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Jungkook:
Hand in Hand schlenderte ich mit Taehyung über den Soldatenfriedhof, während uns einige Leute mit fragenden Blicken musterten. Doch das kümmerte mich nicht. Ich war stolz darauf, Taehyung an meiner Seite zu haben. Er war nicht nur außergewöhnlich hübsch, sondern auch ein unglaublich liebenswerter Mensch. Vielleicht war er manchmal frech und kratzbürstig, aber gerade das machte ihn nur noch charmanter in meinen Augen.
"Taehyung, ich muss mit dir reden. Der Spaziergang hier hat seinen Grund.", sagte ich zögernd und schaute immer wieder auf den Boden, um meine aufgewühlten Gedanken zu sortieren.
"Okay, ich höre zu.", antwortete Taehyung ruhig.
Ich atmete tief durch, um die richtigen Worte zu finden, und wir gingen ein Stück weiter, um die Stille des Friedhofs zu genießen. Schließlich begann ich zu sprechen, während ich versuchte, die drohenden Tränen zu verbergen.
"Heute, vor drei Jahren, ist mein bester Freund im Krieg gefallen. Er hat sich vor mich gestellt und die Schüsse abgefangen, die eigentlich für mich bestimmt waren… Er hat sein Leben für meines gegeben.", begann ich und kämpfte darum, meine Stimme nicht brechen zu lassen.
"Sein Name war Eunwoo… Wir haben uns in der Ausbildung kennengelernt und waren sofort unzertrennlich. Eunwoo war ein fröhlicher und liebevoller Mensch, der immer versuchte, anderen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Er war auch der Grund, warum ich entdeckt habe, dass ich Männer mag. Eunwoo war offen schwul, und ich war ziemlich verknallt in ihn. Zwar waren wir nie offiziell zusammen, hatten keinen Sex, aber wir haben uns oft geküsst und uns beim Duschen gegenseitig berührt.", erzählte ich, und der Gedanke ließ mich schmunzeln. Taehyung grinste ebenfalls, als ich erwähnte, dass wir beim Duschen oft intim wurden.
"Wie gesagt, vor drei Jahren stand ich im Krieg, und Eunwoo stellte sich vor mich, um mich zu retten. Dabei ist er in meinen Armen verblutet… Du kannst dir nicht vorstellen, wie schlimm das war. Seitdem geht es mir psychisch schlecht. Ich nehme oft Tabletten, um irgendwie klarzukommen. Ich wollte dir das nie sagen, weil ich nicht wollte, dass du denkst, ich sei verrückt…", sprach ich leise, und meine Stimme brach, als ich auf den Boden starrte. Taehyung hielt inne und legte vorsichtig seine Arme um meine Hüften, sein Herz schlug fest gegen meinen.
"Ich würde niemals so über dich denken. Du glaubst doch nicht, dass ich dich für einen Psycho halte…", sagte Taehyung sanft, seine Stimme voller Mitgefühl. "Ich wusste schon, als du mir damals diesen dummen Spruch an der Theke gebracht hast, dass du einiges durchgemacht hast. Macht dich das zu einem schlechteren Menschen? Nein, definitiv nicht. Ich liebe dich mit all deinen Macken und Fehlern."
Sein Verständnis und seine Liebe ließen mich einen Moment aufatmen, und ich lächelte durch meine Tränen hindurch. Eine einzelne Träne lief mir über die Wange, während Taehyung mich weiterhin sanft anlächelte.
"Ich bin so krank, Taehyung… Ich habe so viele schlimme Dinge erlebt, die ich nie wieder vergessen werde. Mein Leben wird für immer von diesen Erinnerungen geprägt sein… Ich leide unter schweren Depressionen, Angststörungen, Halluzinationen, Schizophrenie… Ich fühle mich so krank im Kopf.", weinte ich leise, und Taehyung zog mich sofort in seine Arme.
"Es ist okay… Wir werden das gemeinsam durchstehen. Ich bin für dich da, okay? Du wirst nicht mehr alleine sein. Wir sind ein starkes Team und kämpfen zusammen. Ich finde es nicht schlimm, dass du krank bist. Ich bin stolz darauf, dass du mir das anvertraut hast.", sprach Taehyung ruhig und mitfühlend, und seine Worte halfen mir, mich zu beruhigen und meine Tränen zurückzuhalten.
"Ich liebe dich… Ich liebe dich wirklich sehr.", hauchte ich leise und drückte Taehyung fest an mich. Der Gedanke, ihn jemals loslassen zu müssen, war unerträglich.
Es war das erste Mal, dass ich jemandem so tief von meinen inneren Dämonen erzählte. Normalerweise hielt ich solche Dinge für mich, weil ich mich nicht wollte, dass jemand anderes darunter leidet. Doch das Vertrauen, das ich in Taehyung setzte, war etwas, das ich noch nie zuvor erlebt hatte.
Meine Krankheiten hatten mich dazu gebracht, noch freundlicher und hilfsbereiter gegenüber denen zu sein, die mir wichtig waren. Vielleicht war es eine Art, das Gute zu bewahren, das mir durch meine Mutter und Eunwoo vermittelt wurde. Meine Mutter war immer freundlich zu anderen gewesen und hatte jedem geholfen, wo sie konnte. Eunwoo hatte mir das Leben gerettet und mir gezeigt, wie wertvoll es ist, für andere da zu sein. Und jetzt, in den Armen von Taehyung, fand ich den Halt, den ich so dringend brauchte.
"Könnten wir nach dem Friedhof einfach zu dir gehen? Ich möchte dich heute nur in meinen Armen halten…", bat ich und sah Taehyung mit einem Blick an, der meine tiefe Sehnsucht widerspiegelte. Er erwiderte meinen Blick mit einem warmen Lächeln und nickte kräftig.
"Nichts lieber als das.", sagte er sanft, und ich fühlte mich ein wenig erleichtert.
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Wohlbehütet in Taehyungs Armen, vergrub ich mein Gesicht in seiner Halsbeuge, während er sich um das Fernsehprogramm kümmerte. Es war ein kleiner Moment des Glücks inmitten der Unsicherheit, und ich wollte ihm so nah wie möglich sein. Doch ich wusste, dass wir noch nicht an diesem Punkt waren.
"Schatz, hättest du Lust, mit mir zu baden?", fragte ich vorsichtig, als Taehyung eine kurze Pause beim Durchzappen machte und sich zu mir umdrehte.
"Klar, aber lass uns das nach dem Fädenziehen machen. Ich werde den Arzt fragen, ob es in Ordnung ist. Wenn er zustimmt, können wir gerne zusammen baden. Duschen haben wir ja schon oft zusammen gemacht.", antwortete Taehyung und schenkte mir ein lächelndes Gesicht, das mich ebenfalls zum Lächeln brachte.
"Und was ist mit einem Schritt weiter? Ich meine… Wärst du bereit, in naher Zukunft mit mir zu schlafen?", fragte ich etwas zögerlich, und Taehyung blickte nachdenklich.
"Hmm… Ich denke schon, aber ich bin noch unsicher. Ich habe gehört, dass das erste Mal weh tun kann, und ich habe Angst. Außerdem habe ich dir gesagt, dass ich das nicht planen möchte. Wenn es passiert, dann passiert es.", antwortete Taehyung ehrlich, und ich drückte ihm schmunzelnd einen Kuss auf die Halsbeuge.
"Der Schmerz ist nur am Anfang kurz, und um dich zu beruhigen… Ich habe immer Kondome dabei. Ich werde auch ein paar in deinem Zimmer lassen, damit ich deiner Bitte immer nachkommen kann.", sagte ich beruhigend, was Taehyung überrascht und leicht verunsichert aussehen ließ.
"Was? Du hast immer ein Kondom dabei? Willst du mich etwa betrügen?", fragte er, und ich schüttelte sofort den Kopf.
"Niemals. Ich habe immer eines dabei, falls es zwischen uns beiden dazu kommt. Du hast gesagt, dass du immer mit Kondom schlafen möchtest, was ich verstehe. Deshalb bin ich vorbereitet.", erklärte ich ihm, was ihm ein zufriedenes Nicken entlockte.
"Gut, ich finde das eben ziemlich wichtig. Ich vertraue dir, auch wenn du ziemlich heiß bist und viele wahrscheinlich gerne mit dir schlafen würden, aber ich habe einen Vorteil – ich bin dein Freund, und du bist so verrückt nach mir, dass du das, was ich dir gebe, wirklich gerne magst~, grinste Taehyung, und ich nickte zustimmend.
"Das stimmt. Ich mag deinen 'Drive-in'. Er riecht gut, schmeckt gut, und fühlt sich sicher um meinen Dicky Chan richtig an~", hauchte ich ihm ins Ohr, was Taehyung zum Lachen brachte.
"D-D-Dicky Chan? AHAHAHA!", lachte Taehyung laut und unkontrolliert, und ich konnte mich dem Lachen nicht verwehren.
Bald wird er nicht mehr über Dicky Chan lachen. Dann wird er sich nach ihm sehnen, dachte ich bei mir, während wir uns gemeinsam über diesen kleinen Scherz amüsierten, der uns in diesem Moment ein wenig von der Schwere des Alltags ablenkte.
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Frag nicht wie ich auf Dicky Chan als Namen für Jungkooks Ding gekommen bin.... 😂
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