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Es wurde immer dunkler, bis der Himmel irgendwann anfing seine Sterne zu zeigen. 
Wir irrten immer noch im Wald herum, keine Spur von Hunter. Immer noch nicht.
"Caleb, lass uns umkehren das hat keinen Sinn mehr. Wenn wir ihn schon vor Stunden nicht gefunden haben, dann werden wir ihn im Dunklen erst recht nicht finden."
Sagte ich und blieb stehen. Caleb drehte sich um, und sah mich mit seinen glänzenden Augen an.
"Hm, hast wohl recht. Wäre witzig wenn er schon über uns hinweg geflogen wäre..."
Caleb kam angerannt, und sah zu mir hoch als sich plötzlich seine Ohren spitzen.
"Was ist?"
Fragte ich.
"Schh...hier ist wer."
Ich merkte wie sich meine Nackenhaare aufstellten.
"Wie da ist wer?"
Raunte ich und versuchte in der Dämmerung etwas zu erkennen. Vorne in den Büschen konnte ich eine Schemenhafte Gestalt erkennen, wusste jedoch nicht ob es ein Tier war oder ein Mensch.
"Verflucht, das ist ein Bär!"
Fluchte Caleb und tappte nervös auf seinen Pfoten herum. 
Ein Schrei ertönte und ich konnte Schritte vernehmen. Das war definitiv kein Mensch!
"Lauf!"
Caleb sprintete zurück, während ich noch zwei Sekunden zögerte und ihn folgte. Verdammt, warum muss uns gerade jetzt ein wildes Tier verfolgen?
Ich lief so schnell ich konnte, und sprang über einzelne Wurzeln die ich auf dem Boden noch erkennen konnte, immer darauf bedacht Caleb nicht aus dem Augen zu verlieren.
"Hier lang!"
Der Wolf bremste stark ab, nur um dann zur rechten Seite zu hechten. Ich tat mich schwer mit ihn Schritt zu halten, schließlich war er ein Wolf- die waren so wie jedes andere Tier immer schneller als der Mensch...
Ich riskierte dann doch einen Blick hinter mich, und stellte fest das der Bär weg war.
"Caleb! Der Bär ist weg!"
Ich blieb stehen, und schaute weiter ungläubig hinter mir. Tatsächlich hier war niemand mehr.
"Was? Wo ist er hin?"
Fragte der Wolf und kam wieder zu mir. Er stellte die Ohren auf und sah sich um, eine Pfote in der Luft verharrend.
"Sieht so aus als hätten wir trotzdem noch einen anderen Gefährten..."
Ich sah zu ihn runter.
"Ist das dein Ernst? Wo denn bitte?"
"Fuchs."
Ein Rascheln im Gebüsch ließ mich aufzucken, und in Windeseile zog mich Caleb mit seinen Spitzen Zähnen am Ärmel mit sich mit.
"Los, lauf weiter und kümmere dich nicht um mich, ich werde schon mit den fertig!"
Rief er mir hinterher, und ich drehte mich um- bereit ihn zur Hilfe zu eilen.
"Ich kann dich doch nicht-"
"Mika! Lauf jetzt!"
Keifte er wütend, seine Lefzen zeigten sich bedrohlich sodass ich auf ihn hörte und weiter rannte.
Mich plagte das schlechte Gewissen das ich nicht bei ihn geblieben bin und geholfen habe. Ich sah nach hinten und konnte die Schatten zweier Tiere sehen. 

Ich musste ihn helfen, egal ob ich ihn leiden konnte oder nicht. Ich sah mich um und suchte nach etwas womit ich mich verteidigen konnte. Es war die gleiche Situation wie bei Hunter und Jonathan. Wenn ich mich einmal getraut habe, dann würde ich jetzt nicht den Schwanz einziehen.
Ich hob einen Ast auf, und suchte nach einem Stein oder dergleichen den ich aus sicherer Entfernung schmeißen konnte, und suchte den Boden ab. 
Ich hörte ein Jauchzen und bekam Panik, dass es von Caleb kommen könnte. 
In der letzten Sekunde fand ich dann doch einen kleinen Stein, den ich mitnahm und hechtete zurück zu den zwei Gestalten die sich einen heftigen Kampf lieferten. Ich wusste gar nicht wo ich draufschlagen sollte, da alles ein gewusel aus grauen und orangen Fell war.
Ich holte mit dem Ast aus, und traf dem Fuchs auf dem Schwanz, der sich jetzt mit aufgerissener Schnauze zu mir drehte und so aussah als wolle er mich jede Sekunde anspringen. 
"Caleb, lauf jetzt!"
Reif ich den Wolf zu, denn der Fuchs hatte es jetzt ganz auf mich abgesehen, und schnappte zu.
Mein Glück war es, dass ich den Ast noch in der Hand hielt und seine Zähne sich in dem Holz vegruben.
"Mika, verdammt nochmal komm da weg und lauf solange du es noch kannst!"
Rief mir der Wolf zu, während ich noch damit beschäftigt war von dem Fuchs auszuweichen.
Ich drückte ihn den Ast tiefer in die Schnauze und ließ dann los. Ich würde den Tier nicht weh tun. Ich hätte ihn schließlich mit dem Ast eine rüber braten können, aber so war ich nicht. Noch nie. Auch wenn er Caleb angegriffen hatte, es lag in seinem Instinkt. 
Ich konzentrierte mich lieber so schnell es ging weg zu laufen bevor der Fuchs mich doch noch ins Bein biss.
Caleb rannte deutlich langsamer, und an seiner hinteren Flanke konnte ich die Bisswunden des Fuchses erkennen.
"Verdammt, wo hat er dich denn noch überall erwischt?"
Fragte ich ihn, als ich sah das sein Rücken auch noch einiges abbekommen hatte.
"Ist nicht so wichtig. Wir müssen erstmal zurück."
Sagte er nur knapp und lief auf einem umgefallenen Baumstamm auf die andere Seite. Moment, diesen Ort kannte ich doch! Das war der Ort wo Hunter und ich zusammen geprobt haben, dass heißt wir sind nicht mehr weit vom Dorf entfernt!"
"Scheiße, ich habe den Überblick verloren!"
Kam es jetzt von Caleb, der sich jetzt wild umsuchte.
"Ich weiß wo lang, komm!"
Sagte ich und lief voran. Wenn ich mir einen Weg merken konnte dann war es diesen hier.
Vorne sah ich schon durch zwei Bäumen den Feldweg der zum Dorf führte. Nur noch ein kleines bisschen....
"Scheiße der schon wieder!"
Caleb machte kehrt und raste zu dem Fuchs der es tatsächlich geschafft hatte uns den ganzen Weg zu folgen.
Ich hörte Caleb's knurren, und das quieken des Fuchses und wollte schon wieder dazwischen, als sich plötzlich etwas meine Beine streifte.
Als ich nach unten sah war da jedoch nichts. 
"Was zur Hölle..."
Ich versuchte mich wieder auf die beiden Tiere zu konzentrieren.
"Caleb lass es gut sein!"
Rief ich ihn zu, doch entweder hörte er mich nicht, oder wollte mich nicht hören.




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"Hunter?"
Ich stieß auf Verwunderung als der Bürgermeister mich verwirrt musterte.
"Da bist du ja, Mika und ich haben uns schon Sorgen gemacht."
Er kam zu mir.
Ich hatte länger als gedacht dafür gebraucht um den Weg zurück ins Dorf zu finden. Von oben sah alles gleich aus, überall schien der Weg der gleiche zu sein, bis ich letzendlich doch noch den Weg zurück gefunden hatte. Im dunkeln konnte ich mich zwar gut zurechtfinden, aber dennoch war es noch schwieriger gewesen.
Jetzt war ich hier und suchte schon seit 20 Minuten nach Mika, und hatte sie noch nicht gefunden. Ich hatte angenommen das sie sich vor Verzweiflung an den Bürgermeister gerichtet hatte, und jetzt steiß ich auf Verwunderung.
"Wo ist sie denn?"
Fragte ich ihn jetzt.
"Ich weiß es nicht, zuerst war sie bei mir gewesen und hat mir alles erzählt. Dann ist sie nach draußen um frische Luft zu schnappen, aber als ich nach einer Weile wieder nachgeschaut habe, da war sie schon weg. Ich dachte sie wäre zurück zu dir gegangen oder zu Molly."
Ich merkte wie mein Herz raste.
"Ich dachte sie wäre bei ihnen...denn bei mir ist sie nicht, und woanders auch nicht."
Sagte ich.
Der Bürgermeister sah mich ernst an.
"Oh nein..."
Sagte er jetzt und strich sich über den Dreitage Bart.
"Was ist?"
"Sie hat sich solche Vorwürfe gemacht, das sie gedacht hat du fliegst direkt ins Menschendorf um dich zu rächen. Oder das dir etwas im Wald zugestoßen ist. Ich habe ihr gesagt das wenn du bis zum Abend nicht wiedergekommen bist, ich dich suchen gehe. Und jetzt hoffe ich nicht das sie doch alleine aufgebrochen ist..."
"Oh nein, sie kann sich doch nicht die Schuld geben..."
Sagte ich verzweifelt und raufte mir das Haar.
"Ich gehe sie suchen. Schließlich ist es auch irgendwie meine Schuld."
Ich kehrte um, als der Kater mich festhielt.
"Nein du gehst nicht alleine. Ich werde mit dir mitkommen, reicht schon das sich einer verlaufen hat."
Ich nickte und zusammen verließen wir das Ratshaus.
Genau da traf es mich wie ein Schlag. Ich hörte eine Stimme die sich anhörte wie Mika's.
Sie rief nach jemanden er solle aufhören. 
"Sie muss wieder hier sein!"
Sagte ich und fing an zu laufen. Der Bürgermeister rannte mir hinterher und verwandelte sich dabei in einer großen Katze mit langen Fell. Er sprang Katzensprünge und war schneller da als ich.
Ich konnte einen Wolf erkennne der mit einem anderen Tier kämpfte. Daneben stand eine Person die sich gerade bereit machte dazwischen zu gehen.
"Oh bitte Mika lass das...mach das nicht."
Sagte ich und lief schneller bis ich bei ihr angekommen war. 
"Mika!"
Sie drehte sich zu mir um, in ihren Augen flammte kurz Ungewissheit, aber ich konnte sehen wie erleichtert sie plötzlich war. 
"Hunter!?"
Rief sie verwirrt.
"Geht zur Seite! Caleb es reicht!"
Rief der Bürgermeister streng, und verwandelte sich wieder zurück. Er schaffte es irgendwie den Fuchs zu vertreiben, und zog Caleb hoch.
"Was machst du denn bloß Junge? Und was macht ihr zwei hier eigentlich?!"
Er drehte sich jetzt zu Mika um, die jetzt die Fäuste ballte.
"Wir wollten Hunter suchen. Caleb hat gesagt er würde mir helfen da er eine bessere Nase hat als ich. Ich dachte wir würden ihn schneller finden. Es tut mir leid, ich habe einen Fehler gemacht, ich weiß. Aber ich habe mir solche Sorgen gemacht, dass ich nicht stillsitzen konnte."
Sagte sie gleich und sah auf dem Boden. Caleb setzte ich mürrisch auf und hechelte.
Der Bürgermeister seufzte nur tief und rappelte sich dann auf.
"Ihr kommt jetzt allesamt in mein Büro!"
Er machte eine Handbewegung und scheuchte uns davon. Caleb jedoch hatte es schwer mit dem gehen, weshalb er von ihn hochgehoben wurde.
"Ich bin froh das es dir gut geht."
Sagte Mika jetzt ohne mich anzusehen.
"Es tut mir leid das ihr wegen mir in Schwierigkeiten geraten seit. Ich wusste nur nicht wohin zuerst..."
Fing ich an, aber Mika winkte ab.
"Nein war es nicht, ich hätte einfach abwarten sollen...Ich dachte nur du fliegst direkt in mein Dorf. Mit den Menschen ist nicht zu spaßen , die scheuen sich nicht sofort ihr Gewähr zu ziehen wenn es darauf ankommt..."
Ich hätte ihr am liebsten die Hand auf der Schulter gelegt, aber ich zog doch zurück. Später würde ich noch einmal mit ihr reden. Jetzt müssten wir uns erst einmal die Standpauke von dem Bürgermeister anhören.

"Sag mal seit ihr eigentlich alle von den guten Geistern verlassen?"
Der Kater knallte auf dem Tisch.
"Zuerst will ich wissen warum du so unvernünftig gewesen bist, Caleb! Du hättest gleich sagen sollen das sie hier bleiben soll und sie nicht auch noch ermutigen sollen!"
Der Wolf lag auf dem Teppich mit Verbänden um den Beinen, und rollte jetzt mit den Augen.
"Kommen sie schon, bis sie nach ihn gesucht hätten hätte es zu spät sein können! Konnte ja keiner Ahnen das die Eule schon längst wieder zurück geflattert ist!"
"Du hättest ja nicht mitkommen müssen!"
Sagte Mika jetzt wütend.
"Ruhe!"
Der Kater sah uns der Reihe nach an.
"Ich will das ihr alle keine alleingänge mehr unternimmt. Weder aus Sorge noch aus einen anderen Grund, haben wir uns da verstanden? Ich will nicht in den Wald gehen und euch irgendwo zerfetzt liegen sehen."
Ich murmelte ein leises "okay" so wie Mika. Nur Caleb sagte nichts.
"Hat es dir die Sprache verschlagen?"
Fragt er ihn jetzt.
Der Wolf knurrte.
"Jaaa."
Er sah zur Seite.
"Gut, dann haben wir uns ja alle verstanden. Jetzt geht ins Bett bevor noch das ganze Dorf davon Wind bekommt. Und sehe ich heute noch einen von euch draußen, wettert es!"
Mit dieser letzten Drohung schickte er uns nach Hause. Caleb stand humpelnd auf und warf mir nur einen gleichgültigen Blick zu, eher er sich an Mika's Fersen heftete.
"War doch ganz lustig gewesen. Wir sollten öfter mal etwas zusammen machen, wäre lustig."
Er grinste breit und humpelte dann auf drei Pfoten davon.
"Vergiss es!"
Rief sie ihn hinterher.
Jetzt drehte sie sich zu mir um.
"Also..."
Fing sie an, und scharrte mit dem Fuß.
"Also..."
Fing ich an und suchte nach den richtigen Worten.
"Es...es tut mir leid. Wirklich. Ich wollte nicht das du dich schuldig fühlst. Das bist du nämlich nicht. Auf gar keinen Fall. Ich war nur so wütend und verwirrt, dass ich nicht wusste was ich machen sollte. Ich bin nicht sauer auf dich, eher auf deinen Vater. Glaub mir, du kannst nichts dafür das er so etwas getan hat."
Sagte ich und hoffte das ich sie damit überzeugen konnte. Ich wollte nicht das sie sich jetzt für immer die Schuld daran gab.
Sie senkte den Kopf und hatte die Arme um ihren Körper geschlungen. Mit ihrer großen Schafshüter Jacke sah sie plötzlich so zerbrechlich aus. 
"Okay...da bin ich beruhigt. Glaub mir, ich hasse ihn auch. Ich hätte nie gedacht das er zu so etwas grauenvolles fähig ist. Schließlich war er immer anständig gewesen...und dann höre ich das. Am liebsten würde ich jetzt zu ihn gehen und ihn fragen was das soll. Wie man so herzlos sein kann. Aber ich will euch nicht verraten..."
Sagte sie jetzt, und seufzte.
"Ich weiß..."
Sie sah hoch zu mir. Ihre dunkel grünen Augen schimmerten wie Moos.
"Was ist passiert? Kam er hier ins Dorf? Waren deine Eltern draußen? Warst du dabei?"
Fragte sie tonlos.
Ich atmete durch.
"Meine Eltern wollten mit mir eine Wandertour machen. Das haben wir immer gemacht um den Kopf frei zu kriegen oder Pilze zu sammeln. Als wir dann etwas zu nahe an der anderen Seite waren, hat uns dein Vater gesehen. Er war mit einem Gewähr unterwegs, vermutlich um zu jagen. Er hat uns in unserer Gestalt gesehen, und hat auf uns geschossen. Er hat drei mal verfehlt, das vierte mal nicht...."
Fing ich an. Ich merkte wie meine Augen feucht wurden.
"Mein Vater war der erste der lag. Meine Mutter und ich sind weg geflogen, aber er war zu geschickt. Sie sagte das ich weiter fliegen sollte, ohne zurück zu schauen. Das wir uns wiedersehen würden..."
Ich stoppte da der Kloß der sich in meinem Hals bildete immer größer wurde.

Mika legte ihre Hand an meiner Wange.
"Es tut mir so leid. Ich wünschte ich hätte etwas tun können. Sollte er jemals versuchen dich oder irgendwem anders zu verletzten, dann verspreche ich dir das ich deine Eltern räche."
Sie lächelte für ein paar Sekunden, bevor ich sie in eine Umarmung zog. Sie war so gebrechlich, dass ich mir unmöglich vorstellen konnte das sie sich gegen einer Horde Menschen wehren könnte. Ich hoffte nur das es nie soweit kommen werden würde. Sie hätte doch keinerlei Chance gegen die. Sie würde sich immer wieder selber in Gefahr begeben nur um anderen zu helfen. 
Ich vergrub mein Gesicht in ihren Locken die nach Flieder rochen, und wünschte mir plötzlich das alles etwas anders wäre. Wieso mussten sich unsere Arten auch hassen? 
Schlimmer noch: ich konnte ihr nie sagen was ich fühlte. Sie war ein Mensch, ich ein Anemalies. Sie würde doch niemals ja sagen. Oder doch?
Ich ließ sie wieder los, und lächelte leicht. So wie sie jetzt.
"Na komm, lass uns gehen bevor Relish noch ausrastet wenn er uns hier draußen sieht."
Ich war überrascht das sie den echten Namen von dem Bürgermeister wusste, stimmte aber zu.
Gemeinsam gingen wir den leeren Feldweg entlang, über uns bereits die Sterne die uns den Weg weisten.










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Lieblingstier?

Bis zum Nächsten Kapitel ♡♡♡


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