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Chan;
Ich zog eine Augenbraue hoch denn ich glaubte ihm kein Wort.
Man verschwand nicht einfach so wenn alles okay war. Ich hatte mir jeden Tag in diesen verfluchten fünf Jahren gewünscht wieder mit Minho in meinen Armen morgens aufzuwachen. Ich träumte jede Nacht von seinem hübschen Lächeln und hörte sein süßes Kichern in meinen Ohren. Jede scheiß Nacht hoffte ich, es wäre vielleicht doch nur ein Traum und wenn ich aufwachte, wäre Minho wieder an meiner Seite.
Das passierte nur leider nicht.
„Du bist also nicht wütend?"
Minho schaute mich nicht einmal an. Er schien vertieft in den Ausblick auf die beleuchtete Stadt. Ich kannte ihn und seine Vorzüge. Es kam früher öfter vor, dass er nicht mit meinen Standpunkten klar kam. Manchmal war ich zu versessen auf Minho und ich war verdammt eifersüchtig. Ich konnte mich noch gut an einen speziellen Abend erinnern. Wir waren aus und die Nacht funkelte mit ihrem wunderschönen Leuchten. Ich konnte mich gut an Minhos glückliches Gesicht erinnern, an sein Lachen, welches immer noch in meinen Ohren schallte. Nur leider war ich nicht der einzige, der Minho attraktiv fand. Es gab viele Männer die ihn begehrten und wenn es eine Sache gab die ich nicht ausstehen konnte dann war es wenn man mein Eigentum berührte.
Es kam wie es kommen musste. Ein Konflikt entstand und ich hatte einem der Typen in dem Club die Hand gebrochen, nachdem ich ihm mehr als nur einmal mit seinem Leben gedroht hatte. Danach hatte ich Minho geschnappt und war nicht gerade sanft zu ihm gewesen. Nicht weil ich sauer auf ihn gewesen war sondern auf diese Typen, die dachten sie könnten Minho ansehen als wäre er ein Fickspielzeug. Ich war schon immer sehr schlecht darin meine Wut zu kontrollieren wenn sie erst entfacht wurde. Er fing an zu weinen und riss sich aus meinen viel zu groben Griffen. Danach verschwand er und es gab immer nur eine Stelle, an welche er sich zurück zog.
Das hatte sich all die Jahre nicht geändert.
„Nein."
„Wieso warst du dann weg als ich aufgewacht bin?"
„Hatte zu tun und du bist niemand der will, dass ich seine Hand halte wenn er aufwacht."
Stumm lehnte ich mich an das Geländer und nahm ihm den Joint aus der Hand. Selbst zog ich daran eh ich ihn weg schnippte. Er fiel in die Tiefe und aus diesem gab es kein Entkommen. Egal wie oft man versuchte aus dieser zu klettern. Sie nahm einen ein und hielt sich selbst gefangen. Jeder Versuch wäre lächerlich sich daraus befreien zu wollen. Und manchmal hatte diese Tiefe etwas gutes. Sie fing an mir mit den Jahren zu gefallen. Sie war ein Teil von mir.
„Hey! Daran hätte man noch ziehen können!"
Mein süßer Freund fing an zu protestieren und erst jetzt war ich bereit auf das zu antworten, was er eben gesagt hatte.
Ich griff mir sein Handgelenk und zog ihn an meinen Körper heran.
„Hör auf mir vorzuspielen du seist nicht wütend. Ich kann es in deinen Augen sehen, Minho. Dieses Feuer in ihnen ist eindeutig gegen mich.", „Du kannst mich mal, Chan!"
Er versuchte sich aus meinem Griff zu befreien und wie immer handelte ich instinktiv anstatt darüber nachzudenken. So griff ich fester zu und zog ihn zurück zu mir.
„Pass auf wie du.."
Ich unterbrach mich selbst und lockerte meinen Griff. Weh tun wollte ich ihm nicht und ich war froh es vorher selbst noch bemerkt zu haben. Gewaltsam war ich nie zu Minho gewesen wenn er es nicht gewollt hatte. Sex zählte dazu nicht denn er mochte es wenn ich es ihm grob besorgte. Manchmal griff ich zu fest seine Hand aber meine Hand war noch nie bei ihm ausgerutscht. Weil ich ihn zu sehr liebte und ich konnte es nicht. Wie könnte man auch dem Unschuldigsten auf der Welt weh tun wollen? Das hatte ich nie gewollt. Eher wollte ich die ganze Menschheit um ihn auslöschen, der ihm etwas Böses wollte. Nur ein böser Blick in Minhos Richtung und ich glich einem Atomkraftwerk.
Ruhig atmete ich aus, nahm seine Hand in meine beiden Hände und führte sie mit meinem Mund. Ich war selten liebevoll aber ich drückte meine Lippen entschuldigend gegen sein Handgelenk, küsste die Stelle sanft da ich schlecht in Entschuldigungen selbst war. Ich liebte diesen Jungen über alles. Es tat weh wenn ich daran dachte wie sehr.
„Lass uns etwas trinken gehen, Baby. Bitte, komm mit mir damit wir darüber reden können."
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