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Minho;


"Spar dir dein 'Baby-scheiß'.. Weißt du was.. Ich bin raus. Fick dich und fick diese ganze Scheiße. Ich verschwinde. Such dir ein neues willigeres Spielzeug, weil ich das nicht mehr sein werde. Fick dich und diese dämliche Beziehung" es reichte mir einfach und genau deswegen verließ ich auch die Wohnung, die ich in seiner Abwesenheit als Zuhause sah. Ich mochte diese Wohnung und all die Erinnerung die sie beherbergte. Jetzt konnte ich aber nicht mehr hier bleiben. Ich ließ mein Handy zurück und auch meinen Laptop. Die Ausrüstung brauchte ich nicht mehr.


Ich war fertig damit. Fertig mit dieser Behandlung und fertig mit diesem Leben.


So schnell ich konnte lief ich die etwas rutschige Straße entlang, verließ die Gegend, an die ich mich in den letzten Jahren gewöhnt hatte. Ich fühlte mich immer wohl hier während jeder normale Mensch diese Gegend nicht betreten hätte. Ich war da anders denn ich fühlte mich sehr wohl. Jetzt musste ich schnell hier weg und mein Ziel erreichen.


Mein Notfallplan musste jetzt eingreifen. Ich war nicht dumm, also versteckte ich mein Geld in einer Wohnung, die ich gemietet hatte. Sie lief natürlich nicht auf meinen Namen und ich kaufte sie mit einem Mal, damit keine Miete fällig war. Alles bar auf die Hand und diese schöne Wohnung im Herzen von Seoul gehörte mir. Niemand wusste von dieser Wohnung und das ich dort alles hatte, was ich mir selbst je gekauft hatte. Mein Hochwertiges Equipment von mehreren Computern war in dieser Wohnung, die so sicher wie ein Bunker war. Ich hatte dort Waffen und all die Unterlagen, von wirklich jeden aus unserer Welt. Ich hatte sogar Informationen von wichtigen Menschen aus der Politik und mit meinen Unterlagen könnte ich ihre Karrieren einfach verpuffen lassen.


In den letzten Jahren verdiente ich mir mein Geld dank Changbin sehr gut. Er war fair und teilte unsere Einnahmen immer unter uns auf. Keiner wurde Bevorzugt oder ausgegrenzt. Das mochte ich an Changbin. Er war fair und ich fühlte mich wichtig.


"Mister Kim, es ist schön sie wieder zu sehen." Der Portier begrüßte mich mit meinem falschen Namen als ich das protzige Gebäude betrat. Hier zwischen all den hochwertigen Möbeln und Verzierungen aus Gold war ich vor den Menschen sicher, die nach mir suchen würden. Sie würden mich aber nicht finden. Ich hatte jedes ach so kleine Detail bedacht als ich mir einen Notfallplan schmiedete. Schließlich wusste ich nicht, wie lang Chan mich an seiner Seite duldete. Ich wollte nicht auf der Straße landen und zu meinen Eltern konnte ich auch nicht zurück. Mit all dem Geld, das ich in meiner Wohnung und meinen geheimen Konten im Ausland aufbewahrte, müsste ich nie wieder einen Finger krumm machen, könnte mir eine Insel kaufen und den ganze Tag mit Cocktails schlürfen verbringen.


Vielleicht dachte Chan, das ich ein Kind war. Aber ich dachte immer drei Schritte weiter. Ich dachte immer daran, das Chan mich satt haben könnte. Das ich ihm langweilig wurde und er sich jemand besseren wünscht.


Meine Arme sollten schmerzen. Aber ich spürte nur eine Leere in mir, als ob jemand sich all meine Gefühle gegriffen hatte und mit ihnen verschwand. Der Schmerz, er war nicht mehr da und ich wollte nicht daran denken, wie Chan mich angesehen hat. Wie er mich angefasst hat, als ob jeden Moment seine Geduld riss und er mich einfach schlug.


"Es ist auch schön sie zu sehen.." Ich rang mir ein Lächeln ab und es wurde erwidert von dem Älteren Mann, der hier in der Lobby saß und darauf achtete, das niemand das Gebäude betrat.


"Sie waren lange nicht hier.", bemerkte er und ich lachte gespielt.


"Ja.. Ich verbrachte einige Zeit im Ausland um meinen Kopf frei zu kriegen. Jetzt bin ich wieder hier.", erklärte ich höflich und er nickte verstehend.


Als ich den Fahrstuhl betrat, wollte ich schreien, etwas zerstören und um mich schlagen. Aber ich tat es nicht. Meine Wut drückte ich runter. Seufzte leise sobald die Türen des Fahrstuhls sich öffneten. Sobald ich vor der Tür meiner Wohnung stand, öffnete ich diese mit meinem Daumenabdruck. Die schwere Tür fiel hinter mir ins Schloss und ich war allein in der Dunkelheit. Es war nichts was ich noch nicht erlebt hatte. Ich war schon seit ich denken konnte allein. Niemand kümmerte sich um mich und um das was ich will. Ich war allein.


Die Luft stand hier drin, also öffnete ich die Fenster eh ich mich auf den Boden vor der riesigen Fensterfront fallen ließ. Meine Beine hielten mich einfach nicht mehr. Ich fühlte mich schwach und verloren. Die lichter der Stadt funkelten so schön und alles wirkte winzig auf mich, dabei war ich derjenige der winzig war. Ich fühlte mich schrecklich, doch ich drückte es erneut nach unten als ich mich vom Boden erhob und zu meiner Bar rüber ging, welche mit den hochwertigsten Flaschen gefüllt war. Ich zog einfach irgendeine raus, öffnete sie und sorgte für einen Doppelten in dem glänzenden Glas aus Kristall.


Das brennen in meinem Hals, es interessierte mich nicht als ich das Glas mit einem Mal leerte.


Chan brach mir mein Herz. Erneut.


Es zerbrach damals als er verschwand und jetzt brach es zum zweiten Mal. So viel Herzschmerz konnte ein einfacher Mensch doch gar nicht ertragen, oder? Es war ein schreckliches Gefühl und es sorgte dafür, das ich nicht atmen konnte.


Chan war nicht fair. Er wusste genau wie kaputt meine Psyche war und wie schrecklich meine Kindheit verlaufen ist. Ich kannte nur Hass von meinen Eltern. Und jetzt tat Chan mir weh, der Mensch, den ich so sehr liebte.

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