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Jimin räumte die letzte Kiste in den Wagen und drehte sich danach zu Chaeyoung. "So, fertig." Seine Kollegin kam auf ihn zu und warf sich ihm um den Hals. "Danke, Jiminie! Zum Glück konntest du so kurzfristig einspringen.", bedankte sie sich und gab Jimin einen Kuss auf die Wange.
"Kein Problem. Ich helfe doch gerne.", lächelte Jimin und legte auch seine Arme um Chaeyoung. "Ich frag mich nur, was mit Beomgyu ist. Weißt du etwas?" Sie löste sich von Jimin und checkte ihr Handy auf mögliche neue Nachrichten von ihrem Arbeitskollegen.
"Nein. Keine Ahnung." Der Koreaner schüttelte unwissend mit dem Kopf, doch er konnte sich schon denken, wieso Beomgyu nicht kommen konnte - oder eher wollte.
Er selbst war daran schuld, da er ihn gestern in dem Glauben gelassen hatte, dass er mit ihm Essen gehen würde. Dazu hatte Beomgyu wahrscheinlich ziemlich lange vor Jimins Wohnungstür gewartet, allerdings vergeblich.
Dem Silberhaarigen tat es leid, dass er Beomgyu immer abwies, aber er konnte schließlich keine Gefühle erzwingen. Sein Arbeitskollege war nur ein Freund und würde das auch immer bleiben.
"Schade." Chaeyoung zog einen Schmollmund, aber zuckte dann mit den Schultern. "Aber was solls. Es wird schon alles gut sein." Sie schenkte Jimin ein Lächeln, ehe sie wieder ins Café verschwand. Just in dem Moment kam Jimins Boss aus der Tür, die er ganz Gentleman-like für Chaeyoung aufhielt, und klopfte Jimin danach auf die Schulter.
"Danke, dass du das hier mit übernimmst. Ohne dich wären wir aufgeschmissen." Der schon etwas ältere Mann nickte Jimin dankend zu, woraufhin sich der Silberhaarige verbeugte. "Natürlich. Es war selbstverständlich zu helfen."
"Ich weiß deine Mühe wirklich sehr zu schätzen und deshalb möchte ich dir eine Gehaltserhöhung anbieten." Jimins Augen wurden bei den Worten seines Bosses riesengroß. "W-wirklich?" Sein Boss lachte auf und bedachte ihn mit einem warmen Lächeln.
"Natürlich, mein Junge. Ich und das Café haben dir so viel zu verdanken. Die Kunden lieben deine freundliche und liebenswerte Persönlichkeit. Sie kommen teilweise nur wegen dir, da bleibt mir gar nichts anderes übrig als dich besser zu entlohnen."
Jimin verbeugte sich erneut und strahlte dabei über das gesamte Gesicht. "Vielen, vielen Dank. Ich freue mich wirklich sehr." Sein Chef legte einen Arm um Jimins Schultern und drückte ihn einmal an sich. "Genaueres besprechen wir wann anders. Jetzt liefern wir erst einmal das Gebäck an die Geburtstagsfeier."
Passend zu seinen Worten kam Chaeyoung aus dem Cafe. "Okay, wir können los." Sie blickte auf ihr Handy, nachdem sie sich zu den beiden gestellt hatte. "Und wir sollten uns beeilen, schließlich müssen wir ein Stück fahren und heute ist wieder ziemlich viel los auf den Straßen."
Jimin quetschte sich neben Chaeyoung auf einen der beiden Beifahrerplätze, während sein Boss sich hinter das Steuer setzte.
Die Fahrt dauerte, wie Jimins Arbeitskollegin prophezeit hatte, nervenaufreibend lang. Sie standen nämlich seit einigen Minuten im Stau. Der Chef des Cafés trommelte schon ungeduldig mit den Fingern auf das Lenkrad und seufzte dabei genervt auf. "Verdammt!"
"Keine Sorge, Chef. Wir werden sicherlich rechtzeitig ankommen. An der nächsten Kreuzung müssen wir nach rechts und dann kommen wir in einen nicht so stark durchfahrenen Stadtteil.", versuchte Chaeyoung den Mann hinter dem Steuer zu beruhigen.
Währenddessen beobachtete Jimin die verschiedenen Menschen, die auf dem Bürgersteig rechts von ihm entlangliefen und kicherte leise, als ein junger Mann beinahe mit einer Laterne kollidierte.
Nach einigen Minuten ging es endlich wieder voran, wenn auch nur schleppend. Sie bogen in die Straße ein und auch diesmal hatte Chaeyoung recht. Es war kaum etwas los, aber das war auch kein Wunder. Je länger sie fuhren, desto mehr Villen standen am Straßenrand.
Erstaunt blickte Jimin aus dem Fenster und betrachtete die riesigen Häuser, die an ihm vorbeizogen. "Wow. Ich wusste gar nicht, dass der Kunde in einer so wohlhabenden Gegend wohnt." Seine Arbeitskollegin nickte zustimmend. "Ich war auch total überrascht."
Schließlich hielt der Wagen vor einem Haus mit weißer Fassade, in dessen Einfahrt ein roter Lamborghini stand. "Ich will auch reich sein.", schmollte Chaeyoung und schaute sehnsüchtig zu dem Sportwagen.
"Da brauchst du allerdings einen besser bezahlten Job als den in meinem Café.", meinte der Chef lachend und stellte den Motor aus. "Jetzt aber los. Wir wollen unseren Kunden ja nicht warten lassen." Die drei stiegen aus und Jimin ging, nach Bitte seines Chefs, zur Haustür, um zu klingeln.
Nach wenigen Sekunden wurde sie von einer Frau mittleren Alters geöffnet. "Guten Tag. Wie kann ich Ihnen helfen?" Sie verbeugte sich höflich und auch Jimin wiederholte diese Geste etwas überfordert. "H-hallo. Wir sind hier wegen der Gebäcklieferung." Er zeigte unsicher auf den Lieferwagen hinter sich.
"Ah, genau. Ms. Yun ist schon ganz ungeduldig." Die Frau mit den schulterlangen Haaren grinste Jimin an, ehe sie erschrocken die Augen weitete. "Ich muss eben zu ihr. Solange könnt ihr schonmal die Sachen in die Küche schaffen. Einfach den Gang hinter und dann links."
Jimin nickte verstehend und kehrte zu Chaeyoung und seinem Chef zurück. "Wir sollen das Gebäck in die Küche bringen.", berichtete er und schnappte sich zwei Kisten, um den anderen beiden den Weg zu zeigen.
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"Vielen Dank, dass Sie eine so große Menge liefern konnten." Ms. Yun lächelte dankend und reichte Jimins Chef strahlend die Hand. "Kein Problem. Das haben wir wirklich gerne gemacht." Auch er erwiderte die Geste mit einem freundlichen Lächeln.
Jimin und Chaeyoung verabschiedeten sich und liefen schon zum Lieferwagen, um dort auf ihren Boss zu warten. "Ich hätte nicht erwartet, dass Ms. Yun die nette Frau ist, die uns immer Blumen mitbringt.", meinte Chaeyoung und schüttelte leicht ungläubig den Kopf.
"Und dass sie so reich ist, auch nicht.", fügte der Silberhaarige hinzu. "Ja, stimmt." Chaeyoung grinste, ehe sie Jimin aufgeregt auf den Arm schlug. "Ich habe übrigens jemanden kennengelernt."
"Oh, wirklich?!", fragte Jimin, nun ebenfalls hibbelig vor Aufregung. "Ja! Er ist absolut hot. Du solltest mal seine Bauchmuskeln sehen." Chaeyoung grinste dreckig und wackelte mit ihren Augenbrauen.
"Nein, danke. Ich... will ihn dir ja nicht ausspannen, falls er mir doch gefallen sollte." Jimin lächelte unsicher und wischte seine Hände an seiner Jeanshose ab. "Das glaubst du doch selber nicht. Ich weiß, dass du momentan jemanden im Blick hast. Ich sag nur: der hübsche Schwarzhaarige."
Empört riss der Silberhaarige die Augen auf. "D-das stimmt gar nicht!" Chaeyoung kicherte und blickte liebevoll zu Jimin. "Rede dir das nur weiter ein.", flüsterte sie und schaute danach aus dem Fenster zu den prachtvollen Villen.
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Endlich hab ich mal wieder etwas auf die Reihe bekommen und ein Kapitel geschrieben.
Vielen Dank fürs Lesen<3
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