→ rezension: Starry Eyes
Rezension: Starry Eyes – Jenn Bennett
Erstveröffentlichung: 17. Mai 2018 (englisch)
Sterne: 4/5 ☆
Ich muss zugeben, dass ich mir dieses Buch direkt aufgrund des wunderschönen Covers zulegen musste. Doch auch der Klappentext hat mich direkt überzeugt, versprach er doch eine Romanze nach Art von John Green. Starry Eyes ist erfrischend ungewöhnlich und hat mich wirklich überzeugt, weswegen ich heute hier mein Leseerlebnis mit euch teilen will.
Bisher gibt es das Buch leider nur auf Englisch, aber wer der Sprache einigermaßen mächtig ist, sollte beim Lesen keine Probleme bekommen. Außerdem kommt ihr so ebenfalls in den Genuss des wunderschönen Buchcovers ;)
Doch worum geht es eigentlich in Starry Eyes?
Zories Leben läuft nach Plänen. Sie führt Listen, hat Angst vor Veränderungen und kann mit Risiken überhaupt nicht umgehen. Doch in den Sommerferien läuft Zories Leben plötzlich überhaupt nicht mehr nach Plan.
Das Mädchen mit dem schrillen Fashionsense findet sich auf Drängen ihrer Stiefmutter auf einem Campingtrip mit einer ihrer Freundinnen wieder. Was eigentlich ein reiner Mädelsurlaub werden sollte, verwandelt sich schnell in etwas ganz anderes, denn auch Zories Crush aus ihrer Schule sowie einige andere Jungs werden ebenfalls eingeladen. Einer dieser Jungen ist ausgerechnet auch noch Lennox, Zories Nachbar, dem Zorie in den letzten Monaten so gut es geht aus dem Weg gegangen ist.
‚Es ist kompliziert' beschreibt die Beziehung von Lennox und Zorie nicht im Mindesten. Von Fremden zu besten Freunden, zu mehr und dann zu Feinden, bevor sie sich zivilisiert meiden, ist wohl die beste Beschreibung der Beiden.
Nachdem Zorie und Lennox sich allerdings durch viele Missgeschicke alleine in der Wildniss befinden und Lennox ihre einzige Chance ist, die Zivilisation erneut zu erreichen, müssen die beiden sich mit ihrer Vergangenheit und einigen Geheimnissen auseinandersetzen.
Es beginnt eine Reise voller Ereignisse und vor allem mit einer Menge Gefühl.
Die Charaktere
Ich bin einer dieser Leser, der daran glaubt, dass die Charaktere ganze Bücher retten oder zerstören können. Bei Starry Eyes ist eindeutig ersteres der Fall, denn man kann gar nicht anders, als sich in alle Personen zu verlieben. Sie sind wahnsinnig gut ausgearbeitet, mit einer Liebe für Details und durchgehend so authentisch, dass man direkt mit allen mitfiebert.
Zorie überzeugt mit ihrer Liebe zur Astrologie sowie ihren wirklich flippigen Klamotten und auch ihre Art, andauernd Listen und Pläne schreiben zu müssen, hat mich sehr überzeugt. Sie ist wahrscheinlich auch der Charakter, der die größte Wandlung durchläuft, dabei aber durchweg glaubwürdig bleibt. Es hat Spaß gemacht, sie auf ihrer Reise ins Unbekannte zu begleiten und ich glaube, dass einige von uns durch sie ebenfalls lernen können, dass es sich manchmal lohnt, nicht einfach seinen eigenen Plänen zu folgen, sondern Neues zu wagen.
Lennox ist ebenfalls kein 0815-Charakter, sondern erfrischend anders. Er liebt Reptilien, arbeitet im Tierhandel und trägt am liebsten schwarz. Noch interessanter sind allerdings seine Familienverhältnisse, denn der Sprössling eines Rockstars zu sein und von zwei Müttern großgezogen zu werden, das kann nicht jeder behaupten. Dass die beiden Mütter auch noch einen Sexshop betreiben, hat das Buch noch einmal verrückter und liebenswerter gemacht.
Allgemein waren es gerade die zwischenmenschlichen Beziehung, die mich sehr von diesem Buch überzeugen konnten. Denn nicht nur Lennox' Familie ist alles andere als die Norm, auch Zories ist unkonventionell und ich habe es sehr geliebt, endlich einmal eine Geschichte zu lesen, in der die Stiefmutter mehr geliebt wurde als der wirkliche Vater. Die Beziehung zwischen Zorie und ihrer Stiefmama wurde hervorragend aufgearbeitet und es war wundervoll zu beobachten, wie nahe sich die beiden stehen.
Die Hauptcharaktere konnten mich also alle überzeugen, einzig ein paar der Nebencharaktere fand ich ein wenig zu klischeebehaftet. Die Sportlerin und Zicke, der nicht ganz intelligente, aber in der Schule beliebte Junge. Dort hätte ich mir ein wenig mehr Abwechslung gewünscht. Im Ganzen wirkten sie trotzdem authentisch und haben dem Leseerlebnis keinen Abbruch getan.
Die Bewertung
Wenn ich Liebesgeschichten lese, dann meistens auf Englisch, weil ich sie auf Deutsch zunehmend als zu kitschig empfinde. Ich muss jedoch sagen, dass mich Starry Eyes wahrscheinlich auch in meiner Muttersprache überzeugt hätte, denn die Ideen sind süß und einfach einmal total anders. Ich habe mich nie dabei erwischt, wie ich beim Seitenumblättern die Augen verdreht habe, stattdessen habe ich die Liebesgeschichte sehr genossen.
Dann gibt es da natürlich noch Lennox, Zories früheren besten Freund, mit dem sie sich nach einem alles verändernden Tag verworfen hat. Anfangs ist man total auf Zories Seite, was dieses Zerwürfnis angeht, doch nach und nach kommen immer mehr Kleinigkeiten ans Licht, die einen auch Lennox Seite verstehen lassen. Die Autorin versteht es, nicht direkt alles zu verraten und das habe ich beim Lesen sehr gemocht.
Toll fand ich es ebenfalls, dass ich als Campingneuling einiges über diese Art von Urlaub erfahren habe. Man wurde gemeinsam mit Zorie auf den Trip vorbereitet und ich hatte das Gefühl, dass die Autorin entweder überaus gut recherchiert oder selbst die totale Naturliebhaberin ist. Pluspunkt auf jeden Fall dafür, dass Informationen auf interessante Weise in das Buch eingearbeitet wurden.
Wer also auf der Suche nach einem wirklich ungewöhnlichen, erfrischend anderen Buch ist, der ist bei Starry Eyes definitiv an der richtigen Adresse. Es eignet sich hervorragend als Abendlektüre oder auch als Urlaubsbegleiter und ich bin sicher, dass Fans von Liebesgeschichten hier auf ihre Kosten kommen werden. Umso wunderbarer fand ich es allerdings, dass nicht nur die Liebe, sondern vor allem auch das Erwachsenwerden und die Veränderungen des Lebens thematisiert wurden. Die Probleme eines Teenagers und auch von Familien sind ebenfalls Teil des Buches gewesen.
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