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Ich wachte Schweißgebadet auf, und sog erschrocken die Luft ein als ich aufrecht im Bett saß.
Mein Herz hämmerte wie wild, und ich zitterte auf den ganzen Leib.
Der kühle Wind wehte leicht auf meiner verschwitzen Haut und ließ mich frösteln.
"Nur ein Traum..."
Sagte ich und raufte mir die Haare. Als ich jedoch die Augen schloss sah ich es wieder vor mir: Hunter wie er blutend auf dem Boden lag, er atmete nicht mehr. Ich rief seinen Namen, aber er antwortete nicht mehr. Ein Pfeil steckte ihn in der Brust und seine Augen sahen so furchtbar milchig aus, dass es mir schon alleine durch den Gedanken grauste. Von den funkeln war nichts mehr zu sehen, nur die leere die sich in mein Gedächnis einzubrennen schien. Daneben stand mein Vater mit Bogen und sah kalt auf mich herab.
"Es ist besser so."
Diese Worte hallten immer wieder in meinen Kopf herum, und ließen mich nicht mehr klar denken.
Ich schlug die Decke zurück und stand auf. Obwohl mir kalt war in meinem dünnen T-Shirt und der langen Hose, ging ich trotzdem zum Fenster.
Schon seit Tagen hatte ich diese Träume, und sie schienen von Nacht zu Nacht immer schlimmer zu werden.
Ich wusste nicht woran es lag, aber ich träumte nur noch solche Sachen. Das Molly vor meinen Augen erdrosselt wird, das Relish erstickt oder das ebend Hunter durch die Hand meines Vaters starb. Ich redete mit keinem darüber, aber es machte sich bemerkbar das ich am Tage häufig müder und unachtsamer war. Hunter fiel es natürlich auf, aber ich sagte ihn einfach das ich nicht schlafen konnte. Doch ich bezweifelte das es die erschrockenen Schreie die ich so gut wie jede Nacht von mir abließ, nicht hörte.
"Mika?"
Ich zuckte zusammen und drehte mich um. Wenn man vom Teufel sprach.
"Hey...tut mir leid wenn ich dich aufgeweckt habe..."
Sagte ich und sah wieder aus dem Fenster. Ich schlug meine Arme um meinen Körper und versuchte nicht an das grausame Bild zu denken das jedes mal auftauchte wenn ich Hunter nur ansah.
"Du träumst schlecht...und sag mir nicht das es nicht schlimm wäre. Ich habe gesehen das du geweint hast letzte Nacht. Ich dachte eigentlich du sagst mir was mit dir ist..."
Er stand jetzt neben mir. Er trug ein schwarzes T-Shirt und Karierte Shorts- ganz anders als sein gewöhnlicher Style. Er sah darin so anders aus. Frecher.
"Es...es sind nur dumme Alpträume."
Wich ich aus.
"Und warum kannst du mich dann nicht ansehen?"
Ich stoppte und drehte den Kopf. Seine Locken hingen ihn wirr im Gesicht herum, und seine Augen glänzten im Mondlicht.
Ich öffnete den Mund um etwas zu sagen, aber ich brauchte zwei Anläufe bis ich es über mich brachte.
"Okay...du willst wissen von was ich träume?"
Fragte ich ihn. Er nickte.
"Ich...ich träume das ihr alle Stirbt...das du stirbst, Hunter."
Meine Augen brannten.
"Ich weiß nicht warum, aber seit ich weiß das mein Vater ein Mörder ist, träume ich das er dich mit einem Pfeil abschießt, dass du vor mir auf dem Boden liegst, ich mit dir rede aber du nicht antwortest. Das du mich mit diesen leblosen Augen ansiehst, und wie mein Vater sagt das es richtig wäre. Ich sehe Molly, Luke, Relish alle sehe ich vor mir wie sie auf die brutalste Weise getötet werden und ich-"
Ich stockte weil sich in meiner Kehle bereits ein Kloß bildete.
Hunter drehte mich an den Schultern zu ihn um.
"Hör mir zu. Das was du da träumst kommt von deinem Unterbewusstsein. Du bist erschrocken über die Nachricht die du erfahren musstest, und du hast Angst um deine Freunde. Daran ist nichts schlimmes dran, aber versteh auch das du das alles nicht einfach Todschweigen kannst."
Er ließ seinen Blick über meinen Gesicht wandern und blieb für ein paar Sekunden an meinen Lippen hängen bevor er weitersprach.
"Du kannst mit mir darüber reden. Ich kann dir helfen, genauso wie du mir geholfen hast. Aber bitte mach dich nicht selbst kaputt. Denkst du mir fällt es nicht auf wie Müde du immer am Tage bist? Oder die dunklen Ränder unter deinen Augen die sonst immer dieses strahlen haben? Ich will nicht das du dich jede Nacht plagst, also lass mir dir helfen."
Er lächelte mir leicht zu, und wartete auf meiner Reaktion ab.
Ich lächelte zwar aber dann flossen doch die Tränen.
"Tut mir leid...es ist nur- jedes mal wenn ich dich nach so einen Traum ansehe, kriege ich dieses grausame Bild nicht aus dem Kopf. Es fühlt sich alles so real an..."
"Ich weiß..."
Er drückte mich an sich, und sein beruhigender Geruch stieg mir wieder in die Nase. Er strich mir durch die Locken, während sein Herzschlag der etwas schneller schlug mich doch schaffte zu beruhigen.
"Aber schau, ich steh lebendig vor dir. So einfach sterbe ich nicht, versprochen. Ich bin flink als Eule."
Ich musste kurz auflachen, und kuschelte mich in seiner Halsbeuge.
"Ich hoffe das stimmt auch...ich weiß nicht was ich sonst machen würde..."
Flüsterte ich ihn zu, und schloss die Augen.
Ich wusste nicht ob es meine Körperwärme oder seine war die so heiß war, aber es war egal. Er schaffte es mich zu beruhigen, dass war es was mich so fazinierte.
"Komm, du kannst ruhig bei mir schlafen. Dann weißt du immer das ich bei dir bin."
Ich nickte und atmete durch. Er nahm meine Hand und führte mich aus dem Raum zu sich die Treppe hinauf. Es fühlte sich komisch an seine Hand zu halten, und ich spürte erneut dieses ziehen im Bauch.
Oben angekommen, ließ er dann meine Hand los, und krabbelte geschickt schnell mithilfe der Leiter auf dem Bett und schmiss ein paar Kissen von oben Runter.
Ich fing eines auf, und musste schief grinsen. Ich sah ihn dabei zu wie er sich eine Decke unter den Arm klemmte und einfach vom Bett sprang, ohne die Leiter zu benutzen. Ein dumpfes Geräusch ertönte.
"Weißt du, wenn ich schlecht schlafe oder Alpträume habe verbringe ich die restliche Nacht immer hier."
Er hob das eine Kissen vom Boden auf, und schmiss es auf der Breiten Fensterbank des Runden Fensters.
Als er es öffnete, schlug mir der kühle Wind ins Gesicht.
Er lächelte mich an als ich einfach nur da stand und das Kissen umklammerte.
Hunter lächelte als ob er es süß finden würde wie ich hier stand, und kam zu mir.
Er schob mich von hinten an beide Schultern voran, und ich setze mich schlussendlich auf die gepolsterten Kissen.
Von hier aus hatte man einen guten Blick auf dem Himmel, obwohl der Baum davor stand. Doch aus dieser Perspektive konnte man links den ganzen Himmel mit all seinen Sternen sehen.
"Wow..."
Sagte ich als ich hochsah. Ich spürte wie er sich neben mir setzte, und ebenfalls nach oben sah.
"Wunderschön oder?"
Ich nickte nur langsam, und musste lächeln. Ich sah wieder zu Hunter der sich jetzt an dem Rahmen anlehnte, hinter seinen Rücken ein dickes Kissen. Er breitete die Decke aus, und tippte auf der Stelle neben sich.
Ich krabbelte zu ihn und setze mich dicht neben ihn.
Vielleicht war es doch besser die Nacht bei ihn zu verbringen...vielleicht würde ich dann besser schlafen können.
Ich rückte mich zurecht, und rutschte etwas runter, damit ich meinen Kopf auf seiner Brust betten konnte. Den Arm legte ich einfach um ihn herum.
Auch er legte seinen Arm um mich, und ich konnte wieder die Hitze die von ihn ausging merken. Die Decke schmiss er über uns beide, und ich richtete meinen Blick in den Himmel.
"Danke."
"Für was?"
"Das du für mich da bist. Von Anfang an."
Ich sah zu ihn hoch.
"Nicht jeder ist so wie du. Eigentlich keiner den ich je getroffen habe."
Er lächelte.
"Das kann ich von dir auch behaupten."
Ich lächelte nur und richtete meinen Kopf wieder zu den Sternen.
Gemeinsam genossen wir die stille der Nacht, bis ich merkte wie schläfrig ich wurde.
Mit guten Gewissen und flattern im Bauch schloss ich die Augen, und atmete durch.
An das könnte ich mich gewöhnen...
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Bis zum Nächsten Kapitel ♡♡♡
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