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Chan;


Ich hatte mir diesen Moment oft vorgestellt.Laut zugegeben hätte ich es nicht aber ich stellte mir oft die Frage wie er wohl reagierte, wenn er mich nach all den Jahren wiedersah.


Ich hatte immer noch nicht die geringste Ahnung wie er mich gefunden hatte. Ob einer der anderer ihm meine Nummer gegeben hatte? Sie war geheim und ich wechselte sie ständig. Es war mir wirklich ein Rätsel wie Minho sie plötzlich herausfinden konnte. Den anderen traute ich es nicht zu mich zu verraten. Sie wussten genau, was dann los gewesen wäre. Ich wäre sehr sauer geworden denn als ich damals verschwand, sollte niemand Minho auch nur den Ansatz von Hoffnung geben, wie man mich erreichen könnte.


Langsam drehte er seinen hübschen Kopf zu mir. Dabei riss er das kleine Gläschen von der Theke, welches er eben noch mit dem Hochprozentigen Alkohol geleert hatte. Es fiel zu Boden und zersprang in seine Einzelteile. Ein lautes Klirren war zu hören und doch nahm ich nur eins wahr.


Jetzt war er vor mir und alles um mich herum verblasste. Die ganze Geräuschkulisse um uns herum verstummte in meinen Ohren und das einzige was ich sehen konnte, war Minho. Er sah so aus als hätte er einen Geist gesehen. Sein Gesicht wurde ganz blass und seine Augen waren weit aufgerissen. Als könnte er nicht glauben wer hier vor ihm stand. Aber ich war es.


Es dauerte einige Sekunden bis er sich aus seiner Starre befreien konnte. In ihm brach etwas. Das konnte ich deutlich sehen jedoch ging es mir nicht anders. Ich fühlte mich genauso emotional. Alles in mir brannte und ich wollte nach vorne hasten um ihn an mich zu drücken. 5 verdammte Jahre waren eine sehr lange Zeit. Je mehr Monate um einen herum verstreichen, desto härter wurde es. Man sagte, die Zeit heilte alle Wunden aber nicht wenn die Sehnsucht einen beinah auffraß.


„Chan.."


Seine Stimme war nur ein leises Wispern und doch konnte ich es von hier hören.


Wie immer war er zu niedlich und das brachte mich zum Schmunzeln. Allerdings entging mir nicht, dass er sich scheinbar in den Jahren äußerlich verändert hatte. Sein Haar war nun pechschwarz aber es stand ihm. Mehr Eindrücke konnte ich mir noch nicht machen. Dieses Wiedersehen löste mehr in mir aus als ich gedacht hätte.


„Hey Baby."


In seinen Augen konnte ich sehen wie er für einen kurzen Moment mit sich haderte. Er wusste nicht wie er mich begrüßen sollte aber letztendlich fiel die Mauer und er lief auf mich zu. Fast schon stolperte er von dem Hocker und in Windeseile sprang er mir in meine Arme.


Niemals in meinem Leben hätte ich diesen wertvollen Jungen los gelassen. Also fing ich mein kleines Klammeräffchen auf und spürte wie mein Herz wieder zu schlagen begann.


Er legte seine Arme und auch seine Beine eng umschlungen um meinen Körper während er seine Nase in meinem Nacken vergrub. Ich konnte spüren wie er meinen Duft ein sog. Voller Hoffnung er wäre noch der Gleiche. Genau so wie ich es gehofft hatte. Er roch immer noch genau so wie früher und das machte mich glücklich. Ich hatte es schon in unserer gemeinsamen Wohnung festgestellt aber es an ihm selbst zu riechen, war um Welten besser als an einem T-Shirt zu schnuppern.


Hastig presste er mir seine Lippen auf und ich fühlte mich zurück im Himmel. All die Jahre fühlten sich wie die Hölle an und endlich klärte sich der Himmel wieder und ließ die Sonnenstrahlen zurück in mein verkorkstes Leben. Es war so intensiv ihn wieder bei mir zu spüren, seine Lippen gegen meine und schließlich seine Zunge gegen meine. Es wurde sofort hitzig zwischen uns und die Gier nach mir konnte ich deutlich von ihm aus spüren. Ich konnte spüren wie aufgeregt mein Herz gegen meine Brust schlug.


Mir war auch egal ob wir gerade der Mittelpunkt aller waren. Es interessierte mich einen Scheiß was alle dachten wenn ich endlich mein Baby wieder bei mir haben konnte. Dieser Moment gehörte uns und ich würde es nicht zulassen diesen von jemand anderen zerstören zu lassen.


„Fuck. Ich habe fast vergessen wie du schmeckst."


Das war schon Schande genug.


Diese sündhaften, vollen Lippe hatten es mir schon am ersten Tag angetan. Ich hatte mir damals einfach genommen was ich wollte und es war unbezahlbar gewesen. Dieser Junge veränderte mein Leben und ich brauchte ihn so dringend in diesem. Das hatte ich schmerzhaft feststellen müssen und es hatte mir gereicht.


„D-Du bist hier.."


Fast schon mit zittrigen Fingern nahm Minho mein Gesicht in seine Hände. Er speicherte sich alles in meinem Gesicht ein was er neu entdecken konnte. Dabei strichen seine Daumen sanft über meine Wangen und ich fühlte mich endlich wieder zu Hause..


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