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Ich vermute, dass es mal wieder Jennie ist, als die Tür langsam aufgeht und jemand zu meinem Bett rüber getippelt kommt. Ich habe die Augen geschlossen und keine Lust, mich mit ihr zu unterhalten, auch wenn es gestern ganz okay war zwischen uns. Sie war nochmal sa, nachdem Jimin wutentbrannt aus dem Zimmer gelaufen ist, und hat mich darüber aufgeklärt, dass er wirklich jeden Tag an meinem Bett gesessen hat.
Genau genommen, hat sie mir den Kopf gewaschen. Sie meinte, dass Jimin in einer Tour über mich am schwärmen gewesen wäre, obwohl er ihr ehrlich erzählt hatte, was passiert ist.
Sie meinte außerdem, dass dass er ihr oft geholfen hätte, wenn sie meine Wunden versorgt hatte oder ihren Pflichten als Krankenschwester nachgekommen ist.
Jimin hätte sicj in all der Zeit selbst total vernachlässigt und sie hatte Sorge, dass er daran kaputt ging.
Ich habe lange darüber nachgedacht, was sie mir alles gesagt hat. Ich bin zwar immer mal wieder die Nacht weggedöst, doch sobald ich annähernd wach war, kreisten meine Gedanken nur um diesen Spinner.
Ich habe ihn gestern ziemlich vor ddn Kopf gestoßen, dabei wirkt er auch so schon, als sei er mit den Nerven total fertig. Aber all das nachdenken bringt nichts, denn Jimin wird denke ich, so schnell nicht wieder kommen.
"Yoongi...", höre ich die Person, als sie vor meinem Bett zum stehen kommt. Ich reiße schlagartig meine Augen auf, denn anstatt Jennies femininer Stimme, höre ich eine mir gut bekannte Männerstimme.
"Was...?", keuche ich verwirrt, denn Jimin steht tatsächlich vor mir. Er sieht mich nicht an, sondern starrt stattdessen zum Boden und sieht eher ais, wie ein kleiner Junge, der grade von seinen Eltern zurecht gewisen wurde, anstatt nach einem erwachsenen Mann.
"Ich habe lange nachgedacht. Ich wusste nicht, ob ich heute nochmal vorbei kommen soll oder nicht. Aber es gibt noch etwas, was ich dir sagen will und vorher wirst du mich nicht los", beginnt er, macht allerdings ein kurze Pause. Ich komme jedoch nicht dazu, zu antworten oder irgendwas darauf zu sagen, denn da ergreift er wieder das Wort. "Ich weiß, du hälst mich für ziemlich dumm, dass ich dich trotzdem noch liebe. Aber ich muss dir was sagen und ich will, dass du bis zum Ende zuhörst."
Kurz sieht er mich an, nimmt auf dem Stuhl neben meinem Bett Platz und wartet auf eine Antwort meinerseits. Ich nicke, woraufhin er wieder zu reden beginnt.
"Die letzten Monate waren die Hölle für mich, Yoongi. Ich konnte nichts tun, außer dich beim schlafen zu betrachten. Alle haben sich angefangen Sorgen um mich zu machen, aber das war es nicht, was mich so kaputt gemacht hat. Viel schlimmer fand ich die Vorstellung, dass ich mkt daran Schuld gewesen wäre, hättest du deine augen nicht wieder aufgemacht. Yoongi, ich liebe dich. Merkst du nicht, dass es mir mehr wehtut, wenn du mich auch jetzt, nach alledem, abweist, anstatt mich dir helfen zu lassen? Wir haben glaube ich beide unsere Fehler und Macken, aber ich will niemand anderen mehr an meiner Seite. Wenn du mir nicht wehtun willst, und du mich auch immer noch liebst, dann hör auf, mich von dir zu schubsen!"
In Jimins Augen sammeln sich mal wieder Tränen, einen Anblick, den ich die letzten Stunden zu oft schon ertragen musste. Er beginnt bitterlich zu schluchzen und vergräbt sein Gesicht hinter seinen Händen.
Mein Herz zerspringt in tausend Teile. Ich will nicht, dass er so leidet. Ich will ihn nicht immer wieder so traurig sehen. Als wir uns das erste Mal begegnet sind, wirkte er so stark und selbstbewusst. Jetzt ist er nur noch ein Schatten seiner selbst. Seit er mich kennt, zerbricht er immer mehr, doch er versteht es anscheinend nicht und klettet immer weiter an mir.
Was soll ich denn tun, damit er endlich wieder glücklich ist?
"Hör auf zu weinen, Jiminie...", wispere ich, ehe ich nach seiner Hand greife und sie damit von seinem Gesicht wegziehe. Endlich sieht er mich an und was ich darin erkennen kann, jagt mir eine Gänsehaut über den Rücken.
"Ich will dich nicht immer weinen sehen. Bitte hör auf. Ich will doch einfach nur, dass du endlich wieder fröhlich bist. Ich will dich nicht noch mehr kaputt machen."
Jimin schüttelt mit verweintem Gesicht den Kopf, ehe er sich die Tränen mkt dem Handrücken wegwischt.
"Aber du lässt mich nicht nah genug an dich heran, Yoongi! Wie soll ich dann bitte glücklich werden? Ich kann nur mit dir glücklich werden, kapier das doch endlich!", entgegnet er mir. Ich kann etwas wie Wut in seiner Stimme heraushören, obwohl er nicht minder traurig klingt.
Ich überlege kurzzeitig, ob ich ihm vielleicht einfach sagen soll, dass wir es nochmal probieren können, als ich wieder diese elendigen Bilder sehe, wie emtsetzt Jimin mich ansieht, als ich ihn stranguliert habe.
"Ich...ich kann nicht", nuschel ich leise, doch Jimin will das anscheinend nicht akzeptieren.
"Warum denn nicht? Liebst du mich nicht mehr? Wenn es so ist, dann sag es doch endlich!"
"Blödsinn! Ich... fühle noch das gleiche, wie vorher, aber..."
Bevor ich den Satz zu Ende sprechen kann, springt Jimin vom Stuhl auf und legt völlig überstürzt seine Lippen auf meine.
Die Gefühle explodieren regelrecht im mir, als er seine vollen Lippen gegen meine pressen. Ich will ihn wegdrücken, ihm sagen, dass es ein Fehler ist, so jemanden wie mich zu lieben, doch stattdessen ziehe ich ihn noch näher zu mir. Meine Augen klappen ebenfalls zu und meine Hand schleicht sich in seinen Nacken, um ihn noch näher an mich zu ziehen.
Jimin scheint sich ziemlich verrenken zu müssen, denn im nöchsten Moment spüre ich, wie er sich einfach halb auf mich drauf legt. Ich keuche leise auf, denn mein Körper rebelliert gegen den Druck, der auf ihn ausgeübt wird, doch auch das ist mir grade egal.
Viel wichtiger sind Jimin beinahe schüchternen Küsse, die sich schnell in weniger schüchterne verwandeln.
Als er vorsichtig mit seiner Zunge meine Lippen berührt, fühlt es sich an, als würden tausend Stromschläge durch meinen Körper jagen. Denken kann ich schon lange nicht mehr, daher lasse ich mich einfach in den Kuss fallen und genieße das kribbelnde Gefühl, das sich in meinem ganzen Körper ausbreitet.
Wie kann man jemanden nur so sehr lieben, dass es beinahe schmerzt?
Es dauert lange, bis wir uns endgültig wieder voneinander lösen können. Stille legt sich über uns, während Jimin sich einfach gegen mich sinken lässt. Es tut so verdammt gut, ihn wieder in meinen Armen zu halten, seine Nähe zu spüren, die mir wie so oft den Verstand raubt, auch wenn ich noch immer Zweifel habe, dass das gut geht.
"Jimin...?", frage ich nach einiger Zeit des Schweigens und ernte nur ein brummendes "Hmm?"
"Mal angenommen, ich weise dich nicht länger ab. Wie stellst du dir das vor?"
Jimin bleibt weiter an ich gekuschelt halb neben und halb auf mir liegen, als er antwortet. "Du... hast mir erzählt, was passiert ist. Ich weiß nicht, wieviel du davon noch weißt, aber bitte glaube mkr, wenn ich dir sage, dass wir das hinkriegen. Du... musst dich dem nir endlich stellen, aber nicht alleine. Ich werde an deiner Seite bleiben und wenn es dir hilft, reden wir darüber, was passiert ist. Fress das bitte nicht weiter in dich rein, das macht es nur schlimmer. Und... Yoongi, du hast so viele Jahre damit leben müssen, du bist so stark. Du wirst es schaffen, ich glaube ganz fest daran."
Jimins Worte versetzen mir einen Stich. Er klingt wirklich überzeugt von dem, was er sagt, daher überlege ich stillschweigend, ob es nicht vielleicht doch möglich ist, das endlich hinter mir zu lassen.
Ich vertraue Jimin, wie niemand anderem. Wenn es jemand schafft, mich da raus zu holen, dann er. Ich vertraue ihm, dass er sein Versprechen hält und mich nicht alleine lässt.
"Yoongi?", höre ich ihn nach einigen Minuten unsicher meinen Namen sagen.
"Ich habe trotzdem Angst, dass ich dir wieder weh tue", kontere ich, woraufhin er sich aufsetzt, um mich anzusehen. Ein Grinsen schleicht sich auf seine Lippen,.eines, dass etwas freches innewohnen hat.
"Glaubst du ernsthaft, dass ein Jimin sich so leicht verschrecken lässt? Mal ehrlich Yoongi? Ich habe bis jetzt alles ausgehalten, unterschätz mich nicht. Ich vertraue dir und das solltest du auch."
"Du bist so anstrengend", murmel ich leise, doch auch auf meinem Gesicht legt sich ein Lächeln ab.
"Ich weiß., aber damit musst du jetzt leider leben."
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Lesenacht Teil 6
Und gleichzeitig das Vorletzte Kapitel...
Im Anschluss daran folgt noch der Epilog.....
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