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Chan;
Jemand stellte uns nach. Keine Frage.
Niemand wusste von unserem eigentlichen zu Hause. Irgendwer dort draußen musste uns gefolgt sein und uns nach spioniert haben. Ich verstand immer noch nicht was der Einbruch symbolisiert haben sollte.
Ich hatte lange Zeit mit Changbin darüber philosophiert.
Nichts wurde geklaut, nichts wurde entwendet. Nirgendwo wurde etwas hinterlassen bis auf die ganze Unordnung, die Minho am nächsten Morgen schon beseitigt hatte. Es war mir ein Rätsel und ich verdächtigte die Leute, die für mein Verschwinden verantwortlich gewesen sind. Mit dem Unterschied, dass es nicht ihre Handschrift war. Jeder kriminelle dort draußen besaß so etwas wie eine Handschrift. Eben bestimmte Vorgehensweisen und diese entsprach nicht ihrer. Oder diente es ausschließlich als Verwirrung?
Als ich wieder zu Hause war am späten Abend, war Minho es nicht.
Minho war nicht dort und ich vermutete nichts Schlimmes. Wahrscheinlich wollte er mir nur aus dem Weg gehen. Immerhin hatte ich Hyunjin darauf angesetzt ein Auge auf ihn zu haben. Minho brauchte keinen Babysitter aber die Sache, die hier gerade am Laufen war, die war viel gefährlicher als er vermutete. Er überschätzte sich eindeutig und deswegen wollte ich verhindern, dass er weiter schnüffelte. Doch er ließ mich nicht mehr an sich heran.
Ich hatte mich gerade auf die Couch geworfen als ich den Haustürschlüssel von Minho vor unserer Wohnungstür hörte. Er drehte ihn im Schloss rum und kurze Zeit später betrat er unsere Wohnung. Tief atmete ich aus und befürchtete jetzt ignoriert zu werden. Und genau so passierte es auch.
Minho redete nicht mit mir. Er hatte bemerkt, dass ich anwesend war aber er ging am Wohnzimmer vorbei und legte irgendetwas im Schlafzimmer ab. Danach verschwand er in der Küche und ich hasste es, wenn er mich ignorierte. Normalerweise kam das nicht in dieser Form vor also erhob ich mich von der Couch und lief ihm nach.
„Was hast du heute getrieben?"
„Tu nicht so blöd. Du hast Hyunjin auf mich angesetzt und er hat dir bestimmt einen detaillierten Bericht darüber gegeben, was ich gegessen habe und wann ich zur Toilette gegangen bin."
Jap, er war noch sauer. Aber das konnte ich nicht weiter so akzeptieren.
„Du verlangst von mir dich nicht wie ein Kind zu behandeln aber genau so verhältst du dich gerade. Wie ein kleines, störrisches Kind, das seinen Willen nicht durchsetzen kann."
Bis eben hatte Minho mir noch den Rücken zu gedreht doch jetzt funkelte er mich bitterböse an. Ich konnte die Wut und auch die Enttäuschung in seinen Augen sehen aber dieses Mal musste ich durch greifen. So ging das nicht mehr weiter.
„Fick dich, Chan! Du benimmst dich wie das größte Arschloch obwohl ich herausgefunden habe, wer für den Einbruch verantwortlich gewesen ist!"
Und das machte mich wieder verdammt sauer.
Also trat ich an ihn heran und blitzte ihn mindestens genauso wütend an wie er mich.
„Wieso tust du das? Habe ich dir gesagt, du sollst das tun? Verdammt Minho, du sollst nicht auf eigene Faust handeln! Wenn du etwas tust dann hast du es mit mir abzusprechen und ich will die Ergebnisse sehen!"
Ungläubig schaute mir mein kleiner Freund in die Augen und schüttelte fassungslos den Kopf.
„Dich interessieren meine Fähigkeiten nicht im geringsten. Wenn es nach dir ginge würde ich den ganzen Tag gefangen in dieser Wohnung leben und die Beine sofort breit für dich machen wenn du zurück nach hause kommst von irgendwelchen Erledigungen! Du beziehst mich kein bisschen ein, Chan! Du kannst mich mal"
Gerade als er gehen wollte, griff ich vielleicht etwas zu fest nach seinem Arm und zog ihn auch ein wenig zu grob zurück. Minho zischte sogar auf weil der Griff zu fest war aber die Wut in mir verschleierte meine Augen für das Offensichtliche.
„Hau nicht ab wenn ich mit dir rede!"
„Au! Du tust mir weh!"
„Ich tue dir weh? Weißt du, wie sehr es mir weh tut dir jeden Tag dabei zuzusehen wie du dich ins Verderben stürzt!?"
Ich packte seine Oberarme und schüttelte ihn etwas. Minho's Fähigkeiten hatten sich rapide verbessert. Wenn er nicht so geschockt von meinem Handeln gewesen wäre, hätte er sich auch ganz leicht aus meinem Griff befreien können.
„W..Was redest du da überhaupt, Chan! Ich weiß nicht worüber du sprichst und ich hasse es! Du hältst mich aus allem raus obwohl ich auch dazu gehöre! Ich habe mir meinen Platz hart erkämpft, was du nicht mitbekommen hast weil du einfach verschwunden bist!"
„Es reicht!"
Meine Stimme erhob sich denn ich wollte das alles nicht mehr hören. Ich brüllte ihn quasi an und das war nicht richtig. Das erkannte ich erst als ich sein verletztes Gesicht sah und die Enttäuschung in seinen Augen, die immer größer wurde.
„Hast du wieder das Verlangen mich zu schlagen weil ich nicht das tue was du sagst.."
Seine Stimme brach und das brach mir mein Herz. Ich realisierte erst jetzt wie grob ich ihn anpackte und wie laut ich ihn anschrie. Automatisch lockerte sich mein Griff. Er würde sicher blaue Oberarme bekommen an den Stellen, wo ich zu gepackt hatte. Ich war wirklich nicht gerade sanft gewesen als ich ihn dann noch durch schüttelte. Sofort bereute ich jede Sekunde meines Wutausbruches. Es war nicht richtig und ich wusste nicht was in mich gefahren war.
„Baby ich.."
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