14-Waghalsig

Ich beeilte mich auf dem Rückweg etwas und war keine vier Minuten später zurück. Vor dem Versteck wartete Deidara bereits mit seinem Lehmvogel auf mich.
"Pain ist ganz schön sauer, wegen dem Loch, das du in die Wand gehauen hast, hn.", begrüßte er mich.
Ich zuckte nur ungerührt mit den Schultern "Irgendwie musste ich ja raus kommen."

Insgeheim, war ich froh, dass er wieder mit mir redete. Ich stieg hinter ihm auf den Vogel und wir hoben ab.
"Unser Auftrag besteht darin eine Schriftrolle aus einem Tempel zu stehlen.", erklärte er mir, als wir in der Luft waren.

"Stehlen?" Ich glaubte mich verhört zu haben. Deidara schaute kurz über seine Schulter zu mir.
"Ich hab dir doch erzählt, dass wir eine geheime Organisation sind, hn. Das liegt unter anderem auch daran, dass jeder von uns in seinem Dorf als Verräter und Verbrecher gilt. Hast du ein Problem damit, mit Verbrechern zu arbeiten, hn?"

Kurz dachte ich nach.
Ich war auch nicht gerade ein Unschuldslamm.
An meinen Händen klebt Blut...
"Nein, lass uns die Mission durchziehen."

Deidaras Sicht~

Ich war erleichtert, dass es ihr nichts ausmachte, dass wir - oder eher gesagt ich - Verbrecher waren.
Nach einigen Minuten, in denen wir schweigend über die Landschaft flogen, hatten wir unser Ziel erreicht.
Vorsichtig ließ ich meinen Vogel an einer Klippe in der Nähe des kleinen Tempels landen.

Vor dem Eingang standen zwei Ninja Wache. Sie hatten uns noch nicht bemerkt und wir hockten uns hinter ein paar Büsche.
"Also gut, wir müssen die Wachen ausschalten und die Schriftrolle holen, hn. Zetsu sagte, sie befindet sich im Zentrum des Gebäudes."
Lucy nickte verstehend.

"Du kümmerst dich um die Wachen und ich hol die Rolle. Ich schätze mal, ich brauch dafür... zehn Sekunden.", schlug sie vor. Das klang tatsächlich vernünftig.
"Abgemacht, hn."

Ich griff in die Tasche mit meinem Speziallehm und ließ meine Handmünder kleine Vögel formen.
Als die fertigen Bomben in meine Handflächen ausgespuckt wurden, schaute Lucy beeindruckt.
"Pass auf, ich zeig dir jetzt wahre Kunst, hn."

Ich ließ die Vögel auf die Wachen zufliegen und legte meine Finger zusammen.

"Katsu!"

Sie explodierten und man sah nur eine dicke Rauchwolke. Triumphierend sprang ich auf. "Kunst ist eine Explosion!"

"Sehr unauffällig.", bemerkte Lucy sarkastisch und mit einem schiefen Grinsen, bevor sie, schneller als ich gucken konnte, im Tempel verschwand.

Einer der Ninjas hatte es irgendwie geschafft meinen Kreationen zu entkommen und griff mich mit gezücktem Kunai an.
Geschickt wich ich ihm aus und griff dabei erneut in meine Tasche. Dann warf ich ein paar explosive Spinnen auf ihn.
"Katsu!"
Das haute ihn entgültig um.

Zwölf Sekunden... Wo bleibt Lucy?
Im Tempel hörte man aufgeregte Stimmen und gebrüllte Befehle.
Ich wollte schon hineinlaufen und Lucy suchen, als sie auch schon heraus kam, hinter ihr fünf Ninjas.

Sie warf mir die Schriftrolle zu. "Los, mach uns abflugbereit!", rief sie mir zu und wehrte in letzter Sekunde ein Shuriken ab, das auf sie geworfen wurde.
Eine Bombe hätte auch sie verletzt, also tat ich, was sie gesagt hatte.
Ich lief zu der Stelle, wo der Vogel stand und steckte im Laufen die Schriftrolle weg.

Ein Blick über die Schulter verriet mir, dass Lucy einige Meter hinter mir war und immer noch mit Shuriken beworfen wurde. Inzwischen stand ich auf dem weißen Lehmvogel, doch Lucy musste stehen bleiben.
Einer der Ninjas hatte zu ihr aufgeholt und griff sie jetzt mit Thai-Jutsu an.
"Flieg los, ich komme!", rief Lucy über ihre Schulter, während sie einen Tritt abwehrte.

Ich zögerte, doch hob dann leicht ab und flog langsam auf den Rand der Klippe zu, während ich gebannt zu Lucy sah.
Komm schon, beeil dich!
Sie verpasste dem Ninja einen Tritt in den Bauch, wodurch er auf seine Kameraden geschleudert wurde.
Dann rannte sie los.

Mein Vogel war inzwischen über den Rand der Klippe hinaus und ich wollte schon umkehren. "Flieg weiter!", brüllte Lucy mir zu, während sie ihr Tempo steigerte.
Das Mädchen ist wahnsinnig...

Sie näherte sich der Klippe und sprang ab. Mir blieb fast das Herz stehen.
Ganz knapp landete sie auf dem Vogel und drohte hintenüber zu fallen, doch ich packte ihren Arm und zog sie näher in die Mitte.
Erleichtert atmete ich aus.

"Du machst mich noch wahnsinnig mit deinen waghalsigen Aktionen, weißt du das, hn?"
Sie senkte den Blick etwas. "Tut mir leid.", murmelte sie.
Fast wäre ich ihr schon wieder um den Hals gefallen, doch ich hielt mich zurück.

"Womit hast du eigentlich die Shuriken abgewehrt?"
Auf ihrem Gesicht bildete sich ein verschwörerisches Grinsen. "Na, damit..." Sie hielt ihre Hand hoch und ich konnte zusehen, wie ihre Fingernägel sich verhärteten und länger wurden, bis sie richtige Krallen an der Hand hatte.

Sie kann einen wirklich immer wieder überraschen... Ein wirklich unglaublich starkes Mädchen.

Zurück im Hauptquartier erwartete Pain uns schon. Ich übergab ihm die Schriftrolle. "Gut gemacht ihr beiden. Zetsu wird euch Bescheid geben, wenn es einen neuen Auftrag gibt."
Pain verschwand wieder in dem Gang, in dem sein, Konans und Zetsus Zimmer waren. Einem plötzlichen Gedanken folgend drehte ich mich zu Lucy um.

"He, willst du vielleicht mal mehr von dieser Welt sehen, hn?" Ihre roten Augen begannen vor Freude zu strahlen. Wie wunderschön sie doch war.
"Liebend gern!"
"Gut, dann lass uns morgen in die nächste Stadt gehen, hn."

Es war schon spät und wir gingen in die Küche zum Abendessen, wo auch schon die Anderen, außer natürlich Sasori, Pain und Zetsu, saßen.
Das Essen, das Konan gekocht hatte, war wie immer köstlich, Tobi nervte uns mit Fragen über die Mission und Hidan versuchte sich die ganze Zeit über an Lucy ranzumachen.

Ich hätte ihn in die Luft gesprengt, wenn Lucy ihn nicht eiskalt ignoriert hätte.

Nach dem Essen gingen Lucy, Tobi und ich gemeinsam zu unseren Zimmern zurück. Wir verabschiedeten uns und wünschten uns eine gute Nacht.
Tobi verschwand als erstes hinter seiner Tür. Ich war auch schon halb durch meine Zimmertür, doch Lucy schaute mich noch einmal an.
"Bis morgen, Deidara. Ich freu mich schon."

Mit einem wunderschönen Lächeln auf den Lippen betrat sie ihr Zimmer und schloss die Tür.
Ein warmes Gefühl breitete sich in meinem Bauch aus und ich zog die Tür hinter mir zu und ging ins Bett.
Morgen wird ein wunderbarer Tag, dafür sorge ich!
Zufrieden schlief ich ein.

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Na, wenn das mal nicht romantisch wird, weiß ich auch nicht weiter XD . Was würdet ihr unternehmen, wenn ihr einen Tag mit einem Mitglied von Akatsuki verbringen könntet?

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