Prolog:
Stickige Luft kroch unaufhörlich in meine schwarzen Lungen und ich bekam nur noch schlecht Luft,doch das hinderte mich wenig daran,mich passend zur Musik zu bewegen und mein gesamtes Umfeld einfach auszublenden.
Alles um mich herum verschwamm und wurde unwichtig,als ich meine Arme hob und den Kopf in den Nacken fallen ließ.Einzelne elektrisierende Lichter blitzen vor meinen geschlossenen Lidern auf und verschwanden so schnell wieder,
wie sie gekommen waren.
Meine Finger fingen an wohlig zu kribbeln und ich fühlte mich zum ersten Mal seit einer sehr sehr langen Zeit wieder wohl.Wie betäubt nickte ich zum Beat.Verdammt.
Ich liebte das Gefühl,welches mir Alkohol gab.Ich fühlte mich so benebelt und betäubt,ganz anders wie noch vor zwei Stunden.Ein Lächeln formte sich auf meinem Lippen und ich öffnete die Augen wieder träge,doch kniff sie blinzelnd wieder zusammen.Es war viel zu dunkel.
Das offene Wohnzimmer in dem ich mich befand war ziemlich dunkel gehalten und nur einzelne Lichter,die in den Ecken verteilt standen oder das kurze Aufflackern von Feuerzeugen,die Zigaretten und Joints anzündeten,dienten als einzige Lichtquellen.Blinzelnd gewöhnten sich meine Augen wieder an die dunkle Umgebung.
Ich war mit meiner besten Freundin hergekommen,doch diese war schon länger verschwunden.Wahrscheinlich machte sie in irgendeiner schäbigen Abstellkammer mit einem wildfremden Typen rum,so wie ich sie kannte.
Sie war erst überhaupt der Grund gewesen,
warum ich mitgekommen war.Das Gefühl beobachtet zu werden,heftete sich an meinen Rücken und ein kalter Schauer kroch über meinen Nacken.
Mein Blick schoss zu der Sofaecke auf der eine Gruppe von gut aussehenden Typen saßen und sich prächtig zu amüsieren schienen.Sie schienen im Zentrum der Aufmerksamkeit zu sitzen und alle anderen fungierten nur um sie herum.Wie die Bienen,um die Bienenkönigin.Ich versuchte etwas genauer hinzusehen und legte den Kopf schräg.Zwischen dem Sofa und mir standen andere Fremde die entweder ebenfalls tanzten oder Drogen austauschten.
Ohne es zu beabsichtigen knabberte ich auf meiner Unterlippe,während ich die vier Typen versuchte genauer zu betrachten.Mein Kopf hämmerte unaufhörlich durch den ganzen Alkoholintus.Der Dunkelhaarige ganz links,sah älter aus als seine Freunde und hatte genervt die Augen verdreht und zudem eine ziemlich abwertende Haltung.Ganz zum Unterschied zu den anderen.Neben ihm saß ein großer schlanker Kerl mit wilden locken und einer Leoparden Hose und Drumsticks im Gürtel geklemmt.Er lachte ausgelassen und klatschte begeistert in die Hände,wegen dem was der Blonde neben ihm gesagt hatte.Er war mir irgendwie auf Anhieb sympathisch.Der besagte Blonde nahm einen großen Schluck seines Biers und lehnte sich wieder lässig auf die dunkle Couch zurück.Mein Blick glitt etwas weiter und ich zuckte unmerklich zusammen.Mein Blut rauschte laut in meinen Ohren und ich wunderte mich,ob die anderen meinen Herzschlag hören konnten.Der vierte von ihnen starrte mich hemmungslos an.Hart schluckte ich und spürte einen Klos in meiner Kehle aufkommen.Wie konnte er mich von da aus sehen?Sein Blick war so dunkel und hypnotisierend,dass ich gar nicht mehr weg sehen konnte.Er schien mich gefangen zu halten mit seinem Blick,wie das Raubtier die Beute.Fremde liefen zwischen uns vorbei,doch seine fremden grünen Augen ruhten immer noch auf mir,als sie wieder aus unserem Blickfeld verschwanden.Er schien mitten in der Bewegung innegehalten zuhaben,denn in seinen Händen hielt er ein kleines Tablet und eine gerade Line,aus weißem Pulver.Mein Atem wurde noch schneller,als irgend möglich,bei seinem Anblick.Seine Haut war blass und das brachte die Pech schwarzen Haare und die stechend hellen Augen nur noch mehr zum Vorschein.
Seine Augen mussten förmlich Löcher in mich bohren,dachte ich,so wie er mich anfunkelte.
Doch er hatte etwas so dunkles,so abwegiges,verbotenes an sich,dass ich nur zurück starren konnte.Wie konnte ein Mann nur so grüne Augen haben?
Blinzelnd versuchte ich meine Gedanken wieder zu sortieren und schüttelte langsam den Kopf.
Nicht zu schnell,bevor mir noch schlecht wurde.
Seine Miene war so abwertend und kühl,dass ich unterbewusst einen großen Schritt zurück machte,als könnte ich so vor ihm flüchten.Wie töricht und naiv ich doch war,ich hätte weg rennen und nie wieder zurückkommen sollen,doch stattdessen stand ich da und kaute auf meiner Unterlippe herum.
Der Song endete und es war,als hätte jemand einen Schalter gedrückt.Der Moment war plötzlich vorbei und seine Augen ruhten wieder auf dem kleinen silbernen Tablet.Die Frau an seiner linken Seite fiel mir erst jetzt auf.Sie schmiegte sich kriecherisch eklig an seine Seite und klimperte ihn betörend an,doch dafür hatte er keine Augen.Ich fühlte mich total aus der Bahn geworfen und sah mich verloren im großen Wohnzimmer um.Die Miene des Fremden war so unlesbar gewesen,dass ich mir immer noch darüber den Kopf zerbrach,als ich in die chaotische Küche ging um mir ein Glas Wasser einzuschenken.Wahrscheinlich hatte ich mir diesen Moment einfach nur so magisch eingebildet und es waren auch ganz bestimmt nur ein paar Sekunden vergangen und nicht die gefühlten Minuten,die ich da stand und wir uns angestarrt hatten.Ich interpretierte da zu viel rein.Wie immer.
Seufzend rieb ich mir über die Schläfen und schenkte mir etwas Leitungswasser in einen der unbenutzten Pappbecher ein.„Hey!Hast du noch einen Becher für mich übrig?"Erklang eine gut gelaunte Stimme hinter mir und ich erkannte den großen Typen mit den Drumsticks und der ansteckenden Laune wieder.„Klar."Ich griff nach dem erstbesten Becher und reichte ihm ihn.
„Danke.Ich bin Tommy-"Er hielt mir höflich seine Hand hin und grinste mich frech an.Er hatte etwas von einem Kleinkind an sich,mit diesen süßen Grübchen und den aufgeweckten Augen.
„Ajoli-"Ich schüttelte seine Hand und musterte ihn genauer.Seine langen Haare waren,wie bei den anderen drein,eine wilde Löwenmähne und ich vermutete,dass er mehr Haarspray nutze,wie ich.„Ungewöhnlicher Name,jolie."
Sagte er und zwinkerte mir einladend zu.„Das ist das erste nicht alkoholische Getränk für mich seit gestern."Gestand er mir unerwartet und exte den Becher komplett leer.Grinsend sah ich ihm dabei zu,wie er den Pappbecher unachtsam zurück auf die Küchenzeile warf und einen Arm um meine Schulter legte,um mich enger an sich zu ziehen.
„Hättest du Lust mit zu mir auf die Couch zu kommen.Ich verspreche dir,dir Dinge zu zeigen,die du noch nie-"Ich prustete los und hielt mir den Kopf.Tommy war gute zwei Köpfe größer als ich,doch benahm sich wirklich wie ein zwölfjähriger Knirps.„Netter Versuch."Kicherte ich.„Doch ich glaube,dass dein dunkelhaariger Freund mich nur ungern dabei haben möchte."
Wenn ich jetzt wieder an seinen Blick dachte,fing mein Kopf sich wieder an zu drehen.
„Mick?Ah,du meinst Nikki."Er machte eine abtuende Handbewegung und schüttelte den Kopf.„Der tut nur so.Er ist immer so zu Fremden."Tommy drehte uns in Richtung Tür zum Wohnzimmer.„Apropo Fremde,ich hab dich hier noch nie zuvor gesehen.Dein hübsches Gesicht hätte ich mir doch gemerkt."Ich verdrehte die Augen bei seinem Kommentar und boxte ihn in die Seite.„Ich bin nur die Begleitung einer Freundin.Sie ist hier irgendwo."
„Na,dann spricht ja nichts dagegen.Komm mit,Darling."Und somit führte er uns durchs belebte Wohnzimmer und taxierte uns zur Couch.„Leute,darf ich euch vorstellen.Das ist Ajoli."Tommy schubste mich leicht vor sich und seine Freunde musterten mich neugierig.„Hey,babe."Erwiderte der Blonde und ich fühlte förmlich seine Augen auf meinem Körper.Der Mann neben ihm,der vorhin genervt gewirkt hatte,nickte mir milde lächelnd zu.„Das sind Mick."Tommy deutete weiter zu dem Blonden.„Vince."„Eine Freude dich kennenzulernen."
Dieser grinste mich an und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf.„Und Nikki."
Nikki.Ich gefror neben Tommy,doch dieser schien das nicht zu bemerken.„Ist das schon wieder eine von den schlampen,an die du viel zu schnell dein Herz verschenkst,obwohl sie nur hinter deinem Rum her sind."
Das war keine Frage gewesen von ihm.Tommy tat mir bei seinen harten Worten etwas leid und ich hatte mir das Wort „Schlampe" auch ganz sicher nicht eingebildet.Was war sein Problem?
„Ich bin keine Schlampe."
„Das sagen sie alle und am Ende landen sie doch bei uns im Bett.Es ist immer das Gleiche,Süße."Er sah nicht einmal beim Reden auf,sondern zündete sich eine Zigarette an und setze sich seine schwarze Sonnenbrille auf.
Sein Ernst?Eine Sonnenbrille,es war hier schon so Stock dunkel.Die paar Lichter beleuchten immer nur ein paar Ecken des Raumes und boten so nun nicht wirklich viel Licht.So wurde zwar genau die richtige Stimmung zum Tanzen erzeugt,doch er schien damit eher ausdrücken zu wollen,dass er mich nicht länger sehen wollte.Arschloch.
„Entspann dich,dude.Ich hab sie eben in der Küche gefunden."Beschwichtigte Tommy ihn und warf sich auf die Couch.„Komm her,Ajoli."Er deutete neben sich und ich ließ mich zaghaft neben ihm und Vince nieder.Dieser streckte einen Arm um mich aus und schien mich genauer abzuchecken.„Sie hat nicht nur schöne titten,sondern auch ein hübsches Gesicht,
alter."Ich riss bei seinen Worten überrascht die Augen auf,doch die anderen lachten nur und schüttelten amüsiert den Kopf,alle bis auf Nikki.Tommy klopfte mir ungeduldig auf den Oberschenkel.„Ein Bier?"
Normalerweise trank ich kein Bier,doch Nikkis abwartender Blick von der Seite,provozierte mich ungemein,das Glas an die Lippen zu führen.Es war schon fast so,als würde er erwarten,dass ich es nicht tat und einknicken würde.Woher wollte er bitte wissen,dass ich kein Bier trank?
Sein Blick schien förmlich zu sagen: Gib es doch einfach zu,du passt hier nicht her.
Die eklige Flüssigkeit floss meine Kehle hinab und ich versuchte nicht ganz so angeekelt zu gucken.So hatte ich mir meinen Abend wirklich nicht vorgestellt.
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