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• Taehyung PoV •
Liebevoll strich ich ihm nun mehrmals über die Wange. Seine weiche, kühle Haut schmiegte sich so passend an meiner warmen Handfläche an, mit der ich ihm selbst im trostlosen Schlaf der Ohnmacht versuchte zu zeigen, dass ich da war.
Seine Atemmaske wurde ihm bereits vor paar Tagen abgenommen, da er wieder stabiler wurde. Somit war mir auch die Chance gegeben, ihm richtig auf das schlafende Gesicht zu schauen.

Seine zarten Lippen, die gespaltet waren und über die Wochen rauer wurden. Dennoch wagte ich mich zu ihm runter zu beugen und ihm einen liebegefüllten Kuss auf die Lippen aufzudrücken. Nur ganz vorsichtig verband ich unsere Lippen nach so einer langen Zeit zum ersten Mal wieder. Zu groß war mir die Angst, dass er vielleicht wieder an den ganzen Geräten angeschlossen werden musste, die ihm zur Atemhilfe galten.

Meine Augen hafteten standhaft auf seinem wunderschönen Gesicht, den hohen Wangenknochen, der milchige Farbton seiner Haut, seine rosigen Lippen, diese kleine Stupsnase und das kleine Muttermal an seinem Kinn, welches seine Schönheit klar unterzeichnete. Seufzend legte ich meinen Kopf auf seine Brust wieder ab, nachdem ich vor paar Tagen nachhause geschickt wurde und somit Zeit hatte alles zu verkraften.

Ebenso fanden extrem wichtige Gespräche statt, die entscheidend waren.

Gespräche, von denen ich nie dachte, dass ich sie jemals einmal in meinem Leben führen müsste. Wahrscheinlich weil ich nie dachte, eine Chance bei Jungkook zu haben und somit eine größere Liebe zu ihm aufzubauen.

„Herr Kim, sind Sie soweit? Wir haben alles fertig gestellt, sodass wir nun die ersten Schritte einleiten können.",ertönte die Stimme der Hauptärztin, die samt meiner ganzen Familie nun im Krankenzimmer stand und mich geduldig anschaute. Ich erkannte die besorgten Blicke meiner Eltern und das weiche Lächeln Soojin's, die ihren großen Bruder nur Gutes zusprechen wollte.

Entschlossen nickte ich, bittete noch um paar Minuten und blickte ein letztes Mal zu Jungkook, den ich für die nächsten Stunden nicht mehr sehen würde. Achtsam küsste ich ihm seine Brust. Sie hebte sich ganz zaghaft, zögernd und langsam. Ein Kuss, zwei Küsse, drei Küsse, bis ich meinen Kopf anhob und anfing unwillkürlich etwas zu lächeln.

„Jungkook, ich gehe für uns beide nun einen bedeutenden Schritt ein. Etwas, was uns nach dem Geschehen noch enger miteinander verbinden wird. Ich kann weder dir noch mir versprechen, dass es uns danach 100%tig gut gehen wird. Jedoch h-hoffe ich es so sehr. Alles soll unseren Vorstellungen nach ablaufen, sodass wir am Ende des Tages wieder miteinander lachen können."

Ich atmete tief durch, da ich spürte, wie mir die Tränen wieder in die Augen schossen. Meine Angst überkam mich in einem Schlag, während ich ihm wiederholend über die Wange strich und versuchte ihn weiterhin liebsam anzulächeln. Ich verweilte ungewollt sehr lange so, verlor mich in seinem Anblick, bis ich aufstand und die Augen für einen Moment schloss.

Als ich mich mit 16 Jahren in ihn verliebte, hätte ich dabei nie gedacht, was für ein abenteuerlicher und langer Weg uns bevorstand. Dass wir eines Tages zu dieser Lebenslage kommen und unsere Liebe auf einer schwierigen Probe gestellt wird. Doch eines war ich mir damals mit meinen 16 Jahren schon sicher. Undzwar dass ich alles für diesen unfassbar gutherzigen Jungen neben mir tun würde. Für den Jungen, der mich dabei erwischte, wie ich ihn alltäglich im Ballettraum beim Tanzen beobachtete.

Und als ich „alles" sagte, meinte ich dies wortwörtlich.

„Zu meinem 20. Geburtstag schenktest du mir unseren Ort in Seoul. Erinnerst du dich daran, Kleines? Es ist das rauschende Meer, der warme Sand und der atemberaubend, endlose Himmel zur Abendszeit gewesen, den du mir zeigtest. Du sagtest, sobald ich anfange mich alleine zu fühlen, solle ich diesen Ort besuchen, um ein Stück Heimat zu verspüren.",fing ich leise an zu sprechen, als ich den silbernen Ring um meinen Ringfinger zog und Jungkook's Hand vorsichtig anhob.

„Als wir wieder nachhause kamen, hast du mit mir geschlafen. Das wahre Gold dabei war, dich anschließend schlummernd und zufrieden in meinen Armen halten zu dürfen und dich dabei zu betrachten, wie du voller Freude erfüllt warst. Das, was du erstmals nicht bemerkt hast, war, wie ich dir meinen silbernen Ring angesteckt habe. Wegen dem Ballett nahmst du den Ring dementsprechend oft runter und gabst ihn mir eines Tages wieder, damit ich diesen behüten konnte. Nun halte ich ihn hier in meiner Hand, schaue dich an und will, dass du weiß, dass ich durch diesen Ring immer bei dir sein werde, Jungkook."

Ich steckte ihm den schmalen, schlichten Ring achtsam an seinen Ringfinger und musterte mich selber vertieft dabei. Für eine Weile verharrte ich so, gefüllt von Aufregung und Sicherheit, sobald er diesen Ring nun wieder trug. 

Somit drückte ich ihm einen letzten Kuss auf die Lippen auf, während meine Finger ihm ganz behutsam durch das hellbraune Haar strichen. Mit einem Male löste ich unsere Hände voneinander und verließ das Krankenzimmer, wo mich bereits die Ärztin und meine Familie erwarteten.

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Ich gebe dazu jetzt keinen Kommentar ab! (≧▽≦)/~┴┴

Wie geht es euch heute so? (*¯︶¯*)

-Eure Eleja ♡

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