. ⋅ ˚̣- : ✧ : - ⭒Kapitel 37 ⭒ - : ✧ : -˚̣⋅ .
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Es hätte ihm viel früher auffallen müssen. Die Hinweise waren eindeutig. Aber nein. Yoongi war so sehr damit beschäftigt, sich an seiner Hoffnung festzuklammern, dass er für alles andere blind geworden ist. Als er erfahren hat, dass Jimin die Medikamente schon seit mehreren Wochen bunt gemixt durcheinander einnimmt, hat er Jimin angebrüllt und das, obwohl er sich nach dem Streit im Krankenhaus geschworen hatte, es nie wieder zu tun. Yoongi wird von seinem schlechten Gewissen geplagt, obwohl er alles Recht hatte, sauer zu sein.
Das einzig positive an der Sache ist wohl, dass Jimin dadurch doch zugestimmt hat, zu einem Arzt zu gehen. Yoongi hat ihn bei dem ersten Termin vor einer Woche begleitet und ist zumindest etwas beruhigter, weil die Psychotherapeutin Dr. Lee aufgeschlossen und kompetent zugleich wirkt. Am Anfang soll Jimin alle zwei bis drei Tage zu einem Termin in ihre Praxis kommen, danach werden die Abstände größer.
Jimin hat sich die gesamte Woche in seinem Zimmer verschanzt, als wolle er Yoongi absichtlich aus dem Weg gehen. Natürlich hat Yoongi sich für sein Verhalten entschuldigt und ihm versichert, dass es ab jetzt nur besser werden kann, aber Jimin hat sich trotzdem immer weiter von ihm distanziert. Die Zweifel in Yoongi werden mit jedem Tag stärker. Er vermisst es, wie Jimin ihn nach Feierabend begrüßt hat, auch wenn das mehr als egoistisch ist. Es war nicht nur der Sex, durch den er sich besser gefühlt hat. In erster Linie war es die Erleichterung, weil Jimin wieder mehr gewirkt hat, wie der Frühlingssonnenjunge unter dem Kirschbütenregen. Dass das jetzt wieder in weite Ferne gerückt ist, ist mehr als frustrierend.
Seufzend steht Yoongi von der Couch auf und bringt seine Kaffeetasse in die Küche. Er hat diese Woche Spätschicht. Zum einen ist er froh, weil er länger schlafen kann (Einschlafen funktioniert mal wieder nicht so gut), zum anderen ärgert es ihn, weil er Jimin dadurch am Nachmittag nicht zu seinem Termin begleiten kann. Auch wenn er bezweifelt, dass der andere dem überhaupt zustimmen würde, so sehr wie er ihm gerade aus dem Weg geht. Wenigstens wäre er dann Zuhause, wenn Jimin von seinem Termin zurückkommt. Oftmals ist er danach extrem durch den Wind. Die Therapeutin hatte Yoongi beim ersten Termin zwar schon vorgewarnt, dass genau dieser Fall eintreten kann, aber er fühlt sich darauf trotzdem nicht vorbereitet.
Mit bleiernen Beinen schleppt sich Yoongi zu Jimins Zimmer, klopft an und öffnet vorsichtig die Tür. "Ich muss jetzt los", teilt er Jimin mit ruhiger Stimme mit.
"Okay."
"Wenn du von deinem Termin zurück bist, meld dich bitte eben bei mir, ja? Wenn du willst, kannst du auch in den Laden kommen. Ich kann uns was zu Essen dahin liefern lassen. Oder wir gehen danach noch ein bisschen spazieren."
Jimin dreht sich kein Stück zu ihm um, sieht ihn nicht an und macht auch ansonsten nicht den Anschein, als würde er noch was mit Yoongi zu tun haben wollen. Wenn er nur den genauen Grund dafür kennen würde. Ist er sauer? Hat er jetzt Angst, dass Yoongi ihn hasst? Wie kann er Jimin nur zeigen, dass er ihm helfen will, egal wie er die Sache mit den Tabletten nun findet?
"Ja, mal schauen."
Ein schweres Seufzen verlässt seine Lippen, als er sich zum Gehen abwendet. Er steht bereits mit dem Rücken zu Jimin, als er nochmal in seiner Bewegung gefriert. "Bitte rede nachher mal mit mir. Ich möchte wissen, was in dir gerade vorgeht. Ich... ertrag es nicht, wenn du mich so auf Abstand hältst. Und du weißt, dass es mir Leid tut. Ich wollte dich nicht anschreien. Und ich werde es auch nicht wieder tun. Ich will dich nur verstehen..."
"Ich... versuch's." Wieder diese monotone Stimme, die überhaupt nicht zu der sonst so emotionsgeladenen Stimme des Jüngeren passt. Es tut weh, ihn so reden zu hören und dreht sich deswegen wieder von ihm weg.
"Danke. Und... bis nachher, Jiminie."
Yoongi verlässt die Wohnung mit einem unguten Gefühl. Er kommt überhaupt nicht mehr an den anderen heran und sogar Hoseok hat diesmal keinen passenden Rat auf Lager. Es ist frustrierend und zermürbend, aber für Jimin will er es irgendwie aushalten.
Heute ist der vierte Termin für Jimin und er hofft inständig, dass es heute besser wird.
Der Dienst zieht sich elendig in die Länge. Allein Jimins Nachricht, dass er wieder Zuhause ist, hat ihn ein bisschen beruhigt. Als er endlich Feierabend hat und vor ihrer Wohnung ankommt, ist es schon fast dunkel. Ein kalter Wind bläst ihm um die Ohren. Es ist nicht mehr zu leugnen, dass es mit großen Schritten auf den Herbst zugeht. Die Zeit, in der sowieso alles traurig wirkt. Das macht es nicht unbedingt leichter für Jimin, wieder auf die Beine zu kommen. Dass die Prüfungen in wenigen Wochen ist, ist noch ein Faktor, der es ihm noch schwerer macht. Hätte Yoongi warten sollen, bis sie rum sind? Natürlich ist es saugefährlich, diese ganzen Tabletten zu nehmen, aber wenn er ehrlich ist, hat er ihm da das Bestehen der Prüfungen eher zugetraut als jetzt.
Die schweren Gedanken machen es fast unmöglich für ihn die Tür aufzuschließen. Es benötigt einen weiteren, kühlen Windhauch, bis Yoongi sich endlich dazu überwunden kriegt. Aufgeregt betritt er den Hausflur, bleibt nochmal eine ganze Weile vor der Wohnungstür stehen und schafft es schließlich, auch diese Tür zu öffnen.
"Jiminie, Mochi, ich bin zurück", sagt er in die Stille und betritt ihre kleine Wohnung. Weder von Mochi, noch von Jimin ist etwas zu sehen, aber was anderes hat er auch nicht erwartet. Heute geht er nicht direkt auf den Balkon, sondern in Jimins Zimmer. Er bleibt verwundert stehen, als er ihn darin nicht ausfindig machen kann.
"Hey."
Yoongi dreht sich um, als er die vertraute hinter sich hört und lächelt schmal. Jimin sieht nicht ganz so fertig aus, wie er sich ausgemalt hat, demnach war der Termin heute anscheinend ganz okay.
Auf den zweiten Blick erkennt er, wie Mochi hinter ihm zum Vorschein kommt. Selbst ihr scheint aufgefallen zu sein, dass Jimins Besserung nur ein kurzer Moment zum Durchatmen war. Sie weicht nun gar nicht mehr von seiner Seite, bewacht ihn wie den kostbarsten Schatz auf der Welt. Aber eigentlich ist Jimins genau das. Für beide. Und deswegen schauen ihre smaragdgrünen, hilflosen Augen immer häufiger zu Yoongi, als wolle sie ihn auffordern wollen, endlich was zu unternehmen. Dass Yoongi genauso hilflos überfordert ist, scheint sie nicht zu verstehen.
Trotzdem ist Yoongi wenigstens ein bisschen erleichtert. Er geht auf Jimin zu und bleibt einen Moment vor ihm stehen. Die letzten Tage war er nicht sonderlich auf Körperkontakt aus, heute aber weicht er das erste Mal nicht sofort zurück. Yoongi wagt noch einen weiteren Schritt nach vorne und kurz darauf schlingt Jimin seine Arme um ihn.
"Du siehst etwas besser aus", bemerkt er leise und spürt, wie Jimin zaghaft nickt.
"War auch ganz gut heute."
Yoongi ist überrascht, dass er von sich aus was sagt. Das hat er bis jetzt nie getan und es nährt seine Hoffnung. Um ihn aber nicht direkt wieder zu überfordern, schweigt er und geht mit ihm zusammen ins Wohnzimmer. Mochi folgt den beiden und als Jimin sich auf die Couch setzt, nimmt sie direkt auf seinem Schoß platz. Währenddessen holt Yoongi in der Küche zwei Gläser Wasser und kehrt danach zu den beiden zurück. Erst als er die Gläser auf dem Tisch abstellen will, erkennt er die handschriftlich beschriebenen DinA4 Seiten, die dort liegen.
"Was ist das?"
Jimin seufzt, legt die Blätter zusammen und schaut sie sich an. "Ist so 'ne Art Tagebuch. Ich soll jeden Tag aufschreiben, wie es mir geht oder was genau mich belastet. Meine Therapeutin meint, das mir das helfen könnte, meine ganzen Gedanken zu sortieren."
"Und? Hilft es?" Yoongi klingt vorsichtig, weil er Jimin nicht zu viel auf einmal zumuten will.
"Weiß nicht genau", antwortet er leise und schaut betrübt das Geschriebene an. "Ich denk aber mal schon. Irgendwann."
Yoongi nickt. Das ist ein Fortschritt, oder? Was wohl da drin steht? Darf er danach fragen? Oder soll er warten, bis Jimin von sich aus erzählt?
"Und was steht da so?", versucht er möglichst unverfänglich zu fragen, stellt aber selbst fest, wie dumm die Frage klingt und korrigiert. "Also, du musst es mir natürlich nicht sagen, wenn du nicht willst. Ich würde es zwar schon gerne wissen, aber wenn du nicht willst, dass ich es erfahre, ist das absolut okay. Ich will dich nicht dazu zwingen, will ich damit sagen."
Stille. Jimin scheint lange zu überlegen, was er darauf antworten soll. Yoongi will gerade nochmal betonen, dass er das wirklich nicht muss, als Jimin anfängt zu erzählen.
"Die Therapeutin hat mir heute neue Medikamente verschrieben. So homöopatische Beruhigungstabletten. Sie meint, die helfen mir dabei, die anderen auszuschleichen.
Aber helfen tun die nicht wirklich. Ich bin ständig müde, aber komme nicht zur Ruhe. Aufs Lernen kann ich mich keine Sekunde mehr konzentrieren. Es fühlt sich an, als würde mein Kopf vor lauter Gedanken explodieren. Trotzdem kriege ich keinen einzigen davon gefasst. Alles ist irgendwie verschwommen."
Erst bei genauerem Hinsehen erkennt Yoongi, dass Jimins Blick über das Papier wandert. Er liest vor, was er geschrieben hat, anstatt es aus freien Stücken zu erzählen. Yoongi lässt seinen Blick durchs Wohnzimmer schweifen, während Jimin weiter vorliest.
"Ich weiß ja, dass es falsch war, die Tabletten zu nehmen. Ich weiß auch gar nicht, warum ich es gemacht habe. Ich wollte sie ja wirklich entsorgen, aber irgendwie waren andere Sachen dann wichtiger. Ich wollte mich um Yoongi kümmern und irgendwann hab ich es einfach vergessen.
Dann kam der Tag, an dem er arbeiten war und ich versucht habe, zu lernen. Das war ein ganz schlimmer Tag und ich hab nur geheult. Aber ich wollte nicht, dass Yoongi sich schon wieder Sorgen macht und war verzweifelt. Dann sind mir die Tabletten wieder eingefallen. Und irgendwie dachte ich, dass es mir vielleicht auch hilft. Yoongi hatte mir ja erklärt, wann er sie seiner Mama geben muss. Es sollte nur eine einmalige Sache sein.
Das Problem war, dass sie tatsächlich geholfen haben. Yoongi sah an dem Tag so erleichtert aus. Ich wollte, das öfter sehen. Dann habe ich noch eine genommen."
Jimin hält inne. Die Anspannung ist deutlich an den geballten Fäusten und dem verhärteten Gesicht zu erkennen. Yoongi will eigentlich etwas sagen, weiß aber nicht, was in dieser Situation angemessen ist.
"Jiminie... du hättest für mich niemals..."
Jimin unterbricht ihn. "Lass... mich weiterlesen. Bitte. Ich... will, dass du... bitte hör einfach zu."
Seine Stimme fängt bedrohlich an zu wackeln und am liebsten würde Yoongi sagen, dass es reicht. Dass er nicht weiterlesen muss. Aber Jimin ist fest entschlossen, obwohl bereits jetzt die ersten Tränen in seinen Augen glitzern.
"Okay."
Jimin nickt ein weiteres Mal, holt nochmal tief Luft und liest weiter.
"Ich weiß nicht, wie es passieren konnte, aber irgendwie ist es dann normal geworden, dass ich eine genommen habe, die letzte ungefähr eine Stunde bevor er Feierabend hatte. In der Zeit hab ich mich sogar wieder aufs Lernen konzentrieren können. Und dann kam Mochi. Und ich hatte solche Angst, dass ich dann nicht mehr so gut drauf bin, dass ich meine Prüfungen nicht schaffe oder mich nicht mehr richtig um sie kümmern kann.
Als dann die Tabletten immer weniger wurden, hab ich Angst bekommen und bin in die Apotheke, um mir was anderes zu holen. Erst waren es so frei verkäufliche Schlafmittel. Dann haben die auch nicht mehr geholfen. Ich war verzweifelt und habe einen Klassenkameraden angeschrieben. Ein komischer Typ, dem ich bis jetzt immer aus dem Weg gegangen bin. Aber ich wusste, dass er an sowas dran kommt. Er hat mir einiges besorgt und hat mir erklärt, dass ich dadurch leistungsfähiger werde. Und das man viel leichter an irgendwelche Tabletten kommt, als an alles andere. Er meinte, dass es gar nicht so verwerflich ist, Aufputschmittel zu nehmen, und das viel mehr machen, als man glaubt. Gerade vor den Prüfungsphasen. Ich hab gehofft, dass es dann okay ist. Dass ich wieder aufhören kann, sobald die Prüfungen rum sind.
Jetzt weiß ich, dass es falsch war und trotzdem ist in mir der Wunsch, sie wieder zu nehmen. Nicht mal unbedingt wegen den Prüfungen. Sondern weil ich Yoongi dann ein viel besserer Freund bin."
"So ein Blödsinn", unterbricht Yoongi ihn. "Du bist mir deswegen doch kein besserer Freund! Ja, es tut mir weh, dich traurig zu sehen. Wäre ja auch schlimm, wenn nicht. Aber deswegen bist du kein schlechter Partner. Hör endlich auf, sowas zu denken!"
"Aber es tat so gut, dich wieder lachen zu sehen! Meinst du, mir geht es nicht schlecht, wenn ich jeden Tag dein trauriges Gesicht sehe und weiß, dass ICH der Grund dafür bin? Du warst so glücklich. Und ich war es auch. Jetzt... hasst du mich."
"Ich hasse dich nicht, Jiminie. Das könnte ich niemals tun und das weißt du! Also bitte hör endlich auf sowas zu denken!" Yoongis Stimme zittert genauso stark wie seine Hände, als er versucht, Jimin seinen Brief abzunehmen. Dieser sieht ihn nur ermahnend an und lässt nicht zu, dass er an dieser Stelle aufhört. Obwohl er immer häufiger schnieft und ihm Tränen über die Wange kullern, klingt seine Stimme hart, als er unbeirrt weiterliest.
"Yoongi hasst mich jetzt. Ich weiß es. Er versucht zwar, sich das nicht anmerken zu lassen, aber ich sehe es. Er ist vorsichtig, traut sich nicht mehr, mir nah zu kommen. Er sieht mich ständig besorgt an. Und ich kann es auch verstehen! Ich frage mich sowieso, wie er es immer noch mit mir aushält.
Fühlt er sich dazu verpflichtet, mir zu helfen? Weil wir jetzt zusammen wohnen und ich nicht zurück zu meinen Eltern kann? Weil er glaubt, mir was schuldig zu sein, weil ich ihm bei seiner Mama geholfen habe?
Ich weiß nur, dass er gerade nicht glücklich ist. Und verdammt! Ich darf ihm nicht noch einen Grund mehr geben, traurig zu sein! Ich habe schon Schuld, dass seine Mama gestorben ist und..."
"Das reicht! Hör auf, Jimin!", schmettert Yoongis harsche Stimme durchs Wohnzimmer. Er kann sich das nicht länger mit anhören. Ist das wirklich das, was Jimin denkt!?
"Nochmal! Ich hasse dich nicht. Ich will dir nicht helfen, weil ich ein schlechtes Gewissen habe oder sonst was! Ich mache das, weil ich dich liebe, verdammt! Verstehst du das nicht? Ich liebe dich, Jiminie und deswegen will ich das mit uns schaffen!"
An dem Punkt bricht Jimins Stimme endgültig zusammen. Das bitterliche Weinen sorgt dafür, dass sich alles in Yoongis Innerem zusammenzieht. Er denkt nicht mehr nach, sondern zieht den anderen in seine Arme, begleitet von einem beruhigendem "Shhht".
Haltlos fängt er in seinen Armen an zu weinen. Sein Körper bebt unter den Schluchzern. Yoongi würde ihm am liebsten sofort all seinen Kummer abnehmen, aber wie?
Warum müssen manche Menschen eine größere Last tragen als andere? Das Leben war noch nie gerecht, das ist kein Geheimnis. Aber Jimins Bürde ist viel zu schwer für seine schmalen Schultern. Viel zu erdrückend für dieses schnell verwundbare Herz. Warum kann man anderen Menschen nicht tatsächlich etwas von ihrer Last annehmen? Man sagt, geteiltes Leid ist halbes Leid. Aber auch das ist anscheinend eine Lüge. Wenn das funktionieren würde, hätte er Jimins Last längst auf seine Schultern geladen. Aber weil es in der Realität nicht geht, kann er nur mit ansehen, wie Jimin alleine gegen die erdrückende Dunkelheit ankämpfen muss und sich Dinge einredet, die nicht der Wahrheit entsprechen.
"Jimin, hör mir zu. Es ist wichtig", sagt er leise, als Jimin etwas ruhiger wird. Als er sich sicher ist, dass er ihm zuhört, redet er weiter. "Du kannst nichts dafür, dass meine Mutter gestorben ist. Gib dir nicht die Schuld dafür. Ich hab dir damals schlimme Sachen an den Kopf geworfen, aber die habe ich niemals wirklich so gemeint. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie von uns geht und.. ohne dich wäre ich niemals durch diese Zeit so gut durchgekommen. DU hast mich da gehalten und mir Kraft gegeben, weiter zu machen. DU bist der Grund, warum ich danach überhaupt noch lachen konnte. Also bitte... bitte hör auf, sowas zu denken. Du bist kein schlechter Freund und hassen könnte ich dich niemals, verstanden? Du bist das Wichtigste für mich auf der Welt."
Yoongis Worte sorgen dafür, dass Jimins leises Wimmern in ein lautes Schluchzen übergeht. Er zerbricht in seinen Armen, versucht irgendwo Halt zu finden und krallt sich darum in Yoongis Pullover. Dass Jimin auch seine Haut zu packen kriegt und das für einen leichten Schmerz sorgt, blendet er aus. Viel wichtiger ist ihm, dass er Jimin nicht loslässt. Dass er ihn hält, bis der Schmerz in dessen Innerem langsam nachlässt. Und das tut er. Den ganzen Abend und auch die ganze Nacht, als sie es endlich ins Bett schaffen, obwohl keiner der beiden direkt einschlafen kann.
Ein weiteres Mal klammert sich der jüngere an Yoongi, als wäre dieser inmitten des riesigen Ozeans die letzte rettende Boje. Jimin will nicht untergehen. Das wollte er nie und vielleicht ist es das einzige, was Yoongi in diesem Moment noch Zuversicht schenken kann.
"Ich bin da, Jiminie", flüstert er dem anderen darum immer wieder ins Ohr.
"Ich halte dich, bis es dir besser geht. Egal wie lange es dauert."
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