ɪɴsᴏᴍɴɪᴀ

PoV. Felix

Ich kann nicht schlafen. Jede Nacht dasselbe, doch das wundert mich nicht mehr. Nicht einmal meine Schlaftabletten können da noch helfen, aber was soll's? Mein Leben wünscht mir definitiv keinen guten und angenehmen Schlaf. Nicht mal ein einziges Mal. Ich werde - wie sonst auch immer - nicht schlafen können. Ich werde die ganze Nacht im Bett liegen und deswegen habe ich wirklich Angst davor, was passieren wird,

wenn ich heute bei Seungmin übernachte.

Nervös packe ich meine Sachen zusammen und schaue mich ein wenig um. Vielleicht fällt mir dann ein, was ich vergessen habe, da ich jedes Mal etwas vergesse, wenn ich irgendwo hingehe. Heute ist es was besonderes, denn zum ersten Mal nach langem übernachte ich bei Seungmin und ich habe wirklich Angst. Ja, ich wiederhole es, da die Angst wirklich sehr groß ist!

Er weiß immerhin nicht, dass sich in der langen Zeitspanne eine Schlafstörung entwickelt hat.

Die ganze Nacht bin ich wach und es schwirrt viel zu viel in meinem Kopf rum. Was soll mich bitte um 03:17 beschäftigten? Einiges. Tagsüber bin ich mit dem Leben beschäftigt, während meine Gedanken und Sorgen die Nacht füllen. Ich wälze mich nur im Bett und wenn ich nur für paar Sekunden die Augen schliesse, habe ich das Gefühl, dass sich diese von automatisch wieder aufreißen. Nein, meine Augen wollen sich einfach nicht schließen. Mit offenen Augen kann ich ebenso nicht schlafen, ergo werde ich diese Nacht wieder aufbleiben müssen.

All die Gedanken fesseln mich. Wieso sind es so viele? Wieso kommen sie mir in den Sinn, wenn es Schlafenszeit ist? Wieso, Leben? Wieso? Ich hasse diese Schlafstörung. Wäre es nicht der ganze Stress um mich herum, dann hätte ich vielleicht einen besseren Schlaf.

Ich packe noch meinen Onesie ein, da Seungmin es mir noch schnell auf Kakaotalk geschrieben hat. Mein bester Freund und ich haben uns vor kurzem Onesies geholt. Er die Hundevariante, während ich mich für einen mit Katzenohren entschieden haben. Dies sind unsere Lieblingstiere. Nachdem ich diesen eingepackt habe, bin ich mir ziemlich sicher, dass ich fertig mit Einpacken bin. Jetzt will ich mir nur noch mein Haar zurechtmachen.

Ich betrete mein eignes Badezimmer und als ich mich vor dem Spiegel stelle, fallen mir sofort meine düsteren Augenringe, die gefühlt schwärzer als mein Gürtel in Taekwondo sind. Aber was ist auch bitte schön an mir? Das einzige, was ich halbwegs an mir mag, ist mein braunes, flauschiges Haar. Es ist so zart und natürlich. Dabei bin ich mir ziemlich sicher, dass es komplett kaputt gehen würde, wenn ich nur ein einziges Mal eine Blondierung draufklatschen sollte. Ich mag mein Haar und schone meins lieber, im Gegensatz zu Seungmin, der sich durchgängig zwischen blond, braun und schwarz nicht entscheiden kann. Im Moment hat Seungmin sogar rotes Haar und es sieht an ihm so niedlich aus. Mein bester Freund ist wirklich niedlich. Ja.. ‚bester Freund'.

Ich freue mich schon darauf, Seungmin wiedersehen zu können, auch wenn ich mir irgendwas ausdenken muss, damit Seungmin nichts von meiner Schlafstörung erfährt.

Es ist alles viel zu viel für mich. Wieso müssen das immer so viele Gedanke sein, die mir den Schlaf nehmen? Ich möchte nicht weiter an die Schule denken, in der ich in letzter Zeit aufgrund meines Schlafmangels nur schlechtere Noten erhalte, was beweist, dass ich in einem Teufelskreis stecke. Ich möchte nicht an den ganzen Stress denken, den ich zu Hause habe. Die ständigen Streitereien meiner Eltern gehen mir tierisch auf den Sack. Manchmal streiten sie sich so lange, dass ich es mitten in der Nacht zu spüren bekomme. Diese düstere Atmosphäre in unserem Haus gefällt mir gar nicht. Ich möchte nicht die ganze Zeit an diesen einen Jungen denken, in den ich mich seit einer gefühlten Ewigkeit verliebt habe. So gerne will ich diesem Jungen meine Liebe gestehen, doch ich bin mir ziemlich sicher, dass er mich abweisen wird.

Ich möchte nicht mehr diese Gedanken haben. Ich möchte einfach nur schlafen, wie jeder andere Teenager in meinem Alter. In der Regel schlafen sie selbst nicht viel, doch sie schlafen mehr als ich es tue. Ich möchte meine Augen schließen und einschlafen, doch als sich meine Augen zuklappen und ich mich nach hinten schmeiße, höre ich schon meinen Wecker klingeln, der mich in die Realität mitreißt.

Nun gibt es kein Zurück mehr. Ich muss aufstehen und der Schlaf kann niemals mehr nachgeholt werden.

Nachdem ich meine Haare aufgebessert habe, verlasse ich das Bad und greife nach meiner Tasche, in der meine ganzen Übernachtungssachen sind, die ich noch bei Seungmin gebrauchen könnte ich nehme die Tasche und schleiche mich vorsichtig an meine Eltern vorbei, die sich wieder um das Geld streiten. Das Übliche.

Nachdem ich erfolgreich das Haus verlassen habe, mache ich mich auf dem Weg zu Seungmin. Bedauerlicherweise macht das Wetter nicht mit und deswegen schüttet es, als wären wir im tropischen Regenwald. Nichts desto trotz gehe ich weiter. Schlussendlich werde ich es bereuen, nicht zurückgekehrt zu sein, um mir einen einfachen Regenschirm zu holen, doch dann habe ich mir die Frage gestellt, wieso ich das machen soll? Immerhin wohnt Seungmin nicht sonderlich weit weg von mir. Ich könnte problemlos zu Fuß gehen, obwohl mir der Regen und der Wind auf die Nerven gehen. Dann gehe ich eben platschnass zu Seungmin nach Hause. Passiert.

Mir kommt das so familiär vor, wenn ich durch den Regen entlang gehe. Es fühlt sich so an, als wäre ich in meinem Unterbewusstsein, in dem durchgängig böse Gedanke schütten. Weiter gehe ich durch die weiten Straßen Seouls entlang und hoffe, dass ich möglichst schnell ankomme. Bei den eintönigen Straßen verliere ich den Überblick darüber, wie viele Meter ich schon bereits zugelegt habe, um am Ende bei Seungmin zu Hause zu sein. Ich stampfe einfach weiter, bis ich irgendwann vor Seungmins Haus stehe.

Ich stelle mich vor die Tür und klingele vorsichtig. Ich spüre durch die Kälte meine Finger noch kaum. Ich friere wie sonst was, doch zum Glück lässt mich Seungmin nicht in der Kälte stehen. Nachdem Seungmin die Tür öffnet und mich darauf folgend  zu Gesicht bekommt, weiten sich seine Augen und zieht mich sofort in seinen Flur rein, damit ich nicht mehr weiter im starken Regen aufhalten muss.

„Haengbokie! Du bist ja platschnass. Wieso hast du nichts gesagt? Dann hätte mein Vater dich abholen können, weißt du?" meint Seungmin sehr besorgt, während er für mich meine Jacke auszieht. Ich beobachte ihn weiter und dabei, während ich nuschelnd von mir gebe: „Sorry... ich wollte nicht, dass dein Vater sich die Mühe macht, zu mir zu fahren. Ich habe gesunde Beine und von daher kann ich auch alleine gehen. Ich sehe da keinen Grund, von ihm abgeholt zu werden, nur weil es nieselt."

„Du spinnst, Kleiner! Es schüttet!" von Seungmin, der mir dabei geholfen hat, mich auszuziehen. Zumindest nur meine Kleidungsstücke nach draußen. Ehe ich was sagen kann, greift Seungmin nach meinem Oberteil und stellt fest: „Deine Kleidung ist ja komplett durchnässt. Okay Lixie. Du kriegst etwas Kuscheliges aus meinem Schrank ja? Ich mache dir auch heiße Schokolade, wenn du willst."

Ich liebe es, wie niedlich und fürsorglich er gegenüber mir ist, obwohl dies mich manchmal in den Wahnsinn treibt.

„Ohh.. danke, aber du musst mir nichts geben, denn ich habe selber etwas zu—"
„Kein aber, Lixie! Sei mal nicht so... immerhin sind meine Kleidungsstücke perfekt für dich zum kuscheln. Immerhin sieht du so aus, als könntest du es gebrauchen." unterbricht mich Seungmin, ehe dieser nach meiner Hand greift, um mich zu sich in sein Zimmer zu ziehen. Ich tue nichts weiter als ihn zu begleiten und in seinem Zimmer angekommen, mustere ich das wirklich sehr familiäre Zimmer, in welchem ich mich am liebsten aufhalte. Es ist schon wie ein zweites Zuhause für mich, wenn nicht mein Erstes und Richtiges.

Der Unterschied ist nur, dass ich nur bei meinem richtigen Zuhause schlafe. Okay, was sage ich da? Nicht einmal in meinem richtigen Zuhause komme ich dazu, einzuschlafen.

Ich setze mich auf sein bequemes Bett, auf welchem ich wahrscheinlich schlafen werde. Zumindest hat mir Seungmin gesagt, dass ich auf diesem schlafen werde. Liegen werde ich schon, doch ob ich es schaffe, einzuschlafen, ist wiederum eine andere Sache.

Während Seungmin für micht Kleidungsstücke raussucht, ziehe ich mich langsam aus und lasse dabei noch meine Unterwäsche am Leib, was eigentlich nur die Boxer ist. Ich denke, dass es in Ordnung ist, wenn mich Seungmin so zu Gesicht bekommt, da er mein bester Freund ist.

Nun hat er die Kleidungsstücke rausgesucht, die nur für mich sind. Er schmeißt sie schmunzelnd zu mir rüber, bevor er das Zimmer verlässt, um sehr wahrscheinlich die heisse Schokolade für uns zu machen. Von daher nutze ich die Zeit, um in seinen riesigen Hoodie reinzuschlüpfen, der unbeschreiblich gemütlich ist.

Vor allem riecht dieser so schön nach ihm. Ich werde ihm diesen Hoodie so lange bei mir behalten, bis der angenehme Geruch meines besten Freundes verschwindet, was hoffentlich nicht so schnell passieren wird.

Nachdem ich mich fertig angezogen habe, lasse ich mich nach hinten auf sein Bett fallen, wodurch ich das Gefühl bekomme, ein Deja Vu haben.

Nachdem ich mich auf mein Bett geschmissen habe, blicke ich kurz auf mein Handy, um nach der Uhrzeit zu schauen. Sieben nach eins, sagt die Uhr, was für meine Verhältnisse recht in Ordnung ist. Vier Stunden am Stück habe ich wieder ,Call of Duty' gezockt. Irgendwie muss ich mich auch beschäftigten, damit ich für eine Weile die Realität vergessen kann. Und die Streitereien meiner Eltern natürlich, die inzwischen Alltag sind.

Ich decke mich zu und starre die Decke an. Schon wieder schwirren viele Gedanken in meinen Kopf rum. Jede Nacht stelle ich mir die Frage, was mich mehr stresst? Meine Familie? Schule? Mein Crush oder doch meine Schlafstörung? Es kann so gut wie alles sein.

Ich wünschte, dass ich einschlafen könnte. Einmal die ganzen Probleme, die ich habe, komplett zu vergessen. Das wäre schön, doch das Leben lässt es einfach nicht zu.

Ich schließe meine Augen, doch dann öffnen sie sich wieder. Wieso? Weil das Bild von Seungmin in den Kopf kommt, wo er mich küsst. In Wahrheit oder Pflicht haben wir uns auf die Lippen geküsst und möglicherweise habe ich mich seitdem in ihn verliebt.

Ich bin in meinen besten Freund verliebt.

„Lixie! Ich habe uns heiße Schokolade gemacht!" brüllt Seungmin, der mich wieder in die Realität zurückbringt. Ich setze mich auf schaue den rothaarigen Jungen dabei zu, wie er die zwei Tassen mit heißer Schokolade abstellt. Er ist so liebevoll. Kein Wunder, dass ich mich in den wundervollen Jungen verliebt habe.

„Ich hole uns noch paar Snacks und dann schauen wir einen Film, ja?" äußert Seungmin, während ich nach der Fernbedienung seines Fernsehers greife, um mit ihm irgendeinen Film schauen zu können. Oder doch ein K-Drama? Ich bin eher dafür, dass wir ein neues K-Drama anfangen.

Nun liegen wir beide auf seinem Bett, während wir das K-Drama „He's psychometric" angefangen haben, in welchem auch Jinyoung von GOT7 spielt. Wenn Hyunjin erfahren würde, dass wir diesen ohne ihn schauen, dann können wir nur noch damit rechnen, zu sterben. „Wie fühlst du dich, Lixie?" fragt mich Seungmin schmunzelnd, während dieser mich mehr an sich drückt. Ich liege zwischen Seungmins Beine und mein Kopf ist auf Seungmins bequemer Brust platziert. Ich vergesse meine ganzen Sorgen und Probleme, doch meine Schmetterlinge im Bauch sind so gut zu spüren, sodass ich das nicht einfach so verdrängen kann. Seungmin, was machst du nur mit mir?

„Ich fühle mich ganz gut... weil ich bei dir bin!"
„Ja, das freut mich. Hier hast du etwas Ruhe von deinen Eltern und dem ganzen Schulstress. Es tut mir so Leid, dass es dich so übel erwischt hat, aber keine Angst. Ich werde dafür sorgen, dass es dir spätestens morgen früh besser gehen wird." meint Seungmin, welcher mich etwas mehr an sich drückt. Erneut. Wieso ist er so wundervoll. Seungmin, hör auf bevor ich mich noch unsterblich in dich verliebe.

„Hmmm okay.. danke Minnie." nuschele ich vor mich hin, während ich mich weiter an den süßen Rothaarigen kuschele. Im ernst, wie kann man so bezaubernd sein?

Eine ganze Weile haben wir das K-Drama geschaut. Wenn ich mich nicht täusche, haben wir drei oder vier Folgen geschaut, was sogar recht viel ist. Dementsprechend haben wir den Fernseher ausgeschaltet und uns auf Seungmins Bett hingelegt, aber diesmal richtig. Während ich mich etwas mehr an meinen besten Freund lehne, legt er vorsichtig einen Arm um mich. Ich blicke zu ihm nach oben und ich bin so erleichtert darüber, dass er meine knallroten Wangen nicht identifizieren kann, da der Raum inzwischen sehr dunkel ist. Beleuchtet wird dieser sowieso nicht mehr, da es so scheint, als würden wir beide gleich schlafen wollen.

Zumindest sieht es Seungmin so. Ich werde ganz bestimmt nichr schlafen können. Ein Wunder wäre es, wenn ich eines Tages wieder schlafen könnte.
„Hmm... Lixie. Wir sollten langsam schlafen, nicht wahr?" fragt mich Seungmin, während er seinen zweiten Arm dazu nimmt, um mich immer mehr in eine Umarmung zu ziehen. Seungmin liebt es - genauso wie ich - zu kuscheln und das bedingungslos.

„Hmmm... ich bin um ehrlich zu sein noch nicht so müde. Du kannst ruhig schlafen, wenn du müde bist." äußere ich ziemlich ehrlich, da es wirklich stimmt, dass ich absolut keine Müdigkeit verspüre. Er muss nicht wissen wieso, doch es wäre gut zu wissen, dass er weiß, dass er mir etwas Zeit geben soll, bis ich einschlafe, wobei der Plan eigentlich anders aussieht:

Ich warte, bis Seungmin eingeschlafen ist, damit ich die Zeit habe, um über alles nachzudenken, da es inzwischen ein kleiner Zwang von mir geworden ist. Anstatt zu schlafen denke ich viel über mein Leben nach.

„Nein, Felix!" äußert Seungmin direkt einen Widerspruch und legt plötzlich seine Stirn auf meine, was mich umso nervöser macht. Was soll das denn jetzt bedeuten?
„Felix.. ne, ich will, dass du erstmal einschläfst, damit ich sehe, dass ich dich glücklich machen konnte. Außerdem... bin ich selber nicht einmal müde." setzt Seungmin fort und seine Stirn legt weiterhin auf meiner. Wieso ist er mir so nah gekommen? Seinetwegen werde ich umso mehr einen Grund haben, nicht einschlafen zu können. Seungmin, was machst du nur mit mir?

„Hmmm... na gut." nuschele ich vor mich hin, ehe ich mich von seinem Kopf ein wenig entferne, um meinen auf Seungmins Brust zu legen. Was hat Seungmin vor? Wieso will er so sehr, dass ich vor ihm einschlafe? Es fühlt sich so an, als wüsste Seungmin von meiner Schlafstörung, aber das kann gar nicht sein. Immerhin habe ich ihm noch nie etwas davon erzählt. Und abgesehen von meinen Eltern weiß keiner davon. Nicht einmal einen Arzt habe ich darüber informiert, aber was soll's? Ich will nicht, dass man mir hilft, da ich weiß, dass ich ein hoffnungsloser Fall bin.

Die Situation macht mich nervös und deswegen nuschele ich vor mich hin: „I-Ich also... ich bin um ehrlich zu sein heute nicht so müde, weißt du? Also erwarte nicht von mir, dass ich heute früher als du einschlafe, ja?"

„Passt schon Lixie! Dann können wir quatschten, bis du in meinen Armen einschläfst." haucht der Rothaarige gegen meine Lippen. Ich will mich vergraben gehen. Was wird das? Dieser Junge spielt wirklich mit meinen Gefühlen. Kann das sein? Als wüsste er, dass ich etwas von ihm will.

„Hmmmm..." murmele ich nur leise, während ich mich an ihm kuschele. Seine Brust ist das bequemste Kissen im ganzen Universum und ich bin derjenige, der es jederzeit benutzen kann. Für meine Bedürfnisse. „Hab dich lieb, Minnie..." von mir nochmal, während Seungmin meinen Kopf anhebt und mir wieder in die Augen schaut.

„Ich dich doch auch Lixie. Du musst nicht schüchtern sein. Ich kenne deine ganzen Geheimnisse schon." von Seungmin, ehe dieser seine Lippen ganz plötzlich auf meine lege. Was zum Teufel passiert hier? Das kann doch nicht real sein! Vielleicht habe ich es geschafft - zum ersten Mal nach langem - einzuschlafen und dementsprechend zu träumen. Ja, dies muss der Fall sein, denn sogar, dass ich schlafe, klingt realistischer als, dass Seungmin mich grade küsst.

Bevor ich die Gelegenheit gehabt hätte, diesen traumhaften Kuss zu erwidern, löst sich Seungmin von mir hastig und seine Stirn befindet sich wieder auf meiner eigenen. Nein, ich kann ihm nicht in die Augen schauen, da er mich so verdammt nochmal verlegen nacht. Kann natürlich passieren. Aber wieso passiert das heute durchgängig!?

„Seungmo... wovon redest du?" frage ich ein wenig nervös, doch mein bester Freund kann mir richtig schnell eine Antwort geben:
„Du hast Schlafprobleme."
„Ich... was sagst du da?" Ich werde umso nervöser.
„Ich habe das von niemandem, da es so scheint, dass niemand davon wüsste. Ich habe dein Verhalten in den letzten Monaten beobachtet. Denkst du, dass mir nicht auffällt, dass du kaum deine Augen zubekommst? Selbst deine gute Schminke hilft dir nicht mehr dabei, deine dunklen Augenringe durch den Schlafmangel zu verdecken. Felix... wenn du irgendwelche Probleme hast, dann sollst zu mir kommen. Ich bin dein bester Freund und ich bin immer für dich da, egal was ist. Versprochen."  erzählt mir Seungmin, doch ich weiß nicht, was ich ihm sagen soll. Ich habe wirklich Angst, etwas falsches zu sagen.

„Und außerdem: Denkst du wirklich, dass ich das Gespräch mit Jeongin und dir nicht mitbekommen habe... also.. dass du dich in mich verliebt hast? Oh man Lixie... damit hättest du einfach zu mir kommen können, ja?" von Seungmin, bevor seine Lippen erneut auf meine wandern. Ich glaube langsam wirklich, dass ich es geschafft habe, nach langem wieder einzuschlafen. Das ist alles nur ein Traum!

Nichts desto trotz erwidere ich den Kuss und lege meine Arme selber um ihn. Ja, ich liebe Seungmin. Ich habe das Gefühl, mich in ihn unsterblich verliebt zu haben. Vom Äußerlichen passt alles und sein Charakter ist mehr als perfekt. Wenn er nur wüsste, wie SEHR ich ihn liebe. Diesen wundervollen Jungen. Kim Seungmin heißt er und es gibt wirklich keinen tolleren Menschen als ihn! Deswegen liebe ich ihn so.

Irgendwann löse ich mich aufgrund Luftmangel von meinem besten Freund. Jetzt kann ich nicht anders, als die Wahrheit zu bestätigen, da es sowieso kein zurück gibt: „Ja.. ich leide unter Insomnia und ja.. ich habe mich in dich verliebt."

„Wie lange liebst du mich schon?"
„Hmmm... seit einem Jahr ungefähr.." schätze ich, da ich mir nicht so sicher bin. Es fühlt sich trotzdem so an, als wäre ich schon mein ganzes Leben lang in diesen Jungen verliebt gewesen. So wundervoll wie er ist.
„Oh Lixie.. das hättest du mir wirklich viel früher sagen sollen! Ich liebe dich auch schon ziemlich lange.. weißt du noch, als wir gemeinsam mit unseren Freunden Wahrheit oder Pfiicht gespielt haben? Da hat es angefangen!" bestätigt Seungmin, was mir ein breites Lächeln auf die Lippen zaubern lässt.

„Als ob... es war bei mir auch dieser Kuss. Seitdem.. wollte ich dich einfach nur weiter abknutschen." gebe ich ehrlich zu, wobei meine Verlegenheit immer weniger wird.
„Ich auch Lixie.. doch jetzt haben wir die Gelegenheit." haucht der Rothaarige gegen meine Lippen, bevor sich diese wieder auf meinen befinden. Seine weichen, wundervollen Lippen. Am liebsten würde diese den ganzen Tag küssen, weil sie es nicht verdienen, unberührt zu bleiben.

Wir vertiefen uns in den Kuss immer weiter und irgendwann bittet Seungmin mit seinen Zunge um Einlass. Oh nein, was soll ich tun? Ich habe bis jetzt noch nie einen Zungenkuss gehabt. Nichts desto trotz öffne ich meinen Mund und ich lasse ihn einfach dominieren, da er mehr Erfahrung als ich zu Schein mag. Ich hätte schon längst aufwachen sollen, da ich es hasse, zu träumen. Immerhin verdeutlichen mir die Träume, dass diese niemals in Erfüllung gehen werden. Doch ich wache gar nicht auf. Ich küsse ihn immer noch, also kann es kein Traum sein. Wäre auch unrealistisch, denn wann schlafe ich?

Irgendwann lösen wir und auch wieder und Seungmin nuschelt wieder: „Hmmm... du kannst so gut küssen Lixie. Weißt du? Ich würde gerne noch länger darüber reden, doch vielleicht wäre es jetzt besser, wenn wir uns schlafen legen. Ich weiß ja von deinen Schlafproblemen und es ist auch nicht das Drama. Ich werde dir dabei helfen, besser schlafen zu können. Wenn es das ist, dass du besser bei jemandem schlafen kannst, dann kannst du meinetwegen jede Nacht zu mir kommen, damit wir beim Kuscheln einschlafen können. Was hälst du davon?"

„Okay... Man kann es versuchen. Dann lass uns schlafen legen." schlage ich vor und sofort schlafe ich ein, ehe wir uns ,Gute Nacht, hab dich lieb.' sagen konnten.

...

„Lixie! Steh auf! Frühstück. Steh auf!" äußert Seungmin und meine Augen öffnen sich. Ich habe geschlafen! Ich habe tief und feste geschlafen. Geträumt habe ich auch noch. Ich habe davon geträumt, mit Seungmin rumzuknutschen, doch bevor wir das gemacht haben, habe ich ihm davon erzählt, dass ich unter Schlafprobleme leide.

„Hmmm... morgen Seungmin." nuschele ich vor mich hin, ehe ich mich aufsetze. Ich betrachte den Roothaarigen, der ziemlich verschlafen wirkt. So niedlich sieht er aus. Durch meinen Traum vermisse ich es umso mehr, ihn zu küssen.
„Hast du gut geschlafen?"

„Soll ich ehrlich sein? Noch nie in meinem ganzen Leben habe ich so gut geschlafen wie jetzt." von mir, schmunzelnd.

„Das freut mich. Also.. scheint, mehr oder weniger, zu helfen, wenn wir gemeinsam ein Bett teilen." äußert Seungmin, doch erstmal verstehe ich nicht ganz, was er meint.
Er stellt das Tablett mit essen ab und setzt sich zu mir. Erstaunlicherweise rückt er mehr zu mir, bis er seine Stirn auf meine legt. Wieso erinnert es mich so sehr an meinen Traum?

„Keine Angst Lixie! Ich werde dir dabei helfen, deinen Schlaf zurückzuholen. Dafür werde ich sorgen!" haucht er gegen meine Lippen, eher der rothaarige Junge mir einen kurzen Kuss auf die Lippe drückt. Nach dem kurzen Kuss erstarre ich. Nach dem kurzen Kuss realisiere ich,

dass es kein Traum gewesen ist.

„Hmmmm... ich danke dir!" äußere ich und ich kann nicht mehr aufhören zu lächeln. Seungmin macht mich so unendlich glücklich.
„Ich muss dir danken, dass du schlussendlich zu mir so ehrlich gewesen bist. Zum einen wegen deiner Schlafstörung und zum anderen.. wegen den Gefühlen."

Jetzt steht es so aus, als wäre es niemals ein Traum gewesen. Nein, das ist die Realität. Ich liebe ihn und er liebt mich. Wir lieben uns.

Deswegen muss ich ihn darauf ansprechen: „Also... wenn wir uns beide gegenseitig lieben, dann... was heißt es eigentlich für uns?"
„Hmmm... was wünscht du dir? Willst du noch darüber reden oder willst du..."
„Ich will mir dir zusammen sein, Minnie." äußere ich ziemlich ernst, aber auch sehr aufgeregt. Ich kann es immer noch nicht wahrhaben, dass er meine gefühle erwidert.

„Wirklich?" von Seungmin, der seine Augen weiter aufreißt.
„Und wie ich das will." rufe ich ziemlich erfreut und beobachte Seungmin dabei, wie er sich auf meinen Schoß setzt. Ziemlich unerwartet, doch ich genieße es sehr. Ich lege meine Arme um ihn und vollkommen hemmungslos drücke ich ihn mehr an mich.

„Okay, dann bist du jetzt mein Freund." äußert Seungmin ziemlich stolz, bevor er seine Lippen auf meine legt. Langsam schließe ich meine Augen und ich spüre, wie Seungmin mich sanft nach hinten drückt, wodurch wir beide auf sein Bett fallen. So ein wunderschönes Gefühl. Ich kann nicht in Worten fassen, wie glücklich ich grade bin.

Wir vertiefen uns in den Kuss immer weiter und ich merke, wie gierig mein fester Freund wird und bittet von daher um Einlass. Ich öffne meinen Mund und lasse zu, wie unsere Zungen gegeneinander ankämpfen. Ich liebe dieses Gefühl, nur noch Seungmins zu sein.

Irgendwann lösen wir uns von diesem Kuss, der wirklich sehr traumhaft gewesen ist. Eine Weile schauen wir uns noch glücklich in die Augen, ehe Seungmin loswird: „Ich liebe dich, Baby~"
Das ,Baby' ist sehr herzerwärmend!
„Ich liebe dich auch~" Ich blicke ihm weiterhin verliebt in die Augen. Nur ein kurzer Blick in seine Augen und es scheint so, als würde ich mich in diesen verlieren. Ich liebe diesen Jungen wirklich sehr und ich bin froh darüber, ihn jetzt meinen Freund nennen zu können.

Es herrscht eine recht angenehme Stille, ehe Seungmin seinen Mund aufreißt, um mir mitzuteilen: „Du kannst jede Nacht hierhin kommen, um bei mir zu schlafen. Wenn es dir allerdings zu aufwendig ist, dann kann ich auch zu dir kommen. Hauptsache du musst nicht alleine sein. Man sieht, dass du geschlafen hast. Du wirst so viel lebendiger als sonst und ich will dir das wirklich anbieten. Ich würde alles dafür tun, damit es dir gut geht. Machen wir das so, Lixie!"

„Ja, ich bin voll dabei!" nuschele ich, ehe ich meine Lippen gegen Seungmins presse und ich mich in diesen Kuss komplett vertiefe.

Seungmin wird der Grund sein, wieso ich wieder schlafen werde. Vor allem werde ich es ihm zu verdanken haben, dass ich träumen kann. Von den wunderschönen Momenten träumen, die jetzt Realität sind.

Ich kann endlich schlafen und das nur seinetwegen.

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