Chan;

Einer der wichtigsten Errungenschaften im Leben waren Kontakte.

Hattest du nicht die richtigen Kontakte konntest du schon einpacken.

Es war immer schlau überall Kontaktpersonen und Verbündete zu haben. Wenn man Größe erreichte, wurde so etwas unausweichlich. Man brauchte es, um zu überleben und es gab genug Leute, die unserer Gruppe noch einen Gefallen schuldete.

Wie gut, dass solche Leute auch im Krankenhaus arbeiteten.

Dort arbeitete eine Krankenschwester, die wir nur zu gut kannten. Ihr Exfreund arbeitete in unserer Branche und leider konnte man sich manche Kontakte eben nicht aussuchen. Als ich Minho tagsüber besuchen durfte war sie mir begegnet und natürlich kontaktierte ich sie. Ich wollte zu Minho. Natürlich wollte ich zu Minho aber ich konnte offiziell nicht noch einmal dort auftauchen. Die Leute waren vorhin schon skeptisch gewesen und ich sah ihre prüfenden Blicke Die Security war schon scharf darauf sich auf mich zu stürzen und deswegen blieb mir nichts anderes übrig als Minho allein zu lassen.

Na ja, bis ich eben am Hintereingang des Krankenhauses rein gelassen wurde. Es war mitten in der Nacht und trotzdem war das Krankenhaus durch den Nachtdienst gut besetzt. Es war also nicht so einfach dort unbemerkt rein zu kommen aber wesentlich einfacher als am Tage.

„Du musst aber sehr leise sein.. Wenn uns jemand erwischt, könnte ich meinen Job verlieren..", „Keine Sorge Süße. Ich will nur sehen, wie es meinem Baby geht."

Rosé kaute sich nervös auf der Unterlippe herum und schien zu überlegen.

„Wenn du willst, schaue ich nach ihm und gebe dir dann..", „Das war nicht der Deal. Ich will ihn sehen und das persönlich. Also dalli jetzt"

Nervös nickte sie, konnte mir nicht widersprechen also schlichen wir uns in die Räumlichkeiten. Es dauerte etwas, bis wir auf der Station waren auf der Minho lag. Mit ihrer Hilfe konnte ich mich in das Zimmer schleichen, während sie davor stand und Schmiere stand. Sie hatte Tagsüber schon gearbeitet, aber falls ihr eine Kollegin oder Kollege entgegen kam, könnte sie denjenigen gleich abfangen und zu texten.

In Minho's Zimmer angekommen schlief er ruhig auf dem Krankenbett. Auch wenn er schlief, wirkte er nicht wirklich entspannt. Er schien schlecht zu schlafen und als ich neben sein Bett zum Stehen kam schlug er die Augen auf und wollte irgendetwas rufen. Sofort presste ich meine Hand auf seinen Mund und drückte ihn zurück ins Kissen. Erstens sollte er sich sowieso noch nicht körperlich anstrengen und zweitens sollte er sich nicht bemerkbar machen. Zum Glück hatte er ein Einzelzimmer. Ansonsten wäre die Sache deutlich schwieriger gewesen.

Seine Augen hatten sich geweitet und sein Schrei wurde durch meine Hand auf seinem Mund abgedämpft. Erst als er mich erkannte atmete er beruhigt durch seine Nase aus und seine Anspannung sank ebenfalls. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen als ich vorsichtig die Hand von seinem Mund nahm.

„Sehe ich etwa so furchtbar aus, dass du gleich in Angriffsmodus gehst?"

„Verdammt.. Chan was machst du hier? Du dürftest gar nicht hier sein.", „Und du solltest nicht hier sein."

Ich nahm den Stuhl, der an der Seite stand und hob zu seiner Seite. Danach setzte ich mich darauf und beugte mich zu ihm vor. Langsam strich ich ihm durch seine Haare und meine Augen wanderten kurz zu seinem Blutdruck, welcher durch die Aktion ganz schön angestiegen war. Doch die Zahlen sanken langsam auf dem kleinen Monitor neben seinem Bett.

„Wie fühlst du dich, Liebling? Geht es dir besser? Die Schwester, die mir hier rein geholfen hat, hat mir erzählt du seist vorhin aufgewacht.", „Du hast dich rein schmuggeln lassen?"

Seine Stimme klang müde und langsam fuhr ich ihm durch seine Haare.

„Natürlich, Baby.. Niemand kann mich aufhalten dich zu sehen. Am liebsten hätte ich dich heute mit nach Hause genommen, aber dann ist dein Dad aufgetaucht und ließ mich den Doktor nicht bestechen. Er meinte es sei unvernünftig und egoistisch dich mitnehmen zu wollen. Ich hätte ihm am liebsten ins Gesicht gespuckt."

Minho lächelte leicht, auch wenn ich gerade sehr respektlos über seinen Vater sprach. Sein Vater hielt nichts von mir und ich hielt nichts von seinem Vater. Er war ein Heuchler egal was er Minho mittlerweile erzählte. Als er Minho dann noch entführen ließ und Hyunjin dabei verletzt wurde war er komplett unten durch bei mir.

„Bitte tu das nicht hier.. Hier gibt es nur Ärger.", „Ich weiß, Baby.. Nun sag mir endlich, wie fühlst du dich? Ich kann leider nicht lange bei dir bleiben, aber ich verspreche dir ich hole dich morgen zurück nach Hause. Wir haben auch Ärzte, die dich behandeln können"