☁️ Kapitel 30 ☁️
Jimin.
Wir hatten noch ewig auf der kleinen Lichtung beisammen gelegen, bis Yoongi dann meinte, er müsse langsam los. Imemrhin sollte er mal nach Hause und in die Schule und ich musste ja auch leider wieder weg.
Den vorübergehenden Abschied brachten wir nur deshalb zustande, weil wir wussten, dass wir abends wieder in den Armen des anderen liegen würden.
Schnell hatte ich die Quelle aufgesucht und war frisch erholt zu Tae gegangen. Die Sache von gestern beschäftigte mich immer noch, doch ich hatte Yoongi nicht mehr damit belasten wollen. Immerhin hatte Taemin ihm gesagt, dass sie erst dann Ruhe geben würden, wenn Yoongi aus dem Weg geschaffen war. Ich würde es natürlich niemals so weit kommen lassen, doch für Yoongi musste es sich trotzdem schrecklich angehört haben.
Trotzdem brauchte ich jemanden zum reden und wer war dafür besser geeignet, als Tae?
Wir diskutierten ewig, überlegten hin und her, doch immer noch wurden wir nicht schlau daraus, was sie gemeint haben könnten oder was sie nun im Schilde führten. Sie wollten Yoongi töten. Aber warum?
Ohne mental darauf vorbereitet gewesen zu sein, spürte ich auf einmal, dass sich etwas anbahnte, und zwar bei Hobi.
"Hobi ist in Gefahr!", stieß ich panisch hervor, ehe ich mich auf die Erde niederließ und mich darauf konzentrierte, wo er war.
Ich hatte ihn in einem Labor ausfindig gemacht und erinnerte mich daran, wie er erzählt hatte, dass er Chemie studierte und oft im Labor war. Ohne große Anstrengung hatte ich nebst Hoseok auch Kai angetroffen und funkelte ihn direkt böse an. Diesmal nicht! Mir war es grade egal, was Namjoon mich jahrelang gelehrt hatte, ich konnte nicht zulassen, wie Kai und Taemin einfach weiter machten. Ich würde gewiss nicht auf das Ereignis warten, sondern es direkt unterbinden!
"Wag es dich ja nicht!", knurrte ich Kai böse an, woraufhin Hoseok nur verwundert neben sich blickte. "Jiminie!? Was machst du denn hier!?"
Doch ich hatte keine Zeit, mich um seine Fragen zu kümmern, immerhin musste ich Kai im Auge behalten. Das Problem war nur, dass ich nicht wusste, wie ich ihn aufhalten sollte. Edgas waren den Schutzengeln im Kampf weit überlegen.
Vielleicht hatte ich eine Chnace, wenn ich ihn zur Rede stellte.
"Kai! Sag mir, was das soll!", entgegnete ich ihm, doch da grinste er nur überlegen. "Ach Jimin. Es ist beinahe süß mit anzusehen, wie ahnungslos du doch bist." Mit den Worten ließ er ein Reagenzglas hinter Hoseok explodieren. Es kam so unerwartet, dass ich meinen Schützling nicht mehr schnell genug in Sicherheit bringen konnte. Hoseok ließ sich zu Boden fallen, bedeckte blitzschnell seinen Kopf schützend mit seinen Armen.
Er hatte zum Glück nur ein paar kleine Schittwunden abbekommen, trotzdem eilte ich zu ihm und zog ihn beschützend in meine Arme. Und da traf es mich, wie ein Schlag!
Kai war allein hier.
Wo war Taemin?
"Nein!", stieß ich panisch aus, denn auf einmal hatte ich panische Angst um Yoongi. Es war sicherlih kein Zufall, dass Kai das erste Mal allein aufgetaucht war. Aber ich konnte nicht zu ihm. Ich konnte Hoseok nicht einfach alleine lassen.
Tränen bahnten sich ihren Weg über meine erhitzen Wangen. Was sollte ich jetzt tun!?
"Auch endlich mal begriffen?", lachte Kai, während er mit einem weiteren Luftstoß dafür sorgte, dass eine ganze Reihe Chemikalien aus ihren Gläsern platzten.
"Was ist, Jimin? Kannst du dich nicht entscheiden, wen du lieber beschützen möchtest?"
Kai Worte ließen mich zornig werden. Ich war verzweifelt. Ich hatte Angst. Ich war sauer.
Ich wusste wirklich nicht, was ich tun sollte, doch da wurde mein Kopf auf einmal ganz still. Mit einem Male fühlte ich mich stärker, als je zuvor. Ich handelte, ohne nachzudenken und merkte gar nicht, wie ich einmal um meine eigene Achse herumwirbelte und direkt vor Kai stehen blieb.
Ich hob meine Hand, um sie ruckartig von einer Seite auf die andere zu bewegen, während meine Flügel sich, ohne mein bewusstes Steuern, ausbreiteten.
Ein heftiger Stoß erfasste den Edga vor mir, der ohne Gnade gegen die Wände des Labors geschleudert wurde.
"Verschwinde!", befahl ich leise und trotzdem klang meine Stimme nicht mehr, wie die meine. Kais Augen hatten sich erstaunt, fast sogar ängstlich, geweitet, ehe er sich so schnell aus dem Staub machte, wie er gekommen war.
"Hoseok! Ich muss zu Yoongi!", schrie ich zu dem verängstigten Menschen, der mich anstarrte, als habe er einen Geist gesehen. Ein zögerliches Nicken kam von ihm, gefolgt von den Worten: "Ich komm klar. Geh zu Yoongi!"
Ich schloss meine Augen, während ich mich direkt vor Hoseoks Augen wieder dematerialisierte und zu Yoongi eilte.
Ich fand ihn, wie gewohnt in seinem Zimmer, doch was ich dann sah, ließ mich in einer ängstlichen Schockstarre stillstehen. Ich hörte Taemins Lachen, als wäre es weit weg, dabei stand er nur wenige Meter von Yoongi und mir entfernt.
"Bitte nicht...", flehte ich zu den Urengeln, ehe ich mich auf die Knie fallen ließ. Yoongi sah aus, als würde er schlafen, doch ich wusste, dass es Taemin gewesen war. Was auch immer er getan hatte, Yoongi lag bewusstlos auf dem Boden und reagierte nicht einmal mehr auf meine Berührungen.
Mir war es völlig egal, wie viele Tränen aus meinen Augen quollen, das einzige, was zählte, war, dass Yoongi seine Augen wieder aufmachte.
"Bitte Yoongi...", wimmerte ich unter Schluchzern. "Mach deine Augen auf! Du kannst jetzt nicht sterben! Ich kann nicht mehr ohne dich sein! MACH ENDLICH DIE AUGEN AUF!"
Taemins Lachen in dem Moment war zu viel. Meine Wut machte mich blind für die Sachen um mich herum. Ich wollte Taemin dafür büßen lassen.
Dessen Lachen erstickte sogleich, als er mich ansah.
"Also doch. Du bist wirklich einer", brabbelte er, doch das war mir egal. Ich benutzte diesmal beide Hände, was auch immer ich da tat, ich hatte irgendwie im Gefühl, dass es klappen würde. Also stieß ich mit beiden Händen gleichzeitig eine Druckwelle aus, die nicht nur Taemin wegschkeuderte, sondern auch Yoongis Zimmer verwüstete.
"Chim..."
Durch die Erschütterungen schien Yoongi wieder wach geworden zu sein, denn auf einmal hörte ich seine Stimme hinter mir. Ich wirbelte herum und sah, wie er schwach seine Augen geöffnet hatte und sich versuchte aufzusetzen.
Ich wollte etwas darauf sagen, doch da wurde auf einmal alles schwarz um mich herum.
~
"Wo bin ich?", fragte ich panisch, doch als ich Yoongi über mich gebeugt sah, beruhigte ich mich wieder. Er erklärte, dass ich ohnmächtig geworden war und Taemin nach meinem Angriff die Flucht ergriffen hatte.
"Angriff?", fragte ich erneut, denn ich konnte mich nicht an einen Angriff erinnern. Ich spürte nur einen elendigen Schmerz in meinem Kopf und fragte mich gleichzeitig, ob das diese Kopfschmerzen waren, von denen die Menschen so viel sprachen.
"Ruh dich erstmal aus", befahl er mir und kuschelte sich in dem Moment zu mir. Ich brauchte nicht anderes, als Yoongi um mich herum, um wieder meine innere Ruhe zu finden.
"Was ist denn passiert?", fragte ich nach einigen Minuten, doch es war nicht Yoongi der antwortete, sondern Tae.
"Kai hat Hoseok angegriffen und Taemin Yoongi. Die beiden planen ihre Angriffe immer genauer. Aber du hast irgendeinen obercoolen Trick angewendet und die beiden in die Flucht geschlagen."
Verwirrt starrte ich Tae an. Seit wann war er hier? Und wieso erinnerte ich mich an nichts mehr, was diesen Angriff anging?
"Hoseok ist übrigens unversehrt und sollte jeden Moment zusammen mit Jeongguk auch hier eintrudeln", erklärte Tae, doch ich konzentrierte mich eher auf den Mann neben mir. Seine Arme waren um meinen Bauch geschlungen und von dort aus breitete sich eine wohlige Wärme in mir aus.
Nur wenig später trudelten die beiden anderen Menschen ebenfalls bei Yoongi ein und Tae schien überaus erfreut zu sein. Allerdings nicht, wie ich anfangs dachte, weil er Jeongguk wieder sehen wollte, sondern weil er anscheinend etwas dringendes mit uns zu besprechen hatte.
"Ich habe mit Namjoon gesprochen, aber er konnte natürlich nichts genaueres verraten. Aber er fand es ebenfalls merkwürdig, dass Taemin und Kai so fixiert auf Yoongi sind. Naja. Und er konnte zwar nichts konkretes sagen, aber er wollte sich ebenfalls mal umhören und meinte sowas wie 'ihr schafft das nicht ohne Hilfe'."
Aufmerksam hörten wir Taehyung zu, der selten ein solch ernstes Gesicht gezogen hatte, wie in diesem Moment.
"Und ich glaube, er hat Recht. Wir brauchen Hilfe, wenn wir wollen, dass das ein Ende hat. Ist nur die Frage, wer uns helfen kann. Den Ältestensrat können wir vergessen. Die halten sich aus allem raus", führte Tae weiter aus.
Er hatte Recht.
"Bleiben nur noch die Engel, die die toten Menschen in den Himmel geleiten", stellte ich fest, weil ich wusste, dass ums von den Schutzengeln niemand helfen würde und selbst wenn, ebenfalls zu schwach waren, um gegen die Edgas zu kämpfen.
Das Problem war nur, dass diese Engel nicht einfach zu finden finden waren. Es gab nur eine Chance, ihnen zu begegnen und das war die letzte, die ich nutzen wollte.
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