Kapitel 4. Beach Regeln

Chishiya ging mit mir einen langen Flur mit mehreren Türen entlang, bis nach unten, wo wir vor einer großen Doppeltür stehen blieben, die Chishiya öffnete und gemeinsam mit mir in den Raum trat. Es war eine Lounge gewesen, mit ein paar Sofa, Alkohol und zwei Frauen, die bei einem Mann saßen und nichts weiter, als ziemlich knappe Bikinis trugen. "Setzt euch", erklärte der Mann mit der Sonnenbrille, den ich einen Moment musterte, bevor ich mich mit Chishiya auf das Sofa gegenüber von ihm setzte, der sich mir als Hutmacher vorstellte und direkt klar machte, dass er hier das Führhngsoberhaupt war. Niragi stellte sich neben das Sofa auf dem ich mit Chishiya saß und wenn ich ehrlich war, machte es mich ziemlich nervös, das dieser Typ die ganze Zeit mit seiner Waffe über der Schulter hier herum stand, denn er kam mir nicht gerade so vor, als wäre er der nette Nachbar von nebenan. "Wie heißt du und wo kommst du her, du siehst nicht aus, als ob du aus Tokio kommst", erklang die tiefe Stimme des Hutmachers, der sich etwas vorbeugte, um Chishiya und mir ein Glas Whiskey einzuschenken. "Kate Russo, ich komme aus Amerika und hatte eigentlich nur ein Austauschjahr hier in Tokio", erklärte ich kurz und knapp, denn so wirklich geheuer war mir das ganze ehrlich gesagt immer noch nicht. "Also Kate, es gibt hier Regeln! Regeln Nummer eins, ihr könnte euch frei bewegen, tun und lassen was ihr wollt, S*x, Drogen, Alkohol.. alles erlaubt", setzte er an und sah mich genau dabei an. "Regel Nummer zwei, Verrat wird mit dem Tod bestraft und Regel Nummer drei, im Beach sind nur Badesachen erlaubt. Das war's, das sind die einzigen Regeln die man im Beach befolgen muss", mein Blick glitt bei diesen Worten verunsichert zu Chishiya, der entspannt nach hinten gelehnt war, seine Kapuze auf hatte und seine Hände in der Jackentasche versteckt hatte. "Seid ihr ein Paar?", hakte der Hutmacher schließlich nach, während ein breites Lächeln seine Lippen umspielte, als ich ihn wieder ansah. Was sollte ich darauf bitte sagen?! Das ganze war zwischen uns noch nicht geklärt, also sah ich hilfesuchend zu Chishiya, der nach einer Weile zögern nur ein leises "Nein" von sich gab. Nein? Das war also seine Antwort? Ein einfaches Nein? Chishiyas Blick glitt zu Boden, während ich zur Seite sah und das breite Grinsen von Niragi sehen konnte. "Nein?! Wirklich?! Ihr beide vermittelt äußerlich aber einen ganz anderen Eindruck, aber gut, wenn das eure Antwort ist", meinte der Hutmacher nur und warf mir etwas zu, was ich direkt auffing. Es war ein Armband, wie man sie aus Freibädern für einen Spind kannte, auf dem die Nummer 22 stand. "Die letzte 22 hat das letzte Spiel verloren, das ist ab jetzt deine Nummer, diese trägst du immer um dein Handgelenk, damit jeder weiß dass du nun zu uns gehörst", erklärte er. "Chishiya hat gesagt, dass du gut und schlau bist, was die Spiele angehen. Im nächsten Spiel heute Abend wirst du mit Ann, Niragi, Aguni und Kuina mitgehen. Sie werden dich testen und wenn du diesen Test bestehst, dann wirst du eins der Mitglieder unserer Führung", klärte er mich weiter auf, doch ob ich das wirklich wollte, danach wurde ich nicht mal gefragt. "Trinkt", sagte der Hutmacher schließlich und deutete auf unsere Gläser, während ich meins jedoch skeptisch betrachtete. "Denkst du, ich will dich vergiften?", hakte der Hutmacher schmunzelnd nach, ehe er Niragi einen Blick zu warf, dieser nahm schließlich Mein Glas in die Hand und nahm einen Schluck aus diesem, während er sich danach so über die Unterlippe leckte, das man sein Zungenpiercing sehen konnte, wieso ich mir das ganze ansah, wusste ich ehrlich gesagt selbst nicht. Niragi gab mir das Glas, welches ich schließlich entgegennahm und dieses auf Ex leerte und etwas das Gesicht dabei verzog, denn ich hatte schon eine Weile keinen Alkohol mehr getrunken, da ich mir immer nur Essen in dieser Welt besorgt hatte, anstatt mich volllaufen zu lassen. "Ihr könnt jetzt gehen, wenn ihr wollt. Du solltest die letzten Stunden etwas genießen vor deinem Test, also hab Spaß", meinte der Hutmacher lächelnd, weswegen ich direkt vom Sofa aufstand, da ich hier so schnell wie möglich raus wollte, denn Chishiyas 'Nein' auf die Frage, ob wir ein Paar waren, hatte definitiv gesessen. Als ich jedoch um das Sofa rum wollte, stand Niragi vor mir, da er sich mir für einen Moment in den Weg stellte und mich erneut betrachte, ehe er zur Seite ging, damit ich an ihm vorbei konnte. Mit schnellen Schritten verließ ich den Raum wieder und verschwand nach draußen, wo die Leute ihren Spaß am Pool hatten, gemeinsam Alkohol tranken und sich unterhielten, während ich ziemlich verloren und überfordert einen Platz suchte, wo ich meine Ruhe haben könnte, was bei so vielen Menschen fast schon unmöglich war.

Nach etwas längerem Suchen fand ich schließlich eine weiße Holzbank, auf die ich mich setzte und mir dieses 'Nein' einfach nicht mehr aus dem Kopf ging. Ja okay ich konnte irgendwie verstehen das er Nein gesagt hatte, denn wenn wir eine Beziehung geführt hätten, dann wäre das ganze eine Fernbeziehung geworden und Tokio war nicht gerade ein katzensprung bis nach Amerika, aber das alles hätte man doch ändern können, doch daran schien Chishiya anscheind kein Interesse zu haben, das hatte er gerade definitiv deutlich gemacht. Hatte er denn nicht bedacht wie ich mich fühlen würde? Er hatte mir gerade schließlich mitten ins Herz getreten und das nicht gerade sanft. Ich schloss für einen Moment die Augen und atmete tief durch, bis ich eine weibliche Stimme wahrnahm und ich meine Augen direkt wieder öffnete. "Du bist neu hier oder?!", fragte die junge Frau mich, was mich leicht nicken ließ. "Ja, Chishiya hat mich hergebracht", die junge Frau setzte sich neben mich auf die Bank und sah mich etwas an. "Ich bin Kuina, ich habe gehört, dass wir heute gemeinsam zu einem Spiel gehen sollen." "Kate und ja.. der Hutmacher will mich wohl testen", gab ich ihr zur Antwort und sah schließlich wie Niragi aus dem Gebäude kam und Kuina schien meinem Blick zu folgen. "Ist er an seiner Waffe festgewachsen?", fragte ich schließlich, da er der einzige hier zu sein schien, der so offensichtlich mit seiner Waffe durch den Beach spazierte. "Niragi hat seine Waffe immer bei sich ja. Er gehört dem Militär-Trupp hier im Beach an. Aguni ist der Anführer vom Militär-Trupp, Niragi ist die Nummer zwei. Wenn du keinen Ärger willst, solltest du dich von ihnen fernhalten", klärte Kuina mich schließlich auf. "Er ist bei dem Spiel heute Abend dabei", murmelte ich vor mir her. "Ich weiß, sein Visum läuft sonst morgen aus.", bei Kuinas Worten folgte mein Blick Niragi, der um eine Ecke verschwand, ehe ich die junge Frau neben mir wieder ansah. "Er ist komplett durchgeknallt, ich weiß nicht ob er schon immer so war, oder diese Welt das aus ihm gemacht hat, aber man sollte sich von ihm und dem Militär Trupp fernhalten, das ist das beste für alle", meinte Kuina, was mich leicht nicken ließ. "Ich hatte nicht vor mich mit ihm anzufreunden", stellte ich direkt klar und beobachtete schließlich die Leute etwas, bevor Kuina auf die Idee kam, mir alles im Beach zu zeigen. Ja, eigentlich wollte Chishiya das tun, aber ich wollte ihm gerade einfach nur so lange ich konnte aus dem Weg gehen, auch wenn mir klar war, dass wir uns so oder so irgendwann wieder über den Weg laufen würden und das war eben nur eine Frage der Zeit.

Als Kuina mir alles gezeigt hatte war es schon langsam dunkel geworden, was bedeutete, dass das nächste Spiel und somit mein Test bevor stand, also ging ich auf mein Zimmer und zog mir ein Top und eine lange Hose über meine Badesachen und machte mich anschließend auf den weg nach unten in die Halle, wo Kuina, Niragi und zwei weitere Personen schon standen. "Das ist Ann und das ist Aguni, der Anführer vom Militär-Trupp", stellte Kuina mir die anderen beiden vor. "Ich bin.." "Kate, ich weiß, ich hab deine Wunde genäht und versorgt", unterbrach mich die schwarzhaarige. "Danke", murmelte ich vor mich her, aber so dass sie mich verstand und leicht nickte. "Na dann los zu den Autos!", forderte Niragi alle auf und das nicht gerade mit einem freundlichen Ton, aber so wie ich diesen Kerl kennengelernt hatte, konnte man so etwas anscheind auch nicht von ihm erwarten. Mein Blick glitt kurz zur Seite und sah wie Chishiya dort in einer Ecke stand und zu mir rüber sah, doch lange hielt ich den blickkontakt nicht, sondern folgte den anderen nach draußen und stieg in das Auto, wo wir drei Frauen uns auf die drei Rücksitze quetschten. Niragi setzte sich ans Steuer, während Aguni sich auf die Beifahrerseite setzte. Er hatte nicht mal die Tür richtig geschlossen, als Niragi wie ein Irrer und mit quietschenden Reifen los fuhr. Dieser Typ würde uns eher umbringen mit seinem Fahrstil, als irgendwelche Spiele, so viel stand fest!

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