Die zeit verändert einen

Mit einem Tablett in der Hand ging ich zu Negan in die Zelle, um ihm was zu essen zu bringen. Das ganze war schon alltäglich geworden, und noch immer war es völlig ungewohnt den einst so starken und unberechenbaren Negan in einer Zelle zusehen. Vier Jahre waren vergangen seid dem Dad Negan erwischt hatte. Alexandria war wieder aufgebaut, und wir hatten uns noch etwas erweitert so gut es eben ging.

Ich betrat die Zelle und schob Negan durch eine Spalte das Tablett zu, während ich mir einen Stuhl schnappte und mich auf die andere Seite der Gitter setzte. "Ist das normal das ausgerechnet du mir immer das essen bringst, ich mein Scheiße.. hast du nicht was wichtigereres zutun, als mir täglich das essen zu zuschieben?" Fragte er und grinste, ehe er sich zu mir drehte. "Ich will ja nicht das du verhungerst." Gab ich belustigt von mir. Ich musste wirklich zugeben das Negan sich eigentlich zum positiven verändert hatte, na ja.. zumindest versuchte er nicht jeden von uns zu erwürgen wenn man sich mal in seine Zelle begab.

"Es gibt eine Frage die ich mir schon seid vier Jahren stelle.." setzte er an, und kam zu den Stäben hin. "Wieso bist du Rick und mir damals nachgekommen? Ich hab dich schreien hören nachdem Rick mich erwischt hatte.. wieso?" Fragte er und sah mich dabei an. Langsam stand ich vom Stuhl auf, und stellte mich direkt vor ihm, aber so das die Gitterstäbe uns voneinander trennten. "War es nur wegen deinem Bruder?" Erweiterte er seine Frage etwas und sah mich dabei an. "Das dachte ich anfangs, dass ich das alles nur wollte weil Carl sich das so gewünscht hatte, weil er wollte das es so ist, aber es lag nicht nur an Carl.." sagte ich schließlich. "Woran noch?" Fragte er und schien wirklich ehrliches Interesse gehabt zuhaben. "Ich wusste einfach das du anders sein kannst, das warst du zu mir meistens auch. Ich wusste das du das alles getan hast um das Sancturary am laufen zuhalten und den Respekt zubekommen, den du wolltest. Ich konnte auch verstehen das du dich dafür rächen wolltest, als mein Vater deine Leute in dem Stützpunkt umgebracht hatte, nur wurde das bei euch alles irgendwann hass, und dadurch ist alles außer Kontrolle geraten! Hättet ihr das alles vorher schon beendet und zusammengearbeitet anstatt gegeneinander, dann wärst du nie hier gelandet Negan!" Sagte ich ruhig und sah Negan dabei an. "Carl hatte recht... du hast wirklich etwas Gutes in mir gesehen oder?" Auf seine Frage nickte ich leicht. "Und ob du es hören willst oder nicht, du hast dich geändert. Ich mein Dad kommt in deine Zelle und sperrt diese sogar auf, du haust nicht ab, und versuchst auch nicht irgendwen von uns, mit dem Tablett zu erschlagen." Sagte ich schmunzelnd, wobei auch seine Lippen ein raues Lachen verließ. Doch jetzt wo ich auf das Thema erschlagen gekommen war, sah er mir wieder direkt in die Augen. "Was ist mit Lucille passiert?" Fragte er mich schließlich, und hielt sich mit seinen Händen an den Gitterstäbe fest. "Deine Lederjacke und Lucille sind sicher verstaut, Dad hat nichts davon verbrannt oder weggeschmissen." Sagte ich schließlich ehrlich. "Lass mich raten... du warst die, die dafür gesorgt hat das er es nicht tut!?" Ich nickte auf seine Aussage hin leicht. "Wer auch sonst.." sagte er grinsend. "Würdest du zur Seite gehen damit ich rein kommen um dir frisches Wasser für deine Schale bringen kann?" Fragte ich und deutete auf die weiße Schale an, wo er sich immer frisch machen konnte.

Negan ging schließlich zur Seite, um mir Platz zu machen, ehe ich die Tür aufschloss und in seine Zelle trat, doch bevor ich überhaupt zur Schale kam, drehte er mich zu sich um, und legte seine Lippen auf meine. "Das wollte ich schon seid Jahren wieder tun." Murmelte er gegen meine Lippen. 

Ich musste zugeben das es sich gut anfühlte seine Lippen wieder auf meinen zu spüren, weswegen ich entspannt seufzte. Das ganze hatte mir früher schon gefallen, und ich fragte mich wieso mich dieser Mann immer wieder dazu brachte, seine Küsse zu erwidern?

Normalerweise hätte Negan jetzt abhauen können, jetzt wo die Zellentür offen war, doch er tat es nicht, und genau da merkte ich, das die Zeit einen veränderte.

Als jedoch Judith stimme am zellenfenster ertönte, fuhren Negan und ich direkt auseinander.
"Negan machst du Mathe mit mir?" Fragte meine mittlerweile 8 Jährige Schwester. "Sicher." Gab Negan ihr zur Antwort, während ich die Schale nahm und mit dieser raus ging. Ich schloss die Zelle ab, und ging anschließend nach draußen um das alte Wasser wegzuschütten, und ihm frisches zuholen. Carl hatte wirklich recht gehabt mit seinem Traum, Judith und Negan verstanden sich, sie mochte ihn. Carl's Traum könnte wirklich die Realität werden, wenn Michonne und Dad es zulassen würden.

Mit einem lächeln auf den Lippen ging ich mit der schlae, in der sich nun frisches Wasser befand zurück, um Negan diese wieder hinzustellen...

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