⺍80

Chan


„Was hatte das mit Hyunjin zu bedeuten?"


Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte. Wang erzählte oft irgendwelchen Unsinn, um die Leute durcheinanderzubringen. Das war seine Art des Spielens. Er warf etwas in den Raum und brachte andere zum Zweifeln. Er war gut darin und in diesem Moment hasste ich es. Ich hasste es sogar noch viel mehr als die Tatsache, ihm meinen Verlobten „Auszuleihen". Alleine das ging mir schon gegen den Wecker. Jackson Wang war immer sehr gut informiert. Er wusste sehr viele Dinge und das machte ihn gefährlich. Aber da hörte es auch schon auf. Ich sah ihn nicht als Feind, sondern eher als Konkurrenz in einigen Sachen. Mehr war da nicht wirklich. Eigentlich ließ er uns in Ruhe, außer er wollte irgendwelche Geschäfte abwickeln. Genau wie jetzt.

Und doch hatte er mich verwirrt mit dieser Aussage. Was sollte das auch


„Nichts Chan. Du kennst ihn. Er erzählt oft Blödsinn, um die Leute zu verwirren."


Minho wich mir aus. Das konnte ich genau sehen und auch spüren.


Er räumte das Glas weg, welches Jackson eben noch benutzt hatte, um in den Genuss eines teuren Tropfens zu kommen. Diese Sache gefiel mir nicht und ich hatte das Gefühl, das irgendwas nicht stimmte. Deswegen lief ich ihm hinter her, als er in die Küche wollte, um das Glas abzuspülen. Ich hielt ihn vorher auf, hielt ihn an seinem Arm fest und drehte ihn langsam zu mir. Genau jetzt musste ich ihm in die Augen schauen, um an Informationen zu kommen. Ich kannte Minho ziemlich gut und meine Instinkte waren auch gut. Minho konnte mir nicht einfach ins Gesicht lügen. Das funktionierte einfach nicht.


„Bist du dir da wirklich sicher? Was hat er gemeint mit „Dein Freund war wohl nicht ganz ehrlich zu dir"?"


Minho seufzte und befreite sich aus meinem Griff. Er stellte das Glas auf die Theke und lehnte sich selbst dagegen. Danach fuhr er sich durch seine Haare und weil er so lange brauchte, um mir eine Antwort zu geben, zog ich misstrauisch eine Augenbraue nach oben. Das gefiel mir überhaupt nicht.


„Steht Hyunjin etwa auf dich? Hat er dich angemacht?"


Er kaute auf seiner Unterlippe herum.


Ich konnte spüren, wie die Ungeduld meinen Körper übernahm. Es machte mich rasend nicht zu wissen, was los war und ich wollte sofort eine Antwort hören. Die Richtung gefiel mir überhaupt nicht. Leider war ich sehr eifersüchtig und sehr besitzergreifend, wenn es um Minho ging. Ich würde jedem ins Gesicht schlagen, der ihn nur gierig ansah und mit seinen Augen auszog. Da kannte ich überhaupt keinen Spaß.


„Minho!"


Wegen der Strenge meiner Stimme sah er mir zurück in die Augen. Eben schien er noch vertieft in seine Gedanken zu sein. Jetzt nicht mehr. Ich hasste es, wie schlecht ich den Ausdruck in seinen Augen einschätzen konnte. Da war etwas faul. Zu 100 %.


„Vielleicht findet er mich ein wenig attraktiv. Was soll ich dazu sagen, Chan?"


„Muss ich mir Sorgen machen, Minho?"


Ich konnte niemand übel nehmen, wenn er Minho attraktiv und heiß fand. Denn er war es nun mal. Verdammt heiß und zum Anbeißen. Er war eine Augenweide und mir war bewusst, dass ich nicht der Einzige war, den er verzauberte. Jeder wollte Minho gerne haben. Ich war nicht dumm und bemerkte Blicke anderer. Sie begehrten ihn, aber ich hasste das. Ich wurde wie ein bissiger Hund, der zu schnappte und auch nicht mehr losließ.


Minho wandte den Blick von mir ab.


Er sah nach unten und seufzte tief. Fast schon etwas verzweifelt. Dann schüttelte er mit dem Kopf, aber zufriedengeben konnte ich mich damit nicht. Also trat ich vor ihn und hob seinen Kopf mit meinen Fingern an.


„Baby.."


Minho bedeutete mir alles.


Wirklich alles. Er war mein größter Schatz und das Wichtigste in meinem Leben. Ich würde sogar soweit gehen und ihn meinen Lebensinhalt nennen. Mir war das Geld egal. Mir war die Macht egal. Mir war alles egal. Nur nicht Minho. Ich könnte auf alles verzichten, aber nicht auf Minho. Für ihn hätte ich alles getan, aber ich könnte nicht über alles hinweg sehen. Wenn ihn jemand anfasste, dann nahm ich das persönlich und derjenige würde büßen. Es gab eine Sache, wo ich keinen Spaß sah, und das war genau so etwas.


Mir fiel sofort auf, wie schwer es für ihn war, mir in die Augen zu sehen. Ich war nicht dumm, aber er versuchte es aufrecht zu halten, um sich nichts anmerken zu lassen. Was auch immer er vor mir verbergen wollte.


„Du würdest mir doch sagen, wenn etwas passiert wäre, oder?"


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