Kapitel 1. Der Jäger & die Gejagten ( Pik♠️3 )

Ich war gerade an dem Hochhaus angekommen, an dem das nächste Spiel stattfinden sollte. Zwar hatte ich schon ein paar spiele mitgemacht, dennoch raste mein Herz wie verrückt und schlug wie wild gegen meine Brust, aber ich musste mein Visum verlängern, also hatte ich keine andere Wahl, als bei diesem Spiel wieder mitzuspielen. Ich betrat den Eingang des Gebäudes und nahm mir eins der Handys die sich auf dem Tisch in der Mitte befanden, während um diesen herum reichlich Leute standen, die ich aber nur nebenbei wahrnahm, da ich auf das Handy sah, was mich gerade automatisch mit einer Gesichtserkennung registrierte. Als dies geschah, sah ich mich schließlich etwas um, um mir die Leute etwas besser ansehen zu können, jedoch blieb mein Blick direkt auf einem jungen Mann hängen, der eine weiße Kapuze aufgesetzt hatte. Ich würde ihn unter tausenden erkennen und genau das war der Grund, warum mein Herz nur noch schneller gegen meine Brust schlug. "Chishiya!", hauchte ich erleichtert, als auch er mich erblickte. Ohne zu zögern ging ich auf ihn zu und schloss ihn in die Arme, während er diese ebenfalls sofort erwiderte. " Kate geht's dir gut?", hörte ich das erste mal seit Wochen die Stimme, die ich am meisten vermisst hatte. "Ja.. jetzt geht's mir wieder gut", flüsterte ich ihm leise zu, denn die letzten Wochen ging es mir alles andere als gut, schließlich hatte ich ihn gesucht und war unzählige mal schon daran verzweifelt, jedoch hatte ich nicht aufgegeben, egal wie oft ich auch mit diesem Gedanken gespielt hatte, ich war hier! Und er nun auch. "Geht's dir denn auch gut?", bei meiner Frage drückte Chishiya mich etwas mehr an sich und atmete anschließend einmal tief durch. "Jetzt schon", entkam es ihm ebenfalls leise, doch großartig Zeit zum Reden blieb uns gerade nicht, da die Stimme aus unseren Handys erklang. "Spiel: Jäger und Gejagte Schwierigkeitsgrad Pik 3. Die Spieleranzahl beträgt fünfzehn. Regeln: In dem Gebäude befindet sich eine Bombe, die ihr finden und entschärfen müsst. Auf der Suche nach der Bombe werden die Spieler von Jägern gejagt, tötet er euch, ist das Spiel für diesen Mitspieler vorbei. Die Spielzeit dieses Spiels beträgt dreißig Minuten", während uns die Regeln erklärt wurden, hatten Chishiya und ich uns langsam aus unserer Umarmung gelöst, während zwei junge Männer panisch wurden. "Was soll das bitte bedeuten?!", fragte einer der beiden. "Das bedeutet, wenn du nicht schnell genug bist, stirbst du und geht diese Bombe hoch, sterben wir alle!", erklärte ich ihm das ganze etwas verständlicher, während ich meine Finger mit denen von Chishiya verschränkte und wir beide hoch in den obersten Stock liefen.

Dort angekommen, stellte Chishiya sich ans Geländer und sah völlig entspannt nach unten, wie die anderen Mitspieler hektisch von Stockwerk zu Stockwerk rannten und jede Tür versuchten zu öffnen, jedoch waren alle abgeschlossen, also war mir klar, dass es hier nur eine Tür gab, die nicht verschlossen sein musste und das war vermutlich die, in der sich die Bombe befand. "Los lass uns diese Bombe finden", doch Chishiya bewegte sich nicht wirklich, das einzige was er tat war, dass er seinen Kopf etwas in meine Richtung drehte, um mich anzusehen. "Lass uns die Leute doch erstmal beobachten", beobachten?! War das sein ernst?! "Und was soll uns das beobachten bringen?", fragte ich ihn ernst, schließlich ging es hier um Leben und Tod und er war vollkommen entspannt? Klar Chishiya war schon immer eine ruhige und entspannte Person, zumindest habe ich ihn so kennengelernt, aber hier rumstehen und beobachten half uns auch nicht diese Bombe zu finden, die in nicht mal mehr als achtundzwanzig Minuten in die Luft gehen würde. "Ich werd den anderen jetzt helfen diese Bombe zu finden und zu entschärfen", sagte ich schließlich leise, doch das Chishiya einfach nur da stand und nichts tat, wunderte mich wirklich.

Ich lief erstmal im obersten Stockwerk herum und klapperte jede Tür ab, während ich hin und wieder mal ein paar anderen Spielern begegnete, eigentlich war es recht einfach, zumindest dachte ich das, bis ich die Schüsse aus einem der unteren Stockwerke wahrnehmen konnte und man die Leute panisch schreien und rennen hörte. Ohne zu zögern lief ich zum Geländer und sah an diesem hinunter, wo man eine Männliche statue sehen konnte und man deutlich sah, dass er einen Pferdekopf auf hatte, was bedeutete, dass sein Sehvermögen durch diese Maske eingeschränkt war, zumindest konnte er nichts erkennen was sich in seinem augenwinkel abspielen würde. Mein Blick glitt kurz rüber zu Chishiya, doch dieser rührte sich noch immer kein Meter, also rannte ich los und ein paar Treppen runter, bis ich im dritten Stock war, wo ich die Menschen schon schreien hörte, immer und immer wieder fielen Schüsse, während ich versuchte mich irgendwie hinter dem maskierten Mann auf zuhalten, damit er mich nicht direkt entdecken konnte. Dieses Blatt wendete sich jedoch schnell, als Leute hinter mir auftauchten und direkt panisch herum schrien, natürlich hatte der Jäger das nicht überhört, drehte sich um und richtete direkt seine Waffe auf mich und die anderen beiden Mitspieler. Ohne groß zu zögern, sprang ich zur Seite über das Geländer, um den Schüssen ausweichen zu können, einen richtigen Halt fand ich jedoch nicht, da meine Kräfte schon seit ein paar Tagen immer mehr schwanden.

Mit aller Kraft hielt ich mich an diesem Geländer fest, um nicht drei Stockwerke in die Tiefe zu fallen, ich spürte wie mich jemand packte und sah an mir runter und erkannte wie Chishiya versuchte mich mit einem ordentlichen griff zu packen, als kurz darauf ein Schuss ertönte, der meinen Atem kurz stocken ließ. Ein Dröhnen machte sich in meinen Ohren breit und ich spürte, wie mir etwas nasses die Schläfe runter lief. Mir wurde augenblicklich schwarz vor Augen und mir war klar, dass das hier nun mein letztes Spiel gewesen war. Meine Hände glitten von dem Geländer, ehe alles um mich herum verstummte und ich nichts weiter sehen konnte, als ein schwarzes Loch und völlige Leere.

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