8⌞

Chan;


„Ich mag es wenn du lächelst.. Es ist süß wie deine Grübchen dabei zu sehen sind."


„Lass das. Piek da nicht dran rum."


„Du solltest viel öfter lächeln, Channie.. Es ist so schön"


Sein Kichern ging mir einfach nicht aus dem Kopf. Es war furchtbar kalt in der Nacht. Viel zu kalt um nur in Jogginghose mit geöffneten Fenster in der Fensterbank zu sitzen. Die Straßen waren mit einem weißen Mantel aus Schnee bezogen, welcher anfing zu glitzern wenn man genauer hin sah. Der Halbmond erleuchtete das eiskalte Weiß und genau so wie es sich von außen anfühlte, fühlte ich mich innerlich.


Vielleicht machte mir deshalb die Kälte von außen nicht so viel aus?


Langsam nahm ich einen Zug von der Zigarette zwischen meinen Fingern. Minho hatte es nie gemocht wenn ich rauchte und ihn danach küsste. Er fand es ätzend und aus Prinzip hatte ich ihm dann extra tief die Zunge in den Hals geschoben. Bis ich irgendwann wie von alleine damit aufhörte. Ohne etwas zu sagen und ohne irgendetwas dabei zu bemerken. Ich schätzte, Minho war es aufgefallen denn er hatte mich jedes Mal von der Seite sanft angelächelt wenn ich mir ein Kaugummi zur Abgewöhnung in den Mund schob. Wirklich gecheckt hatte ich das gar nicht. Erst jetzt realisierte ich, was in meinem Unterbewusstsein damals los gewesen war.


Meine Lust auf Zigaretten war einfach verschwunden. Dabei hatte ich mir nie etwas gedacht aber langsam begriff ich. Oder war ich einfach nur liebestrunken?


Wahrscheinlich war ich es. Deswegen fühlte ich mich auch so einsam.


Es waren fünf Jahre vergangen. Fünf Jahre hatte ich Minho nicht mehr gesehen und es machte mich krank. Viele Möglichkeiten zu Abwechslung hatte ich hier ja nicht. Ich trainierte viel an meinem Körper und studierte Immer wieder meine Wand, die voll mit Beweisen und Fotos hing. Außer das tüfteln von Plänen und das härter Trainieren, war hier nicht viel möglich. Wenn ich durch ein Telefonat etwas von den anderen hörte dann war ich insgeheim ziemlich froh darüber. Auch wenn ich es nicht zeigte. Sorgen musste ich mir nicht um die Gruppe machen denn sie waren alle stark und alt genug um auf sich selbst aufzupassen.


Doch bei einer Person war ich mir da nicht so sicher..


Ich hätte Changbin fragen können aber ich tat es nicht.


In dem Moment, wo ich nach Minho fragte wäre es um mich geschehen gewesen. Die ganze Fassade bröckelte ab und das durfte sie nicht. All das, was ich mir die ganzen fünf Jahre antrainiert hatte, sollten nicht in einem fünfminütigen Gespräch zusammen brechen. Wenn ich etwas über Minho erfuhr dann wollte ich alles wissen. Wie es ihm ging, wie er sich gemacht hatte, wo er lebte und ob er glücklich mit jemand anderen geworden war. Alleine der Gedanke machte mich krank. Mir Minho mit jemand anderen vorzustellen wäre unmöglich. Auch wenn jeder andere mit Sicherheit eine bessere Wahl als ich wäre, könnte ich das nicht ertragen. Eher würde ich diesem die Augen ausreißen, damit sie Minho nicht ansehen konnten. Seine Hände würde ich ab trennen damit er ihn nicht mehr anfassen konnte und seine Zunge abschneiden, damit er ihn damit nicht mehr schwach machen konnte.


Oh, mir fielen da noch so viel mehr Sachen ein..


Wenn es um Minho ging kam alles böse in mir hoch. Ich wurde zum Tier und sah nur noch rot. Dieser Junge gehörte mir und das ganz alleine. Ich teilte nicht und ich gab ihn auch nicht ab. Wenn ich eines Tages zurückkehren würde, dann hatte er auf mich zu warten denn genau das erwartete ich auch von ihm.


Er durfte mit keinem anderen glücklich werden. Niemals.


Denn sein ganzes Leben gehörte mir und nichts könnte sich je daran ändern. Er gehörte an meiner Seite. Auch wenn er mich hassen könnte. Ich sah es in seinen Augen. Ich konnte genau sehen wie sehr er mich vergötterte. Bevor ich in sein Leben getreten war, hatte es keinen Sinn gehabt. Schon damals hatte ich diesen süßen Teeny gesehen, der mit gebrochenem Ich vor der großen Welt stand und nicht wusste, wo er hin gehörte.


„Verfluchte Scheiße!"


Verärgert schmiss ich die Kippe aus dem Fenster und fuhr mir verzweifelt über mein Gesicht. Alleine der Gedanke daran brachte mich zum Kochen. So biss ich mir fest auf die Unterlippe und zählte innerlich langsam von 10 runter. Damit ich mich wieder beruhigte.


Ich hatte immer gedacht meine Kindheit wäre das Härteste in meinem Leben gewesen. Doch das war sie nicht. Das Härteste, war sich von dem weg zusperren, den man am meisten liebte und wonach man sich am meisten verzehrte..


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