33⺍
Minho;
"Du hast Chan die Nase gebrochen", Changbin ließ sich neben mich auf die kalte Steintreppe gleiten. In seiner Stimme lag kein Ärger, also war er wohl nicht wütend auf mich wegen dem was er Chan angetan hatte.
"Jap. Er hat es verdient.", ich führte meine bereits dritte Zigarette an die Lippen, zog daran und hoffte, dass das Nikotin mich endlich etwas runter bringen würde, ich mich wieder normal fühle. Ich fühlte mich erbärmlich und irgendwie wie ein Kind. Meine Reaktion war eindeutig die eines bockigen Kindes. Eines, das nicht bekam was es wollte, deswegen rebellierte und um sich schlug.
Chan hatte recht damit, das er ein Kind war.
"Hatte er. Ich bin auf deiner Seite. Du bist einer von uns, das hast du schon sehr oft bewiesen und ich vertraue dir und deinem Tun. Wir sind eine Familie und du bist sehr wichtig für uns. Ich könnte nicht mehr auf dich verzichten Minho. Du bist jung aber viel schlauer als wir anderen. Dazu deine Fähigkeiten mit einem Computer und du schießt fast so gut wie Chan und er ist unser bester Schütze. Ich verdanke dir sogar mein Leben, lass dich nicht runtermachen. Es hat mir gefallen, das du ihm die Stirn geboten hast. Du hast Feuer, eine Menge davon", Changbin war ehrlich und seine Worte heiterten mich auf, nahmen die Wut weg, die in der letzten Stunde nicht schwinden wollte.
"woher wusstest du, das ich noch da bin?" Ich schnippte den Filter weg so das dieser in der Dunkelheit verschwand.
"Du bist treu, natürlich bist du noch hier. Ich habe dich genau so ausgebildet, deswegen hat dein harter Schlag mich irgendwie Stolz gemacht. Jetzt weiß ich wie stolze Väter sich mit ihren Kindern fühlen" Changbin grinste eh er einen großen Schluck aus der Flasche trank die er mitgebracht hatte. Das teure Zeug, dachte ich mir still.
"Mein Leben wäre auch viel einfacher wenn du mein Vater wärst doch du bist zu jung und dann wäre Jisung meine Mum, wie gruselig." Wir lachten beide über meinen Kommentar.
"Chan hat keine Ahnung von all dem was du erlebt hast und von deinem Wachsen. Du bist so stark geworden und hast uns mit allem Unterstützt. Ich zähle dich als wichtiges Mitglied und natürlich schicke ich dich bei einer Besprechung nicht weg. Vielleicht hätte ich vorher eingreifen sollen aber es war amüsant zu sehen, das jemand Chan ins Gesicht schlägt. Er liebt sein Gesicht", bemerkte Changbin eh er mir die Flasche Hochprozentigen reichte, welchen ich auch eindeutig brauchte.
"Ich konnte es einfach nicht zurückhalten, all diese Wut. Ich habe so viel davon in mir und sie geht einfach nicht weg. Chan behandelt mich so wie früher, dabei kann ich mittlerweile gut auch allein auf mich aufpassen. Damals war ich so zerbrochen.", "das liegt hinter dir.", warf Changbin gleich ein. Mir bedeutete das Lob von Changbin eine Menge, schließlich hatte der andere nie viel Lobpreisungen für andere übrig.
"Vielleicht solltest du dich etwas von Chan fern halten? wenigstens bis du nicht mehr so wütend auf ihn bist?", schlug Changbin mir vor und ich lachte bitter eh ich den Kopf schüttelte.
"das geht nicht, das wissen wir Beide und die anderen wissen das auch. Ich gehöre ihm und er mir. Er ist alles was ich liebe und ich kann ihn nicht noch einmal verlieren, das würde ich nicht überleben." Mir war bewusst wie tief meine Verpflichtung gegenüber Chan lag, doch ich stand zu ihr und würde es auch weiterhin. Eine Verpflichtung, die ich mir ja selbst aufgehalst hatte und nun könnte ich dieser nicht entkommen. Für manches gab es keinen Hinterausgang, kein entkommen.
Changbin zuckte nur gleichgültig mit den Schultern und ich wusste, wie egal es dem Älteren war was Chan und ich trieben. Er wollte die richtigen Ergebnisse, zur vorgelegten Zeit.
"Euer Ding, nicht meins. Dann reißt euch zusammen. Wenn du ihn schlagen willst, dann hast du meine Erlaubnis aber ich brauche ihn am Stück, denn die Arbeit ruft. Ich brauche euch beide. Wirst du also mitkommen? du frierst dir nur die Eier ab und davon hat keiner was", "da hast du wohl recht", stimmte ich dem Älteren zu eh wir uns zusammen von der kalten Treppe erhoben.
Unsere momentane Beziehung ähnelte einer Seifenblase, in einer Million Farben leuchtend und genauso zerbrechlich. Ich musste äußerst vorsichtig sein, damit sie nicht platzte und ich sie verlieren würde. Chan brachte mich zum kochen und alles in meinem Inneren brüllte mich an, das er die Schmerzen verdiente und ich mich auf keinen fall schuldig fühlen sollte.
Chan benahm sich wie ein erste Klasse Arschloch, was ich mir nicht gefallen lassen konnte. Vielleicht musste ich mich Erwachsener verhalten, wurde ich aber in die Vergangenheit geschleudert sobald ich das Gesicht meines Freundes sah. 5 Jahre schienen jetzt wie 10 und ich fühlte genau, wie der Abgrund zwischen uns nur breiter wurde. Ich konnte nichts dagegen tun, nur zusehen und hoffen, das ich das überleben konnte ohne abzustürzen.
Mein Blick lag auf Changbins breiten Rücken während ich dem Anführer wieder ins Innere Unseres Verstecks folgte. Ich wäre lieber verschwunden, damit ich mich beruhigen konnte. In diesem Business stand diese Option leider nicht zur Auswahl. Ich musste mich zusammenreißen und das tun was Changbin von mir verlangt.
"So..da wir jetzt wieder vollzählig sind und das Gezicke der Liebenden auf andere Gelegenheiten verschoben werden, gibt es einen Job und ich bin mir sicher das unser hübscher Lee Know sich am Besten darum kümmern kann.", Changbin war nicht umsonst eine würdige Vertretung gewesen, niemand strahlte die Art von Autorität aus die Changbin besaß. Er war ein Profi und wenn es ums Geschäft ging, dann stand dieses an Erster Stelle.
"Vielleicht sollte ich das allein machen? Ohne Minho." Chan hielt sich nicht zurück, behandelte mich noch immer wie ein Kind, obwohl ich das schon lange nicht mehr war.
„Ich bin nicht mehr das 17 jährige Kind, den du in dieser ekligen Toilette gefickt hast. Du hast mich für 5 Jahre verlassen, obwohl du genau wusstest das ich niemals aufhören würden nach dir zu suchen. Weißt du wie hart es war? Jede freie Minute habe ich in diese verdammte Suche gesteckt. Du kotzt mich an. Du kotzt mich so scheiße an." Ich war sofort auf 180, wehrte mich gegen die Zweifel meines Freundes. Er vertraute mir nicht oder er sah mich als Kind an. Ich konnte es nicht sagen. Die Wut war zurück, so mächtig und stark.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top