𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 45 Trauer und Verzweiflung
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Sie ist in ihrem schlimmsten Albtraum gefangen und keiner konnte ihr helfen. Man hatte ihr alles genommen, ihre Freiheit, ihre Freunde und sogar ihr Handy. Sie konnte noch nicht einmal Noah oder ihre Freundinnen erreichen. Seit sie bei ihren Vater im Anwesen angekommen ist, läuft alles drunter und drüber. Ihre Wange schmerzte noch immer von dem heftigen Schlag, den ihr Vater ihr verpasst hat. Von ihren Arm und Hüfte mal ganz zu schweigen. Jeder Schritt bereite ihr höllische Schmerzen. Und es nimmt kein Ende. Sie musste sich notgedrungen für die bevorstehende Feierlichkeit zurechtmachen, ob sie wollte oder nicht spielte keine Rolle.
Sie vermisste ihn so sehr, dass ihr wieder die Tränen in die Augen schießen. Noch immer erzittert ihr Körper vor Angst. Sie vermisste seine Stimme, seinen Geruch, seine Brust, die so eine herrliche harte Granitwand ist, wo sie sich anschmiegen konnte. Seine atemberaubenden grünen Augen, die jedes Mal ein Feuer in ihr entfachten. Einfach alles an ihn. Und nun wird sie ihn höchst wahrscheinlich nie wieder zu Gesicht bekommen. Geschweige den in seinen beschützenden Armen liegen. Bei ihm hat sie sich in jeglicher Form wohlgefühlt, auch wenn er immer eine forsche Art an den Tag legte, es hat sie nie gestört. Bei ihm musste sie keine Angst haben. Und das sollte jetzt alles vorbei sein. Sie hatte nicht lange das Vergnügen gehabt, ihn noch viel näher kennenzulernen. Nein, das hatte man ihr mit den heutigen Tag genommen.
Ihr Vater stellt Forderungen, den sie nach kommen muss. Heute Abend soll sie ihre Verlobung mit einem reichen Geschäftsmann bekannt geben. Mit den sie schon das schmerzliche Vergnügen hatte. Genau wegen ihm tat ihr alles weh, da war die Ohrfeige von ihrem Vater noch harmlos dagegen. Sie konnte gerade so noch einen Missbrauch verhindern, wäre nicht das Hausmädchen gekommen, um ihr beim ankleiden zu helfen. Sie wollte sich dieses Horrorszenarium erst gar nicht weiter ausmalen. Wieder schießen ihr unaufhörlich Tränen in die Augen. Sie braucht frische Luft auf der Stelle. Ihre Kehle ist wie zugeschnürt, kaum in der Lage genügend Sauerstoff hindurch fliesen zu lassen. An ihrem Fenster angekommen reist sie ohne weiter darüber nach zu denken diese weit auf und atmete sie frische Luft tief in ihre Lungen ein. Nur ganz langsam kommt sie zu Ruhe.
Es herrschte reges Treiben auf dem innen Hof. Mehrere Wachmänner liefen immer wieder auf und ab, einige kontrollierten die Zufahrt in dem gerade ein schwarzer Transporter passieren wollte. An eine Flucht brauchte sie noch nicht einmal denken. Wie weit würde sie schon kommen. Wo sollte sie sich schon verstecken können.
„Sarah, bitte ich muss sie noch zurechtmachen. Ihr Gesicht ist vor lauter Weinen noch immer ganz gerötet", sie hatte nicht die Kraft, sich vom Fenster wegzubewegen. Konnte man ihr nicht noch zwei Minuten Frieden gönnen. Traurig schloss sie für einige Sekunden ihre Augen. Bitte lieber Gott lass ein wunder geschehen. Sie wollte hier weg. Weg von ihrem Vater. Weg von dem Mann denn sie niemals heiraten konnte. Alles in ihr schrie verzweifelt nach Noah.
Tief durchatmend öffnete sie ihre Augen und starrte noch weiter hinunter auf den innen Hof, wo man jetzt den Transporter hindurch ließ. Aus diesen stiegen zwei groß bebaute Männer und ein etwas schmächtiger Kerl aus die jeweils ein Hoodie tragen und ihre Gesichter verdeckten. Einer von ihnen zog aber nach einigen Sekunden die Kapuze herunter. Und beim Himmel auf Erden.
Ihr bleibt bei dem Anblick, der ihr da geboten wird die Luft im Hals stecken. Lässt ihren Körper erstarren. Sie wollte schreien, wollte aus ihren Zimmer fliehen. Wollte nur noch auf dem schnellsten Wege in den Hof laufen und sich in seine Arme werfen. Er war es wirklich. Sie konnte es kaum Glauben und ihren Augen trauen. Ihr Mund öffnete sich zu einen schreie, doch bevor dieser auch nur ihren Mund verlassen konnte, packte man sie und zog sie grob Arm vom Fenster weg. Nein, nein, bitte das ist doch alles nur ein schlechter Albtraum. Warum schrie ihre Seele. Ihr Vater zerrte sie weiter vom Fenster weg und schlug sie erneut mit seinem Handrücken ins Gesicht.
„Was fällt dir ein hier herum zu trödeln. Du sollst dich gefälligst fertigmachen. Willst du mich und deinen Mann allen Ernstes vor allen Leuten blamieren. Jetzt beweg dich sonst vergesse ich mich. Aber dein Mann wird dir schon noch Manieren beibringen", damit schubste er sie auf ihr Bett und verließ ihr Zimmer. Sie zitterte am ganzen Körper, dass ihr die Zähne aufeinander schlugen. Bittere Tränen der Verzweiflung liefen ihr ohne Unterbrechung am Gesicht herunter, ohne das sie sie aufhalten kann. Ihr Leben ist vorbei. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sie ganz einknickte und nur noch in einer leeren Hülle existierte. Ohne Hoffnung auf eine ganz normale Zukunft mit Noah. Sie rollte sich auf ihrem Bett zu einer Embryostellung zusammen und wollten niemanden mehr sehen oder hören.
Was wird wohl Noah von ihr halten, wenn er von ihrer Verlobung erfährt. Er wird sie mit Sicherheit verachten. Sie verurteilen wie sie es immer alle Taten. Nur keiner wusste, dass sie am allerwenigsten was dafür konnte. Dass man sie schon immer zwang, das zu tun, was man von ihr verlangte. Sie wünschte niemanden so ein grausames Leben, wie sie es führen musste. Er wird sie als reiche verlogene Prinzessin abstempeln, die nur noch vorher etwas Spaß im Leben haben wollte, bevor der ernst des Lebens losging.
Warum war er überhaupt mit Damian hier. Was ging hier vor sich. Was hatte ihr Vater geplant. Ist er als Gast eingeladen oder musste er sogar kämpfen. Aber dann würde doch Damian nicht mit dabei sein, oder? Soweit sie wusste, ist Damian kein Sohn eines Mafiabosses. Oh Gott ihr wir übel bei der vorstellen das er hier vor ihren Augen kämpfen musste, das eine Mal hatte ihr vollkommen ausgereicht. Konnte sie darauf hoffen, dass er sie hier herausschmuggeln konnte. Sollte sie ihm vertrauen. Ist sie ihm das überhaupt Wert. Es gab nur eine Möglichkeit, das herauszufinden. Mit neuen Mut, der sie beflügelt, stand sie vom Bett auf um sich fertigzumachen. Anna wartet noch immer Geduld im Hintergrund auf sie. Sie kannte das ganze Dilemma, auch sie kannte es seit Jahren nicht anders.
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Oh Himmel gleich war es so weit. Sie hatte furchtbare Angst, aber auch Vorfreude ihn endlich wieder zu sehen. Ihr Herz flatterte ganz aufgeregt. Ihre Hände waren ganz schwitzig vor Nervosität. Sie musste verdammt gut aufpassen, dass man ihr die Freude nicht ansah. Unauffällig lief sie neben ihrem Vater her. Ihr Blick wie immer leicht gesenkt. Gleich erreichten sie die pompöse Halle, die ihr Vater extra für diese Feier hat errichten lassen. Wie immer spielte bei ihm Geld keine Rolle.
An der Halle angekommen wartete ausgerechnet dort der Mann, denn sie so gar nicht sehen wollte, geschweige den sie heiraten wollte. Ihr Vater blieb vor ihn stehen und sah sie mit einem warnenden Blick an, was sie einmal kräftig schlucken ließ. Sie konnte sich nur Noah bildlich vorstellen, um das zu überleben. Sie musste es ertragen, dass er sie gleich anfassen wird, um sie die Halle zu führen. Von draußen hörte sie schon, dass im Inneren die Feier schon im vollen Gange ist. Was wird sie wohl darinnen erwarten. Wird sie auf Noah treffen. Tief atmete sie erneut zitternd ein. Sie musste ruhig bleiben und nicht die Nerven zu verlieren. Gott stehe ihr wenigstens einmal bei.
Sie wird prompt aus ihren Gedanken genießen, als Matthew sie grob am Arm packte und zu sich ran zog. Panik überkommt sie als er sich viel zu nah zu ihr herunter beugt.
„Wenn du da drinnen zicken machst, wirst du das schneller bereuen, als dir lieb ist. Hast du das verstanden", zum Beweis seiner Stärke drückte er noch fester zu. Sie konnte nur erahnen, welche Schmerzen sie noch unter ihm zu erleiden hat. Noch nicht mal Noah wäre dazu fähig, ihr das anzutun, da ist sie sich so sicher wie das amen in der Kirche. Schnell nickte sie Matthew zu, dass sie verstand. Sie hackte sich widerwillig bei ihm unter und bereitete sich auf den schlimmsten Abend ihres Lebens mental vor.
Man öffnet ihnen die Tür, damit sie in die Hölle des Löwen eintreten konnten. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Jede hoffnung die mit jeder weiteren Sekunde schwindet. Noch ein einziges Mal holte sie zitternd Luft. Leicht hob sie ihren Kopf unauffällig, dass sie sich etwas umschauen konnte, und erstarrte voller Entsetzen. Ihr wurde Himmel und Angst. Sie wäre am liebsten wieder rückwärts davon gelaufen. Das, was sie damals im Fight-Club gesehen hatte, war eine Lachnummer zu dem, was hier aufgebaut wurde. Hier stand eine halbe Arena und inmitten dieser stand Damian und Noah wie ein Fels in der Brandung mit noch vier weiteren Kämpfer, die nur darauf warteten aufeinander loszugehen. Wie sollte er das nur schaffen, gegen so viele zu kämpfen, ohne das er Verletzungen davon trug. Sie konnte einen verzweifelten Schrei nicht unterdrücken. Ihr ist so schlecht, das sich ihr Magen umdrehte.
Noah hat sie noch nicht erblickt und sie hatte ihn noch nie so wütend gesehen wie in diesen Moment in der Arena. Seine Arme sind zum Zerreißen angespannt, sein Rücken aufgepumpt und mit einen feinen Schweißfilm bedeckt. Seine Beine leicht auseinander stehend und mit Festen stand steht er dort, jeder Zeit bereit auf die anderen Männer loszustürmen. Würde sie nicht in so einem Chaos stecken, könnte sie seinen herrlichen Anblick genießen und vor sich hin sabbern und ihn anschmachten wie eine rollige Katze. Aber nicht so, wo sie jetzt schreckliche Angst um ihn haben musste.
Sie wird, als ihr Vater durch ein Mikrofon sprach und sie beide ankündigte, weiter gezogen, obwohl sie das nicht wollte. Ihre Ohren waren wie mit Oropax zugestopft. Das aufgeregte Toben des Publikums nahm sie nur dumpf am Rande wahr. Nun wird Noah von ihrer Verlobung erfahren. Und auf die Gefahr hinaus mit Sicherheit toben, dass sich die Balken Biegen. Erneut sammeln sich Tränen in ihren Augen und sie schaut traurig zu ihm herüber. Ratlos und verzweifelt ließ sie ihren Blick in der Arena umherschweifen. Jetzt hatte er sie auch erblickt und will schon losstürmen, wird aber von Damian, Gott seid dank zurückgehalten. Seine Augen blitzen wütend in ihre. Sie sprühten förmlich Funken auf sie nieder. Seine Körperhaltung wird noch gefährlicher, als sie es jemals für möglich hielt. Jetzt stand er wie ein Berserker da und wird nicht mehr zu bändigen sein. Das erste Mal hatte nun auch sie vor ihm wirklich Angst. Seine Augen streckten sie nieder, dass sie ihm nicht mehr standhalten konnte und senkte ihren Blick augenblicklich. Jetzt hasste er sie für alle Zeiten.
Wieder packt Matthew sie viel zu grob am Arm und zerrte sie aus der Halle. Der Schmerz ist unerträglich, nicht nur weil er sie fest anpackte, nein, auch wegen Noah und seinem verächtlichen, Hass erfüllten Blickes auf ihr.
Einen allerletzten sehnsuchtsvollen Blick konnte sie noch erhaschen bevor sie aus der Halle ganz hinaus gezerrt wird.
Puh ... hier habe ich mich mal wieder sehr schwergetan, dies zu schreiben.
Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem.
Wieso glaubt Sarah, dass Noah auf sie sauer ist? 😔
Was passiert als Nächstes?
Wird er mit Damian denn Kampf gewinnen.😮
Und kann er ihr Schicksal aufhalten. 🥺
Wie immer denkt an das Sternchen und eure Kommis.❤️
Eure verrückte MisaMidnight 😘
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