~ 68 ~

✩------✩••🫂••✩------✩

Taehyung:

Besorgt stand ich vor Jungkooks Apartment und tippte seinen Code ein – doch nichts passierte. Ich runzelte die Stirn. Warum funktionierte er nicht? Ich versuchte es erneut, aber wieder wurde mir angezeigt, dass der Code falsch war. Ein unangenehmes Gefühl kroch in mir hoch, doch ich drückte schließlich auf die Klingel, obwohl ich das mitten in der Nacht eigentlich vermeiden wollte. Sorgen nagten an mir. Warum hatte er sich so lange nicht gemeldet? Was war los?

Nach ein paar Sekunden hörte ich, wie die Tür sich öffnete, aber nur ein Spalt. Jungkook schaute vorsichtig heraus, bevor er sie hastig wieder schloss. Verwirrt blinzelte ich, dann hörte ich ein seltsames Rumpeln und Fummeln hinter der Tür, bevor er sie endlich ganz aufmachte. "Sorry, die Kette…", murmelte er, als Erklärung für das Zögern. Doch mein Blick blieb an etwas ganz anderem hängen: Jungkooks Gesicht. Ein blaues Auge, seine Unterlippe aufgeplatzt. Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen.

"W-was ist passiert?", fragte ich erschrocken, die Worte stolperten aus meinem Mund, während ich näher treten wollte. Doch Jungkook machte einen Schritt zurück, als wollte er Abstand zwischen uns schaffen.

"Was willst du hier?" Seine Worte trafen mich härter als erwartet, und für einen Moment fühlte ich mich fehl am Platz. Verwundert sah ich ihn an. "I-ich habe mir Sorgen gemacht... Und ich hab was zu essen mitgebracht.", versuchte ich zu erklären und hob die Tüte, in der das Essen war. Ich wollte ihm zeigen, dass ich nur für ihn da sein wollte, auch wenn ich das Gefühl hatte, dass ich mich gerade aufdrängte.

Jungkook seufzte und trat schließlich zur Seite. "Erschreck dich nicht... Dahee ist ausgerastet." Seine Worte klangen dumpf, fast emotionslos, aber als ich ins Apartment trat, verschlug es mir den Atem. Überall lagen Scherben, kaputte Möbelstücke, als wäre ein Tornado durch die Wohnung gefegt. Mein Blick fiel auf etwas Graues, das sich auf dem Boden ausgebreitet hatte, und sofort stockte mir das Herz.

"Pass auf, da liegt meine Mutter...", flüsterte Jungkook leise, seine Stimme brach fast. "Kannst du mir helfen? Ich versuche schon die ganze Zeit, sie aufzusammeln… Ich weiß, wir werden nicht alles finden, aber ich will es wenigstens versuchen…"

Mir wurde übel vor Wut. "Hat sie nicht gemacht…", flüsterte ich, und meine Hände ballten sich zu Fäusten. "Wo ist diese Bitch? Ich bring sie höchstpersönlich um die Ecke!" Die Worte kamen wie Lava aus mir heraus, aber bevor ich losstürmen konnte, hielt Jungkook mich am Handgelenk fest.

"Lass gut sein…", murmelte er müde. "Ich hab sie rausgeschmissen. Gestern. Sie ist weg. Und ich hoffe, sie kommt nie wieder." Er ließ meinen Arm los, und ich merkte erst jetzt, wie angespannt er war. "Ich hab den Code geändert. Es ist jetzt dein Geburtstag."

Überrascht blickte ich ihn an, bevor ich meine Arme um ihn legte und an mich zog. Sein Körper fühlte sich schwer und erschöpft an. "Warum hast du mich nicht angerufen?", fragte ich leise, während ich seine aufgesprungene Lippe betrachtete. "Ich hätte dir sofort helfen können…"

"Ich weiß…", antwortete er mit einem schwachen Lächeln, "aber ich brauchte Zeit. Zeit, um das alles zu verarbeiten. Die Urne… sie war das Wichtigste für mich. Und Dahee hat sie zerstört… Sie ist durchgedreht, als ich ihren Koffer gepackt und sie rausgeworfen habe."

Mein Blick wanderte traurig zu der verstreuten Asche. Es war schwer, den Schmerz in Jungkooks Augen zu sehen, und noch schwerer, nicht in blinde Wut zu verfallen. Doch ich wusste, das war nicht das, was er jetzt brauchte.

"Schatz, lass uns erst mal was essen.", schlug ich vor. "Dann sammeln wir die Asche auf, räumen hier auf, und morgen besorgen wir dir eine neue Urne. Ist das okay?" Mein Herz schmerzte, als ich die Verzweiflung in seinen Augen sah, aber nach einem Moment nickte er.

"Danke, dass du hier bist…", flüsterte er.

°°°

Später saß ich auf dem Bett, beobachtete Jungkook, wie er unbeholfen seine Sachen in einen Koffer packte. Die Möbel waren Schrott, und er hatte beschlossen, das Apartment leerzuräumen und alles neu einzurichten. Es tat mir weh, ihn so zu sehen – in seiner eigenen Wohnung, die nun nichts weiter als ein Trümmerfeld war.

"Zu schade, dass sie das Bett nicht zerstört hat…", murmelte ich, und konnte die Bitterkeit in meiner Stimme nicht verbergen. Der Gedanke daran, was Dahee mit ihm in diesem Bett gemacht hatte, ließ mich schaudern.

"Soll ich ein neues kaufen? Nur für uns?", fragte Jungkook plötzlich und legte seine Hände sanft um meine Taille. Es war das erste Mal heute, dass er wirklich die Nähe suchte. Kein Kuss, keine Umarmung bis jetzt, und ich wusste, dass er noch tief in seinen Gefühlen gefangen war.

"Das kostet dich doch schon genug… Du musst nicht auch noch ein Bett kaufen.", antwortete ich, doch Jungkook zuckte nur mit den Schultern.

"Es wäre mir lieber. So fühle ich mich wohler, wenn das alte Bett raus ist. Da hängen nur schlechte Erinnerungen dran…", sagte er leise, bevor er sanft Küsse auf meinen Nacken hauchte. Ein kleiner Moment der Zärtlichkeit inmitten all dieses Chaos. "Außer eine…" , fügte er hinzu und grinste leicht. "Die war mit dir."

Ein Lächeln huschte über meine Lippen, und ich legte meine Hände auf seine Arme. "Lass uns jetzt erst mal zu mir fahren. Vergiss Bam's Sachen nicht, wir holen ihn morgen ab.", sagte ich, und endlich gab mir Jungkook den Kuss, auf den ich den ganzen Tag gewartet hatte.

Doch bevor ich mich richtig an ihn schmiegen konnte, löste er sich wieder von mir und widmete sich weiter seinem Koffer. Ich beobachtete ihn still, das Gefühl von Ohnmacht und Schmerz in mir, aber auch die Hoffnung, dass wir das alles gemeinsam durchstehen würden.

✩------✩••🫂••✩------✩

Do I write to much filler?

Definitely yes.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top