. ⋅ ˚̣- : ✧ : - ⭒Kapitel 12⭒ - : ✧ : -˚̣⋅ .
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"Und? Was hast du deinen Eltern gesagt?", fragt Yoongi, als er aus dem Schlafzimmer seiner Mutter wiederkommt und sich zu Jimin auf die Couch setzt. Endlich haben sie Ruhe, Zeit nur für sich. Yoongi hat ein schlechtes Gewissen, das Jimin sich heute schon wieder so liebevoll um seine Mutter gekümmert hat. Eigentlich will er das gar nicht. Und trotzdem ist er erleichtert, dass er die Bürde nicht mehr allein tragen muss. Zumal es für Jimin weniger anstrengend zu sein scheint, als für ihn. Yoongi musste nichts weiter tun, als sie umzuziehen und ins Bett zu bringen. Den Rest hat Jimin erledigt. Mit Bravour. Selbst das Abendessen hat seine Mutter ohne Probleme zu sich genommen und sogar die Medikamente hat sie heute genommen, oder sich dagegen zu wehren oder sie wieder auszuspucken. Er weiß immer noch nicht, wie Jimin das geschafft hat. Er hat nur nachgefragt, was das für Medikamente sind, Yoongi hat ihm alles ganz genau erklärt und dann hat er seiner Mutter vermittelt, warum es wichtig ist, sie zu nehmen. Nicht, dass Yoongi das nicht auch schon versucht hätte, aber nur Jimin hat es geschafft, sie zu überzeugen. Und verdammt. Auch wenn Jimin ein Händchen für seine Mutter hat, er würde sich gerne irgendwie erkenntlich zeigen. Jimin hat ja keine Ahnung, wie viel Stress dadurch von Yoongi abfällt.
"Ich hab ihnen gesagt, dass ich bei einem Freund übernachte und wir zusammen lernen wollen. Sie wissen also, dass ich erst morgen wiederkomme", erklärt Jimin freudestrahlend. Es war seine Idee, dass sie das Wochenende zusammen verbringen, und Yoongi konnte nichts dagegen einwenden. Außerdem schwirren ihm Hoseoks Worte immer noch durch den Kopf.
"Das heißt dann aber auch, dass du wirklich lernen solltest", erinnert Yoongi seinen Besucher, woraufhin dieser den Kopf hängen lässt. "Ich weiß. Aber ich begreif das einfach nicht. Keine Ahnung, wie ich meine Prüfung bestehen soll, wenn ich schon bei den Vorprüfungen so versage."
Yoongi hört ihn. Den Schmerz. Er hat mittlerweile verstanden, wie tief diese Not in Jimins Seele verankert sein muss. Es ist eben mehr für ihn, als nur seine Abschlussprüfung. Sein Leben hängt davon ab, sein Selbstbild, alles. Natürlich verstehen Jimins Eltern das nicht, das wundert ihn auch nicht. Jimins Zweifel sind für sie nicht nachvollziehbar, weil sie an einem ganz anderen Punkt in ihrem Leben stehen. Sie sehen nur die Prüfung, nicht aber, was für Jimin alles dahintersteckt. Sie kämen wahrscheinlich niemals auf die Idee, dass daran auch sein Selbstbild hängt oder die Sorgen über seine weitere Zukunft. Zumal Jimin schon angedeutet hat, dass er sein Leben gerne selbst gestalten würde, seine Eltern das aber nicht einsehen. Dieser Zwiespalt zwischen Wunsch und Realität erschüttert den anderen zusätzlich, auch wenn es niemand sonst wahrnimmt. Und Fakt ist, dass viele Menschen nicht soweit denken. Sie sehen nur das tatsächliche Problem, nicht aber die vielen Facetten, die einen zusätzlich belasten. Der Mensch ist kompliziert. Das ist er schon immer gewesen und die wenigsten setzen sich mit sowas auseinander.
"Du wirst nicht versagen, Jimin", sagt Yoongi aufmunternd und gleichzeitig bekommt er einen ganz neuen Gedanken. Bis jetzt hat Jimin für die Fächer gelernt, die ihm liegen und das hat bis jetzt ganz gut funktioniert. Er hat wenig Unterstützung gebraucht, aber jetzt steht er vor einer völlig neuen Herausforderung. Seine Problemfächer sind alle im naturwissenschaftlich-mathematischen Bereich, also genau die Fächer, in denen Yoongi zu seiner Schulzeit immer überdurchschnittlich begabt war. Er kann Jimin dabei helfen und sich gleichzeitig dafür erkenntlich zeigen, dass er ihm bei seiner Mutter hilft.
"Zeig mal her, ich kann dir bestimmt helfen", schlägt er daher vor und erntet dafür ein erleichtertes Lächeln und Augen voller funkelnder Diamanten. Yoongi kann sich daran einfach nicht sattsehen. Am liebsten würde er die Zeit anhalten und für ewig in diese strahlenden Augen sehen. Leider endet der Moment viel zu schnell für seinen Geschmack, denn Jimin steht auf, holt aus dem Flur seinen Rucksack und breitet seine Materialien vor Yoongi auf dem Tisch aus.
"Du musst das nicht machen", erklingt Jimins leise Stimme, nachdem Yoongi schon einige Aufgaben durchgeblättert hat. Sie sind wirklich nicht leicht, sogar Yoongi hat Schwierigkeiten damit. Kein Wunder, dass Jimin daran verzweifelt. "Seh es einfach als Gegenleistung dafür, dass du mir bei meiner Mum hilfst", kontert er eher beiläufig, weil er sich auf die Aufgaben konzentriert.
Jimin sitzt niedergeschlagen neben ihn, hebt aber seinen Kopf, als er Yoongis Anmerkung hört. "Yoongi, du weißt, dass ich das gerne mache."
"Und ich mache das auch gerne", erwidert er streng, damit Jimin endlich aufhört, sich von seinen Schuldgefühlen zerfressen zu lassen, "also, lass uns anfangen, hm? Das ist gar nicht so viel, wie es aussieht. Und wenn du es erstmal verstanden hast, dann macht sich deine Prüfungsvorbereitung wie von selbst."
Schweigen. Die beiden sehen sich einen Moment an, als müssten sie sichergehen, dass die Worte des anderen wirklich ernst gemeint waren. Was sie darin finden, ist Aufrichtigkeit. Sie meines es genauso, wie sie es gesagt haben. Yoongi erkennt aber noch etwas in dem Blick des anderen. Vertrauen. Die wenigen Sekunden reichen aus, um Yoongis Körper mit angenehmer Wärme zu durchfluten, nur diesmal wehrt er sich nicht dagegen. Er vertraut auf Hoseoks Worte, dass es okay ist, wenn er sowas fühlt. Jimin wendet seinen Blick jedoch ab, schaut stattdessen auf den Papierkram vor sich und wenn Yoongi sich nicht völlig irrt, dann legt sich zeitgleich ein roter Schimmer auf dessen Wangen. Er findet, dass es Jimin steht. Es sieht verdammt gut aus, wie er unauffällig an seiner Unterlippe knabbert und sich die immer wieder nach vorne fallenden Strähnen zurückstreicht. Er muss sich bremsen, das Kompliment nicht frei heraus zu sagen, sondern stattdessen wieder aufs Lernen einzugehen.
"Lass uns anfangen", wiederholt er sich, auch wenn es ziemlich unnötig ist, das nochmal extra zu erwähnen. Jimin hat schließlich schon angefangen, indem er die Blätter wieder sortiert und ein paar auf Seite legt. Vielleicht braucht er die Worte auch, um selbst einen Startschuss zu bekommen und von seinen Schwärmereien loszukommen.
Jimin nickt wortlos und rutscht etwas auf Seite, damit beide genug Platz auf der Couch haben. Wohl darauf bedacht, dass sie sich nicht wieder berühren, setzt Yoongi sich zu ihm. Sie gehen die Themen durch und Yoongi fragt, wo genau er Probleme hat. Er will sich erstmal ein Bild vom Ist-Zustand machen, nur leider kann Jimin das selbst nicht einschätzen. Das macht es nicht einfacher, aber schließlich finden sie einen Weg, wie sie trotzdem vorankommen.
Bestimmt zwei Stunden sind sie intensiv mit dem Lernen beschäftigt, bis sich Yoongis Nikotinsucht wieder meldet. Es ist erstaunlich, wie schwach sein Verlangen nach dem Nervengift ist, wenn Jimin bei ihm ist. Er raucht dann viel weniger, nur jetzt gerade braucht er trotzdem dringend eine Zigarette.
"Ich geh noch eine rauchen und dann lass uns für heute erstmal Schluss machen. Es ist schon spät und wir können ja morgen nochmal was machen, wenn du willst."
Jimin nickt, packt seine Schulterlangen zusammen und folgt Yoongi auf den Balkon. Es ist schon dunkel und Seochon wird von den wenigen Lichtern der Straßenlaternen und angrenzenden Häusern in ein angenehm dezentes Licht getaucht.
Yoongi steckt sich seine Zigarette an, doch sein Blick folgt nicht dem blauen Dunst, so wie sonst. Sein Blick gleitet wie von selbst zu seinem Besucher, der fasziniert zum Himmel schaut. Es ist Winter, da kann man die Sterne am deutlichsten sehen.
"Es ist echt schön hier, Yoongi. Danke, dass ich heute hier übernachten darf."
Gibt es einen Menschen, der sich so oft bedankt wie Jimin? Yoongi kennt viele, die sich mehr als nötig bedanken, aber oft glaubt er, dass sie es nicht ernst meinen. Jimin ist da anders. Er bedankt sich nicht nur häufiger als andere, er scheint es auch jedes Mal ernst zu meinen, denn seine Worte klingen aufrichtig.
"Kein Ding", antwortet Yoongi knapp, weil er schon wieder keine Worte findet, die angemessen sind. Sagen könnte er vieles, Gedanken haben sich mittlerweile schon wieder genug gebildet. Aber er weiß nicht, welche davon den anderen eher abschrecken, als beruhigen. Eine Frage gibt es jedoch, die er sich schon den ganzen Abend stellt und nur noch nicht die Gelegenheit gefunden hat, sie zu stellen. Jetzt ist der richtige Moment. "Du kannst dir gleich mal überlegen, wo du schlafen möchtest. Die Couch ist nicht sonderlich bequem, deswegen kannst du auch gerne in meinem Bett schlafen. Ich müsste das dann nur neu beziehen, aber das ist ja kein Problem."
Jimin dreht sich mit einem herzerwärmenden Lächeln zu Yoongi. "Ich kann ruhig auf der Couch schlafen. Mach dir wegen mir keine Umstände."
Yoongi überlegt, ob er nochmal nachhaken soll, ob er Jimin versuchen sollte, umzustimmen. Aber er glaubt nicht, dass das einen Sinn hat. Er wird sich nicht umstimmen lassen, so gut kennt er Jimin mittlerweile schon. Und auf das Angebot, dass sie gemeinsam in Yoongis Bett schlafen können, hat er direkt verzichtet. Theoretisch würde das passen, immerhin ist sein Bett groß genug, aber das findet er irgendwie... unpassend.
"Na gut. Dann such ich dir gleich Bettwäsche raus", sagt er und ist froh, dass er heute Mittag, bevor Jimin gekommen ist, die Gästebettdecke schon rausgesucht hat. Er hatte schon Angst, dass sie sie gar nicht mehr haben. Früher war öfters Mal Besuch da, wenn seine Mutter ihre Tante eingeladen hat, aber es ist schon viele Jahre her, dass sie das letzte Mal da war. Seitdem ist niemand mehr da gewesen. Jimin ist der erste, richtige Besuch, den Yoongi überhaupt in ihre Wohnung gelassen hat. Und obwohl es immer noch befremdlich ist, dass jemand da ist, genießt er es. Es ist gar nicht so schlecht, wenn er nicht jeden Tag alleine mit seiner Mutter in der kleinen Wohnung hocken muss.
Einen letzten tiefen Zug nimmt Yoongi noch, ehe er die Zigarette ausdrückt und mit Jimin wieder reingeht. Eigentlich ist die Stimmung gerade wirklich schön. Vielleicht hätten sie auch noch eine Weile gemeinsam die Sterne beobachten können, aber es ist zu dieser Jahreszeit zu kalt, um lange draußen zu bleiben.
"Setz dich, ich mach uns noch eben einen Tee und dann bereite ich die Couch vor", teilt Yoongi mit und geht anschließend in die Küche. Im Augenwinkel sieht er, dass sein Besuch es sich auf der Couch bequem macht und seinen Blick durch das Wohnzimmer schweifen lässt. Auf dem Sideboard scheint ein Gegenstand Jimins Interesse besonders stark geweckt zu haben, denn als Yoongi mit dem fertigen Tee zurückkommt, steht er in Gedanken versunken davor. Die Geräusche, als er die Teetassen auf dem Tisch stellt, scheinen Jimin aus seinen Gedanken zu holen. Er dreht sich kurz zu Yoongi, lächelt ihn dankbar an und dreht sich wieder zu dem Gegenstand um. "Du hast es ja noch."
"Was meinst du?", fragt Yoongi, weil er nicht weiß, was Jimin da entdeckt hat. Langsam geht er ebenfalls zum Sideboard und sieht nach, was er gefunden hat. "Achso, das meinst du. Natürlich hab ich das noch. Warum sollte ich das wegwerfen?" Jimin lächelt, nur ist von der Fröhlichkeit keine Spur zu erkennen. Wenn Yoongi das richtig sieht, hat es sogar etwas Trauriges an sich. Aber warum?
"Jimin?"
Wieder keine Antwort. Irgendwas scheint ihn gerade sehr zu beschäftigen, dabei kennt er Jimin so gar nicht. Er ist nicht der Typ, der nicht antwortet und das macht ihn neugierig. Und besorgt.
"Jimin? Was ist los? Warum guckst du so?", überwindet Yoongi sich, zu fragen, und mustert dabei ganz genau, inwiefern die Gesichtszüge des anderen sich verändern.
"Ich hab nur über was nachgedacht. Alles gut."
Er wird das Gefühl nicht los, dass Jimin ihn gerade abwimmelt. Trotzdem fragt er nicht weiter nach. Er wird schon seine Gründe haben, warum er nicht offen darüber redet und wenn er es irgendwann doch will, wird Yoongi ihm zuhören.
Jimin sieht immer noch nachdenklich aus, als er das Kaleidoskop in die Hand nimmt. Sein Blick ist starr darauf geheftet, was ungewöhnlich ist. Sonst ist er immer derjenige, der ständig nach Blickkontakt sucht. Aber vielleicht interpretiert Yoongi auch einfach gerade zu viel.
"Darf ich mal reinsehen?", kommt es nach einiger Zeit des Schweigens von ihm und endlich dreht er sich auch wieder zu Yoongi und sieht ihn an. "Na klar. Frag doch nicht."
Das traurige Lächeln weicht einem fröhlichen. Das ist schon viel besser. Das ist das Lächeln, dass Yoongi so gern hat und das ihn auch ohne Tee im Bauch ganz warm werden lässt. Er beobachtet Jimin, wie der das Kaleidoskop noch einen Moment mustert und dann hineinsieht. Das Lächeln wird breiter. Intensiver.
"Hast du gesehen, was auf dem Schild vom Buchladen steht?", fragt Yoongi frei heraus. Er findet, das ist eine gute Frage, denn darüber kann er Jimin ein bisschen was von seinen Gedanken preisgeben, ohne das es total seltsam ist.
"Hm? Was meinst du?"
"Wenn du in ein Kaleidoskop siehst, öffnet sich das Tor zu neuen Welten. Das steht da. Ich finde den Spruch gut, auch wenn der Inhaber wahrscheinlich was ganz anderes aussagen wollte." Jimin dreht sich zu Yoongi, lässt das Kaleidoskop sinken und schaut ihn interessiert an. Er weiß, dass er weiterreden kann. "Hoseok hat dir ja erzählt, dass ich als Kind auch schon eins hatte. Ich fand die Dinger damals schon total interessant und... ich habe schnell mehr darin gesehen. Das klingt vielleicht komisch, aber das ist für mich eine Metapher fürs Leben, weil sich das Bild genauso schnell verändert, wie ein Mensch sich verändert. Naja, und irgendwie hat dieser Satz ja Recht. Ich meine, ich bin damals wegen dem Buchladen auf das Shadow aufmerksam geworden und im weitesten Sinne hat es ja eine neue Welt für mich eröffnet, weil ich endlich einen Job gefunden habe, der zu meiner beschissenen Situation passt. Und wenn ich da nicht zu arbeiten angefangen hätte, dann ..."
Yoongi traut sich nicht, weiter zu reden. Er denkt daran zurück, wie er Jimin vor dem Buchladen getroffen hat und wie er ihn deswegen an der Kreuzung bemerkt hat. Wenn das nicht gewesen wäre, wäre der Tag vielleicht nicht so gut für Jimin ausgegangen. Das ist schon erstaunlich. Jede noch so kleine Entscheidung im Leben führt zu einer Veränderung. Als würde jede Entscheidung Wellen schlagen, dessen Echo auch noch in der Zukunft zu hören ist.
"... dann wäre ich jetzt vielleicht nicht mehr am Leben", beendet Jimin seinen Satz und dreht sich wieder von Yoongi weg. Er legt das Kaleidoskop vorsichtig, als bestünde es aus Glas, auf das Sideboard zurück. "Weißt du, was mir gerade auffällt, Yoongi? Wenn du in ein Kaleidoskop siehst... Der Satz hat wirklich Recht. Ich habe damals auch in das Kaleidoskop gesehen, nicht in ein echtes, sondern in den Buchladen. Und es hat sich wirklich ein Tor für mich geöffnet. Ich wäre dir niemals begegnet und meine Welt hätte sich nicht verändert. Das... ich bin echt froh, dass ich an diesem Tag davor stand und du mich angesprochen hast. Das hat alles verändert. Zum positiven." Eine kurze Pause folgt seinen Worten, ehe er weiter spricht. "Weißt du noch, dass ich gesagt hab, dass alles dunkel und kalt ist? Es wird langsam heller. Und es ist auch nicht mehr so kalt."
Es ist Nacht. Es ist Winter. Es ist kalt und dunkel. Aber Yoongi begreift endlich, was Jimin ihm damals damit sagen wollte. Es ist egal, was für eine Tages- oder Jahreszeit ist. Das Herz kennt diese Einschränkung nicht. Ihm war innerlich kalt. Und die Schatten, die er an jenem Abend in seinen Augen erkennen konnte, kamen ebenfalls aus seinem Inneren.
"Jimin ...", weiter kommt er nicht, denn der andere macht eilig ein paar Schritte auf ihn zu und legt seine Arme um Yoongi. Erst weiß er nicht, wie er reagieren soll, aber dann spürt er es. Es ist keine einfache Umarmung. Das ist die Nähe, die beide brauchen und bei der nicht nur ihre Körper, sondern auch ihre Seelen sich umarmen. Sie brauchen sich, auch wenn es Yoongi Magenschmerzen bereitet, dass es innerhalb dieser kurzen Zeit so weit kommen konnte. Hoseok hatte Recht. Sie haben sich schon jetzt verändert. Und es ist tatsächlich Angst, die Yoongi spürt. Er will Jimin nicht verlieren, auch wenn er weiß, dass kein Mensch für ewig bleibt.
"Komm, es ist spät", flüstert Yoongi leise und löst die Umarmung auf, "Lass uns ins Bett gehen, hm?" Noch einen Moment schauen sie sich an, ehe Jimin nickt und fragt, ob er noch was helfen kann. Gemeinsam bereiten sie die Couch vor, legen die Gästedecke hin, gehen abwechselnd ins Bad und verabschieden sich dann. Yoongi findet die Stimmung drückend, als er seinem Besucher eine gute Nacht wünscht und sich in sein Zimmer zurückzieht. Er weiß nicht mal, warum er das so empfindet. Vielleicht liegt es daran, dass er das Funkeln nicht mehr in seinen Augen erkennen konnte, seit er das Kaleidoskop angesehen hat.
Er hofft nur, dass es morgen wieder da ist, wenn sie aufwachen.
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