007


"Okay ähm und was soll ich dann machen?"
Unsicher lief ich an Luisa herum, die gerade dabei war schwere Steine aus dem Weg zu räumen.
Ich war nach der Aktion mit Antonio und Bruno zu Luisa gegangen, da diese aussah als wenn sie Hilfe bräuchte. Vor einigen Tagen sollte es einen schweren Windsturm gegeben haben, sodass Äste und einige Steine auf den Weg gerollt wurden, hatte sie mir gesagt. War also umso besser das ich jetzt hier war um ihr damit zu helfen.
"Du kannst die Äste da an die Seite schmeißen."
Luisa hob einen fetten Ast, für den man bestimmt zwei bis drei Leute gebraucht hätte mit einer Hand hoch und warf diesen dann zur Seite auf die Wiese.
"Okay gut."
Ich sah mich um. Die meisten Äste waren dürr oder kurz, dass dürfte ich doch wohl schaffen die aus dem Weg zu räumen oder?
Ich lief also zu einen dicken Ast der in die Hälfte geteilt war, und hob diesen hoch. Er war zwar schwer aber nicht das ich daran verzweifeln würde. 
Nach einigen male hin und her laufen, war fast der ganze Weg wieder frei. Ich hob noch einige Steine an, die ziemlich schwer waren, und wobei ich mich fragte wie diese überhaupt durch Wind alleine hier her gelangen konnten- und trug diese ebenfalls an die Seite.
"Geht's?"
Fragte Luisa und beobachtete mich.
"Ja alles super."
Sagte ich gepresst und ließ den Stein auf dem Boden plumpsen.
"Übertreib's nicht, Fliegengewicht ich weiß doch das ihr alle nicht so stark seit wie ich- das ist okay."
"Weiß ich doch."
Ich lächelte.
"Also was jetzt?"
"Wir schleppen diese Äste jetzt zum Tischler. Der kann die gut für seine Schnitzereien und all dem Zeug gebrauchen."
Sie zeigte hinter sich.
"Okay dann los."
Ich fing an einige der Äste auf zu sammeln, und legte sie mir über die Schultern. Die Hälfte schleifte auf dem Boden, aber besser so als gar nicht.
Wir liefen zurück ins Dorf, wo ich Ausschau nach den Gebäude hielt.
"Ist das der Tischler den du meintest?"
Ich deutete auf ein größeres Gebäude mit einen kleinen Holzschild dessen Schriftzug den Namen: Diego zierte.
"Genau, wir gehen hinten lang."
Sie wechselte abrupt die Richtung, während ich ihr mit all den Ästen  hinterher stolperte.
"Hey Diego, wir haben hier was für dich..."
Luisa hat schon den Tischler angetroffen, und unterhielt sich mit ihn. Der Mann kam hinter einen großen Schrank hervor und sah zu mir. Er hob freundlich die Hand.
"Hallo wer ist denn die hübsche Dame dort?"
Bei seinem Kommentar wurde ich leicht rot, und räusperte mich.
"Ähm...wo soll ich die Äste denn hin legen?"
Fragte ich zu Luisa gewandt.
"Am besten hinten in der schmalen Hütte."
"Alles klar."
Als ich die Äste hinter mir her schliff, sah ich mich noch einmal um. Ich konnte nicht gut mit Komplimenten umgehen...
Die schmale Hütte war gefüllt mit allen möglichen Arten von Holz. Dünne Baumstämme, dicke Baumstumpfen oder auch nur Äste oder Holzplatten die schon einmal verarbeitet wurden, lagen oder standen in dieser kleinen Hütte. Ich schmiss alles was ich auf den Schultern trug auf dem Boden und räumte die Äste dann so ein, dass diese einigermaßen dort blieben wo ich sie positioniert hatte, und drehte mich dann wieder um. Durch das kleine Fenster konnte ich den Besitzer und Luisa noch immer miteinander reden hören. Der Mann hatte einen gebräunten Hautton, kurzes schwarzes Haar, und einen Schnurrbart. Die Hintertür stand offen, und so schlich ich mich mehr oder weniger in die kleine Werkstatt hinein und sah mich um. Hier standen außer den großen Schrank, noch weitere kleinere Gegenstände wie drei Hocker. Einige waren mit Farbe lackiert und standen in der Sonne zum trocknen, andere waren noch in ihrer kantigen Form, und mussten noch geschliffen werden. Weiter links befanden sich kleine Holzfiguren auf einer Fensterbank. Es zeigten kleine Tiere wie Elefanten, Tiger, Löwen oder Vögel. Alles war sehr kunstvoll gehalten, und ich belächelte all diese kleinen Werke. Diese Werkstatt gefiel mir.
Der Geruch nach Holz und Farbe mischte sich mit der blumigen Luft als ich wieder neben Luisa trat.
"Gut dann geht's für uns jetzt weiter. Bis dann Diego!"
Rief Luisa.
"Danke für das Holz nochmal!"

Wieder im Dorf angekommen, drehte sich Luisa zu mir um.
"Du kannst jetzt zu den anderen gehen, ich kümmere mich um die Steine dort."
Ich starrte sie an.
"Also ich kann dir noch weiter helfen, dass ist kein Problem."
"Ist lieb, aber geh lieber zu den anderen die waren ja heute morgen ganz wild auf dich gewesen."
Sie lachte und klopfte mir auf die Schulter.
"Okay bis später dann- oh und schau einmal bei deinem Zimmer vorbei wenn du wieder kommst, ja?"
Sagte ich und ließ die verwunderte Luisa zurück. 
Die Sonne war schon wieder ein Stück weiter gewandert, als ich durch das Dorf schlenderte.
Die Blumen auf den Balkonen glänzten in der Sonne, und ließen die Umgebung magisch wirken. Ich lief weiter bis ich spürte wie mir jemand am Rock zupfte.
"Hm?"
"Kannst du mir helfen?"
Ich sah zu dem Kind, welches mit einem Haarband in der Hand vor mir stand, den Zipfel meines Rockes immer noch in der Hand.
"Äh klar, was gibt's denn?"
Ich beugte mich zu ihr runter, als das Mädchen das Band hoch hob.
"Ich bin hängen geblieben als ich mit meiner Freundin im Gebüsch fangen gespielt habe. Dann ist mein Band raus gefallen, und jetzt weiß ich nicht wie ich mir einen Zopf flechte. Ich darf da eigentlich gar nicht hin, Mama hat es mir verboten..."
Das Mädchen sah mich mit ihren dunklen Augen an. Ihr schwarzes dickes Haar hing ihr über die Schultern.
"Mama darf davon nichts wissen, sonst bekomme ich Ärger. Kannst du mir einen Zopf flechten? Du hast so eine schöne Schleife im Haar!"
"Oh, das ist lieb- klar dreh dich um..."
Ich nahm ihr das Band aus der Hand, und kniete mich auf dem Boden. Als ich ihre Haare trennte, fing sie an zu summen.
"Deine Mama braucht davon nichts zu wissen, aber versprich mir das du und deine Freundin vorsichtig seit, ja?"
Sagte ich und fing an die Strähnen miteinander zu verbinden.
"Wir sind immer gaaanz vorsichtig. Mama hat es mir nur verboten weil Mario sich einmal ganz doll am Bein verletzt hat..."
Brabbelte die kleine vor sich hin. Ich lächelte und hörte ihr gespannt zu, während ich das ende der Haare zuband. Plötzlich fiel mir noch etwas ein, und ich stand auf.
"Weißt du was noch fehlt?"
"Was denn?"
Sie neigte den Kopf zur Seite.
"Die hier..."
Ich ging zu einem Balkon, von denen blaue Blumen die aussahen wie kleine Glocken herunter hingen. Ich pflückte mir zwei davon ab, und steckte ihr diese zwischen den geflochtenen Zopf.
"So, jetzt leuchtest du wie der Himmel!"
Sie lächelte und hüpfte vor Begeisterung.
"Oh ja, danke! Oh warte wie heißt du eigentlich?"
Sie hielt sich ihren kleinen Finger ans Kinn.
"Ich bin Bianca. Und du bist?"
"Alejandra!"
"Okay dann würde ich sagen lauf schnell zurück nach Hause Alejandra. War nett dich kennenzulernen!"
Sie kicherte und lief dann wieder davon.
Auch ich machte mich auf dem Weg zurück. Es war noch etwas Zeit übrig in der ich den anderen Madrigals vielleicht noch helfen konnte. Ander als Zuhause, hatte ich hier endlich etwas zu tun. Klar konnte ich auch einigen Leuten in meiner Stadt helfen, aber der Tagesablauf war meist gleich und monoton. Umso besser das ich jetzt hier war.









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Bis zum Nächsten Kapitel ♥♥♥

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