~Wie lautet dein Plan, Engel?~
Lucian
Das Blut gefror mir in den Adern und mein Blutdruck schoss in bisher ungekannte Höhen. Das war gar nicht gut. Adrian, der mit dem Gesicht zur Tür saß, verkrampfte sich leicht, lächelte dann aber kühl und unterbrach tatsächlich den Zauber. Meine Macht jedoch sandte er durch den Diamanten zurück, ehe er diesen vorsichtig hinlegte und sich erhob.
„Asrael, lange nicht mehr gesehen", grüßte mein Gefährte kühl.
Um uns herum spürte ich Magie, wahrscheinlich eine Zuschaustellung ihrer Kraft. Ich erhob mich ebenfalls und blickte unruhig in die Runde. Das hier war, schonend ausgedrückt, eine Katastrophe.
„Ich frage mich, was du hier machst", klärte der Zauberer uns auf.
Asrael stand einige Meter entfernt, dennoch spürte ich die gewaltige Macht, welche von ihm ausging. Er hatte sie nicht unter Kontrolle, was tödlich enden könnte. War der Typ ein Idiot oder suizidgefährdet?
Adrian sackte plötzlich neben mir zusammen und krümmte sich am Boden. Schweißperlen liefen über seine Stirn und er biss die Zähne zusammen. Ich selbst riss die Augen auf, konnte mich aber nicht rühren. Mein Blick glitt zu dem Zauberer, welcher mit wütendem Gesichtsausdruck vor uns stand.
„Es scheint mir fast so, als wolltet ihr die heilige Schrift zerstören. Von dir, Engel, hatte ich mehr erwartet", tadelte Asrael.
Ein stechender Schmerz schoss plötzlich durch meinen Kopf und ließ mich unterdrückt aufkeuchen. Verdammter Mist, der Typ war stark. Ich musste mir etwas überlegen, sonst waren der Dämon als auch ich bald Hundefutter.
„Ich wollte die Schrift nicht zerstören", keuchte ich schnell, als ich zusammen sackte.
Der Zauberer kam näher und musterte mich misstrauisch.
„Was wolltest du dann machen, Engel?"
Ich schnaubte abfällig und schickte ein Stoßgebet an meine Vorfahren. Das war die einzige Chance, die ich bekam, um uns zu retten.
„Du traust mir echt zu, dass ich mit diesem Abschaum von Dämon zusammen arbeite?"
Asrael nickte verwirrt und legte den Kopf schief. Er musterte mich aus hinterhältigen Augen und schien darauf zu warten, dass ich fortfuhr. Gedanklich bereitete ich mich auf meine nächsten Worte vor und hoffte, dass Adrian verstand, dass das nicht die Wahrheit war.
„Wirklich, das ist ekelhaft. Dämonen gehören nicht hier hin."
Asrael blickte mich mittlerweile schon interessierter an.
„Ihr beiden saht eben gerade aber sehr auf dieselbe Sache konzentriert aus", meinte er lauernd.
Aber so schnell würde er mich nicht überlisten. Ich war mir ziemlich sicher, dass er leicht zu überzeugen war. Mit seiner Arroganz zählte er zu den Typen, die bei der kleinsten Gelegenheit, die man ihnen gab, ihr Gefieder plusterte.
„Das gehört zu meinem Plan, den ihr mit eurem plötzlichen Erscheinen gerade ja zunichte gemacht habt."
Ich zog eine beleidigte Grimasse und wich zeitgleich Adrians verletztem Blick aus. Verdammt, ich hoffte das er noch verstand, dass ich das nicht so meinte. Am liebsten würde ich ihm das erklären, konnte aber nicht, da sonst meine Tarnung aufflog. Ich hatte Angst, dass schon ein einziger Blick zu meinem verletzten Gefährten meinen wirklich wackligen Plan zerstören wurde. Verdammt.
„Wie lautet dein Plan, Engel?", riss Asrael mich aus meinen Gedanken.
Ich presste kurz die Lippen zusammen, dabei entging mir der Blick meines glatzköpfigen Gegenübers nicht. Er war auf dem besten Weg mir zu glauben, ich durfte das jetzt unter gar keinen Umständen versauen.
Mit klopfendem Herzen sah ich ihn selbstbewusst an und musterte ihn scheinbar gelassen, bevor ich fortfuhr: „Ich wollte ihn dazu bringen, seine Macht mit mir zu teilen, um ihn dann mit einem einfachen Spruch zu bannen."
Während ich das sagte sah ich dem etwas übergewichtigen Zauberer in die Augen und hoffte, ihn von mir zu überzeugen. Nach einer gefühlten Ewigkeit verzog er seine Lippen schließlich zu einem miesen Lächeln.
„Wenn dem so ist, warum sollte der Dämon dir trauen? Woher kennst du einen passenden Bannspruch und, was mir persönlich am wichtigsten ist, was hat das mit der heiligen Schrift zu tun?"
Ich lächelte genauso gemein zurück, während mein Gehirn nach neuen Ausreden suchte. Ich blieb wohl etwas lang still, da Asrael die Augenbrauen zusammen zog und mich von oben bis unten mit seinen eindringlichen Augen musterte. Schnell beeilte ich mich, etwas zu sagen.
„Um deine erste Frage zu beantworten: Ich habe ihm vorgespielt, dass ich auf seiner Seite bin und er mir wichtig ist. Und um deine letzten Fragen zu beantworten: Ich habe gehört, dass in der Schrift ein passender Bannspruch sei und da hat es gepasst, dass der Dämon diese eben mit meiner Hilfe zerstören wollte."
Der Zauberer starrte mich einige Sekunden lang ausdruckslos an, dann drehte er sich plötzlich weg und lief einige Schritte weg. Einige verhüllte Gestalten folgten ihm und steckten die Köpfe zusammen. Mit klopfendem Herzen und schwitzigen Händen sah ich zu ihnen und hoffte mit angehaltenem Atem das Beste.
Dabei ignorierte ich die bohrenden Blicke des Dämons und konzentrierte mich stattdessen auf meine weitere Vorgehensweise. Es gab zwei mögliche Vorgehensweisen, die von der Entscheidung des Zirkels abhingen.
Erstens: Ich würde den Zauberer mit allem was ich hatte angreifen und hoffen, dass er und sein Zirkel abgelenkt genug waren ich mir Adrian, die Schrift und, wenn möglich, die Beschwörungsutensilien schnappen konnte, um dann zu verschwinden.
Diese Möglichkeit müsste ich in Betracht ziehen, wenn etwas schief ging und Asrael mir nicht glaubte.
Zweitens: Diese Möglichkeit war die, dass ich dafür sorgte, dass der Dämon und ich nah genug an den Beschwörungskreis kamen, um den Zauber in der Sicherheit des Kreises durchzuführen. Das konnte ich jedoch nur machen, wenn der círculo del imperio mir wirklich glaubte.
Schlurfende Schritte rissen mich aus meiner Planung und mehr wie nur etwas angespannt blickte ich Asrael entgegen, welcher mit gleichmütiger Miene vor mir zum stehen kam.
„Meine Ältesten und ich haben uns beraten und beschlossen, dass du die Wahrheit sagst", erlöste der Zauberer mich schließlich .
Ich atmete kaum merklich auf und rollte mit den Schultern, als der Zauber, der mich zum stillstehen gezwungen hatte, gelöst wurde.
„Aber wir dachten uns, dass du, wo du ja schon angefangen hast, den Zauber zur Bannung unseres werten Dämons fortführen kannst. Selbstverständlich unterstützen wir dich bei dieser selbstlosen Tat."
Ich verspannte mich wieder und meine Erleichterung verflog. Verdammt, schon wieder. Trotz meiner nicht gerade glücklichen Stimmung nickte ich zustimmend und begab mich zu dem Bannkreis. Dabei flogen meine Gedanken kreuz und quer durch meinen Kopf und machten es mir nicht leicht, einen neuen Plan zu fassen.
Eins war mir jedoch kar: Ich musste Adrian davon in Kenntnis setzen, was ich vor hatte. Während ich mich auf meinen Platz fallen ließ und meine Flügel etwas von mir streckte, stellte der Zirkel sich um mich herum auf.
Einer der Magier stieß derweil den zitternden Dämon auf seinen Platz. Adrian wirkte ziemlich angespannt, weshalb mir ebenfalls fast meine Miene entglitten wäre. Doch ich hielt den hochmütigen Blick aufrecht und griff nach dem Diamanten.
Der Magier von eben presste meinem Gefährten ebenfalls den Edelstein in die Hand und gesellte sich dann zu seinesgleichen. Beruhigend ließ ich etwas meiner Magie zu Adrian strömen. Dadurch versuchte ich ihm meinen Plan mitzuteilen oder ihm zumindest das Gefühl zu vermitteln, dass ich nicht plante, ihn zu erledigen. Ich war schließlich nicht ganz dumm.
Zu meiner Erleichterung schien er halbwegs zu verstehen, was ich von ihm wollte. Erleichtert bemerkte ich, dass mein Gefährte sich etwas entspannte und ebenfalls ein dünnes Rinnsal an Magie zu mir schickte.
Ich atmete durch und griff nach der Magie des Zirkels, welche ich für meinen Plan unbedingt benötigte. Dann riss ich die Magie mit einem Ruck an mich und schickte sie, mitsamt meiner eigenen, zu Adrian. Und schon begann der Aufruhr unter den Magier.¥¥££¥¥££¢¢$$¢¢$$
So, ich habe es wieder geschafft ein neues Kapitel zu schreiben😊
Ich hatte zwar zuerst Probleme mit dem Laptop meiner Schwester und mir (Ich schreibe sonst mit dem meiner Mutter), aber dann hat es geklappt.
Iwie bin ich schon ein bisschen traurig, da es in ca. 3 Kapiteln Abschied nehmen heißt😶
Ich werde das auf jeden Fall vermissen.
Naja, ich schreibe ja auch schon an anderen Geschichten, wer möchte kann ja irgendwann Mal, wenn Lucian beendet ist, vorbeischauen und gucken, ob ihm die anderen Geschichten gefallen (Höhö, Werbung 😏)
Over and Out, _Amnesia_Malum_
PS: Ich habe Mal wieder nicht drüber gelesen, hoffe es geht trotzdem einigermaßen 😇
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