ᴋᴀᴘɪᴛᴇʟ 2

Kuroo Tetsuro PoV:

,,Hey Tetsurō, komm ruhig näher und lern ihn kennen. Das ist Kenma.",
stellte meine Mutter mir ihn vor. Wir waren zu Besuch bei unseren Nachbarn, die direkt neben uns wohnten. Unsere Mütter kannten sich von früher und wollten, dass Kenma und ich wie sie, gute Freunde werden.

Beim ersten Kennenlernen waren wir beide sehr schüchtern, standen nah bei unseren Eltern und sahen uns kaum in die Augen. Mir war unsere erste Begegnung sehr unangenehm, weil ich in einem fremden Haus zu Besuch war und e neue Umgebungen nicht mochte.
Als unsere Eltern uns alleine gelassen haben, saßen Kenma und ich anfangs nur auf seinem Bett und haben durch die Gegend geschaut. Erst als ich seine Konsole entdeckte fingen wir an zu reden. Wir haben uns gut verstanden, sodass wir von dem Tag an immer viel Zeit miteinander verbracht haben.

In der Mittelschule haben wir angefangen zusammen Volleyball zu spielen. Wir haben bis der Oberschule noch Volleyball gespielt. Nach meinem Abschluss hatte ich eigentlich befürchtet, dass Kenma aufhören würde, da er schon einmal aufhören wollte, aber er hatte den Sport glücklicherweise nicht aufgegeben. Gemeinsam mit Yamamoto wurde er sogar Kapitän - wer aber von denen der Vizekapitän war, wusste ich aber nicht.

Das Volleyballspielen ist jetzt schon mehrere Jahre her, aber wir haben immer noch etwas mit Volleyball zu tun. Paar Freunde von uns mit denen wir Volleyball gespielt haben, spielen jetzt für die Nationalmeisterschaften. Ein Kumpel von mir, namens Oikawa Tooru, spielt sogar in Argentinien.
Ich selbst spiele aber nur noch in meiner Freizeit Volleyball und Kenma bestimmt nur noch sehr selten.

Es liegt bestimmt daran, dass er mit seiner Arbeit sehr beschäftigt ist, denn auch er hat das Volleyballspielen lieben gelernt. Er ist jetzt ein Aktienhändler und ein beliebter YouTuber, der sich auf Games spezialisiert hat. Noch dazu arbeitet er in der Bouncing Ball Corporation als CEO. In kurz: Kenma ist sehr erfolgreich geworden.

Ich selbst bin verglichen zu ihm nicht sehr erfolgreich, doch ich bin mit meiner Arbeit sehr zufrieden. In einem Institut für Veranstaltungen der Nationalmeisterschaften und in einem Institut für Sportförderung kann es zwar stressig sein, aber am Ende des Tages fühlt man sich immer, als habe man viel erreicht.

,,Kuro?",
rief Kenma fragend meinen Namen und riss mich aus meinen Gedanken. Von weitem sah ich ihn auf mich zukommen.

,,Hey Kenma", begrüßte ich ihn. Wir gaben uns eine kurze Umarmung, bei der Schmetterlinge in meinem Bauch zu spüren waren. Dann betraten wir unser Lieblingscafé.

,,Sorry, dass ich zu spät komme.", entschuldigte sich Kenma, während wir uns zu einem Tisch begaben.

,,Macht nichts", winkte ich ab.

,,Dann ist ja gut'', sagte er erleichtert und setzte sich hin, während ich es ihm gleich tat. Dann kam eine Bedienung auf uns zu, die unsere Bestellung annahm. Da wir öfters hier sind, wussten wir schon, was wir bestellen wollten. Wir nahmen nur selten etwas anderes.

,,Warum bist du eigentlich so spät gekommen?", erkundigte ich mich. Aus Müdigkeit schloss er seine Augen und lehnte sich nach hinten. Unser Platz war direkt neben einen großen Fenster, wovon die Mittagssonne direkt reinschien.

,,Ich habe die Zeit vergessen, als ich ein neues Video zusammen geschnitten habe.", beantwortete er mir die Frage knapp. ,,Ich wollte es schnell fertig haben. Ich habe es auch schon veröffentlicht. Seitdem hört mein Handy nicht auf zu vibrieren. So viele Nachrichten..."

Ich grinste. ,,Du bist eben sehr beliebt."

Er verdrehte die Augen. ,,Fast gruselig beliebt. Ich weiß gar nicht wie andere sowas aushalten können." Ihm lief ein Schauer über seinem Rücken, woraufhin er seine Kapuze hochzog - dabei war es anfang Sommer.

,,Naja, aber etwas spaßiges muss aber schon dabei sein, beliebt zu sein.", sagte ich immer noch grinsend und lehnte mich zurück.

,,Ja, irgendwie schon..."

In diesem Moment kam schon unsere Bestellung an. Die Kellnerin legte uns ein Stück vom Apfelkuchen und Nusskuchen und dann einen Tee und einen Kaffee hin. Mein Gegenüber fing daraufhin sofort an sein Kuchenstück zu vernaschen, während ich erstmal nach meinem Kaffee griff.

,,Kuro''

,,Hm?'' Ich sah ihn an und erkannte, dass er sich konzentrierte. ,,Was ist denn?'', fragte ich.

Genervt verzog er sein Gesicht. ,,Schau mich nicht so komisch an, Kuro. Ich habe kein Plan wie ich dir das sagen soll.''

,,Ohohoo~ Was ist es denn?'', fragte ich interessiert. In meinen Gedanken dachte ich daran, wie mir Kenma in jedem Augenblick die Liebe gestehen könnte.

,,Ich glaub ich übergeb' mich gleich...''

Erschocken sah ich zu ihn. Er...was? Doch bevor ich die Situation richtig verstand, drückte ich ihm direkt seine Tasse Tee in die Hand. Dann musterte ich sein Gesicht. Erst jetzt erkannte ich seine Augenringe und seinen erschöpften Blick.

,,Ich glaub es geht wieder...'', flüsterte er.

,,...Wann war deine letzte richtige Mahlzeit?''

,,Vorgestern... vielleicht?''

Ich seufzte. ,,Und du isst ernsthaft in deiner freien Zeit einen Apfelkuchen? Dabei hätten wir jetzt auch gegenüber bei der Pizzaria sitzen können.''

Kenma trank seine Tasse leer und aß genüsslich weiter seinen Apfelkuchen. ,,Der Apfelkuchen hier ist aber so gut wie eine feste Mahlzeit.''

Ich verdrehte leicht genervt meine Augen. ,,Danach holen wir dir etwas anständiges zu essen.''

,,Hmm... ist gut''

~

,,Was ich dir eigentlich erzählen wollte'', fing Kenma an zu sagen. Ich sah zu ihm, wie er sich nachdenklich am der Wange kratze und sich mit der anderen Hand dann ein Pizzastück in dem Mund schob.
,,Ich hab ein kleines Problem."

Fragend schaute ich zu ihm. Lange war es her, dass er mir von einem Problem erzählte, dass er mir von selbst aus erzählen wollte.
Ich stützte meinen Kopf mit meiner rechten Hand und schaute ihn mit einem schelmischen Grinsen an. Daraufhin erzählte er sein Anliegen.

,,Ist das normal, dass...''

Er stoppte.

,,Was ist los?'', fragte ich etwas verwundert.

Er schüttelte den Kopf, doch nicht zu mir sondern eher zu sich selbst. Vielleicht verneinte er gerade seine eigenen Gedanken.

,,Ich schätze ich bin verliebt, Kuro.''

Mit großen Augen sah ich ihn an. Er hatte einen leichten rot-stich auf den Wangen, den er mit seinen Händen, die auch seine Augen verdeckten, zu verstecken versuchte.

Der Moment war gekommen dachte ich. Ich war schon immer in ihm verliebt. Es war schwer zu beschreiben, doch ich habe schon immer gespürt, dass Kenma mir viel wichtiger war, als jede andere Person.
Kenma hat mich schon immer nur mit seiner Präsenz aufgemuntert, wenn es mir schlecht ging. Ich schätze, dass er auch der Einzige ist, der mich immer versteht.
Schon seit der Oberschule wusste ich, dass ich etwas für ihn empfunden habe, doch ich habe es nie ausgesprochen, denn ich habe das Gefühl, dass er mich nur als seinen besten Freund sah - nicht mehr und auch nicht weniger.
Ich wusste auch schon, dass mein Empfinden für ihn einseitig ist, aber loslassen konnte ich das nie. Er ist mir dafür viel zu wichtig.

,,Uhm, Kuro?'' Er schaute mich fragend mit seinem Kopf zur Seite geneigt an. ,,Alles gut?"

Ich nickte schnell.
Es war ja auch alles gut. Ich wusste nämlich schon, dass ich damit zurecht finden musste. Den Tag an dem ich erfahren würde, dass Kenma jemanden anderen liebte. Doch es schmerzte etwas.
,,Ja, alles gut. Das hat mich nur überrascht", log ich und nahm einen Schluck von meiner Cola.

,,Achso", sagte er nur und grübelte wahrscheinlich über seine nächste Worte nach.

,,Und wer ist es?"
Ich fragte, obwohl ich die Antwort noch nicht einmal wissen wollte. Aber irgendetwas musste ich sagen, die Stille hätte ich ansonsten nicht ausgehalten.

Kenma sah mich an und danach direkt zur Seite, als würde er unserer Blickkontakt vermeiden. Er würde jetzt doch nicht meinen Namen sagen, oder? fragte ich mich.
Doch dann hörte ich den Namen, der aus Kenmas Mund fiel.

Mein Herz fühlte sich schwer an, als würde es sich zusammen ziehen. Es war sehr unangenehm. Glücklicherweise fuhr Kenma fort zu reden, sodass ich nichts sagen musste.

,,Ich will ihm es sagen, aber ich weiß nicht wie... Deshalb wollte ich dich dabei um Rat fragen, Kuro."

Hätte ich mich nicht beherrschen können, wäre schon mein eiskalter Blick auf Kenma gefallen, doch ein Glück konnte ich es und verdeckte meine Gedanken.

,,Hmm ich kann dir dabei leider nicht helfen. Dir fällt bestimmt ein Weg ein. Aber wenn du mich fragst, würde ich erstmal schauen, ob deine Gefühle erwiedert werden."

,,Mhm", meinte er nur.

Der Rest unseres Treffens war außergewöhnlich seltsam. Vielleicht ist es aber auch nur mir so ergangen, denn Kenma hatte allem Anschein nach noch gute Laune.

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