||Kapitel 8|| Valentina - Dämmerung

Als Valentina am Mittag von der Schule nachhause ging, war sie fix und fertig.
Charlotte hatte ihr ins Gesicht geschrien das sie keine Freunde mehr waren. Sie hatte einfach sieben Jahre Freundschaft weggeworfen. Schlag auf Schlag kam alles so plötzlich.
Amalia hatte aufgrund ihres schlechten seelischen Zustandes darauf bestanden, sie zu begleiten. Spontan war sie dann noch auf sie Idee gekommen, bis zwanzig Uhr bei ihr zu bleiben. Da stöhnte Valentina innerlich auf. Es war ja nicht so das sie sie nicht mochte, aber sie wollte im Moment lieber alleine sein.

Kurz darauf stiegen die beiden Mädchen aus dem Bus aus und schlenderten in Richtung Valentinas Haus. Es hatte leicht angefangen zu regnen und die kühlen Tropfen beruhigten kurz Valentinas Gemüt. Also schaute sie Amalia an. Sie wollte ihr nicht direkt sagen das sie lieber alleine sein wollte, da sich Amalia extra Zeit für sie nahm und es gemein wäre das Mädchen wieder wegzuschicken. Also probierte Valentina es so:
"Das musst du nicht tun", hob Valentina an,"Mir geht es prima".
Amalia schüttelte demonstrativ den Kopf:"Das hab ich heute gesehen. Die geht es nicht gut. Ich werde aber heute dafür sorgen das es dir wieder besser geht".

Valentina bekam es mit der Angst zu tun. Sie wusste das es Amalia sehr hartnäckig war und nie aufgab.
Wenn sie ein Ziel vor Augen hatte dann erreichte sie es auch. Egal wie!

Als die zwei eintraten, sich die Hände wuschen, gegessen und getrunken hatten, verschwanden Valentina und Amalia auf Valentinas Zimmer.
"Wir fangen gleich mit dem notwendigsten an",beschloss Amalia,"Entsperr dein Handy".
"Warum?", fragte die fünfzehnjährige unsicher.
"Siehst du gleich"
"Okay" Valentina entsperrte ihr Handy und reichte es ihr.
Valentina beobachtete wie sie in ihre Kontakte ging und "Charlotte" suchte. Als sie ihn gefunden hatte scrollte sie zu dem roten Button.
Valentina erschrak. Nein das durfte sie nicht! "Halt",rief die Blondine.
Amalia hielt inne und schaute sie fragend an. "Warum? Ich dachte ihr seid keine Freunde mehr, sie ignoriert dich und sie hat die einfach ausgewechselt? Blockieren ist da doch das minderste".

"Ja aber was ist wenn es ein Notfall gibt?",erwiderte Valentina.
"Dein Ernst?!",Amalia schaute sie ungläubig an,"Dann wird sie dich ganz bestimmt nicht anrufen. Sondern erst mal ihre Eltern. Man, du darfst dich nicht von jemandem abhängig machen".
"Also gut",Die Blondine schnappte sich ihr Handy und drückte den roten Button. Tatsächlich wog der Berg an Steinen in ihrem Magen etwas leichter.

Danach blockierten sie Schritt für Schritt allerhand von Charlottes Kontakten.
Ihr Online-Profile, ihre Telefonnummer und so weiter.
"Mir geht's schon viel besser",bedanke sie Valentina.

Plötzlich wurde ihr bewusst das sie immer die echte Freundin gewesen war. Nicht Charlotte! Sie hatte es zwar noch nie so gesehen, aber in den letzten Jahren, hatten sie wenig miteinander gemacht. Wenn sie dann mal was gemacht hatten, war sie die ganze Zeit am Handy und hat mit anderen geschrieben. Für sie war das Verhalten immer in Ordnung gewesen. "Der Eigene Freiraum",hatte Charlotte immer zitiert.
Valentina seufze. Zum Glück war das nun vorbei.

"Ich habe doch gesagt, das es dir besser gehen wird",trällerte Amalia,"Hast du Lust was zu backen?"
"Ja voll gerne",erwiderte die fünfzehnjährige.

Rena hatte so jemanden nicht verdient !
Der Gedanke schoß ihr durch den Kopf, wie ein Blitz.
Valentina hielt inne, als sie gerade in die Küche liefen. Entschlossen schaute sie Amalia an. "Wir müssen Rena helfen".
"Wie kommst du darauf?"
"Sie hat eine Freundin wie Charlotte nicht verdient",erwiderte Valentina.
"Wie willst du das anstellen?"

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