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Jungkook:

Unsicher stand ich im Türrahmen von Taehyungs Zimmer und räusperte mich leise, als ich ihn dabei beobachtete, wie er Kleidung aus seinem Schrank zog. Sein Blick streifte kurz meinen, bevor er sich wieder abwandte und sich schweigend weiter umzog. Er streifte sich seinen Hoodie und sein Shirt über den Kopf, blieb schließlich nur in seinem Binder stehen.

"Jungkook, ich hab doch gesagt, ich will nicht darüber reden...", seine Stimme klang erschöpft, fast resigniert. "Es reicht schon, dass du sie mochtest...", fügte er bitter hinzu.

Ohne lange nachzudenken trat ich näher und legte vorsichtig meine Arme um seine Schultern, drückte ihn sanft von hinten an mich. Ich spürte, wie sich seine Muskeln unter meiner Berührung anspannten, aber er ließ es zu. Der Binder schnürte seinen Oberkörper ein, wie ein stummer Zeuge all dessen, was er durchgemacht hatte - aber er ließ mich nahe an sich heran.

"Ich wollte mich entschuldigen.", begann ich leise, meine Worte bedacht. "Es tut mir leid, dass ich das Thema überhaupt angeschnitten habe. Ich verspreche, ich werde nie wieder darüber reden, und ich werde alles, was ich damals gesagt oder geschrieben habe, vergessen. Du warst nicht sie, und sie war nicht du."

Meine Finger strichen sachte über seine Arme, und ich spürte die vielen Narben, die seine Haut zierten - wie Straßenkarten einer schwierigen Vergangenheit. Große, kleine, tiefe, fast unsichtbare. Jede erzählte eine Geschichte, die ich niemals ganz verstehen würde, aber jede war ein Teil von ihm.

"Du bist perfekt, so wie du bist.", fuhr ich fort, meine Stimme ruhig und sanft. "Diese Narben gehören nicht zu ihr. Sie sind deine, und sie machen dich einzigartig. Sie erinnern dich vielleicht an die schlimme Zeit, aber letztlich solltest du stolz darauf sein, dass du diese Zeit überlebt hast. Du hast jetzt das Leben, das du immer wolltest, und ich bin so verdammt stolz auf dich. Trage deine Narben mit Stolz, so wie niemand es sonst könnte."

Langsam spürte ich, wie sich seine Atmung entspannte, wie er sich etwas fallen ließ in meiner Umarmung. Ich konnte nicht aufhören, über seine muskulösen Arme zu streichen, jede Unebenheit auf seiner Haut zu erkunden, während ich die tiefe Zuneigung in mir aufsteigen fühlte.

"Und außerdem...", setzte ich lächelnd an, "deine Arme sind verdammt schön trainiert. Du solltest sie wirklich öfter zeigen."

Das brachte ein schwaches Lächeln auf seine Lippen, ein kleines Zeichen dafür, dass meine Worte vielleicht ein wenig zu ihm durchdrangen.

"Aber...", begann er zögernd, "die Leute starren immer so blöd..."

"Lass sie starren.", entgegnete ich entschieden. "Keiner von denen weiß, was du durchgemacht hast, was diese Narben wirklich bedeuten. Sie sind einzigartig, und wenn sie dich so sehr stören... Ich kenne einen verdammt guten Tätowierer." Ich beugte mich vor und hauchte sanfte Küsse auf jede der Narben, die ich auf seinem Arm erkennen konnte. Jede Berührung war ein stiller Beweis meiner Liebe und meines Respekts für alles, was er überwunden hatte.

Er atmete tief ein, seine Schultern sanken etwas herab, als die Anspannung allmählich wich.

"Du hilfst mir wirklich, mich selbst mehr zu akzeptieren...", murmelte Taehyung, und ich spürte den Hauch von Dankbarkeit in seiner Stimme. "Langsam fühle ich mich wohler in meiner Haut. Diese Narben... sie sind nicht mehr so wichtig, solange keine neuen dazu kommen."

Ich hielt inne und schaute ihn fest an. "Das wird nicht passieren. Ich werde dafür sorgen. Ich werde auf dich aufpassen."Ein schelmisches Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus, als ich versuchte, das Thema aufzuhellen." Und ehrlich gesagt... du hast einen unglaublich heißen Körper. Davon werde ich heute Nacht träumen~."

Ich ließ meine Hand sanft auf seine nackte Hüfte gleiten, während die andere sich um seinen Hintern legte, was ihm ein leichtes, verschmitztes Lächeln entlockte.

"Findest du wirklich?", fragte er, seine Unsicherheit kehrte kurz zurück. "Ich finde, ich bin trotz der Muskeln zu schlank. Meine Schultern sind nicht breit genug, und mein Becken... zu weiblich. Mein Körper ist noch nicht so männlich, wie ich ihn gern hätte."

Er drehte sich in meinen Armen, sodass er nun vor dem Spiegel stand, und ich hinter ihm. Sein Blick glitt über seinen eigenen Körper, kritisch, wie immer. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und schaute mit ihm in den Spiegel.

"Warte ab, bis deine Boobies weg sind.", sagte ich sanft, lächelte ihm im Spiegel zu. "Dann wirst du dich anders fühlen. Ich verspreche es dir."

Ich betrachtete seinen Körper, der für mich schon jetzt so perfekt war. Jeder Muskel, jede Linie - alles an ihm war für mich wunderschön. Nur er selbst sah es nicht so, noch nicht. Aber ich war geduldig.


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Während ich meine Tasche packte, um mich auf den Weg zu machen, warf Taehyung mir einen fragenden Blick zu. "Babe? Wann holst du mich morgen ab?", fragte er leise, während er nervös auf der Bettkante saß. Seine Hände spielten unruhig mit der Decke.

Ich schaute kurz von meiner Tasche auf, zückte mein Handy und überlegte, während ich Soyeon eine Nachricht tippte, dass ich Bam später abholen würde. "Hm... Dahee muss morgen ab 14 Uhr arbeiten, also komme ich wohl um diese Zeit und hol dich ab." Mein Blick wanderte zu Taehyung, der immer noch ein wenig verloren wirkte.

"Okay... ähm... soll ich irgendwas mitbringen?", fragte er unsicher und trat ein wenig näher. Seine Stimme war leise, fast ängstlich.

Ich lächelte sanft, ließ meine Tasche los und griff nach seiner Hand. "Nein, wir brauchen keine Hilfsmittel. Ich hab alles da. Gleitgel, Kondome... Ich kann dir dann zeigen, wie man sie richtig benutzt." Mein Ton war sanft, doch ich sah, wie seine Unsicherheit ihn überwältigte. Er trat noch näher, sah zu Boden und drückte meine Hand etwas fester.

"Jungkookie...", begann er zögerlich, "...ich hab Angst. Angst, dass ich etwas falsch mache... dass du mich vielleicht auslachst..." Seine Stimme zitterte leicht, und ich sah den Schmerz, den diese Unsicherheit ihm bereitete. "Und der Gedanke, dass wir uns morgen nur deshalb treffen, setzt mich noch mehr unter Druck. Können wir... nicht noch was anderes machen? Wie ein Essen oder so?"

Sein ehrlicher Wunsch brachte mein Herz zum Schmelzen. Ich zog ihn sanft an mich, um ihm die Nähe zu geben, die er so dringend brauchte. "Natürlich, Tae. Ich koche uns was Leckeres zum Mittag, und wir lassen den Tag einfach auf uns zukommen. Kein Stress, kein Druck. Nur du und ich."

Taehyung sah mich mit großen, dankbaren Augen an und nickte eifrig. "Okay... das klingt gut." Seine Lippen verzogen sich zu einem kleinen Lächeln, und ich spürte, wie ein wenig von seiner Angst von ihm abfiel.

Ich strich ihm sanft eine Strähne aus dem Gesicht und küsste seine Stirn. "Wir machen das ganz in deinem Tempo, okay? Ich möchte, dass du dich wohlfühlst. Immer."

"Okay.", flüsterte er, bevor er mir einen Kuss auf die Lippen drückte - sanft, aber mit einem Hauch von Verzweiflung, als wolle er mich nicht loslassen. Jedes Mal, wenn ich mich ein Stück lösen wollte, vertiefte er den Kuss wieder, als sei er nicht bereit, mich gehen zu lassen. Ich konnte nicht anders, als zu lächeln. "Schatz, ich würde auch am liebsten hierbleiben, aber ich muss Bam abholen. Wir sehen uns ja morgen, ja? Denk an mich."

"Mach ich... aber nicht an was Perverses!", neckte er, und ich lachte laut auf, bevor ich mich schließlich doch losreißen konnte und zur Tür ging.

Als ich später Bam von meiner Schwester abholte und noch ein bisschen mit meiner Nichte spielte, schlich sich immer wieder ein Lächeln auf mein Gesicht, als ich an Taehyung dachte. Aber dieses Lächeln verschwand, als ich mein Apartment betrat.

"Jungkookie! Du bist wieder da!", rief Dahee, die mir sofort entgegenkam und mich fest umarmte. Ich konnte nicht anders, als genervt die Augen zu rollen. Ihre übertriebene Zuneigung ging mir langsam mehr als nur auf die Nerven.

"Lass stecken. Wann ziehst du endlich aus?", fragte ich trocken, während ich meine Schuhe auszog und ins Schlafzimmer ging, um mir frische Kleidung rauszusuchen. Ich spürte ihren Blick auf meinem Rücken und hörte, wie sie mir folgte.

"Wieso fragst du das immer? Es ist schwer, hier eine günstige Wohnung zu finden. Ich verdiene nicht viel, und...", begann sie, doch ich unterbrach sie seufzend.

"Dann such dir ein WG-Zimmer. Nächsten Monat kommen Interessenten für das Apartment, und bis dahin musst du raus sein."

"Verkaufst du das Apartment wirklich? Wir wohnen hier doch erst ein Jahr! Und du hast mir doch Zeit bis Ende nächsten Monats gegeben!", protestierte sie, doch ich ignorierte ihren Einwand und ging ins Bad. Oder versuchte es zumindest.

"Ja, ich verkaufe es. Ich habe einen Freund, und wir ziehen nächsten Monat zusammen." Es war eine Lüge, aber sie erfüllte ihren Zweck. Ich wollte sie einfach loswerden.

Dahee jedoch ließ nicht locker. "Warum musst du ausgerechnet mit diesem Typen zusammen sein? Er ist viel zu schlank, das ist doch nicht männlich. Und außerdem... ich bin viel besser im Bett als er! Bei mir hast du wenigstens was zum Anfassen." Sie trat näher, nahm meine Hände und legte sie provokant auf ihre Brust.

Ich zog sie sofort zurück, angewidert von ihrem Verhalten." Nein, bist du nicht. Seine Pussy ist wenigstens nicht so ausgeleiert wie deine. Bei dir fühlt sich nichts mehr richtig an. Außerdem... er bekommt keine Falten." Mein Ton war eiskalt, und ich genoss es, wie ihre Augen vor Wut aufblitzten.

"Er hat ja nicht mal eine richtige Pussy!", fauchte sie. "Und seine Brüste sind bestimmt nicht so schön wie meine!"

"Doch, er hat eine. Mein Freund ist Trans und hat alles, was du auch hast - nur in besser." Mit diesen Worten schloss ich die Tür zum Badezimmer hinter mir und drehte den Schlüssel im Schloss um.

Ich lehnte mich gegen die Tür und atmete tief durch. Die Zeit mit Dahee war wie ein schlechter Traum, den ich so schnell wie möglich hinter mir lassen wollte.

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Das hoffen wir alle... 😂

Und hat Jungkook gerade tatsächlich Taehyung geoutet?😳

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