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Chan;


„Hast du gekocht? Ich habe dein Essen vermisst.."


Auch wenn die Medikamente in meinem Blut langsam nach ließen war ich immer noch etwas berauscht von ihnen. Mein Kopf fühlte sich schwammig an aber wenigstens spürte ich meine Verwundung nicht.


„Ich weiß, Baby.. hast du überhaupt vernünftig gegessen wo ich weg war?"


Er streichelte mir weiterhin sanft durch mein Haar. Diese Geste tat mir wirklich gut. Minho hatte mir wirklich sehr gefehlt doch in meinem Sturen Dar sein hätte ich dies niemals zugeben können. Ich konnte nur schlecht darüber reden. Über Gefühle sprechen und sie zu zulassen war für mich wirklich schwer. Eigentlich hatte ich ihm nie wirklich meine Gefühle offenbart. Immerhin hatte er es so hin genommen und akzeptierte es. Was nicht fair ihm gegenüber war. Minho verdiente viel mehr aber ich gab ihm auch viel. Ich zeigte meine Liebe auf anderen Wegen und Minho verstand sie. Er verstand meine Handlungen und interpretierte sie richtig. Für ihn musste ich keinen romantischen Abend gestalten. Das waren nicht wir. Das wusste ich und doch hatte ich genau in diesem Moment das Gefühl nie wirklich genug für ihn getan zu haben. Und das obwohl ich ihn damals aus diesem einsamen Loch gerettet hatte.


„Der Lieferservice war sehr viel versprechend. Wo warst du die ganze Zeit?"


Minho musterte meine Augen genau und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. Alleine diese Geste tat mir unglaublich gut. Es half mir den Schmerz von der restlichen Woche langsam verarbeiten zu können. Das Leid verschwand und die Schlinge um meinen Hals löste sich. Ich konnte endlich wieder atmen.


„Darüber können wir reden wenn du dich wieder besser fühlst. Jetzt musst du dich erst mal erholen. Ich hole dir etwas zu Essen, okay?"


„Okay"


Ein Nicken bestätigte es und die Wärme, die er mir schenkte, verschwand als er sich vom Bett erhob und aus dem Zimmer verschwand. Ich drehte mich zurück auf meinen Rücken, versuchte mich aufzusetzen damit ich mich gegen das Kopfteil lehnen konnte. Dabei bemerkte ich kein Shirt an meinem Körper zu tragen. Wahrscheinlich hatten sie es weg geworfen so voll getränkt es mit meinem Blut gewesen sein musste. Mein Bauch war komplett verbunden obwohl ein Pflaster an meiner Seite auch gereicht hätte. Ich hob den Verband langsam an und wollte auf die zu genähte Wunde schauen. Es blutete noch etwas durch und sicherlich musste Minho jeden Tag den Verband neu wechseln. Ich alleine würde das leider nicht schaffen.


„Chan!"


Ich erschreckte als ich Minhos strenge Stimme am Türrahmen hörte. Mit großen Augen schaute ich zu ihm. Mir war immer noch etwas schwindelig aber laut aussprechen würde ich es nicht. So wie ich es in seinen Augen erkennen konnte, machte er sich schon genug Sorgen um mich.


„Lass das! Du sollst nicht an dem Verband rum fummeln!"


Er hatte ein Tablett mitgebracht und es roch so gut. Mir lief jetzt schon das Wasser im Mund zusammen wenn ich die Aromen und die Gewürze roch. Minho kochte so gut. Ich hatte schon lange nicht mehr etwas richtiges gegessen. Das letzte Mal als er noch gerne hier gewesen war. Bevor er verschwunden war..


„Ich wollte nur sehen wie..", „Nein, hör auf!"


Sanft lächelte ich als er sich mit strengen Blick zu mir aufs Bett setzte. Es war schön wenn sich jemand um einen sorgte. Das hatte ich auch gemerkt als ich die fünf Jahre verschwunden war. Niemand war an meiner Seite gewesen der darauf achtete, dass ich auch genug aß oder ob es mir gut ging. Bemuttert wollte ich nicht werden aber es war schön jemandem so wichtig zu sein, dass er sich um einen sorgte. Genau so wie Minho es nun mal tat.


„Der Arzt meinte die Naht könnte schnell wieder aufplatzen. Du darfst dich auch nicht zu sehr anstrengen.", „Es ist so schön dich wieder hier zu haben.. Ohne dich war es nicht das Gleiche hier."


Minho lächelte leicht und erwiderte darauf nichts. Er nahm die Schüssel mit dem Reis und dem vielen Gemüse in die Hand und deutete mir den Mund auf zu machen. Eh er mich fütterte, fing ich an zu lachen.


„Du willst mich jetzt doch nicht auch noch füttern?", „Die Bettwäsche ist neu bezogen. Du kleckerst bestimmt und machst sie ganz schmutzig. Gewöhn dich aber nicht dran. Morgen isst du wieder alleine."


Dankbar lächelte ich und öffnete meinen Mund. Ich wusste nicht ob er es wegen mir oder wegen sich selbst tat. Aber es tat gut Minho wieder bei mir zu haben. Das Essen schmeckte fantastisch aber viel Appetit hatte ich nicht. Ich wollte mich nur wieder hinlegen und breitete meine Arme soweit es ging aus.


„Kommst du in meine Arme? Nur für einen Moment.."


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