Minho;

"Ich würde dich nicht belügen Chan"

Der Deal war heiß und Wangs Informationen waren ziemlich wertvoll. Ich ahnte nichts von den aufkommenden Problemen und wie sehr ich es bereuen würde dieses Gebäude betreten zu haben.

Wir hatten jede ach so kleine Komplikation besprochen, jede Ecke auf dem Grundriss, den ich auf dem Server der Stadt besorgt hatte, eingeprägt. Es wäre so leicht gewesen, rein und raus. Hyunjin würde die Ware holen, während ich in seiner Nähe blieb und mich darum kümmerte, dass die Security nichts von unserem Eindringen bemerkte. Wir machten so etwas nicht zum ersten Mal und ich vertraute Hyunjins Fähigkeiten. Er war geschickt und es gab keinen Safe, den er nicht öffnen konnte. Es war beeindruckend, wie gut er darin war und mit meiner Hilfe war er sogar noch besser. Wir waren ein gutes Team und er war auch mein erster Partner als ich meine erste Mission erledigte. Damals war ich so euphorisch, vielleicht schlief ich deswegen mit dem Blonden Mann, der eigentlich mein Freund war und von dem ich nichts wollte als Freundschaft? Danach geschah es nie wieder, egal wie oft Hyunjin sich an mich hing. Er wusste, dass es nie wieder passieren durfte, weil ich nur Chan liebte.

Es gab auffällig wenig Security und das machte mich etwas skeptisch als ich völlig in Schwarze Kleidung mit Hyunjin ins Gebäude eindrang. Leise schlich der Blonde sich an einen Wachmann ran, betäubte diesen damit er schlief und wir kamen durch unseren ausgewählten Eingang hinein. Mit dem Stöpsel in meinem Ohr, hörte ich Chan und er konnte mich ebenfalls hören.

Und doch ließ mich das Gefühl nicht los, das es einfach zu simpel gewesen ist in ein solches Gebäude zu kommen. Etwas so Wertvolles sollte strenger bewacht werden. Es störte mich und doch schwieg ich, ließ mich und auch Hyunjin in etwas Hineinlaufen, was schrecklich enden könnte.

"Ist er das?", fragte Hyunjin mich, deutete auf den Raum in welchem man nur mit einem Fingerabdruck hineinkam. Ich hatte uns an jeder Kamera vorbei hierher geschlichen und es verlief sehr leicht. So einen leichten Job hatte ich noch nie erlebt und das gefiel mir einfach nicht.

Ich nickte, eh ich mich in das System hackte und den Raum für uns öffnete. Wieder war es so einfach.

"Hier ist nichts... Der Raum ist leer" mein Verdacht bestätigte sich, dass hier etwas Falsch lief.

Ich hörte ein Klirren, etwas rollte genau vor meine Füße und dann trat Gas aus diesem Rohr heraus.

Mein Blick glitt panisch zu Hyunjin und im nächsten Augenblick fiel ein Schuss und Hyunjin fiel sofort zu Boden. Jemand schoss auf ihn, während mich das Gas auf den Boden zwang. Ich hustete.

„FALLE... es ist eine verdammte Falle." ich huste und meine Sicht verschwamm immer mehr durch das Gas, welches uns offensichtlich betäuben sollte. Hyunjin keuchte und ich konnte kaum etwas sehen. Hier war einfach zu viel von dem Gas.

„Baby? Scheiße Baby." Chan's Stimme in meinem Ohr, sie scheint sich immer mehr zu entfernen. Ich verlor mein Bewusstsein, konnte meine Augen noch mehr offenhalten. Ich war so müde, so verdammt müde.

"Channie.. Ich habe dich angelogen. Es tut mir leid", murmelte ich noch. Ich sah jemanden in den Raum treten. Er trug eine Maske, wahrscheinlich um das Gas nicht einzuatmen.

Ich wollte schreien, blieb aber still. Mein Körper gehorchte mir nicht und ich verlor mich.

„Habe ich dich endlich mein Sohn" das war das Letzte, was ich hörte, eh ich mein Bewusstsein verlor und alles um mich herum durch das Gas verschwand.

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Ich konnte genau spüren, wie jemand mich beobachtet. Fremde Augen lagen auf mir. Ich öffnete sie nicht, wollte nicht zeigen, dass ich bei Bewusstsein war. Hier roch es anders, also war ich definitiv nicht Zuhause. Nicht in meinem Bett, sondern an einem mir fremden Ort.

„Du siehst genauso aus wie deine Mutter.", sprach eine unbekannte Stimme und ich wusste, das wohl gemerkt hat, dass ich nicht mehr schlief.

"Wo bin ich? Und wer bist du? Und wen interessiert meine Mutter?", fragte ich eh ich meine Augen aufschlug. Mein Kopf schmerzte.

"Du kannst mir vertrauen Minho. Du bist hier nicht in Gefahr" die Person, die zu mir sprach, saß auf einem Sessel. Er schien jede meiner Bewegungen zu verfolgen als ich mich aufsetzte.

„Du hast mich entführt und auf einen meiner Freunde geschossen. Ich weiß nicht was mit ihm ist. Ich will nicht hier sein und ich vertraue keinen Fremden.", erwiderte ich ruhig, obwohl in meinem ein heftiger Sturm wütete.

„Das Temperament hast du auch von deiner Mutter. Deinem Freund geht es gut. Er hat etwas Blut verloren, aber er wird überleben.", erklärte er mir und ich wusste nicht wieso, aber dieser Mann kam mir von irgendwoher bekannt vor. Kannten wir uns? Er wirkte vertraut und normalerweise hatte ich ein sehr gutes Gedächtnis, wenn es um Gesichter ging.

"Wo ist Jin? Und die Sache mit Wang, du hast ihn bezahlt, oder? Ich wusste, dass da irgendwas faul an der Sache ist." Er nippte an seinem Getränk, antwortete mir nicht sofort und das reizte mich gewaltig.

"Dein Kumpel schläft. Mein Chirurg hat sich um die Schusswunde gekümmert. Er wird schon und das mit Wang? Ja. Ich habe ihm eine Menge Geld geboten dich in dieses Gebäude zu bekommen."

"Chan wird ihn töten. Chan wird auch dich töten, wer auch immer du bist.", zischte ich. Mein Kopf pochte schrecklich und ich verfluchte diesen Mann vor meiner Nase. Ich konnte durch die Kopfschmerzen nicht richtig denken, das nervte mich.

"Ich habe keine Angst vor deinem kleinen Freund."