⊱ .⋅⭒ρıcтυяε⁷⭒⋅. ⊰
┍━━━━━━━━»·⋆⋅✰⋅⋆·«━┑
ρıcтυяε⁷: ƨcнαcнмαтт
┕━»·⋆⋅✰⋅⋆·«━━━━━━━━┙
⋆⋅✰⋅⋆
Nachdem sie gestern noch ein weiteres Shooting hatten, ist heute frei. Endlich. Zwar war sowohl das schwarze Lackleder-Shooting, als auch das Bett-Shooting gestern, wo alle komplett in weiße Seide gekleidet waren, ganz gut, aber der freie Tag ist trotzdem willkommen.
Jimin nutzt es, um sich nochmal mit Kai beim Training zu verabreden und anschließend viel Zeit in ein Wellnessbad zu investieren. Er fühlt sich besser, als er später am Abend auf der Couch sitzt. Eigentlich wäre alles perfekt, wäre da nicht dieser immense Hunger. Er hat heute nur einen Proteinshake zu sich genommen und langsam braucht er etwas richtiges zu Essen. Am meisten Appetit hat er jetzt auf japanisch und die Nummer des Japaners hat er schnell gefunden und gewählt, immerhin ist das bei Weitem nicht das erste Mal, dass er da anruft. Während er das Freizeichen hört, holt er sein Portemonnaie aus der Tasche.
Als sich am anderen Ende der Leitung endlich die bekannte Stimme meldet, fällt sein Blick auf sein Portemonnaie. Und im selben Moment erinnert er sich, wie er versucht hat, seinen Frust beim Shoppen rauszulassen und feststellen musste, dass alle Karten gesperrt sind. In seinem Schock legt er einfach auf, ohne etwas zu sagen. Fuck! Das hatte er ja fast wieder vergessen. Die letzten Tage hat er die Karten nicht gebraucht, weil er immer am Set gegessen hat und sowieso keine Zeit hatte, irgendwo Geld auszugeben. Aber jetzt wird ihm wieder bewusst, wie eingeschränkt seine finanziellen Mittel sind.
Jimin bleibt eine ganze Weile regungslos auf der Couch sitzen und starrt die Kreditkarten an. Er hat zwar noch Bargeld zu Hause, aber weil seine Eltern total paranoid sind und Angst haben, dass es geklaut werden könnte, ist es nicht das meiste. Wie soll er denn die ganze Zeit mit dem bisschen Bargeld auskommen? Die Situation macht ihm Angst. Geld ist die einzige Konstante in seinem Leben, das einzige, von dem er immer mehr als genug hatte. Er braucht das Geld. Er kann nicht ohne und außerdem hat er ein Recht darauf! Er geht schließlich seit Jahren hart dafür arbeiten. Das ist nicht nur unfair, das ist einfach unverantwortlich, schließlich haben sie nicht mal wirklich was zu Essen im Haus. Er muss also tatsächlich in ein Restaurant und dort essen. Dann braucht er dafür eben sein gesamtes Bargeld auf. Morgen wird er seine Rabeneltern nochmal anrufen und ihnen ins Gewissen reden. Sie werden die Karten wieder freigeben müssen, wenn sie ihn nicht verhungern lassen wollen. Was bleibt ihnen auch anderes übrig?
Bleibt nur die Frage, mit wem er essen gehen soll, denn allein geht er bestimmt nicht. Er wird also ein paar Leute anschreiben und fragen, ob sie Jimin begleiten. Eilig öffnet er den Chat mit Kai. Endlich hat Jimin sein Lächeln wiedergefunden. Wieso ist er nicht gleich auf die Idee gekommen? Dieser Plan ist so verdammt gut.
Ein bisschen angefressen ist Jimin schon, dass Kai ihm eine Abfuhr erteilt, aber wahrscheinlich ist er selbst Schuld. Er hätte Kai vielleicht beim Training schon fragen sollen. Das Gefühl hält jedoch nicht lange an, denn er hat noch so einige andere Kandidaten, die er anschreiben kann. Er öffnet umgehend den nächsten Chat und tippt eine Message an Taemin.
Jimin antwortet nicht. Stattdessen verharrt er einen Moment in einer Schockstarre. Es war Taemin, der damals nach dem gemeinsamen Shooting auf ihn zukam und keine Ruhe gegeben hat, bis er ihn endlich ins Bett gekriegt hat. Dass er jetzt angeblich etwas Festes sucht, kann er sich beim besten Willen nicht vorstellen. Taemin wird es irgendwann bereuen und angekrochen kommen und dann wird Jimin derjenige sein, der ihm eine Abfuhr verpasst.
Jetzt braucht er noch dringender Gesellschaft. Er braucht das Gefühl, begehrt zu sein. Also schreibt er Lucas an. Aber auch der geht nicht darauf ein. Danach schreibt er Sumi, Luna, Ten und sogar Taehyung an. Immer mit demselben Ergebnis. Alle haben heute keine Zeit. Frustriert schmeißt Jimin sein Handy auf die Couch und geht in die Küche, um sich eine Flasche Wasser zu holen. Wenigstens die haben sie noch im Haus. Wundervoll.
Zurück im Wohnzimmer überlegt das Model, wen er noch anschreiben könnte, aber so langsam aber sicher gehen ihm die Ideen aus. Der einzige, der ihm jetzt noch einfällt, ist Jin. Auf den hat er zwar so gar keine Lust, aber das ist immer noch besser, als allein Essen zu gehen.
Ist das zu glauben? Sogar Jin versetzt ihn!? Was ist denn bitte los? Stehen die Sterne ungünstig oder so? Das ist ihm noch nie passiert. Im Gegenteil. Teilweise musste er koordinieren, wie er zwei oder sogar drei Treffen an einem Tag unter einen Hut bekommt. Und jetzt? Was macht er jetzt? Sein Magen signalisiert ihm mittlerweile mit kleinen, fiesen Stichen, dass es Zeit zur Nahrungsaufnahme wird. Und zwar dringend! Muss er jetzt allen Ernstes alleine los? Warum hat sich plötzlich die ganze Welt gegen ihn verschworen?
⋆⋅✰⋅⋆
Nachdem Jimin nochmal seine finanziellen Mittel gecheckt hat, sucht er sich ein Restaurant in der Nähe aus, das nicht ganz so überteuert ist. Während er alles nochmal durchdacht hat, ist ihm klar geworden, dass er vielleicht erstmal ein bisschen sparsamer leben sollte, zumindest solange das mit seinen Eltern noch nicht geklärt ist. Das klingt erstmal vernünftig, auch wenn es ihm ein bisschen Magenschmerzen bereitet, in einem minderwertigen Restaurant speisen zu müssen.
Eilig huscht Jimins ins Bad und frischt sein Make-up nochmal auf. Er wirft sich richtig in Schale und wählt absichtlich nur die extravaganten Teile von HYPE, die er nach einem Auftrag behalten durfte. Darin fühlt er sich besser. Mächtiger. Begehrenswert. Noch ein bisschen teures Parfum und schon erstrahlt er wieder in altem Glanz! Er hat sich fest vorgenommen, dass es ein guter Abend wird. Ergo: es WIRD ein guter Abend.
Ein bisschen stolz ist er schon, als er fertig gestylt im Flur steht und einen letzten Blick in den Spiegel wirft. Er hat sich für unauffällige, schwarze Kleidung entschieden, einen Bucket Hat, in dem er seine - endlich wieder - schwarzen Haare verstaut und vorsichthalber nimmt er auch Maske und Sonnenbrille mit. Normalerweise hat er kein Problem damit, in der Öffentlichkeit erkannt zu werden, aber da er heute in einem mittelpreisigem Restaurant essengehen muss, will er lieber nicht die Aufmerksamkeit der Paparazzis auf sich ziehen.
Jimin strafft nochmal seine Schultern, als er die Tür öffnet. Es fühlt sich beinahe an, als würde er eine völlig neue Welt betreten, aber er ist bereit für ein Abenteuer. Mit erhobenem Hauptes verlässt er das Haus. Draußen empfängt ihn die kühle Nachtluft Seouls und lässt ihn nun zuversichtlich auf den bevorstehenden Abend blicken. Er wusste gleich, dass er das auch selbst geregelt kriegt. Er braucht keine Begleitung. Und keine Eltern. Oder Freunde. Jimin ist nicht auf Hilfe angewiesen und deswegen wagt er gleich noch einen neuen Schritt. Heute will er auf ein Taxi verzichten, denn wer lässt sich schon zu einem zweitklassigen Restaurant kutschieren? Niemand. Stattdessen hat er sich dafür entschieden, den Bus zu nehmen, um den anderen seine Unabhängigkeit zu beweisen. Es gibt genug Menschen, die keinen Chauffeur haben oder die sich ein Taxi nicht leisten können, da wird es Jimin ja wohl auch schaffen!
Auf dem Weg ins Zentrum hängt er seinen Gedanken nach, obwohl er immerzu versucht, sie beiseite zu schieben. Irgendwann lassen sie sich nicht mehr verdrängen. Auch wenn er es sich nicht eingestehen will, die vielen Abfuhren heute Abend haben ihn doch ziemlich verletzt. Und der Weg in die Innenstadt zieht sich wie Kaugummi. Wie gerne würde er jetzt jemanden neben sich haben, mit dem er reden könnte. Einfach ein bisschen Ablenkung. Er ist es nicht gewohnt, allein zu sein. Es kommt sonst so gut wie nie vor und vielleicht fühlt es sich deswegen so seltsam an.
Als er aus dem Bus aussteigt, fühlt er sich direkt wieder wohler. Mit jedem weiteren Schritt wird es heller und lauter um ihn herum. Autos fahren an ihm vorbei, aus einigen Gebäuden kann er dumpf Musik wahrnehmen. Es ist Freitag, da nutzen viele junge Leute die Zeit zum feiern. Und hier schenken die Menschen ihm auch kaum noch Beachtung. Er wird unsichtbar in der Masse von vorbeiziehenden Passanten. Gut so, denn heute will Jimin auf keinen Fall von jemandem gesehen werden.
Jimin erreicht das Restaurant und atmet tief durch. Die erste Hürde ist gemeistert. Schnell schaut er sich zu allen Seiten um, doch er kann nirgends einen Paparazzi ausmachen. Ohne das ganze Drumherum scheint Jimin wirklich nicht direkt aufzufallen. Er ist ziemlich erleichtert und betritt das kleine japanische Restaurant, bleibt zunächst aber im Eingang stehen. Sofort empfängt ihn der Geruch von gesäuerten Reis, frischen Gurken und gebratenen Nudeln. Im selben Moment zieht sich sein Magen vor Hunger schmerzhaft zusammen und sorgt für eine unangenehme Übelkeit. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als hier zu essen, auch wenn es alles andere als einladend aussieht.
Ein paar Personen sitzen an den Tischen, aber es sind noch einige Plätze frei. Die Tische und Stühle sind von minderwertiger Qualität, die Dekoration lieblos zusammengewürfelt, die Beleuchtung unangenehm und generell sieht alles sehr ungepflegt aus. Aber wie sagt man doch so schön? Der Hunger treibt's rein.
"Guten Abend, kann ich Ihnen helfen?", begrüßt ihn eine freundliche Frauenstimme und reißt ihn damit aus seinen Überlegungen.
"Äh, ja. Ich würde gerne hier essen", sagt er etwas unbeholfen und wartet, dass er einen Tisch zugewiesen bekommt. Das bleibt allerdings aus, dafür sagt die Mitarbeiterin, dass er sich gerne schon setzen kann. Kurz überlegt er, ob er nochmal wegen dem Platz nachfragen soll, verwirft dies aber und nimmt ziemlich versteckt in der hintersten Ecke platz. Er sitzt extra mit dem Rücken zur Tür. Nur zur Sicherheit. Nicht, dass ihn doch noch jemand hier sieht.
Die junge Dame kommt schnell wieder und überreicht Jimin die Karte. Und im selben Moment überkommt ihn der Ekel. Wer weiß, was für Leute die schon angepackt haben. Die Ränder sehen abgegriffen aus, teilweise haben die Seiten schon Knicke. Ein großer Fettfleck ziert das Deckblatt. Fuck. Hoffentlich überlegt er diesen Abend und holt sich nicht noch eine Lebensmittelvergiftung.
Wieder meldet sich sein Magen und teilt ihm mit, dass er über seinen Schatten springen muss. Er schüttelt sich vor Ekel, blättert aber im nächsten Moment durch die Speisekarte und wählt einige Gerichte aus, die mit Glück schmecken könnten. Dass er im Endeffekt viel zu viel bestellt, liegt wohl daran, dass er lieber mehrere Sachen zur Auswahl hat, sollte eines der Gerichte nicht schmecken. Und ganz vielleicht fällt ihm das logische Denken nicht mehr so leicht, weil sein grummelnder Magen mittlerweile das Kommando übernommen hat. Es endet darin, dass er sich eine Vorsuppe, eine große Portion Sushi, einen Salat, ein Nudelgericht und drei verschiedene Desserts bestellt. Er realisiert erst, dass er das nie im Leben alles alleine essen kann, als er die Vorsuppe bereits leer hat und die Bedienung ein weiteres Mal mit einer Bestellung an den Tisch kommt. Er ist jetzt schon fast satt.
Die Bedienung sieht ihn fragend an, als sie als letztes das warme Nudelgericht auf den Tisch stellt.
"Entschuldigen Sie, aber kommt da noch jemand? Also, nicht, dass es mich was angeht. Aber wenn, dann könnte ich das Essen solange warmhalten."
Jimin sieht sie mahnend an und will gerade antworten, dass er keine Begleitung nötig hat, als jemand an seiner Stelle antwortet.
"Seine Begleitung ist schon da. Mach dir keine Umstände wegen dem Essen, Jihe."
Jimin erkennt die Stimme und dreht sich augenblicklich in Richtung Eingang um. Das Sushi bleibt ihm im Hals stecken, als er den Mann erkennt, der gerade zu ihm an den Tisch kommt. Im selben Moment hört er die helle Frauenstimme wieder.
"Yoooongi", quietscht sie und macht damit sofort klar, dass Jimin sich die Gestalt vor sich nicht einbildet. Definitiv nicht. Die Bedienung fällt Yoongi um den Hals und brabbelt aufgeregt, wie sehr sie sich freut, dass er da ist. Yoongi lächelt.
"Du weißt doch, dass ich mir meinen Freitagabend bei euch nicht nehmen lasse, Jihe." Die beiden umarmen sich lange. Zum Glück, denn so ignorieren sie Jimin und er kann irgendwie verarbeiten, dass gerade sein schlimmster Albtraum wahr geworden ist. Dann doch lieber ein Paparazzi.
"Bist du so gut, und bringst mir noch ein großes Wasser?", fragt Yoongi an die Frau gewandt, ehe er sich unaufgefordert zu Jimin an den Tisch setzt. Jihe nickt und verschwindet darauf freudestrahlend, während Jimin das nur fassungslos mit ansehen kann. Sofort kehrt das Gefühl der Verunsicherung zurück, die Wut auf seine Eltern und natürlich sein Hass auf den Art Director. Nur diesmal wird Jimin sich nicht von ihm kleinkriegen lassen!
Bevor er seine Stimme wiederfindet und Yoongi anschnauzen kann, fängt dieser an, fies zu grinsen. Jimin spürt den musternen Blick des anderen auf sich, während dieser sich im nächsten Moment eines der Sushiröllchen schnappt.
"Ich dachte ja immer, dass ihr Models höllisch aufpassen müsst, damit ihr nicht fett werdet. Aber wenn ich mir den vollen Tisch hier ansehe, hab ich mich da anscheinend geirrt." Yoongi stopft sich das Röllchen provokativ in den Mund. Den Blick nimmt er dabei immer noch nicht von Jimin. Er wirkt wie eine Mischung aus Spott und Warnung. Aber Jimin lässt sich davon nicht mehr einschüchtern.
"Wie haben Sie mich gefunden!? Und was wollen Sie schon wieder von mir? Reicht es Ihnen nicht, mich am Set zu schikanieren?" Aufgeregt klopft Jimins Herz gegen seinen Brustkorb. Er versucht, sich auf seine Atmung zu konzentrieren, um nicht wieder die Beherrschung zu verlieren, aber es gelingt ihm nicht. Er könnte platzen vor Wut. Der Tag ist sowieso schon die reinste Katastrophe, aber das hier setzt dem ganzen noch die Krone auf.
"Bild dir bloß nicht ein, dass ich deinetwegen hier bin. Ich hab in meiner Freizeit echt besseres zu tun, als einem dahergelaufenen Püppchen nachzurennen." Yoongis Stimme strahlt pure Kälte aus. Kaum zu glauben, dass das der selbe Typ ist, der der Bedienung zuvor ein warmes Lächeln geschenkt hat.
"Hören Sie endlich auf, mich Püppchen zu nennen!", presst Jimin aggressiv hervor und beißt danach so fest seine Zähne zusammen, dass seine Kiefer schmerzen. Gleichzeitig ballt er die Hände zu Fäusten und sein Puls schießt noch weiter in die Höhe.
"Oder noch besser: Sprechen Sie mich einfach gar nicht mehr an! Ich bin hergekommen, um in RUHE und ALLEIN zu essen! Also verschwinden Sie endlich!"
Stille. Jimin glaubt, dass er Yoongi nun überzeugt hat, aber leider hat er sich da getäuscht. Yoongi scheint nur passende Worte zurechtgelegt zu haben.
"Das ist ja seltsam. Denn Jin hat mich vorhin angerufen. Er klang aufgebracht, weil du dich sehr merkwürdig verhalten haben sollst. Er wollte wissen, ob was passiert ist. Ich hab ihm mal verschwiegen, wie unmöglich du dich bei den Shootings aufführst."
Die Ruhe, die Yoongi ausstrahlt, macht Jimin nun doch etwas Angst.
"Jedenfalls meinte er, dass das extrem sonderbar für dich ist. Ich hab ein paar Connections spielen lassen und was Interessantes herausgefunden." Yoongis Lippen formen ein Lächeln. Nicht so eins, wie er Jihe geschenkt hat, sondern eher eins, das man seinem Erzfeind schenkt, kurz bevor man ihm das Schwert in die Brust rammt.
"Du hast verzweifelt nach jemanden gesucht, der dich heute Abend begleitet. Ist es nicht so, Jimin?"
"S… sparen Sie sich Ihr Grinsen!", knurrt Jimin, weil er nicht weiß, was er antworten soll. Woher zum Teufel weiß Yoongi davon? Stalkt er ihn? Das wäre extrem gruselig, würde aber erklären, warum er ebenfalls hier ist. An Zufälle glaubt Jimin schon lange nicht mehr. Das sind Kindermärchen.
"Dann hab ich halt gefragt, na und!? Das geht Sie nichts an! Es ist meine Sache, mit wem ich schreibe und ob ich alleine essen gehe oder mit jemanden zusammen."
"Natürlich geht es mich was an. Dadurch kenne ich jetzt deinen wunden Punkt."
Wieder hält Jimin kurz den Atem an. Wie meint er das? Was für einen wunden Punkt meint er?
"Du kannst es nicht ertragen, allein zu sein. Aber das ist verständlich. Ich würde auch nicht mit mir allein sein wollen, wenn ich du wäre."
Jimin will etwas bissiges antworten. Sowas wie: Du sprichst wohl aus Erfahrung. Aber er bekommt keinen Ton mehr heraus. Yoongi beobachtet seine Reaktion mit einem Lächeln.
"Ich habe mich gestern nach dem Shooting noch lange mit Namjoon unterhalten. Er hat erzählt, dass du zu ihm gegangen bist. Du willst ihn auf deine Seite ziehen, richtig? Vielleicht willst du ihn sogar nochmal ins Bett kriegen, damit du ein Druckmittel hast. Aber daraus wird leider nichts.
Namjoon wird nicht mehr auf deine Spielchen reinfallen. Jin meinte, dass er deine Dummheiten wirklich satt hat und überlegt, wie er dich aus faceyourself rausbekommt. Und was deine Eltern angeht… die müssen echt verzweifelt sein, dass sie extra jemanden beauftragen, der unanfechtbare Gründe für deinen Rauswurf liefert."
Yoongi schweigt wahrscheinlich absichtlich einen Moment, damit die Worte genau da bei Jimin ankommen, wo sie am meisten wehtun. Und das tun sie. Jimin ist der Appetit vergangen. Der Geruch des Essens sorgt auf einmal für Übelkeit. Oder sind es doch eher Yoongis Worte? Als würde das noch nicht reichen, setzt Yoongi noch einen obendrauf.
"Sieh endlich ein, dass du verloren hast."
Jimin erinnert sich, wie er sich im Kleinkindalter mal mit einem zwei Jahre älteren Mädchen angelegt hat. Die beiden haben sich gezofft und schließlich hat sie Jimin eine schallende Ohrfeige verpasst. Er weiß noch ganz genau, wie es sich angefühlt hat, und jetzt gerade fühlt es sich so an, als habe er zum zweiten Mal eine Ohrfeige verpasst bekommen. Nur mit dem Unterschied, dass sie viel länger einen brennenden Schmerz hinterlässt.
⋆⋅✰⋅⋆
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top