzulegen.

Als Antwort schüttelst du deinen Kopf und machst einen Schritt nach hinten, wodurch du mit dem Hintern gegen den Tisch stößt.

Levi läuft mit schnellen Schritten zu dir und noch bevor du deine Hand hättest wegziehen können, hat er dir dein Handy gemopst.

»Erwin? Ja, ich bin hier und ich muss sagen, dass deine liebe Nichte wohl noch die nächsten Tage hier sein wird. Mein Haus ist eine Verwüstung. Ich melde mich später nochmal, weil ich jetzt (N/N) eine Lektion erteilen muss«, erklärt er Erwin und legt einfach auf.

Dein Handy lässt er in seiner Hosentasche verschwinden und funkelt dich wütend an.

»Ich kann das erklären...«

»Ich will das nicht hören, (D/N). Du kommst jetzt schön mit und denk nicht mal im Traum daran, einfach abzuhauen, sonst muss ich andere Seiten aufziehen. Verstanden?«, fragt er dich und dreht sich um, bevor er losläuft.

Widerwillig setzt du dich in Bewegung und folgst dem Schwarzhaarigen, der dich für diese Party sicher noch bestrafen wird.

Hoffentlich hat Sasha bemerkt, dass Levi schon zurück ist und ihr somit aufgeflogen seid.

•••

Erschöpft stellst du deine volle Mülltüte neben die anderen. Wenn das so weitergeht, dann bist du morgen sicher auch noch den ganzen Tag bei Levi, was du ehrlich gesagt nicht willst.

»Levi?«, fragst du und drehst dich zu ihm, der nach wie vor auf seinem Bett sitzt.

»Was ist denn? Hast du überhaupt Zeit zum Quatschen? Tch. Also, wenn ich mich hier so umsehe, eher nicht«, meint er und zieht eine grimmige Grimasse.

»Okay, ich habe einen Fehler gemacht, aber mich alleine zu bestrafen, ist nicht fair von dir. «

Levis Mundwinkel zucken für eine Sekunde nach oben und in seinen grauen Augen blitzt etwas auf, dass du nicht deuten kannst.

»Denkst du das allen Ernstes? Deine Freunde sind doch schon abgehauen, bevor ich hier war. Was für feige Hunde. Und Sasha? Die habe ich nur weggeschickt, weil sie stört«, gibt Levi von sich und steht auf.

»Trotzdem. Reicht das nicht langsam? Ich meine, du könntest auch einen Aufräumdienst herbestellen und die räumen dein Haus auf. Ich habe nicht mal eine verdammte Hose an, weil ich dir sofort so folgen musste, wie ich angezogen war!«, beschwerst du dich bei ihm und wirst im nächsten Moment rot.

Levi kommt langsam auf dich zu und bleibt direkt vor dir stehen. »Strafe muss sein, Göre. Ich wurde ja auch mit Dreck und Unordnung bestraft. Ist das fair? Ich denke nicht«, erwidert Levi.

»Nein, aber das hier geht zu weit. Ich bin immer noch Erwins Nichte und damit solltes-«, willst du sagen, aber Levi unterbricht dich einfach.

»Respekt haben? Anstand? Ich habe dir mein Haus anvertraut, weil Erwin meinte, dass du verantwortungsvoll wärst, aber es scheint mir so, als müsste man dir das erst beibringen«, meint er.

»Es tut mir leid, okay? Ich habe sowohl Erwin als auch dich enttäuscht. Ich bin verantwortungsvoll, Levi...«, entschuldigst du dich bei ihm.

»Wenn das so ist, dann willst du auch ganz sicher weiter putzen. Nicht wahr?«, fragt Levi dich und zieht hinter seinem Rücken eine Zahnbürste hervor.

Wütend funkelst du den Schwarzhaarigen an, aber greifst im nächsten Moment nach der blauen Zahnbürste.

Du tust das ganz sicher nicht für Levi. Nein, eher für dich selbst, damit Erwin dir nicht dein Leben auch noch zur Hölle macht.

Dieser verdammt heiße Mistkerl weiß ganz genau, dass du das Putzen nicht ausstehen kannst und nutzt das jetzt in vollen Zügen aus, weil du dich auf diese gottverdammte Party eingelassen hat.

»Arschloch.«

»Ich hoffe sehr, dass du nicht mich meinst, (D/N).« Levi streckt eine Hand nach dir aus und schiebt eine lose (H/F) Haarsträhne hinter dein Ohr, bevor er dir den Rücken zukehrt.

»Wo denkst du denn hin? Ich meine Eren, Jean und Connie, die heute früh einfach abgehauen sind«, meinst du.

»Du bist eine schlechte Lügnerin, aber jetzt geh auf die Knie und mach den Dreck weg.« Levi läuft zurück zu seinem Bett und setzt sich wieder hin, wobei er ein Handy - Nein, dein Handy... aus seiner Hosentasche herausholt.

»Was soll das werden, wenn es fertig ist, Ackermann?«, bohrst du nach und machst einen Schritt auf ihn zu.

»Dein Passwort ist doch sicher noch 'Levi', nicht wahr?«, fragt er dich und sieht dich dabei an, wobei seine grauen Augen auf deine (A/F) Augen treffen.

»Was? Wie kommst du denn auf so eine Idee? Ich würde niemals Levi als mein Passwort benut-«, willst du sagen, aber du spürst, wie sich deine Wangen erhitzen und du siehst verlegen weg.

»Ich wusste es doch. Es ist Levi«, gibt er von sich und fängt an, auf deinem Handy herum zu tippen.

»Schon mal etwas von dem Wort „Privatsphäre" gehört?«, fauchst du wütend und lässt die Zahnbürste fallen, während du auf den Grauäugigen zu stampfst.

»Sollen wir dieses Thema wirklich aufrollen? Denk mal scharf nach und außerdem will ich bloß deinen Freunden schreiben, dass sie sich auf eine Strafe schon freuen können und nicht dein Handy nach Fotos von mir durchsuchen sollen«, erwidert er gelassen.

»Geht's noch? Denkst du, dass ich Fotos von dir auf meinem Handy besitze und sie mir immer angucke, oder was?«, fragst du aufgebracht, als du vor ihm stehen bleibst.

»Vielleicht. Außerdem ist mir aufgefallen, dass du in letzter Zeit, in der wir uns gesehen haben, mich ganz schön oft und lange angesehen hast. Du stehst auf mich, Kleine. Gib es zu«, verlangt der Schwarzhaarige von dir.

Du findest ihn sehr attraktiv und du magst ihn vom Charakter, aber du hast ihn immer als Erwins Kollegen angesehen, oder? Gut, das ein oder andere mal hast du von ihm geträumt.

Eigentlich stehst du auf ihn, aber du wusstest nie, ob er deine Gefühle erwidern würde. Und was würde Erwin dazu sagen, wenn er wüsste, dass seine Nichte auf seinen Kollegen steht?

»Levi!«, warnst du ihn, aber dieser hebt die Hand, um dir zu signalisieren, dass du ruhig sein sollst und nimmt einen Anruf entgegen.

»Balg! Tut mir wirklich leid, aber (D/N) ist beschäftigt, euren Dreck wegzumachen und hat keine Zeit, mit dir zu quatschen«, sagt Levi.

»Gib her! Ich muss ihn etwas fragen«, verlangst du und willst nach deinem Handy greifen, aber Levi packt dich mit seiner freien Hand am Handgelenk und hindert dich so, deinem Handy zu nahe zu kommen.

»Wie gesagt, sie ist beschäftigt. Wenn du etwas willst, sag es mir, Balg. Komm zur Sache und nerv nicht«, grummelt er und du versuchst dich zu befreien, indem du dein Handgelenk versuchst wegzuziehen, aber dadurch verstärkt Levi seinen Griff nur.

»Tch. Erwin wird dir später alles sagen und jetzt stör uns nicht mehr«, knurrt Levi und legt auf.

Du konntest kein einziges Wort verstehen, was Eren gesagt hat, obwohl du vor Levi stehst. Vermutlich war die Lautstärke deines Handys während des Gesprächs mit Eren zu leise eingestellt.

»Kannst du mich loslassen, bitte?«, bittest du Levi, der dich tatsächlich loslässt, aber nur, damit er dein Handy auf den Nachttisch legen kann.

Sofort greift er nach deinem Handgelenk und zieht dich mit einem Ruck auf sein Bett.

»Levi!«, grummelst du und drehst dich um, damit du mit deinem Rücken auf der weichen Matratze liegst.

»Bequem?«, hakt Levi nach, der sich über dich beugt und deinem Gesicht gefährlich nah kommt.

»Ja, aber rück mir nicht auf die Pelle...Was soll das Ganze überhaupt? Erst bist du sauer, dann soll ich putzen und zum Schluss zerrst du mich in dein Bett«, bohrst du nach.

»Ich meinte nicht mein Bett, sondern mein T-Shirt.«

Was? Hat er gerade wirklich gesagt, dass du sein T-Shirt trägst?

»Wo habe ich das denn her?«, fragst du dümmlich, wobei dir eigentlich klar sein sollte, dass du dir eins aus Levis Kleiderschrank stibitzt haben musst, als du betrunken warst.

»(D/N).« Levi seufzt und macht kurz vor deinen Lippen halt.

»Ich werde nicht alles nochmal mit dir durchkauen und jetzt halt endlich deinen Mund, sonst muss ich dich dazu bringen.«

»Wie willst-« Weiche Lippen pressen sich auf deine, bewegen sich gegen deine und du reißt vor Schreck deine Augen auf.

»Ich hatte dich gewarnt.«

»Du hast mich geküsst. Warum? Also, du bist doch Erwins Kollege und ich dachte nicht, dass d- Liebst du mich?«, löcherst du den Schwarzhaarigen mit Fragen.

»Würde ich dich sonst küssen, (D/N)? Du kennst mich und ich halte das nicht mehr aus. Ich habe nicht wegen Erwin eingewilligt, dass du auf mein Haus aufpassen kannst, sondern darum, damit wir uns endlich näher kommen«, erklärt er dir.

»Und das sind wir uns jetzt auch. Ich liebe dich auch«, gibst du lächelnd von dir.

»Trotzdem wirst du nicht darum herum kommen, dass du weiter putzt, (D/N).«

»Denkst du, dass ich nur deswegen 'ich liebe dich auch' gesagt habe?«, willst du empört wissen.

»Nein, das denke ich nicht, aber ich werde dir meine Hilfe anbieten. Wir werden zusammen sauber machen. Morgen, weil du schon fleißig warst«, teilt er dir mit.

»Gott sei Dank. Aber eine Frage hätte ich noch«, sagst du.

»Und die wäre?«, will Levi wissen.

»Woher weißt du bitteschön mein Passwort?«, stellst du ihm die Frage.

»Das war bloß geraten, weil ich wusste, dass du mich liebst.«

»Das glaub ich dir nicht! Wer unbedingt in sein eigenes Haus kommen ka-«, willst du sagen, aber Levi drückt seine Lippen auf deine.

»Gehen wir zusammen duschen? Der Tag war echt anstrengend und ich finde, dass wir beide entspannen sollten«, fragt er dich und sieht dich mit einem verführerischen Blick an, der dich dahin schmelzen lässt.

»Ich bin als Erste dran!«, rufst du und drückst Levi von dir weg, damit du dich aufsetzen kannst.

»Es war die Rede von zusammen und nicht alleine.« Levi steigt aus dem Bett, was du ihm gleichtust.

»Ich weiß! Ich meinte damit, dass ich vor dir schon da sein wollte, um auf dich zu warten«, antwortest du ihm und läufst grinsend los, wobei du nicht weit kommst, weil du hochgehoben wirst.

»Oh nein, ich will sehen, wie du mein T-Shirt ausziehst«, gibt Levi von sich und läuft mit dir zusammen los.

»Perversling.«

»Ein Perversling, der seine Prinzessin auf Händen trägt.«

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