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Ich mache mich gerade fertig, indem ich mir recht elegante Sachen anziehe. Selten sieht man mich im Anzug und ich muss ehrlich zugeben, dass ich kurz davor gewesen wäre, diesen zu entsorgen, da ich mir sicher gewesen bin, dass ich den niemals gebrauchen könnte. Doch für die Idee mit dem Date kann man dieses schicke Teil ganz gut gebrauchen.

Gerade richte ich mir meine schwarze Krawatte, bis ich ein Klingeln an meiner Tür akustisch wahrnehme. Wie schön es doch wäre, wenn ich doch selber einen Führerschein hätte, nur um Jisung abzuholen. Deswegen muss er diesen Part übernehmen, obwohl ich ihn eingeladen habe. Das Restaurant, was ich vorgeschlagen habe, ist nicht wirklich in der Nähe und deswegen haben wir keine andere Wahl, als mit dem Auto dorthin zu fahren. Etwa eine halbe Stunde dahin, doch das wird sich sicherlich lohnen.

Ich flitze zur Tür und als ich diese öffne, treffen sich direkt unsere Blicke. Der schönste Junge auf diesem Planeten steht vor mir, welcher mich erstmal begrüßt: „Hey Minho..." und plötzlich überreicht er mir einen Strauch, aus Rosen bestehend, welcher mir erstmal gar nicht aufgefallen ist, da ich auf Jisungs Schönheit geachtet habe.

„W-was?" stottere ich direkt, während ich den Rosenstrauß annehme. „Wofür?"
„Wir sind doch auf einem Date. Da wollte ich dich noch beschenken."
„Scheiße.." schleicht sich aus meinem Mund und ich seufze leise. „Was ist los?" will er wissen.

„Ich habe nur leider kein Geschenk für dich... wie daneben von mir. Es tut mir so unfassbar Leid.." murmele ich und ich wollte noch etwas ergänzendes erwähnen, doch plötzlich hält mir Jisung den Mund zu, ehe er mir klarmachen will: „Dass ich mit dir auf diesem Date sein darf, hätte ich mir vor einer Woche noch nicht vorstellen können. Das ist mir Geschenk genug."

Und da bin ich sehr erleichtert darüber, dass er diese Einstellung hat. Ich habe nichts kaputt gemacht und nun können wir das Date richtig genießen.

Inzwischen sitzen wir in seinem Auto und fahren dorthin. Jisung hat zudem eine Playlist für unsere Fahrt vorbereitet, welche aus seinen Songs besteht. Alle zu Thema „Liebe" und ich kann nicht in Worten beschreiben, wie talentiert dieser Junge ist und wie sehr ich noch mehr für ihn falle, indem ich seine Stimme akustisch wahrnehme. „Und.. bist du aufgeregt?" fragt mich Jisung plötzlich und ich bin wieder da. In der Realität. „Und wie aufgeregt ich bin. Ich war noch nie dort, doch ich habe meine Eltern gefragt und sie meinten, dass es ein sehr gutes Restaurant sein soll." erwähne ich und wirke dabei ziemlich entspannt.

Irgendwann sind wir angekommen und nachdem wir eingeparkt haben, steigen wir gemeinsam aus. Vor lauter Aufregung greife ich nach Jisungs Hand, welche ich direkt mit meiner verschränke. Deswegen dreht er sich mit dem Kopf zu mir und schenkt mir ein warmes Lächeln. Ich kann nicht anders, als den Anblick zu erwidern.

Dort haben wir einen Tisch reserviert und als wir dies bestätigt haben, werden wir zu diesem hingeführt. Dort angekommen schiebe ich für Jisung den Stuhl aus Höflichkeit nach hinten, um ihm als erstes den Sitzplatt anzubieten. Nachdem er es sich auf dem Stuhl bequem gemacht hat, setze ich mich gegenüber von ihm. Da kann ich auch nicht anders, als ihm verliebt in die Augen zu sehen. „Es fühlt sich an, als wäre es ein Traum.. weißt du?" merke ich an, doch plötzlich greift Jisung wieder nach meiner Hand und grinst dabei breit. „Freut mich, nur es ist kein Traum, sondern die Realität. Es findet hier und jetzt statt." hebt dieser Junge hervor, als würde er mich daran erinnern wollen, dass ich gerade nicht am dissoziieren will. Diese Tat wärmt mein Herz nur noch mehr auf.

Irgendwann haben wir bestellt und es hat auch nicht lange gebraucht, bis dieses angekommen ist. Es gibt sehr chinesisches Essen und da muss ich als Koreaner sagen, dass es in der Ostasiatischen Küche einige Überschneidungen gibt, was hier zu sehen ist. Ich esse etwas, was mich an Kimbap erinnert. Und Teigtaschen habe ich ebenso bei mir liegen. Jisung hat für sich eine Pekingente bestellt, wovon er mir hoffentlich auch etwas abgibt, da ich Pekingente liebe. Und jetzt fragt mich Jisung, als könnte er meine Gedanken lesen: ,,Willst du das probieren? Das ist so unfassbar lecker!" Dabei hält er mir ein Stück vor meinem Mund hin, was mein Herz stark zum pochen bringt, da ich es einfach nur süß finde, dass er mit mir teilen will. Ich öffne meinen Mund und direkt rufe ich, nachdem ich mit meiner Zunge den Geschmack wahrnehme: ,,Wow... das ist verdammt gut. Ich liebe die Art, wie es gewürzt worden ist. Es hat einen zum Teil süßen Geschmack..

Nun denn... willst du etwas von mir?" Ich halte ihm ein Stück Teigtasche, welche sich Jiaozi nennt, hin, welches er sich direkt in den Mund nimmt. Er wirkt so zufrieden dabei, wenn ich ihn füttere. Und das geht noch den ganzen Abend so weiter. Wir haben wirklich Spaß dabei, uns gegenseitig zu füttern und das finden sogar die Kellner ganz amüsant, weswegen sie uns ein kostenloses Dessert angeboten haben. Was für Süßen. Eine freundliche Kellnerin hat uns ein Stück Kuchen gebracht, welches viel zu groß gewesen ist, um es alleine zu essen. Logisch, denn die Absicht dahinter ist gewesen, dieses mit Jisung zu teilen. Auch da wechseln wir uns mit Füttern ab und zwischendurch kichern wir dabei. Ich dokumentiere alles im Kopf, während wir etwas tätigen. Es hilft mir, mich daran zu erinnern, in der Realität zu sein.

Am Ende habe ich alles, bis auf das Dessert, bezahlt, was Jisung eher weniger gefallen hat. Er hat sich erst damit zufrieden gegeben, als ich akzeptiert habe, dass er beim nächsten Mal bezahlen darf, ganz unabhängig davon, wo.

Es ist für uns noch sehr früh gewesen, also haben wir uns Händchen haltend auf dem Weg zu einem Park gemacht, welcher ganz in der Nähe von diesem Restaurant gewesen ist. Dort angekommen haben wir direkt einen Springbrunnen zu Gesicht bekommen, um welchen sich ganz viele Statuen befinden, welche höchstwahrscheinlich einen kulturellen Ursprung haben. Ich sehe mich um und die Blumen auf den Wiesen fangen an zu blühen, während die Schneeglöckchen für die Vorfreude auf den Frühling sorgen. Ich drehe mich zu ihm hin, um ihm in die Augen zu schauen.

,,Dir gefällt es hier, oder?" frage ich relativ entspannt.

,,Und wie... uhm.. wollen wir uns hinsetzen?" schleicht sich aus seinem Mund und zeigt mit seinem Finger auf eine leere Holzbank, von welcher aus man die ganzen magischen Schneeglöckchen und den traumhaften Springbrunnen im Blick hat. Ich nicke leicht, ehe ich ihn zu diesem ziehe. Als wir uns hinsetzen, bietet Jisung mir an, eine Kippe mit ihm zu teilen und so haben wir das auch gemacht. Dabei hat der Kleine seinen Kopf auf meiner Schulter abgelegt, während ich mich mit meinem Kopf an seinem gelehnt habe.

Ich sehe Jisung und seine funkelnden Augen. Ich fühle seine freie Hand, nach welcher ich gerade gegriffen habe. Ich höre, wie das Wasser spritzt. Ich rieche das bekannte Nikotin, welches mich daran erinnert, dass Jisung bei mir ist. Jetzt fehlt bei mir der Geschmack, da ich Tabak nicht das zweite Mal aufzählen will.

So warte ich, bis wir fertig sind. Ich schlinge meine Arme um ihn und platziere meine Stirn auf seine. Er lässt es einfach zu und es bringt mich dazu, den nächsten Schritt zu gehen. Eine Weile blicke ich ihm in die verträumten Augen, ehe ich meine Lippen auf seine lege, wodurch sich meine Augen schließen.

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