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Sonntag 10:20

„Nein die Strophe klingt zu gefühllos, meinst du nicht?", Chanyeol sieht mich nickend an und streicht den Text durch.

Um uns sind haufenweise Blätter die entweder verknüllt, zerrissen oder durchgestrichen sind. Nur die Blätter mit einem grünen Streifen an der Ecke sind von nutzen, den Rest kann man wegwerfen.

Wir sind früh aufgestanden um an dem neuen Lied zuarbeiten, welches Chanyeol komponieren muss. Ich sitze dementsprechend im Schlafmantel auf dem Boden und trinke Vitaminen Saft um mich wach zuhalten. Mein geliebter sitzt oberkörperfrei neben mir und hat sich seine Haare mit einem meiner Haargummis zusammengebunden. Der kleine Pferdeschwanz steht ihm.

„Wie wärs mit: Running through a flower field like its Summer. White dress, brown Eyes and the prettiest smile", fragt er plötzlich. Begeistert schreibe ich es mir auf und markiere den Zettel mit einem grünen Streifen.
„Das passt perfekt!", gebe ich zu und strecke Chanyeol den Zettel hin „wenn wir die Zeile in den Schluss einbauen, ergibt es ein wunderschönes Ende".

Langsam legt er den Zettel zur Seite und küsst mich zart auf die Stirn „du bist genial", flüstert er mir ins Ohr und küsst mich diesmal auf die Wange. Ein kurzes kichern entflieht meinen Lippen, sodass ich Chanyeol zum lachen bringe. „Wollen wir eine Pause machen?", meint er grinsend und drückt spielerisch seine Nase an meine Wange. „Wir können von mir aus eine Pause machen aber eine normale Pause", meine Worte bringen ihn zum schmollen „komm schon".

Zart streift er mir über den Oberschenkel und verpasst mir einen langen Kuss auf den Hals „Baee", zische ich kurz hervor und lass mich dann zart auf den Boden fallen. Die zerknüllten Blätter und zerrissenen Papierstücke lassen ihn kalt und stören ihn kein bisschen. Er küsst weiter meinen Hals, während seine Beine zwischen meinen sind.
Mit meiner linken ziehe ich ihm das Haargummi weg und vergrabe beide Hände in seine Haare.

Für einen Moment sehen wir uns gegenseitig in die Augen und lachen gemeinsam über unsere spielerische Art. „Schatz wie wäre es wenn wir heute ins Museum gehen?", da er nicht damit gerechnet hat was gefragt zu werden, sieht er mich zuerst leicht verwirrt an, bis er dann antwortet. „Ja warum nicht?", „super also geh runter von mir und zieh dich an", leicht beleidigt darüber, dass wir es nicht getan haben, steht er auf und hilft mir hoch.

„Ich liebe dich auch", flüstere ich ihm ins Ohr und verpasse ihm einen süssen Kuss auf die Lippen „ha ha", sagt er sarkastisch, lächelt dann aber trotzdem.

Ich entscheide mich heute für was schlichtes aber trotzdem Kunstvolles, da das Museum auch sehr ruhig und Kunstvoll ist.

„Bist du bereit?", rufe ich in einer angenehmen Lautstärke um die anderen nicht zu wecken. Da höre ich ein „ja komme", und sehe wie Chanyeol auf mich zukommt.

„Verdammt dich könnte man im Museum abstellen und die Leute wüssten keinen Unterschied zwischen dir und den Kunstgemälden", platzt aus mir heraus doch ich nehme es nicht zurück. „Wow danke gleichfalls", antwortet er und sieht mich von Kopf bis Fuss an.

Für die anderen haben wir einen Zettel geschrieben und auf den Tisch gelegt, damit sie sich nicht fragen wo wir abgeblieben sind. „Ready?", lächelnd greife ich nach seiner Hand und schmiege mich an ihn „mit dir immer".

Ich setzte mich neben ihn ins Auto und lasse laut Musik laufen „warst du überhaupt schonmal in einem Museum?", frage ich und kriege ein unsicheres nicken zurück. „In der Schule mit dem Kunstlehrer", fügt er hinzu und biegt links ab „aber ich weiss wo es hier ein schönes Museum gibt".
Voller Aufregung grinse ich vor mich hin und sehe aus dem Fenster während die Melodie des Liedes in meinem Kopf herumschwirrt.

Als es anhaltet und mir mit einem zwinkern bestätigt hier zu sein, steige ich sofort aus und sehe mich um. Das Gebäude ist riesig und Eierschalen Weiss.
Da packt Chanyeol meine Hand „lass uns rein", sagt er und küsst meine Wange „na dann mal los".
Hand in Hand treten wir hinein und betrachten die langen Gänge vor uns die mit verschiedenen Bildern geschmückt sind.

„Wow", meine Augen wandern zu jedem Bild um auch wirklich alles sehen zu können „ruhig ruhig, wir können auch vor einem stehenbleiben oder in einen anderen Raum", gibt mir Chanyeol bescheid und zieht mich zu sich. „Dann würde ich gerne jedes Bild einzeln betrachten", er nickt lächelnd und bleibt mit mir gemeinsam vor dem ersten Bild stehen.

Es zeigt eine Landschaft voller Bäumen und Bergen, doch an der linken Ecke sieht man eine Dame mit dem Rücken zu uns gedreht. Sie scheint ihren Hut festhalten zu müssen, da der Wind zu stark sei. Ruhig sage ich „sie muss bestimmt glücklich sein diese Aussicht sehen zu können", darauf meint Chanyeol „oder eher traurig, da sie alleine dort steht". Die verschiedenen Gefühle oder Vermutungen die man bei einem dieser Gemälde bekommt, macht sie so speziell.

Wir sind weiter gegangen und stehen nur in einem anderen Raum. Sofort zerre ich Chanyeol zu einem Bild, welches mich sofort anzieht.

„Kennst du es?", fragt Chanyeol und sieht zu mir rüber „ich habe es schon mehrmals gesehen", antworte ich und lehne meinen Kopf an seine Schulter. „Wenn das so ist, erzähle ich dir was davon", er legt eine kurze Pause ein und beginnt dann zu erzählen. „Der Künstler diese Gemäldes heisst Vincent Van Gogh. Der Name dieses Kunstwerkes heisst Sternennacht und im englischen The Starry Night. Es ist zwischen dem 25. Juni und 2. Juli 1889 entstanden".

Gespannt höre ich ihm zu und lasse mich von dem Bild verblüffen „es hat eine emotionale Wirkung", da stimme ich Chanyeol zu und nicke ruhig.
Da ich plötzlich ein leichtes zittern spüre, sehe ich zu ihm hoch und traue meinen Augen nicht.

„B- Babe!", schnell nehme ich ihn in den Arm und drücke seinen Kopf leicht in meine Schulter. Natürlich kriegen wir viel Aufmerksamkeit, doch Gott sei Dank kommt niemand auf die Idee uns weiter anzusehen. „Hay was ist los?", flüstere ich und löse meine Schultern von ihm „hay". Unsere Augen treffen aufeinander und ich sehe wie verweint seine sind „nur ... Erinnerungen", meint er leise und beisst sich auf die Unterlippen.

Ich kann nicht anders als seine Tränen mit meinen Händen wegzuwischen und seine Wangen festzuhalten. Schnell zieht er mich plötzlich in seine Umarmung und drückt mich fest an sich „danke für alles".

Wir beide vor dem Gemälde.
Ich stehe in seinen Armen und blende
alles um uns herum aus.
In meinem Kopf schwirrt eine Strophe.

„He loves her more than he imagined.
She loves him more than she thought she could"

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