7.
Jeselia stolzierte nachts durch die Hogwartsgänge im Wissen, dass Julia auf dem Rückweg vom ihrem nächtlichem Spaziergang war.
Dies wusste sie von Marcus. Er hatte gesagt, dass wenn Julianna nachts nicht schlafen konnte oder sie einen Alptraum hatte, er immer mit ihr raus gehen musste, um sie zu beruhigen. Terence Higgs hatte darauf erwähnt, dass sie das wohl manchmal immer noch täte. Herauszufinden, dass sie seid sie in der Kammer eingesperrt war, wieder jede Nacht spazieren geht, war ein leichtes für die Slytherin.
Lia wartete mit einem Eimer eiskalten Wasser hinter dem Tor und lauschte aufmerksam.
Einige Minuten später hörte sie schon Schritte und ein leises und gleichermaßen ruhiges Atmen.
Lia schaute vorsichtig um die Ecke und erkannte die Gryffindor, trotz Dunkelheit.
Sie ließ den Eimer schweben und wartete eine Minute ab, bevor Julia sich langsam in die Halle bewegte, ohne sich großartig nach Filch umzusehen.
Jeselia nutze diese Chance und leerte den Eimer über ihr aus.
Es gab einen heiseren Aufschrei, bevor Julias Kopf sich ruckartig in Jeselia's Richtung wandte. Diese fing sofort an wegzulaufen.
„Bleib stehen, du arrogante Schnepfe!" schimpfte sie aufgebracht, während sie über das dunkele Außengelände von Hogwarts lief.
Jeselia rannte aber im weiter in Richtung Quidditchfeld. Der Plan war es Julia in den Kabinen einzusperren, um sie bloß zu stellen.
Ihr Grinsen spiegelte die eigentlich Sicherheit von Slytherin wieder, doch ihre Augen zeigten Ungewissheit, da eine Gestalt mit einem Besen um die Torringe flog.
„Hoffentlich ist das nicht Woodyboy..." dachte Jeselia genervt und ging in Richtung Umkleidekabinen.
„Hallo! Würdest du mir bitte sagen, was das sollte?!" knurrte Julia und fing leicht an zu zittern. Sie war auch komplett durchnässt und es war nur ein Grad draußen.
Julianna folgte Lia in die Umkleiden.
„Also? Ich warte!" meinte Julia mit leicht blauen Lippen.
Lia reagierte nicht.
„Hallo?" schrie Julia weiter.
Lia wollte gerade antwortete, als sie draußen noch weitere Schritte hörte.
Beide Mädchen drehten sich um und waren gespannt, wer Ihnen wohl Gesellschaf leisten würde.
Wenige Sekunden später trat ein Junge im gelben Quidditchumhang hervor.
„Äh... Hallo, Mädels?" fragte ein leicht erschöpfter Cedric Diggory.
Die beiden „Mädels" sagten einige Zeit nichts, bis Julia das Wort erhob.
„Haben wir dich gestört?" fragte sie leicht desinteressiert.
Cedric ignorierte diese Frage und stellte lieber selber eine: „Warum bist du nass?"
„Das frag doch einfach s-" Julia stoppte, als sie bemerkte, dass Warrington nicht mehr da ist.
„Wo ist sie hin?" fragte Julia verwirrt. Cedric sah sich ebenfalls um. Er wollte auf dem Gang nach sehen, doch die Tür ging nicht mehr auf.
„Scheiße!" murmelte Cedric sauer.
„Hast du deinen Zauberstab mit?" fragte sie erschrocken.
„Nein, du?"
Julia schüttelte den Kopf.
„Mach dich doch mal nützlich!" fauchte er sie an.
„Reg dich ab!" sagte sie nun genervt.
„Nein! Du bist einfach eine dumme Flint, die nichts besseres zu tun hat, als sich an Jungs ran zu hängen!" brüllte er. Julia wusste nicht woher diese Wut auf einmal kam, aber es verletzte sie sehr.
Jeselia hatte sich vom Acker gemacht, als die beiden sich unterhalten haben. Nun ging sie wieder zurück zum Schloss. Lia wollte noch ein paar Bücher lesen und den anderen Slytherins von ihrer Tat erzählen.
In der Umkleide hatte Cedric es aufgeben gegen die Tür zu treten und hatte beschlossen sich jetzt mehr um Julia zu kümmern.
„Du frierst, oder?" schnurrte er leicht amüsiert und hatte seinen Ausbruch schon längst wieder vergessen, aber Julia nicht.
Sie saß von ihm weggedreht auf einer der Bänke und zitterte vor sich hin.
Cedric sah sie verwundert an, bis er bemerkte was er einige Minuten zuvor gesagt hatte.
„Okay, dass war gerade nicht so gemeint. Wirklich!" er ging vor ihr in die Hocke und erschrak als er ihre blauen Lippen sah.
„Es ist in Ordnung..." flüsterte sie.
Er faste ihre Hände an und spürte, wie kalt sie war.
Cedric begann schließlich seinen Umhang ausziehen und danach seinen Pullover.
Er stand nun im T-Shirt da und reichte Julia seinen Pullover.
„Was machst du?" fragte sie leicht naiv.
„Dir würd bald wieder warm sein..."
„Nein alles gut." Julia wollte sich abwenden, doch Cedric packte sie und zog sich an sich.
„Hab dich nicht so!" lachte er.
Julia streckte ihm die Zunge raus und nahm ihm den Pullover doch ab.
„Zieh doch deine nassen Sachen aus!" grinste er besserwisserisch.
„Nur wenn du dich umdrehst!" pampte sie ihn an.
Grinsend drehte er sich um.
„Gelb steht Dir." meinte er, als er wieder kucken durfte. Julia lief rot an und setzte sich auf die Bank.
„Was machen wir jetzt?" fragte Julia.
„Warten... sehr lange warten."
Julia machte sich auf der Bank lang. Sie fing an sich unwohl zu fühlen.
„Was stimmt eigentlich nicht mit deinem Bruder?" fragte er nach einer Weile.
„Eine Menge. Ich habe ne ganze Liste! Von Arsch bis Zyklop alles dabei." Beide fingen an zu lachen.
„Ich höre?" brummte der Hufflepuff vergnügt.
„A, er ist ein Arsch, weil er Wood's Quidditch-Umhang letzte Woche knallpink gefärbt hatte." fing Julia zu erzählen. Diggory lachte kurz auf bei dem Gedanken, wie Wood im pinken Robe stand.
„B! Er ist ein Bastard, weil er und sein Team gerne beim Quidditch schummeln." langsam redete sich die Gryffindor in Rage, was Cedric zu bemerken schien.
Er sah auf sie herab und bemerkte, wie sich ein paar Tränen in die Augen stiegen.
„C, Clown, weil er-"
„Weil er so gemein zu seiner Schwester ist und jetzt lass uns das Thema wechseln!" meinte Cedric aufmuntern.
Drei Stunden später saß Julia eingekuschelt auf Cedric's Schoß und blickte ihm verträumt in die Augen. Sie waren ins Gespräch gekommen und Julia hatte ihm peinliche Geschichte über Marcus Flint erzählt.
Julia war immer noch kalt gewesen, also schaffte Cedric Abhilfe.
Er rückte eine der Bänke in die Mitte des Raumes und gab ihr seinen Umhang als Decke.
Bald wurde sie müde und sie schlief langsam ein, doch sie bekam noch mit, wie Cedric ihr einen Kuss auf die Stirn drückte.
„Keine Sorge. Wir gehen morgen zu McGonagall und dann bekommt sie Nachsitzen." flüsterte er, bevor er in einen traumlosen Schlaf fiel.
Julianna rannte durch den verbotenen Wald. Sie war auf der Flucht vor ihrer Mutter, die sie verheiraten wollte. Ihre hysterischen Schreie hallten so stark durch die Baumkronen, dass Julia sich die Ohren zu halten musste. Sie wollte um Hilfe schreiben, doch sie konnte ihren Mund nicht öffnen. Nach einer Ewigkeit war sie an einer Lichtung dort stand ein Spiegel. Sie sah hinein und ihr Mund war zugenäht. Auf einmal war alles voller Blut. Sie hörte wieder Schreie. Sie waren dämonisch und schmerzerfüllt. Dann kam das schlimmste... sie sah wie Oli an einem Baum aufgehängt war. Sie sank auf die Knie und fing an zu Weinen.
Cedric war schon eine Weile wach, als er bemerkte, wie das Mädchen sich anfing zu zittern und sie leise Laute von sich gab. Irgendwann fing sie an Weinen.
„Hey Julia?" Cedric versuchte sie aufzuwecken, was auch funktionierte, da sie wenige Minuten später kerzengerade auf seinem Schoß saß. Leicht beschämt blickte sie auf seine Hände, die sich kurz darauf, um sie schlangen und sie ganz fest an sich drückten.
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