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Rezension: Crossing the Line – Simone Elkeles

Erstveröffentlichung: 6. Dezember 2018 (english)

Sprache: Englisch

Meine Bewertung: 2 Sterne

Ich habe bisher so gut wie alle Bücher von Simone Elkeles geliebt (auch wenn die Cover zugegebenermaßen verboten gehören, denn diese habe ich alle als total unpassend empfunden. Sie werden dem Inhalt der Bücher nicht gerecht). Da ich also jedes Mal auf das nächste Buch von der Autorin hinfiebere, habe ich mich dementsprechend sehr gefreut, als ich sah, dass Crossing the Line 2018 veröffentlich werden sollte.

Ich war wirklich gespannt auf das Buch, habe eine mitreißende Story erwartet, einen regelrechten Pageturner. Und was soll ich sagen? Leider wurde ich absolut enttäuscht. 

Das liegt glaube ich nicht einmal nur daran, dass ich hohe Erwartungen an das Buch hatte. Denn ich glaube, wenn ich mit gar keinen Erwartungen an das Buch herangegangen wäre, hätte ich es dennoch nicht gemocht. Warum das so ist, versuche ich nun im Folgenden zu erklären.

Doch worum geht es eigentlich in Crossing the Line?

Im Gegensatz zu den bisherigen Büchern von Simone Elkeles, die ich gelesen habe, leben die beiden Hauptpersonen in zwei verschiedenen Ländern. Ryan Hess kommt aus Amerika, während Dalila Mexikanerin ist und auch in ihrem Heimatland zuhause ist.

Die beiden begegnen sich das erste Mal auf einem Konzert, das in den Vereinigten Staaten stattfindet und laufen sich danach andauernd über den Weg.

Ryan Hess kommt eigentlich aus Texas, trifft im Boxclub aber auf Mateo, der Connections zu einem früheren mexikanischen Profiboxer hat und entschließt sich daraufhin, den Sommer ins Nachbarland zu ziehen, wo er trainieren will. Also zieht er in eine Boxhalle in der Stadt ein, in der auch Dalila wohnt.

Dalilas Familie ist eindeutig eine der reichsten in Mexiko, sie wohnt in einem riesigen Anwesen und ihr Vater ist ein angesehener Richter, der oft zwielichtige Fälle übernimmt. So auch in diesem Sommer, wo einer seiner Clienten ihre Familie in Chaos reißt.

Anfangs versteht Dalila sich nicht mit Ryan und ist ohnehin der Meinung, dass Jungen sie nur ablenken. Doch gewisse Umstände führen letztendlich dazu, dass sie gemeinsam mit Mr. Amerika versucht, herauszufinden, in was genau ihr Vater verwickelt ist.

Das führt zu einem Rennen gegen korrupte Cops, Dalilas Familie und zwei berüchtigten Banden, die in der Stadt in Mexiko ihr Unwesen treiben.

Die Charaktere

Ryan Hess hat kein einfaches Leben. Seine Mutter ist alkoholsüchtig, sein Stiefvater ein Polizist, der ihn nicht leiden kann und seine Stiefbrüder sind ebenfalls nicht von ihm angetan. Er ist in seiner Familie der Außenseiter, fühlt sich ungeliebt und ist der Meinung, dass er ohnehin nicht viel hat, was ihn in Amerika hält. Also beschließt er, für den Sommer nach Mexiko auszuwandern, um alles auf seine Karte zu setzen. Denn Ryan möchte Profiboxer werden und verschwindet deswegen mit nur 600 Dollar über die Grenze in ein neues Leben. Das fand ich sehr mutig und gut gefallen hat es mir ebenfalls, dass er nicht in Selbstmitleid versinkt, sondern versucht, seine Chancen zu nutzen. Ein wenig machomäßig ist er auch, was nicht immer nach meinem Geschmack war, aber letztendlich war es ertragbar.

Dalilas Familie hingegen ist auf den ersten Blick das genaue Gegenteil von Ryans. Ihre Eltern lieben sich, sie hat drei Schwestern, mit denen sie sich gut versteht und auch an Geld mangelt es ihr keinesfalls. Sie wird umsorgt und es gibt Leute, die sich um sie kümmern, unter anderem Lola, eine Angestellte der Familie. Außerdem hat sie zwei beste Freundinnen, von denen glücklicherweise keine wirklich einem Klischee entspricht. Sie plant Ärztin zu werden und eigentlich ist ihr ganzes Leben durchgeplant, bis sie dann merkt, dass sie vielleicht doch etwas anderes will.

Ehrlich gesagt kann ich nicht einmal wirklich sagen, was genau ich von den Hauptcharakteren halte – und das ist wahrscheinlich das Schlimmste, was ich gerade schreiben könnte. Sie sind mir leider beide zu blass geblieben, ich habe nicht wirklich mit ihnen mitgefiebert, weil sie mir oft einfach viel zu dramatisch waren.

Die Bewertung

Das Buch hat einfach zu viele Klischees genommen und sie nicht vernünftig umgesetzt.

Mir kam es beim Lesen so vor, als würden Ryan und Dalila sich in nur wenigen Wochen so oft zufällig über den Weg laufen, sich dann verlieben, dann doch nicht, dann doch wieder und dieses Pseudo-Getue, dass sie sich bloß nicht lieben können, war mir auch ein wenig zu dramatisch. Die beiden finden also angeblich die große Liebe in gefühlten drei Wochen und natürlich endet das ihre Leben so sehr, dass sie miteinander weglaufen wollen. Ein wenig zu ungläubig und zu klischeehaft für meinen Geschmack.

Woher Ryan auf einmal Erfahrungen mit Waffen und Shootern hat, hat sich mir bis zum Ende leider nicht entschlossen. Aber dennoch kriegt er mit Leichtigkeit einen Job als Bodyguard (natürlich auch noch bei Dalilas Geburtstagsfeier, was für ein Zufall) und wirft sich über sie, um sie zu schützen. Dabei wird er natürlich auch noch angeschossen.

Wie genau das Buch jetzt genau endet, lasse ich offen, weil ich nicht spoilern will. Aber ich muss doch sagen, dass auch das für mich viel zu dramatisch ablief und ich ein wenig mehr Originalität erwartet hätte.

Natürlich sind Bandenkriege nichts Neues in Simone Elkeles Büchern. Und normalerweise liebe ich es auch, ihre Beschreibungen darüber zu hören und das Maß der Dramatik. Bei Crossing the Line fand ich leider einiges viel zu überzogen.

Leider hat mich das Buch überhaupt nicht begeistern können, ich habe es sogar oft aus der Hand gelegt, weswegen ich nur 2 Sterne verteilen kann.

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